Internetwerbung und Religion

    • Offizieller Beitrag

    Eines der Drachenwald-Werbebanner, weiß der Teufel warum ich da drauf geklickt habe - es erschien mir wohl einfach seltsam - führte mich zu folgendem Text:



    Auch dies ist religiöser Fanatismus!
    Was hat es nun mit den Farben auf sich?
    Die hab ich eben selbst eingefügt. Um das Zitat nicht zerstückeln zu müssen. Kommentare folglich nach Farben:

    • GELB - Von Aggressiv und intollerant sehe ich wenig. Ebenso Gotteslästerung. Mir persönlich fällt nur eine "Interessiert mich nicht." auf, die sich breit macht.
    • ORANGE - Es ist etwas zwiespältig, Meinungsfreiheit im gleichem Atemzug mit Zensur der anderen (siehe Rot) zu fordern. Damit werden sie ironischer Weise selbst Opfer genau so einer Einstellung, was mich jetzt natürlich wieder amüsiert... :thumbup:
      Am Rande: Ob Nazi, Kommunist, Fanatiker, Jugend oder Rentner: Lasst die Leute ruhig protestieren, etwas frische Luft und Bewegung tut diesen bestimmt gut! Insbesondere den Rentnern aus dem Kirchenverein. Ich halte es für weitaus demotivierender einen Mob Demonstranten durch eine menschenleere Straße laufen zu lassen, als eine Gegendemonstation zu starten. Ignoranz ist letztendlich das unmenschlichste, was man jemanden antun kann.
    • ROT - Ich find es grad erheiternd, dass ausgerechnet diese Menschen sich dann später über den "Moralverfall" und Teenagerschwangerschaften aufregen werden.......


    Religion ist etwas interessantes, ich stehe ihr nicht abneigend gegenüber und finde es überaus interessant. Ich unterhalte mich auch gerne mit vernunftbegabten religiösen Menschen.
    Aber was hat sowas noch mit Vernünftig zu tun? Und vor allem: WAS bringt so eine Werbung einem Fantasy-Forum :wacko::crazy:

  • Ohman...danke Vater Staat, dass ich Bildung genießen durfte und nicht in fragwürdigen sozialen Kreisen (doch schon, ABER) aufgewachsen bin. *seufz*


    Ehrlich gesagt, gehen mir diese Fanatiker mehr auf den Piss als Nazis und Linke Aktivisten...
    Von dem Standpunkt aus verstehe ich sogar die Moslems. :D:D:D


    PS:
    Nöö, ich bin kein bisschen an einem sachlichen Beitrag dazu motiviert...

    Sing to me songs of the darkness


    Farewell to heaven, my friend


    Come to me, bury your sorrow


    Temptation awaits the condemned

  • Ein wenig mehr Toleranz den Religionen gegenüber wäre meiner Menung nach nicht verkehrt.
    Und damit meine ich zwar nicht nur das Christentum, aber auch. Von agressiven Feindseligkeiten sehe ich da wenig, aber ich habe oft genug erlebt, wie Leute ihrer Religion wegen ausgegrenzt werden. Gleiches gilt natürlich auch andersherum, denn auch so manche Christen sind anderen Einstellungen und Glaubensrichtungen per se nicht zugänglich, was einem Frontenabbau natürlich hinderlich ist. Fanatismus wie er in deinem Beispiel gegeben ist, Quappe, ist sehe ich eigentlich aus zwei Perspektiven; auf der einen Seite sind die Ansichten sehr fragwürdig und zeugen von einer heutzutage überholten, konservativen Moralvorstellung, aber warum - auf der anderen Seite - sollte man diese Einstellung verurteilen und deren Verfechter als dumm, irre oder Spinner darstellen?
    Nicht ohne Grund existiert die Meinungsfreiheit in Deutschland!


    Wie auch immer, Fronten wird es wohl immer geben, ich für meinen Teil achte einfach darauf nicht zwischen diese zu geraten.

  • Zitat

    Ein wenig mehr Toleranz den Religionen gegenüber wäre meiner Menung nach nicht verkehrt. Und damit meine ich zwar nicht nur das Christentum, aber auch. Von agressiven Feindseligkeiten sehe ich da wenig, aber ich habe oft genug erlebt, wie Leute ihrer Religion wegen ausgegrenzt werden.

