Ein paar gute Platten...

  • Da ich hier wahrscheinlich der einzige bin, der auf elektronische Musik steht möchte ich hier auch mal ein Album vostellen, das nicht unbedingt jedem gefallen wird, aber unter Garantie keine Mainstream-Musik ist.


    (DJ) Tiesto - In Search of Sunrise 7
    (leider bekomme ich das e nicht so hin)


    Etwas ruhigere elektrische Musik, perfekt zum Entspannen (oder Einschlafen). Die Musik zeichnet sich dadurch aus, das die Lieder immer (mehr oder weniger gut) ineinander übergehen und man jede der beiden CDs ohne Pause zwischen den Liedern anhören kann (und sollte).


    Hörbeispiele:
    Banyan Tree - Feel The Sun Rise (das erste Lied)
    Andy Duguid featuring Leah - Wasted (das zweite Lied)
    (die ersten beiden Lieder; als Beispiel für das Ineinanderübergehen, ab 2:09 min fängt der 2. Song an)

  • @ F***


    @ walddrache:
    Tiesto ist und bleibt einer meiner absoluten favs :) <3
    Aber derzeit find ich Urban train von ihm besser =)
    http://www.youtube.com/watch?v=EoygnUaYHxc


    Auch sehr geil is Tillmann uhrmacher, der war einfach nur genial mit seinem On the run:
    http://www.youtube.com/watch?v=AW15XpORF6s


    Und ich such immernoch nach DJ Cyber - Creative moments auf youtube...
    das ist soo schööön gewesen ;)


    Ist doch immer wieder nett, mit jemanden über trance zu reden^^


    Ach ja und bei techno isses normal, dass die lieder ineinander über gehen ;)


    das hier muss ich noch loswerden:
    http://www.youtube.com/watch?v=eue53EYpHUw
    so alt und doch so göttlich =)
    Und wer kennt ihn nicht? den guten alten nightfly von Blank & jones?
    http://www.youtube.com/watch?v=4-KWt9Qeg4Y


    wir können gerne mal unsre favs austauschen wenn du lust hast :)


    welche arten von trance hörst du? gehst du vielleicht auch in den psy bereich?
    (z.B. Astrix - Optical Vibes)


    ps: wenn ich mir deine links so durchhöre denke ich eher dass du chill out hörst ;)
    also sowas in der art


    lg
    scy


    dit: oh ich seh grad das is ot
    nen album kann ich leider nich empfehlen =(

  • Eigentlich sag ich immer, das ich eher auf House und Elektro steh, allerdings hab ich dank dir grad gemerkt, das ich Trance auch sehr gut finde :daumen: (Ob Chill-Out oder nich kommt bei mir auf die Stimmung an)


    Trance-Songs kann ich aber keine Empfehlen, da ich mich mit Trance noch nicht so beschäftigt habe.


    Zitat

    Ach ja und bei techno isses normal, dass die lieder ineinander über gehen ;)


    Das weiß ich,ich weiß nur nich, obs auch die anderen wissen. :P


    Zitat

    dit: oh ich seh grad das is ot
    nen album kann ich leider nich empfehlen =(


    Eben deswegen hab ich das Tiesto-Alum Empfohlen, kenne nämlich sonst auch keine komplett guten Alben ;)

  • So, dann hol ich den mal aus der Versenkung, wär schade drum.


