Menschen sind super, denn Menschen sind fähig, altruistisch zu sein!
Anders, als man in vielen (meiner) anderen Threads herauslesen könnte, sind nicht alle Menschen gierig, machtgeil, täuschend oder selbstverliebt - schlicht schlecht -, sondern gibt es vielmehr zahlreiche positive Beispiele dieser besonderen Spezie!
Also lasst uns hier mal Menschen dieser Gattung sammeln: Menschen, die auf irgendeine Weise etwas positives bewirken; Menschen, von denen man sich "eine Scheibe abschneiden" kann; Menschen mit echter Vorbildfunktion!
ZitatAlles anzeigenAktueller Spiegel | Woher nehmen Sie Ihr Stehvermögen, Herr Kriegel?
Hotte Kriegel, 55, DJ und Türsteher in Hamburg, bewacht jede Nacht 80 Flüchtlinge, die in der St.-Pauli-Kirche Zuflucht gefunden haben.
[...]
Spiegel: Warum tun Sie das?
Kriegel: Damit die Jungs vernünftig pennen können. Die haben genug durchgemacht, so einfach ist das. Die sind aus ganz Afrika, viele aus Ghana, die haben zuletzt in Lybien gearbeitet. Von dort sind sie mit dem Boot nach Lampedusa, dann mit 500Euro von den Italienern hierher. Und als ich im Fernsehen sah, dass es Unruhen gab, durch Rechte verursacht, bin ich zum Pastor und habe gesagt: Nicht in meiner Kirche! Wissen Sie, ich bin hier groß geworden und getauft worde, ich war hire im Kindergarten.
Spiegel: Hatten Sie vorher einen Bezug zu Afrika?
Kriegel: Null. Ich habe auch mit Politik nix am Hut. Ich kann es nur nicht leiden, wenn was ungerecht ist, so einfach ist das. Ich kann mit Diskriminierung und Rassismus nichts anfangen.
Spiegel: Sie machen das seit fast drei Monaten. Woher nehmen Sie nso viel Herz?
Kriegel: Aus dem Lächeln von den Jungs, wenn sie mich am Abend begrüßen. Das alles ist auch eine Lektion in Demut, wenn du siehst, wie die Jungs auf Isomatten schlafen, während einige hundert Meter weiter eine Elbphilharmonie gebaut wird, die jeden Monat eine Millionen Euro teurer wird.
[...]
Grüße, IP
PS: Es würde mir gefallen, wenn wir in diesem Thread wirklich NUR sammeln (und nicht gegenseitig diskutieren). Was man ggf. für eine herausragende Leistung hält ist derart subjektiv, dass eine Diskussion wohl wenig bringt. Außerdem soll hier gute Laune herrschen!
PPS: Klar, ihr dürft alles. Es wäre mir aber lieb, wenn hier keine großen Taten von Berühmtheiten, sondern eher solche von "Alltagshelden" gepostet werden. Macht wie ihr wollt.
Und noch ein PS: Dieser Text gehört hier auch hin. Er ist von einem ehemaligen DW-User (habe die txt.-Datei auf ner alten Festplatte wiedergefunden), ihr werdet ihn kennen. Der Text ist der Wahnsinn, ich lese ihn (immer, wenn ich ihn entdecke) mit höchstem Respekt:
ZitatAlles anzeigenWarum ich glücklich bin
Ich habe Krebs. Seit mehr als zweieinhalb Jahren kämpfe ich gegen eine sehr hartnäckige T-ALL (Akute lymphoblastische Leukämie), die bereits zweimal wiedergekehrt ist, nachdem sie als geheilt gegolten hatte. Ich habe zwei sehr lange Chemotherapien und eine Knochenmarktransplanation mit zusätzlicher Stammzellentransplantation hinter mir. Seit drei Wochen weiß ich vom zweiten Rückfall (Rezidiv) meiner Krankheit und habe seither schon wieder einige Chemos bekommen. Viele Leute verzweifeln bei der Diagnose „Krebs“. Falls sie stark sind, verzweifeln viele spätestens bei einer Rezidiv-Diagnose. Für mich ist es die dritte Runde. Doch bin ich verzweifelt? Keineswegs. Ich bin überaus glücklich und zufrieden.