    Klar - ich such' mir wieder das raus, worüber ich meckern kann.. Aber irgendwie verlangt der Thread dies' ja auch..


    Denn ich verlange ein wenig mehr Toleranz den Atheisten gegenüber. Insofern teile ich dein Statement überhaupt nicht, eher forder ich das Gegenteil: Hört den Atheisten zu!


    Atheist=nicht gläubig=keine Moral. So hör' ich's oft, dabei sehe ich's invers: Gerade der Atheist kann aus eigener Moralvorstellung heraus Entscheidungen treffen; er ist nicht durch den Glauben an irgendwelche Doktrinen gebunden.


    Okay, anders: Du sagst, du hättest oft genug gesehen, dass jemand seiner Religion wegen ausgegrenzt wird? Leider wird (auch aus dem Folgesatz) nicht wirklich klar, von wem? "auch manche Christen sind anderen Einstellungen und Glaubensrichtungen per se nicht zugänglich". Also, ich habe noch nie erlebt, dass ein Atheist einen religiösen Menschen ausgegrenzt hat, wohl aber - wenn auch seltenst - dass ein Gläubiger anderer Richtung dies tat. Klar, wir (ich; ein Atheist) diskutieren gerne darüber, was Menschen verleiten kann an Gott oder Religionen zu glauben - mit Ausgrenzen hat das allerdings gar nichts zu tun.


    Worauf ich hinaus will? Religionen sind Mist. (Intoleranterweise sag' ich das jetzt einfach. Es ist meine Meinung. Ich hab' nichts gegen (selbst ernannte) religiöse Menschen; ich hab' etwas gegen Religionen). Religionen richten Schaden an. Religionen sind kein Friedensgarant, sondern, ganz im Gegenteil, Religionen sind ein Garant für Kriege und Unterdrückung. Außerdem behindern Religionen die Wissenschaft und verhindern (das Denken; hätt' ich jetzt beinahe gesagt) ein freies Einsetzen des eigenen Verstandes.


    Bevor hier jetzt millionen Gegenargument kommen, seien mir noch ein paar Anmerkungen erlaubt:


    1. Spreche ich über "echte" Religionen - also über Umstände, wie sie etwa beim Christentum vom Papst verlangt würden. In Deutschland gibt's insofern gar keine christliche Religion mehr, das Thema hat sich glücklicherweise von selbst erledigt.
    2. Überlegt euch mal, wie es aussehen würde, wenn es keine Religionen gäbe! MMn beruht auf Religionen größtenteils nämlich auch die weltweite Ausländerfeindlichkeit - die Feindlichkeit Andersdenkenden gegenüber. Es gäbe gar keinen Grund mehr, Fundamentalislamisten zu töten; es gäbe für Salafisten ebenso keinen Grund mehr, Anschläge auf uns zu verüben (wenn sie das überhaupt jemals, bzw. dann wirklich nur aus religiösen Gründen, getan haben). Endlich gäbe es nurnoch den Menschen, der sich in 99% der Fälle als total nett entpuppt! :bier:
    3. Die Wissenschaft. Im Sinne des Threaderstellers sollten wir nicht anfangen, über Religion und Wissenschaft zu diskutieren. Mal davon abgesehen, dass wir eh' keinen Kompromiss fänden (siehe zugehörige Threads hier im DW: Gott und die Welt; Erlöser Gott, Religion und Wissenschaft), habe ich für mich entschieden, dass es hier keinen Kompromiss gibt! (Was wohl an mir liegt, denn wenn ich das Argument "aber du kannst Gott doch auch nicht widerlegen" höre, kotze ich und brech' die Diskussion ab - darum geht's nicht!).



    So, was hat das alles mit Quappes Werbung zu tun? Na, in ihr sehe ich mich mit meiner (gerade geschilderten) Vorstellung wieder einmal mehr bestätigt. Und zwar in jedem (zitierten) Satz: (ich hab' Adblock, ich seh im Netz ohnehin keine Werbung)


    Zitat

    Eine aggressive Christenfeindlichkeit, die keine Toleranz kennt, macht sich in Deutschland und in Europa breit.