    Heute mal n Geheimtipp:


    CHEENO - The Next Step Will Be The Hardest



    Genre: Alternative Rock/Metal
    Jahr: 2008
    Label: Prevision Music


    Cheeno sind ne Alternative Rock Band mit modernen Metal-Einschlägen und weiblichem Gesang hier aus dem Saarland. 2006 haben sie den deutschen Rock/Pop-Preis oder so gewonnen, mit dem Song "The Ruler" von der EP Try to Rescue.
    Das hier ist ihr Full-Lenght Debut, und zwar ein echt beeindruckendes. Aus der anfangs losen Sammlung an Songs haben sie ein 72-minütiges Konzeptalbum entwickelt, mit fließenden Übergängen zwischen den Stücken, kurzen Interlude-Tracks, die in verschiedene Stilrichtungen schweifen, einem fast viertelstündigen Titelstück zum Abschluss, also durchaus progressiv die Sache. Der Gitarist hat sogar aus de Liedtexten eine 150-seitige Geschichte entwickelt, die man als Buch dazuerwerben kann. Ist zwar nicht gerade Weltliteratur, aber es verstärkt auf jeden Fall die Wirkung der Musik und zeigt, wie akribisch und ambitioniert die Band an die Sache herangegangen ist.
    Ich kenn mich im Alternative Bereich nicht gut aus und kann deshalb die Musik nicht mit anderen Bands vergleichen, aber ich glaub, damit würde man der Sache auch gar nicht gerecht werden. Wer grob mit der Einordnung was anfangen kann sollte auf jeden Fall reinhören.

    • Offizieller Beitrag

    Ehm Walddrache nur mal so am rande.. Tiesto macht fast ausschließlich Trance. Das Album In searching for sunrise ist ebenfals Trance.


    Pures Elektro ist nach meiner Meinung das: Prodigy - Spitfire


    Eine Vermischung von Elektro & House nennt man auch gern mal Club. Ähnliches wäre das zu nennen: R.I.O. - Shine On (Spencer & Hill Remix)

    • Offizieller Beitrag

    Nun wollte ich auch mal eine in meinen Augen gute Platte vorstellen. Diese ist zu 100% entgegen den Mainstream, ja ich würde sogar behauptet das nicht einer ( außer mir ) sowas hier im Forum hört.
    Jedoch sind die Lieder in einer guten Disco gern zuhaus und reizen die Boxen zum teil sehr stark aus.


    Headhunterz - Scantraxx rootz



    Genre: Hardstyle & Techno


    Jahr: 2007


    Headhunterz alias Willem Rebergen, der im September seinen 23. Geburtstag feiert, gilt als einer der hoffnungsvollsten Hardstyle-Talente in Europa. Unter der Obhut seines Mentors und Scantraxx Label Chefs The Prophet entwickelte sich Headhunterz zu einem der angesagtesten Produzenten, DJ´s und Live Acts der letzten zwei Jahre. Zu seinen Referenzen zählen Auftritte auf den europaweit grössten Dance Events, wie Q-Base, Qlimax, Decibel, Mystery Land und Defqon.

  • Heute mal nix aus Punk/Metal/Rock, sondern eher klassisch (schon klar, die Klassik ist rum, aber "solche" Musik nenn ich trotzdem klassisch :P )


    Der Soundtrack zu Fluch der Karibik


    Manche meinen, zu protzig, keine "Piratenmusik" (was immer das sein mag), ich mag solche monströsen Kompositionen allerdings sehr und Klaus Badelt ist mEn von Hans Zimmer mal abgesehen sowieso der beste Komponist von Filmmusik. Ich hab die CD seit einigen Tagen und bin seitdem nur noch am Rauf- und Runterhören, kanns nur allen empfehlen :daumen:


    Vorsicht allerdings, einigen Rezensionen bei Amazon nach (hab den Link auch einfach mal auf Amazon gesetzt) ist die Qualität recht dürftig, kann natürlich sein, dass da mal wieder die Leute ihren Senf dazu abgeben mussten, die nur High-End Anlagen haben und jeden angeblichen Fehler bemerken, ich hab mit der Qualität jedenfalls keine Probleme.


