Lest Sapkowsky!

  • Einer der "Granden" hier gibt in seiner Fußzeile den Rat, Holbein, Pratchett, .... UND Sapkowsky zu lesen.


    Dem bin ich deshalb gefolgt, um mehr Spaß mit dem Witcher 3 zu haben, da ja das Spiel auf der gleichnamigen Romanreihe des polnischen Autors Andrej Sapkowsky beruht.


    Ich bin Fantasy-Leser der ersten Stunde (angefangen so Mitte der Siebziger), Tolkien, Robert E. Howard, Morcoock, George R.R. Martin, Fritz Leiber, Goodkind, Borroughs, Jules Vernes.


    Und ich muß sagen: "Game of Thrones" war die ERSTE richtig erwachsene MATURE Fantasy.


    Und Sapkowsky ist in allen Belangen besser.


    Am besten zu geniessen als Audible-Hörbuch.


    Eine ECHTE Empfehlung


    von


    Antoine

    "Life is, what happens to you, while you are busy making other plans", John Lennon


    "We come out of nothing, we go into nothing, so why bother?", Monty Python

  • Ich hab die ersten Bücher schon 5 Jahre vor dem 1.Witcher-Spiel gelesen, und auf (die Übersetzung von) jeden(m) neuen Band gelauert!
    P.S. Probiert mal die schwarzen Juwelen von Frau Bishop, die sind auch heftig ... (vor allem die ersten 3 Bände)

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Bei "last wish" und "sword of Destiny" handelt es sich um Kurzgeschichten, die chronologisch VOR den Ereignissen der 5 Hauptbände um Ciri stattfinden.


    Die würde ich auch zuerst lesen, weil nur dort Dinge wie die Mutagene und das Witcher-Dasein insgesamt richtig erklärt werden - da lernt er zum Beispiel auch Rittersporn/Dandelion erstmals kennen und seine besondere Verbindung mit Yennifer bekommt ihre Erklärung.


    Grundsätzlich verstehe ich Dich, Tardin, absolut:


    Sapkowsky springt in den Romanen von Kapitel zu Kapitel wahnsinnig oft und wahnsinnig schroff zwischen Schauplätzen, Personen und Zeiten.


    Deshalb habe ich auch alle Zusammenhänge erst nach dem zweiten Durchhören (einmal auf Englisch, einmal auf Deutsch) verstanden.


    Der absolute Geheimtip ist aber seine dreibändige "Narrenturm"-Saga über Abenteuer während der böhmisch-schlesischen Religionskriege im 15. Jahrhundert.


    Da hat man den gleichen Humor, die gleiche Tiefe, die gleiche Spannung, aber man lernt dabei auch noch historisch etwas...:-) Zumal der deutsche Hörbuch-Vorleser, ein Herr Börger, in seiner Qualität die anderen in den Schatten stellt.....


    Viel Freude beim Hören/Lesen an den langen Winterabenden wünscht


    Antoine

    "Life is, what happens to you, while you are busy making other plans", John Lennon


    "We come out of nothing, we go into nothing, so why bother?", Monty Python

    Einmal editiert, zuletzt von NewAntoine ()

  • Danke für den Tip ... ich war gerade auf der Suche nach einer geeigneten Herbstlektüre und werde wohl mal mit dem "Narrenturm" anfangen ...

    Damit die Strafe Gottes vollkommen sei, befindet sich die Hölle auf Erden und wird "Leben" genannt. (Sándor Tar)

  • Oh hab das im Oktober hier gar nicht gesehen. Ich habe mir die Romane alle der Reihe nach vor dem Kauf und Spielen von Witcher 3 in einem Zug durchgelesen und ja sie sind sehr gut....ABER....am Ende geht der Geschichte die Puste aus bzw. dem Autor. Man hat das Gefühl als ob er plötzlich keine richtige Lust mehr hatte, das Finale kommt plötzlich und viel zu schnell wie ich finde. Auch empfinde ich die Art und Weise von Ciris Zeit- und Weltensprüngen zu heftig als das man dem ganzen noch richtig emotional folgen kann.


    Trotzdem sollte man Sie lesen :)


    Aber, wenn wir hier schon vergleichen, dann möchte ich behaupten, dass weder Sapkowsky noch Herr der Ringe an Bernhard Hennens Elfen Saga herankommt. Was der gute Mann da seit nunmehr mehreren Jahren schreibt und fantasiert unterhält mich persönlich auf unglaublich hohem Niveau. Aber Geschmack und streiten.... ;)

    Ein kleiner gruener Zweig wuchs aus den halb abgestorbenen Zweigen der Hoffnung. (Lest Terry Pratchett......)