    • In vielen Medien, insbesondere in einigen Fernsehsendern, wird das Christentum ständig verhöhnt und angefeindet und mit Gotteslästerungen beschimpft.
    • Christliche Gruppen können in der Öffentlichkeit nur noch unter massivem polizeilichem Schutz gegen die Abtreibung protestieren.
    • Vom
      ersten Schuljahr an sollen Kinder in Berlin lernen, was Homosexualität,
      Bisexualität, Transsexualität und „sexuelle Vielfalt“ sind.

    Der erste Satz hat (für mich) keinen Wert, da nicht gesagt wird, von wem die angebliche Christenfeindlichkeit kommt. Ein generelles Ablehnen von Religionen ist in Deutschland wohl zu erkennen (und mMn zu begrüßen), Christenfeindlichkeit sehe ich darin nicht. Vielleicht soll (im Sinne Sarrazins) von einer Islamisierung Europas gewarnt werden (das wäre der Gipfel der Peinlichkeit), zumindest suggeriert das der erste Aufzählungspunkt:


    Das Christentum wird im Fernsehen also mit "Gotteslästerung" beschimpft? Hoho, blasphemisch kann ich doch nur sein, wenn ich an (einen) Gott glaube, oder? Wird nun vor einem Werteverfall gewarnt, oder von einem Überhandnehmen anderer Religionen? (Ersteres; suggeriert wird letzteres)


    Beim zweiten Aufzählungspunkt weiß ich nichtmal, ob ich mit dem inhaltlichen oder dem journalistischen Witz anfangen soll: Inhaltlich wird Abtreibung in Deutschland akzeptiert. Ich kann mir nicht vorstellen, dass solch eine uninteressante Demo von irgendeiner gewalttätigen Gruppe boykottiert würde (ohnehin wüßt ich gerne mal, wieviele Personen an sowas teilnehmen, wann die letzte Demo üverhaupt war und wie groß bei solchen Miniveranstaltungen das Polizeiaufgebot ist). Journalistisch ist der Satz gleichbedeutend mit "Bei Demonstrationen gegen Abtreibung wird stets ein hohes Polizeiaufkommen benötigt", es ist also erstmal nicht eindeutig, ob die Polizei für die oder wegen der Demonstranten in solch hoher Zahl anwesend ist.


    Der dritte Satz ist Einstellungssache - unabhängig der religiösen Überzeugung oder Nichtüberzeugung. Wie fände es der Verfasser der Werbung denn, wenn ich gegen "Religionsunterricht in deutschen Schulen" demonstriere? Meinungsfreiheit in Deutschland? Ja, aber bitteschön erst, wenn ich NUR unsere Religion erklärt (und favorisiert) habe...


    So, sorry (mal wieder) für meinen giftigen Beitrag. Aber es gibt da so ein paar Themen, bei denen ich mich nicht im Griff habe.. (und Quappe erwischt da gerade eine ganze Menge von; soll'n wir mal bei 'nem Weizen diskutieren? :bier: ) Natürlich stimme ich in manchen Punkten aber auch mit Christen überein ;), hier:

    Zitat

    Das Fernsehen entwickelt sich zunehmend zu einer gefährlichen Mülldeponie

    Grüße, IP


    PS: Nur damit hier keiner den falschen Endruck (von mir) bekommt: Im Alltag ist das Thema völlig uninteressant und schlicht nicht vorhanden (insofern hat Volker von vornherein Recht). Bei solch skurillen Beiträgen, darf man selbst aber auch ebenso skurill beitragen...

  • Dies wäre wohl die beste aller Welten ohne Religion.


    Wer sich für religiöse Spinner und die Thematik als solches interessiert, dem empfehle ich Religulous, eine sehr unterhaltsame "Mockumentary" vom Regisseur von Borat.


    http://www.youtube.com/watch?v=UvW3y4g2rXA


    Wer noch etwas tiefer und ernsthafter einsteigen möchte, dem lege ich Richard Dawkins "Der Gotteswahn"


    http://www.amazon.de/Der-Gotte…TF8&qid=1330575721&sr=8-1


    ans Herz.


    Und wer dann noch nicht genug gelacht hat, soll mal genauer in den sogenannten heiligen Schriften lesen. Literarisch langweilig und moralisch teilweise höchst bedenklich.