    War jetzt zu faul auf youtube nach Hörbeispielen zu suchen, da ich davon ausgehe, dass die Meisten zumindest das Thema der Musik kennen ;)

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

    • Offizieller Beitrag

    so, meine kleine Sammlung hat sich just noch etwas erweitert:


    Lyriel

    • Folk- Rock/Metal, bezeichnen ihren Stil selbst als Celtic Rock.
    • weiblicher Gesang, überwiegend englische Lyrik (Andere Sprachen: Lind e-huil ist auf Sindarin, Regen ist auf Deutsch)
    • Spielen alle Instrumente wirklich (frei nach Schandmaul Ideologie: Keine "Töne aus der Dose")
    • Texte teils zu Fantasy Themen, teils zu Mittelalterlich angehauchten Themen, teils alltäglich.
    • Prisonworld und Autumntales können auf der Website der Band frei heruntergeladen werden. --> L!nk (Alben sind nicht ganz vollständig)
  • Interpret: Scars on Broadway
    Albumtitel: "Selftitled"
    Genre: Punk Rock
    Veröffentlichung: 2008



    Da hier ja schon einige andere Rock und Metal Bands eingetragen wurden, dachte ich dass das nun doch "erlaubt" ist im Gegensatz zum Eingangspost.
    Ich weis auch nicht ob die Band hier schon vorkam, wenn, dann entschuldige ich mich.


    Zum Thema.
    Jeder der System of a Down kennt, der wird auch den Frontman und Sänger dieser Band kennen. Ehemals zupfte er die Sechsaitige bei SOAD und brachte die ein oder andere Vocalpassage mit rein.
    Jetzt hat Daron Malakian eine neue Band gegründet, Scars on Broadway. Flotter Punk Rock mit grandiosen Melodien, die ein oder andere Ballade (Babylo AD, Whoring Streets) findet sich auch auf dem 15 Track großen Silberling.
    Dazu gesellen sich einige "verrückte" Songs die aber perfekt ins Konzept bzw. zur Band passen.
    Wer also auf schönen, flotten Rock steht, der kann hier getrost zugreifen.


    Eine kleine Hörprobe des Songs Chemicals findet ihr hier (http://www.youtube.com/watch?v=-qH0ML5z4Ok).


    _________________________________________________________



    Interpret: Eluveitie
    Albumtitel: Slania
    Genre: Pagan/Folk Metal
    Veröffentlichung: 2008



    Für Freunde des "klassischen" Folkmetal/Rock kommen bei dieser Band nur spärlich in die Gänge. Anfangs schöne Meldoien mit Flöte, Dudelsack, Drehleier usw. was dann aber gleich mit brettharten Gitarrenriffs und tollen Meldoic Death Metal Shouts weitergeht. Die folklorischen Instrumente kommen immer wieder vor (vor allem in den Refrains), wirken aber nie wirklich aufgesetzt, sondern sind perfekt in die Songs integriert.
    Fazit: Klassischer Folk in Verbindung mit melodischem Death Metal.


    Für Interessenten, der Nachfolger kommt am 10. April in die Läden.


    Eine kleine Hörprobe des Songs Inis Mona findet ihr hier (http://www.youtube.com/watch?v=iijKLHCQw5o).

  • Zitat

    Original von sicman
    Da hier ja schon einige andere Rock und Metal Bands eingetragen wurden, dachte ich dass das nun doch "erlaubt" ist im Gegensatz zum Eingangspost


    Falsch gedacht! Nein, es ist immer noch nicht erlaubt. Andernfalls hätte ich die Regeln - natürlich! - editiert. Aber offensichtlich handelt es sich bei der Mehrheit der Leute, die bereit sind, hier einen Beitrag beizusteuern, um Metal-Anhänger, weshalb die von dir angesprochene Regel de facto obsolet geworden ist.


    Es freut mich natürlich, wenn somit einige der anscheinend zahlreichen Metal-Anhänger dieses Forums neuen Lärmen für ihre beschallerten Ohren finden.


    Ich persönlich weiß damit zwar nach wie vor nichts anzufangen, aber das spielt in diesem Zusammenhang auch keine Rolle. Ich hatte halt nur gehofft, als ich den Faden eröffnete, vielleicht auch ein paar Anregungen für mich zu finden. -- Aber abgesehen von Bohren and the Club of Gore war da bislang - leider - nichts dabei...

