Mal wieder ein Spiele-Review von mir.
Hier, meiner Meinung nach, ein absolutes Highlight:
Das ist auf'm Papier Rundentaktik. In der Praxis ist jede Karte auch eine Art Puzzle: Der Reiz liegt in jeder Runde im Prinzip hauptsächlich darin, die optimale Lösung für die jeweilige Situation zu finden. Permanent spawnen neue Gegner, so dass in der nächsten Runde wieder neue Situationen entstehen, die es zu "lösen" gibt. Killt man in der einen Runde nicht genug und die neuen Gegner spawnen... wird man irgendwann nach dem Schneeballprinzip überrollt.
Alle Schlachten finden auf einem 8x8 Felder "großen" Schlachtfeld statt. Alle Schlachten sind auf höchstens 5 (einige wenige auf 4) Runden begrenzt.
Man kämpft jede Schlacht mit einem 3 Einheiten-Squad gegen alles was da so auf der Map auftaucht.
Das Spiel ist Rogue-Like. Man beginnt immer von vorne. Im Laufe des Spielens schaltet man - durch erfüllen von Achievements - immer mehr unterschiedliche Squads und Generäle frei, die man dann in der nächsten Schlacht einsetzen kann. (Vor der Schlacht wählt man ein Squad und einen General aus.)
Die Squads spielen sich alle extrem unterschiedlich: Die einen sind mehr Nahkampf-Obelixe, die anderen nebeln das Spielfeld ein und gegnerische Einheiten nehmen Schaden im Nebel, andere sind mehr auf's Umpositionieren der Gegner zum eigenen Vorteil spezialisiert u.s.w. u.s.f.
Man darf genau einen General mit in die nächste Schlacht nehmen. Jeder hat irgendwelche Spezialfähigkeiten, die sich eher für das eine oder andere Squad eignen.
Am Ende eines Runs wählt man aus, welchen General man mit in die nächste Runde nehmen will (man bekommt während eines Runs noch neue hinzu). Dieser eine General behält dann seine Erfahrungspunkte. Dieser eine General ist auch das Einzige, was man in den nächsten Run mitnehmen (oder auch sein lassen) kann. (Macht nicht immer Sinn, den General mitzunehmen.)
Will man im nächsten Run den General wechseln (etwa weil sein Special besser zu dem Squad passt, was man spielen will), kann man aus allen freigeschalteten Generälen wählen, diese starten dann aber mit 0 Erfahrung, auch wenn man in irgend einem vorherigen Run schon Erfahrung mit diesem gesammelt hatte. (Einen General wieder auf max zu leveln dauert aber nicht lange - nur ein paar Maps.)
Durch das Wechseln der (nochmal: sehr unterschiedlichen) Squads und Generäle bleibt das Spiel immer sehr "fresh". Langweilt einen ein Squad langsam, weil man schon ein paar Runs damit gemacht hat, wechselt man es einfach im nächsten Run aus und hat wieder ein komplett neues Spielgefühl.
Durch die kleinen Spielfelder und die Begrenzung auf 5 Züge pro Schlacht dauert keine Schlacht mehr als 5-10 Minuten. Ist also ideal als Snack für zwischendurch geeignet. Ich überbrücke so die Werbepausen in der Glotze.
Anfangs ist es recht knackig. Zu Beginn auf jeden Fall erst mal auf leichtem Schwierigkeitsgrad beginnen! Nach den ersten Runs - wenn man die Spielmechaniken und Gegner (und die eigenen Squads) langsam kennengelernt und die ersten Achievements freigeschaltet hat - wird es leichter. Ich trau mich mittlerweile "schon" an den normalen Schwierigkeitsgrad. Profis wie ihr werdet wahrscheinlich früher als ich auf "hard" landen, wenn ihr mit dem Game jetzt anfangt.
Wenn man auf Rundentaktik steht, sich an der Optik nicht stört und gerne auch mal sein Hirn einschaltet: das ist ne absolute Perle!!!
15 Öcken - ich hab's im Angebot für 10 bekommen. Jeden verdammten Cent Wert!
(Für Switch-Besitzer: Dieses Spiel gibt's zwar schon länger auf Steam z.B. - es spielt sich auf der Switch aber, als wäre es genau für diese Konsole gemacht worden und für sonst nix.)
Ach ja - ich bin mit meiner Meinung nicht alleine auf der Welt:
Ultimate Game of the Year 2018: Into the Breach
Man sieht schon: Geheimtipp wäre vielleicht etwas übertrieben, aber ich kann mich nicht erinnern, hier schon was drüber gelesen zu haben. Und das wollte ich einfach ändern.
Grüße
Loco