  • Hab das hier wohl auch überlesen :) Und das, obwohl ich extremer Fan von ihm bin! Warum wurde ja zur Genüge beschrieben, ich melde mich hier v.a. wegen des Stichworts der Mature-Fantasy. Falls sich je wer gefragt hat, warum Kane "Kane" heißt, dann schaut mal in die Werke von Karl Edward Wagner! Auf den allerersten Blick einen Hauch von Groschenroman, aber auf den 1,5ten und alle weiteren danach GANZ-GROSSES-KINO! Hat meist nur Kurzgeschichten (Aber WAS für welche!) und insgesamt leider viel zu wenig, aber wer das nicht kennt: ANSCHAUEN :)

  • Conan: Welches der ganzen Bücher zu Kane empfiehlst Du denn als erstes? Bin grad ein wenig erschlagen :) . Hängen die Kurzgeschichten denn inhaltlich zusammen? Ich finde nämlich eigentlich ein zusammenhängendes "Epos" besser.
    Aber ich benötige dringend Fantasy Nachschub für die Zeiten zwischen den Elfenromanen von "olle" Bernhard :D


    Was ich auch empfehlen kann ist die Klingensaga von Joe Abercrombie. Der Hauptcharaker Neunfinger Logan hat eine schön düstere Seite. Insgesamt schafft es der Autor eine Welt zu erschaffen die in den 6 Bänden von mittelalerlichen Low Fantasy bis hin zum Flair der "Wir entdecken Amerika mit einem Planwagen" Zeit immer wieder zu überraschen weiß. Es bleibt allerdings wie auch schon beim Witcher das leichte Gefühl am Ende, dass der Autor nicht alle Stränge zu Ende geschrieben hat bzw. wohl irgendwann die Lust am Ganzen etwas verloren hatte. Trotzdem sind gerade die ersten 4 Romane der absolute Hammer.


    Grüße.

    Ein kleiner gruener Zweig wuchs aus den halb abgestorbenen Zweigen der Hoffnung. (Lest Terry Pratchett......)

  • Ich glaube, da eine echte zeitlicheReihenfolge reinzubringen ist fast unmöglich, aber v.a. auch nicht nötig. Bis auf wenige Querverweise sind die geschichten eigentlich mehr oder weniger voneinander unabhängig. Bzw. selbst wenn mal nicht ganz, ist das auch egal, da eh oft auf sonstige, in keinem Text auftauchende Geschehnisse seiner Vergangenheit kurz verwiesen wird.


    Seine Geschichte ist im Kern folgende: Er ist Kain, der im Zorn seinen Bruder erschlug und seinem Gott trotze. Dafür wurde er zu ewigem Leben verflucht, stirbt also nicht eines natürlichen Todes und altert ab einem Punkt nicht mehr. Dadurch hat er natürlich eine Meeeeenge Zeit :) Diese nutzt er, um ein Meister aller Waffen zu werden und sich auch nicht mal ganz rudimentäre Kenntnisse der Magie anzueignen. Er war Feldherr, König, Soldat, Trinker, Söldner und alles andere, was man sich sonst vorstellen kann. Ob nun aufgrund seines Fluches oder einfach ihm selbst, findet er aber nie lange sein Glück, ist zu zornig, trifft flasche Entscheidungen usw. Ein nicht enden wollender Quell für Geschichten!


    Er ist ein einsamer Wolf, der weder gut noch böse ist. Im Zweifelsfall denkt er nur an sich selbst und ist dabei auch bereit, "böse" zu sein. Er ist ganz sicher nicht "gut", ob er ein klassischer "böser" ist oder eher eine letztlich neutrale "Naturgewalt" kann der Leser selber entscheiden.


    Zusätzlich zu dieser tollen Figur spielt das alles auch noch in einer Welt, in der es eh kein "gut" gibt, alles ist schmutzig, schlecht, grausam, gemein, das volle Programm. Wie GoT für Erwachsene :-). Was Wagner hier für eine Atmosphäre aufbaut, mit z.T. vertrackten Geschichten und Wendungen sucht wirklich seinesgleichen. Der einzige Schriftsteller, der da wenigstens in die Nähe kommt is eben Sapowsky in seinen guten Witcherbüchern :)


    Also: LESEN!