    • Offizieller Beitrag

    Such mal auf youtube nach "Waking the Cadaver", dann weißt du was Krach ist oder um einen Kumpel mal zu zitieren: "Allein der Name, den Kadaver aufwecken... Hallo, sonst gehts aber noch gut?!" und "klingt für mich wie der Titel einer Kindersendung in einem Kannibalendorf..." ich find diese Umschreibungen mehr als passen... :D


    Aber generell, Geschmäcker unterschieden sich nun mal, solange etwas nicht grob Obzön oder sichtlich geistesgestört ist sollte generell erstmal Toleranz greifen. Zumal nicht jeder Metal gleich krach und Gebrüll sein muss, es gibt selbst Metal Bands, welche ihren durchaus etwas härteren Sound klaren Gesang und Streicher gesellen, klingt auch gut (ist mir persönlich sogar lieber).
    Am besten stell ich davon gleich mal ein paar Platten vor...



    Metalisches:


    Falconer - Falconer

    • Erstlingswerk
    • Klarer Gesang
    • Power-/Folk- Metal


    Falconer - Among Beggars and Thieves


    Nach einigen Umwegen kehrte die Band wieder zu ihrer Ausgangsposition (dem Album Faconer) zurück, dies geschah bereits mit Nothwind (welches ich selber aber nicht besitze/kenne).


    Elvenking - Heathenreel

    • Erstlingswerk
    • Folk-/Power Metal
    • Häufiger Rythmuswechsel
    • Klarer Gesang (meistens...)


    Elvenking - Wyrd

    • Zweitlingswerk der Band
    • Wie Heathenreel
    • Neuer Sänger


    Elvenking - The Winter Wake


    Hier ist eine deutliche Entwicklung innerhalb der Band zu sehen, zum einem ist Damagoras als Sänger zurückgekehrt (und Kleid wieder gegangen), zum anderen ist nun deutlich eine Entwicklung in Richtung melodic Death Metal (ich hoffe mal das war jetzt das richtige Subgenre...) mit zu erkennen, in The Scythe toben sich Elvenking was den Aspekt des Todes, Trauerns und Dahinsiechens angeht einmal so richtig aus...


    Elvenking - Two tragedy Poets (..And a Caravan of weird Creatures)
    (Akkustik)


    ...womit Two tragedy Poets erfrischend frei von jeglichem überzähligem Schwermut ist. Besonders anzumerken ist, dass der Band hier ein seltener Kunstgriff gelungen ist, The Winter Wake (Der Titelgebende Song des gleichnamigen Albums) klingt in seiner Accoustic Version besser als die mit angeschlossenem Verstärker, insgesamt gefällt mir das Album einfach nur gut, besonders Schön gelungen ist auch das Cover des Songs Heaven is a place on Earth von Berlinda Carlisle.
    Das Cover ist ebenfalls hübsch... Guggt ihr: :look:



    Mittelalteriges:


    Nachtgeschrei - am Rande der Welt

    • Zweitlingswerk der Band
    • Stilmässig meiner Meinung nach Lückenfüller zwischen Schandmaul, InExtremo und Subway to Sally
    • Vom instrumental Einsatz her klasse, nur dürfte sich so mancher mit der doch sehr hohen Stimme des Sängers anecken.


    Subway to Sally - Kreuzfeuer


    Als Jubiläums Album greift Kreuzfeuer viele Elemente älterer Alben wie Bannkreis oder Engelskrieger auf, wer die alten Alben der Band mochte aber mit den neueren nichts anfangen kann, der sollte an dieser Stelle nochmal in das Album reinhören, es lohnt sich bestimmt.