    "Der Gott des Alten Testaments ist – das kann man mit Fug und Recht behaupten – die unangenehmste Gestalt in der gesamten Literatur: Er ist eifersüchtig und auch noch stolz darauf; ein kleinlicher, ungerechter, nachtragender Überwachungsfanatiker; ein rachsüchtiger, blutrünstiger ethnischer Säuberer; ein frauenfeindlicher, homophober, rassistischer, Kinder und Völker mordender, ekliger, größenwahnsinniger, sadomasochistischer, launisch-boshafter Tyrann."
    Richard Dawkins

  • Bin bei 2:14 und wollt nur kurz sagen, dass ich für n paar Tage abwesend bin.. Großen Dank, doeti! :thumbup:


    edit: war nix.. Besonders das Ende nicht. Nichts Neues und das flach, zudem größtenteils in Amerika. Interessant vielleicht in der Mitte irgendwann - mein Evergreen (Gott, Die Sonne - ein Zufall) - die Daten zu Göttern vor Jesus, ansonsten alles viel zu übertrieben.. Naja..


    PS: (und es war eine 11-teilige Doku, keine Serie ;) Bin doch schon zurück)

  • Yaar, die Seite kannte ich schon und habe mich beizeiten herrlich darüber beömmelt. Noch nie habe ich mich mehr gegruselt als auf dieser Seite in der Kategorie "Horror". Zum Beispiel geht es darin um Harry Potter, der um ein Vielfaches schlimmer sei als die sowieso schon satanischen Horrorfilme und -literatur, da diese abgründige Welt der Hexerei und schwarzen Magie nicht nur thematisiert, sondern auch noch als gut dargestellt werde. Oder lest euch mal die Rants gegen Brasilien durch, das oft als größtes christliches Land der Erde bezeichnet werde, aber sogar staatliche Feiertage zugunsten dämonischer Voodoo-Gottheiten habe. Oder blättert in Kategorien wie "Homo-Ehe", "Evolutionstheorie" oder "Video-Spiele" herum. Grotesk auch das Statement, dass immer mehr Kinder Fahrradstürze erleiden, da ihre motorischen Fähigkeiten infolge ihrer Internetsucht unterentwickelt seien.


    Mark Twain sagt:

    Zitat

    Der Mensch ist das religiöse Tier. Er ist das einzige Tier, das seinen Nächsten wie sich selber liebt und, wenn dessen Theologie nicht stimmt, ihm die Kehle abschneidet.

  • Dafür gab es schon einen Thread.


    aber ich mag es wie ihr euch gegenseitig an die Gurgel geht.
    Ja jezt seht ihr eure tolle Toleranz zwiespältig. Natürlich würdet ihr euch solche Dinge bei anderen Religionen nie sagen trauen, ihr könntet ja jemanden beleidigen.


    Pimp wie immer bist du der beste des haufens. Mehr Toleranz gegenüber Atheisten? Wahnsinn. Ich wusste nicht das Atheisten nicht toleriert werden, zumindest nicht in Deutschland, was man so hört seid ihr kein besonders religiöses Land.
    Was mir an der Aussage so gefällt ist aber das wort "Toleranz" zu verwenden. Ist Atheismus nicht die absolute intoleranz? Das bestreiten der Existenz (jedes) Gottes und der Richtigkeit jeder Religion?
    Macht dich das nicht zu einem riesigen Heuchler? Warte nein das warst du schon immer.


    p.s. ich weiß du wirst sagen "nein das ist nicht Atheismus, Atheismus ist nicht intolerant er ist aufgeklärt und intelligent" FALSCH Atheismus ist die aktive Überzeugung das es keinen Gott gibt. Solltest du etwas anderes meinen dann denke mal darüber nach Agnostiker zu werden.

  • Verfassungsschutz untersucht Nachrichtenportal kreuz.net (auf Gulli.de; Bericht von der Süddeutschen)


    Auszug: Eine Untersuchung der Behörde [Bundes Verfassungsschutz] hatte ergeben, dass die Internetseite antisemitische, homophobe und antimuslimische Weltansichten propagiere.


    Jetzt vielleicht klar, was ich hiermit meinte: "Also, ich habe noch nie erlebt, dass ein Atheist einen religiösen
    Menschen ausgegrenzt hat, wohl aber - wenn auch seltenst - dass ein
    Gläubiger anderer Richtung dies tat.
    "?


    Klar, ich mach's mir leicht. Aber es ist nunmal gerade Thema in der Presse; und hier passt es ja gerade wie die (religiöse) Faust auf's (atheistische) Auge! :dao:


    Grüße, IP

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