  • Ich bin mittlerweile so kurz vor'm 78. und beschäftige mich hauptsächlich (und intensiv) mit den Problemen der Gegenwart. Will sagen, ich bin kein Fantasy-Fan, auch wenn mir selbst ziemlich oft die Fantasy durchgeht. Meine Söhne haben mich vor Jahren in so ein Cineplex verschleppt, zu "Herr der Ringe 1" und ich muß sagen, ich habe mehr gelitten als Wonnewolken versprüht.
    Von T. Pratchett habe ich so ein paar Schmöker angelesen und als nicht geeignet für mich befunden. Dann aber "Ab geht die Post" komplett inhaliert, war begeistert und hatte den festen Vorsatz, da eine H3-Map draus zu machen. Das wurde bisher nichts, weil ich stinkefaul bin im Gestalten der Details von feingegliederten Maps.
    Na ja, wenn ich "Das Schachbrett des Teufels" und auch "das Netzwerk" durchhabe, dann könnte ich mir mal den Sapkowsky vorknöpfen. Aber da ich ständig KenFM, Ganser, Nachdenkseiten usw. verfolge, glaube ich eher, daß ich bei interessanten Werken der Gegenwart bleibe. Auch wenn das fast immer recht weh tut! Gruß, frifix.

  • Dann, frifix, les mal bitte die gute Frau Atwood: "Oryx und Crake" pusht me grad aus den Puschen!
    (auch für NewAntoine, Andrean (bestimmt (!) listenaufnahmewürdig! und alle anderen (Mit-)Lesenden! Groooß!!)
    (ich sprechs bald mal ein, dann, unter Freunden, auch als audio. Muss das machen. Ist.. .. enorm!)


    greetz an Ponor vom Sofa, meld mal, würd me freuen!

    * no *likes* , please*
    (no Fratzenbuch, finds unangemeldet dort schon schlimm - lobt mich doch persönlich! :P )

  • Als Thread-Starter und Fantasy-Fan hier noch weitere "Must have"-Inspirationsquellen:


    Michael Morcock: Die Elric von Meliniboné - Saga - 6 Bände(?), wunderbar düster...:-)


    Fritz Leiber: Die Schwerter im Nebel-Saga vom grauen Mausling


    Unbedingt die originalen CONAN-Geschichten von Robert E. Howard


    Obwohl anfangs begeistert, bin ich zumehmend abgekommen von Endlos-Zyklen-Autoren, wie:


    Wheel of Time von Robert Jordan


    Terry Goodkind, Terry Pratchett etc.


    Zu vergleichen wären da vom Humor her Douglas Adams mit dem Hitchhikers Guide (nach 6 Bänden Schluß, nicht nur wegen seines Todes) und Terry Pratchett, der gefühlt bald den 50. Scheibenwelt-Roman rausbringt.... (Wobei der Vergleich stark hinkt, Douglas Adams wird immer unvergleichbar an der Spitze bleiben, ich sage nur "42"......!!!!!!:-))))))))))))))


    Nach meiner Erfahrung sind Zyklen bis zu sechs bis acht Bänden das Maximum, danach wiederholt sich alles nur noch unerträglich im eigenen Saft, da geht den Autoren sichtlich das Kohle scheffeln irgendwann über die Inspiration und Fantasie. Zweistellige Zyklen sind für mich deshalb ein No Go!


    Bei Jordan im Rad der Zeit ist das am Krassesten: Jeden Band wird ein weiterer der "Forsaken" zur Strecke gebracht und mittlerweile bestehen die Bücher zu soliden 30% aus Beschreibungen, was die 35 Hauptfigur-Zauberinnen an Klamotten und Frisur tragen - Der Typ schreibt mittlerweile, als käme er von "Shopping Queen"...:-)


    Wer braucht "Die Elfen, Band 18"? Sorry, Nagumo, wollte Deine Gefühle nicht verletzen...


    Game of Thrones und LotR und Harry Potter sind gute Beispiele, daß eine Geschichte auch zu Ende erzählt werden kann und muß, finde zumindest ich. Wir sind ja nicht in der Lindenstraße oder GZSZ:-)))))))))


    Diese Vielpublizierer mißverstehen offenbar eine Serie eher als Rentenvertrag:-) Geht mir die Kohle aus, schreibe ich den vorvorvorvorletzten Band einfach nochmal mit anderen Namen und Locations, die Fans lieben es, die Neuen merken es nicht einmal.....:-)


    So etwas wie Karl May, der das Gleiche 95 Mal geschrieben hat, oder gar Perry Rhodan, das Gleiche wöchentlich seit 1965 bis jetzt unfassbare 3500 oder so Mal á 63 Seiten, da leidet dann irgendwann einmal die Qualität und vor allem Originalität, so meine Erfahrung:-)


    Antoine


    PS: Schön, daß das hier wenigstens noch als Literatur-Zirkel weiter funktioniert......:-)


    PPS: Und natürlich ist das eine Ansicht eines alten konservativen Sacks (Frifix, bist Du WIRKLICH 77?), der vor einer Zeit sozialisiert wurde, in der "Bulge-Watching" von Endlos-Serien Massensport geworden ist:-)

    "Life is, what happens to you, while you are busy making other plans", John Lennon


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  • Na dann mal *meld.