    Versengold - Allgebraeu

    • Mittelalterfolk
    • Mittlerweile fester Bestandteil der Mittelaltermarktszene
    • spielen keine Coverversionen
    • Nächsten Samstag auf der RPC in Köln zu anzutreffen


    Hörproben: http://www.versengold.de/texte.php?cart=


    Undefinierbares:


    Letzte Instanz - SCHULDIG


    Letzte Instanz ist seit jeher undefinierbar, hier lohnt es eher reinzuhören, Rock + Streicher + Metalriffs + Folk + Was weiß ich
    Und bevor jemand fragt, das Lied "Der Garten" ist teilweise türkisch.



    //
    So, wer hier nichts findet, dem kann ich auch nciht mehr helfen :D

  • Zitat

    Original von S.o.T.
    Hauptsache Musik von einem Typ hören, der so singt, als hätte er eine Waschmaschine verschluckt, und dann über "lärmenden" Metal lästern. :-# Es gibt auch Musik-Nazismus... :rolleyes:


    Ich gehe davon aus, dass du ein R vergessen hast du tippen, womit es "Musik-Narzismus" hieße - andernfalls fühlte ich mich ziemlich persönlich angegriffen...


    Ich gehe davon aus, du meinst Scott Walker? Tja, wie soll ich das jetzt am besten formulieren. Die Musik ist eben sehr avantgardistisch, weshalb sie zunächst auch sehr anspruchsvoll, gar zu anspruchsvoll wirken mag.


    OK, du hast dich explizit auf den Gesang bezogen. Nun, auch das hängt meiner Erkenntnis nach damit zusammen, diese Musik zu erschließen, was freilich voraussetzt, dass es etwas musikalisch zu erschließen gibt, was bei Scott Walker im Gegensatz zu gefühlten 99% des Metal zutrifft.


    Ich weiß, dass es auch andere Leute gibt, denen der Gesang auf den Wecker geht, aber dafür habe ich kein Verständnis, nein, kann ich auch gar nicht besitzen, weil insbesondere der Höreindruck subjektiv ist, weil eben unser Hirn als verarbeitendes Zentrum in jedem Kopf anders arbeitet. Geprägt durch unterschiedliche musikalische Erfahrungen nehmen wir Musik gänzlich anders war. Somit kann ich den unterschiedlichen Höreindruck zwar nachvollziehen, nicht aber verstehen - ich differenziere an dieser Stelle.


    Ich kann dir versichern, dass man über das Entdecken und Erschließen neuer (nicht zeitlich, sondern inhaltlich gemeint), alternativer Musik nach und nach einen Anstieg im musikalischen Bewusstsein verzeichnet, dass nach weiterer, fortschrittlicherer Musik lechzt.


    Sagen wir mal, bevor für mich einige CDs wie z.B. von DJ Shadows, Primal Scream, Pixies, Sonic Youth u.ä. musikalisch bewusst wurden, hätte ich mit Tilt vermutlich auch nichts anfangen können. Es ist aber wirklich ein wunderbares und musikalisch unglaublich ästhetisches Album, sobald man dahinter gekommen ist, die Musik darin "verstanden", das eigene Gehör die tatsächliche Musik wahrgenommen hat, wenn du verstehst, was ich meine. Das war auch für mich wie ein Aha-Erlebnis, wenn plötzlich CDs in der Folge für mich einen Sinn ergaben, mit denen ich vor einigen Jahren noch nichts anfangen konnte. So erging es mir auch mit Tilt.


    Im Übrigen wird es dich vielleicht erstaunen, aber The Drift, der Nachfolger von Tilt, der ist für mich in der Tat "unhörbar" im Sinne von ästhetischem Genuss. The Drift erfüllt sein Ziel unheimlich gut, den Hörer auf einer tiefen Ebene zu verstören, was Ausdruck unheimlich künstlerischen Ausdrucks ist, wovor jedoch in meinen Augen der "Genuss" völlig kapitulieren muss.


    Das aber ist bei Tilt keineswegs der Fall. Tilt ist unheimlich hörbar!