    Zum Lesen komm ich leider viel zu selten, aber bisschen "Name-Dropping" :) geht trotzdem, zumal wenn da über mir von Fafhrd und dem grauen Mausling die Rede ist. :love:


    Roger Zelazny - Die Prinzen von Amber
    Fred Saberhagen - Reich des Ostens "Trilogie" (im Deutschen auf 2 Bände verteilt) und die Buch der Schwerter Trilogie
    Piers Anthony - Doppelwelt - ja, wieder eine Trilogie, der nachgeschobene vierte Band war dann eher so hm


    und als spannungs- und actiongeladene Zwischendurchlektüre passen die ganzen Shadowrun-Bücher wunderbar.

  • Michael Morcock: Die Elric von Meliniboné - Saga - 6 Bände(?), wunderbar düster...:-)

    Unbedingt! Allerdings ist Elric Teil der viel größeren Saga um den "ewigen Helden", dazu gehören noch sehr sehr viele andere Helden. Da den Überblick zu behalten ist sehr schwierig, da empfehle ich zum einen Google und Wikipedia, zum anderen aber v.a.: ALLES LESEN!



    Zu vergleichen wären da vom Humor her Douglas Adams mit dem Hitchhikers Guide (nach 6 Bänden Schluß, nicht nur wegen seines Todes) und Terry Pratchett, der gefühlt bald den 50. Scheibenwelt-Roman rausbringt....

    Adams ist unerreicht, sehe ich genauso. Pratchett allerdings ist vor kurzem gestorben. Fast alle seiner Bücher waren gut bis sehr gut, was sicherlich auch daran lag, dass es eben keine fortlaufende Reihe war sondern die meisten Bücher einfach in dem gleichen "Universum" spielten. Nun, da sein Lebenswerk vollständig ist, kann man da auch alles lesen finde ich.



    Bei Jordan im Rad der Zeit ist das am Krassesten: Jeden Band wird ein weiterer der "Forsaken" zur Strecke gebracht und mittlerweile bestehen die Bücher zu soliden 30% aus Beschreibungen, was die 35 Hauptfigur-Zauberinnen an Klamotten und Frisur tragen - Der Typ schreibt mittlerweile, als käme er von "Shopping Queen"...:-)

    Der hat irgendwann angefangen, seine Bücher zusammen mit seiner (einer?) Frau zu schreiben. Genau zu diesem Zeitpunkt geschah, was du beschreibst... Ich finde es ja fast witzig, wie da die fiesesten Klischees von der Realität bedient werden :)
    Gleichzeitig ist aber diese Saga auch wirklich SO gut, dass ich sie natürlich trotzdem zu ende gelesen habe und sie auch unbedingt jedem empfehlen kann!



    Um nicht nur zu kommentieren sondern auch mal einen eigenen Vorschlag zu machen: Lukianenko ist weiterhin einer meiner großen Favoriten! Sowohl die ganze "Wächter" Reihe als auch diverse andere Ansätze von ihm funktionieren eigentlich alle richtig gut! Tolle Geschichten, nie zu einfach, tolle Charaktere, nie zu eindimensional, immer etwas dabei, was dem ganzen einen besonderen Touch gebit, mal Humor, mal Melancholie (russische Volkseele incoming!), mal kritische Distanz... Auch hier: uneingeschränkt: LESEN!

  • Mir ist etwas entfallen:


    Natürlich Raymond. E. Feist mit seiner "Riftwar" - Saga, sogar unvergessslich "versoftet" in der verkannten Perle "Betrayal at Krondor".

    "Life is, what happens to you, while you are busy making other plans", John Lennon


    "We come out of nothing, we go into nothing, so why bother?", Monty Python

  • Conan,


    der hat den gleichen Fehler wie Jordan gemacht, nämlich versucht, Vögeln mit Schreiben zu verbinden, seit längerem schreibt er nur noch mit einer Frau Wurtz:-))))))))))))))))))))))))))))))))

    "Life is, what happens to you, while you are busy making other plans", John Lennon


    "We come out of nothing, we go into nothing, so why bother?", Monty Python