    Ich wünsche dir Glück, dass dein Gehör das in der Zukunft noch feststellen mag. Und wenn es soweit ist, wenn auch du dieses Aha-Erlebnis hast (auch nicht unbedingt bei Tilt), dann - für diese eine Sekunde - denke an meine Worte! Bis dahin gilt: Erfahrung sammeln. Das heißt in diesem Falle: Weg von der Beschränkung auf Metal, Hindwendung zu Neuem. Horzionterweiterung. ;)


    Und bevor jetzt kommt, "dann erweitere selbst deinen Horizont, hör' Metal": Ich kenne Metal bzw. "harten" Rock, es war sogar mein Einsteig in die Pop-Musik (zuvor hatte ich nur! klassische Musik genossen). Nur hat sich mit der Zeit für mich herausgestellt, dass gefühlte 99% davon für mich nur Krach und Lärm bedeuten, selbst oder gerade mit meinem heutigen Musik-Bewusstsein, was arrogant klingen, es womöglich aus fremder Perspektive auch sein mag, aber leider - oder glücklicherweise? - die Wahrheit ist.


    Gruß
    Tobius

  • Hmm...also bei Scott Walker gibt es Musik zu erschließen, bei Metal aber (zu 99%) nicht. An avantgardistische Musik muss man sich gewöhnen, an Metal nicht.


    ...Ok, jede Diskussion ist hier sinnlos :-#

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

  • Zitat

    Original von eXeKuToR
    Hmm...also bei Scott Walker gibt es Musik zu erschließen, bei Metal aber (zu 99%) nicht. An avantgardistische Musik muss man sich gewöhnen, an Metal nicht.


    Hm, das leidige Problem der Edits. Lies den letzten Absatz meines vorherigen Beitrages noch einmal, bitte.


    Abgesehen davon, schrieb ich nirgends, dass man sich an avantgardistische Musik gewöhnen müsse, das ist ganz allein deine Interpretation, dein Verständnis meines Textes auf Grundlage deiner Erfahrung, deines Willens zum Textverständnis.


    Nein, man muss sich nicht an avantgardistische Musik gewöhnen, um es so deutlich zu sagen. Man soll und kann sich daran auch gar nicht gewöhnen.


    Das hat nichts mit Gewöhnen zu tun, denn gewöhnen hat immer etwas Unwillentliches, Zwanghaftes an sich.


    Es geht darum, sein eigenes Bewusstsein für derlei Musik vorzubereiten. Dafür gilt es Erfahrungen zu sammeln. Sich zunächst "einfachere" Musik zu erschließen, sich dann aber sukzessive zu steigern. Das setzt natürlich den Willen voraus, sich und seinen Geist weiterentwickeln zu wollen, wobei dieses weiter nicht zwangsläufig ein höher bedeuten muss, dieses aus meiner Sicht aber im Falle der Hinwendung zu künstlerisch wertvoller Musik durchaus zutrifft. Wie gesagt, im Laufe der Zeit verändert tatsächlich das eigene Gehör, insofern man gewillt es, dieses zu bilden.


    Dasselbe, lieber eXeKuToR, gilt doch auch für Literatur, welche künstlerischer Ausdruck in Worten statt Klängen ist. Bevor man sich an einen Franz Kafka, Gottfried Benn oder James Joyce macht, muss man auch sein Lesebewusstsein (ich nenne es der Analogie halber jetzt so) schulen, sein Textverständnis bilden, ein Verständnis für die Worte und Zusammenhänge entwickeln. Dazu fängt man z.B. mit Erich Kästner an im Kindesalter, aber im Laufe der Jahre, insofern man sich weiterentwickeln will, muss man seinen Horzont erweitern.


    Das, was ich da formuliere, basiert auf der eigenen Neugier, dem eigenen Wissensdurst, dem eigenen Willen zur intellektuellen Fortbildung.


    Wer so etwas nicht verspührt, für den ist solcherlei Musik wie Tilt auch nichts, kann und soll es auch gar nicht sein. Es ist eben kein Mainstream, für diesen auch gar nicht geeignet, weil - salopp gesasgt - schlichtweg zu anspruchsvoll und an den Bedürfnissen der Masse vorbei, verfehlt, unbrauchbar für diese.


    Das kann man durchaus als Kritikpunkt verstehen, wenn man der Massenkultur anhängt. Die Wertung muss jeder für sich selbst vornehmen. Für mich persönlich hat es durchaus etwas mit intellektueller Reife zu tun, die sich im Musik- bzw. Kunstbewusstsein im allgemeinen ausdrückt. Ich sage das, auch wenn es arrogant und elitär klingen mag. In meinen Augen beschreibt es legitim die Realität bzw. mein Empfinden über diese.


    Es sei noch angemerkt, dass ich beinahe zwei Dekaden klassischer Klavierausbildung durchlaufen haben, die, was wohl anzuehmen ist, mein musikalisches Bewusstsein vorgeprägt haben, Grundlagen schufen, die für andere schlichtweg unerreichbar sind. Es soll nicht jeder Tilt hören, der einfach nur snobistisch sagen will: "Hey, ich bin super intelligent, ich höre Scott Walker." Nein, das ist widerlich.


    Tilt soll die Geister anregen, in denen dieser angeborene Wille zur eigenen Bildung angelegt ist, die eben nicht massenkompatibel sind, die anders sind, anders denken.


    Wer dafür keine Notwendigkeit sieht, der soll ruhig die Finger davon lassen, der soll auf seine Weise glücklich werden. Ein jeder hat das Recht dazu.

  • Zitat

    Original von Tobius
    Aber abgesehen von Bohren and the Club of Gore war da bislang - leider - nichts dabei...


    Freut mich, dass es dir gefällt :daumen:


    Die neue Tonträgerin "Dolores" ist auch sehr empfehlenswert, habe ich mir direkt nach einem Konzert in Münster zugelegt.

  • Ja, Caleb, möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal ganz herzlich für deinen Tipp bedanken. Habe bislang aber zunächst "nur" zwei Tonträger sichern können: zum einen "Gore Motel" und zum anderen das von dir vorgeschlagene "Geisterfaust".


    Werde beim nächsten Mal, wenn es wieder ans Musikdurchhören geht, Ausschau nach "Dolores" halten. Da kann man ja nur gespannt sein. Und das Konzert war sicher toll, oder?

  • Ja, es war schon sehr "anders" als alle anderen Konzerte die ich letztes Jahr besucht habe. Zum einen weil Bohren üblicherweise Sitzkonzerte spielen (in Münster gab es nur leider keine Sitzgelegenheiten, ein großes Manko... die ersten paar Reihen haben sich aber kurzerhand auf den Boden vor der Bühne gesetzt), und zum anderen war es das einzige Konzert das ich bisher erlebt habe, bei dem nicht durchgehend gequatscht wurde. Erst bei der letzten Zugabe sind 2 anscheinend übermäßig alkoholisierte Damen negativ aufgefallen, was jedoch mit bösen Blicken und Zurechtweisungen seitens des Publikums quittiert wurde.


    Eine Sache die ich sowieso nicht verstehe: wieso zahlt man Geld für Konzerte, wenn man dann doch nur damit beschäftigt ist sich permanent selbst quatschen zu hören?

  • So, danke erst einmal für alle tollen Tips bisher! Und natürlich für den Thread selbst...


    Ich bin der Meinung, dass es unterschiedliche Geschmäcker geben darf und muss. Ich habe kaum etwas aus Tilt gehört, da meine Zeit im Moment sehr begrenzt ist, doch ich muss sagen, dass es gewöhnungsbedürftig klang, nicht unhörbar und nicht von vornherein schlecht. Das ist allerdings meine eigene Meinung und ich tolleriere die meisten anderen, solange sie nicht ein Vorurteil ist oder jede andere Meinung ausschließt.


    Was außerdem die kommerziell erfolgreich Musik angeht, so macht das diese nicht schlechter. Und wer aus meiner Klasse kennt noch a-ha oder The Mamas & The Papas? Bitter, ich weiß. Allerdings ist es sinnlos, allgemein bekannte Platten anzugeben, was ich jetzt mal als der Grund dieses "Verbotes" ansehe.


    @ Tobius: Ich kann dich gut verstehen, was die Gehörausbildung und die Niveausteigerung angeht, bin ich doch meilenweit der einzige bei uns, der mit Freuden Schillers Willhelm Tell gelesen hat.


    Lord Otto: Was sehr gut zu den Vier Jahreszeiten von Vivaldi passt, sind die gleichnamigen Stücke von Astor Piazzolla. Der Tangokomponist, Jazz- und Bachliebhaber hat einzelne Zitate von Vivaldi übernommen und die gesamte Musik drum herum neu geschrieben.
    "Die ausdrucksvollen Dissonanzen sowie unerwartete Änderungen im Tempo kennzeichnen den Stil des Komponisten." Wer Tangomusik kennt, weiß ungefähr, was auf ihn zukommt.


    eXeKuToR: Die Soundtracks sind wirklich klasse und auch schön zu spielen (als Cellist freut es mich natürlich, dass mein Instrument schon zum zweiten mal im Vordergrund steht :)). Allerdings ist der beste Filmmusikkomponist für mich immer noch Ennio Morricone. Die Musik zu Sacco and Vanzetti höre ich immer wieder gerne, ansonsten kenne ich nur die Zusammenstellung seiner besten Stücke...


    The Untoughables: http://www.youtube.com/watch?v=lsT-0vhkxsg
    Der Mann mit der Mundharmonika: http://www.youtube.com/watch?v=93iEJlrdahE
    Frantic: http://www.youtube.com/watch?v=KRy3MIjXIOQ
    The Balad of Sacco and Vanzetti


    Felix Mendelssohn Bartholdy: Ein Sommernachtstraum (1826)


    Dieses Stück der Romantik fängt nach einem Bläserakkord mit einem Tremmolo der Streicher mit Pizzicatoeinwürfen von Streichern und Bläsern an und wechselt bald zu einer ruhigeren Melodie.
    Vom dramatischen Finale über den eher amüsanten Tanz von Rüpeln bis zum ruhigen Nocturno baut Mendelssohn die unterschiedlichsten Stimmungsnuancen ein.


    Besonders beeindruckend ist, wie fein die Figuren Shakespeares nachgezeichnet wurden, so z.B. die Elfen, den Waldgeist Puck oder die Waldarbeiter, die in Esel verwandelt werden. Wer das gleichnamige Schauspiel Shakespeares kennt, wird viel Bekanntes wiederfinden.
    Den Hochzeitsmarsch dürfte wohl jeder kennen.


    Overtüre Teil 1: http://www.youtube.com/watch?v=4h1MGAlkqno
    Allegro Appassionato: http://www.youtube.com/watch?v=E9gEZPeO9Y0&feature=related
    Scherzo: http://www.youtube.com/watch?v=lcY0Gh3mPBc


    Charlie Haden & Pat Metheny: Beyond the Missouri Sky (Blues laut Winamp :))


    Ich würde es eher zum Jazz zählen. Aber nun gut. Wer dies hören will, muss manchmal Hörausdauer besitzen. Es ist eine sehr ruhige Musik, die vielen in der heutigen Zeit, in der es oft immer schneller, rasanter und lauter sein muss, zu langweilig sein wird.
    Pat Metheny sollte selbsterklärend sein, Charly Haden steuert zu Pats Gitarre den Kontrabass bei. Andere Instrumente kommen kaum vor.


    The Moon Is A Harsh Mistress
    Spiritual