Ich stehe sehr früh auf, oft schon um fünf Uhr morgens. Zunächst kümmere ich mich um meine drei kleinen Katzen, die mich jeden Morgen freudig begrüßen und sich auf ihr Frühstück freuen. Dann schalte ich meinen PC an, gehe online und schaue nebenher Nachrichten. Die erste Mahlzeit des Tages ist die wichtigste und deshalb achte ich darauf, dass diese ausgewogen ausfällt und mir Energie für einen guten Start in den Tag gibt: Vollkorn, Rohkost, Obst, ein bisschen Fett in Form von Käse und einem Glas Milch.
Nach dem Frühstück springe ich unter die Dusche, denn ein gepflegtes Äußeres und Körperhygiene haben bei mir eine hohe Priorität. Nach dem Zähneputzen werfe ich mir eine ganze Reihe von Medikamenten ein. Einige davon haben Nebenwirkungen, an die ich mich aber inzwischen gewöhnt habe. Dann ziehe ich meinen Mantel und meine Schuhe an und gehe spazieren. Ich genieße die unberührte Landschaft meiner Heimat, die nun im Herbst in Gelb, Rot und Orange gekleidet ist. Ich atme die frische Luft und begegne einer Menge Tiere wie Kühe, Schafe, Hunde, Katzen, Rehe, Hirsche und manchmal sogar kleine Hoppelhasen und Kaninchen.
Etwa eine halbe Stunde bin ich unterwegs, bis ich wieder die Haustür aufschließe und Mantel und Schuhe ablege. Ich setze mich wieder an den PC und gehe meiner größten Leidenschaft nach: der Webentwicklung. Seit mehr als fünf Jahren entwickele ich Seiten für der World Wide Web. Es bereitet mir Freude, das Optimum zu erstreben. Mit halben Sachen oder Notlösungen gebe ich mich nicht zufrieden. Nebenher höre ich Musik von Künstlern, die mich gedanklich bereichern. Deren Texte wachrütteln und mich inspirieren. Bevor ich krank wurde, schrieb ich selber viele Lieder und Gedichte, doch inzwischen hat mich der Reiz an der Dichtkunst fast ganz verlassen, was daran liegt, dass ich meine Inspiration in der Beobachtung der Menschen hatte.
Zur Mittagszeit gehe ich dann meiner anderen großen Leidenschaft nach: dem Kochen. Auch hier bin ich stets bemüht, mein Wissen zu erweitern und mir eine Basis zu schaffen, auf der ich köstliche und gesunde Speisen zubereiten kann. Mehrmals die Woche koche ich für zufriedene Freunde oder Verwandte. Die Belohnung ist die Dankbarkeit und die Anerkennung für die geleistete Arbeit. Es gibt kaum etwas Schöneres, als eine ehrliche Kritik zu bekommen.
Nachmittags treffe ich mich dann gerne mit Freunden. Wir gehen spazieren, schauen Filme oder spielen Computerspiele. Es macht uns Spaß, gemeinsam Rätsel zu lösen und Hindernisse zu überwinden. Wichtig ist dabei die Zusammenarbeit. Manchmal spielen wir aber auch Spiele, in denen es darum geht, den anderen zu schlagen. Etwa Rennspiele, bei denen jeder als erster im Ziel ankommen will. Am Abend wird selbstverständlich wieder gekocht. Beim Abendessen schaue ich dann „Die Simpsons“, eine satirische Zeichentrick-Serie aus den USA. Sie bringt mich zum Lachen und zum Nachdenken. Falls ich einmal keine Lust auf „Die Simpsons“ habe, halte ich Ausschau nach Koch- oder Wissenssendungen. Mit dem für mein Alter konzipierten Programmen kann ich überwiegend nichts anfangen.
Den Rest des Tages verbringe ich damit, im Web zu lesen: Ich informiere mich über Computerspiele, Filme und Musik. Ansonsten erweitere ich mein Wissen über Ernährung und das Kochen. Auch lese ich natürlich viele Fachartikel über die Webentwicklung, damit ich immer besser werden kann. Ich höre nie auf zu lernen. Niemand sollte das.
Das sind die Dinge, die mir Kraft geben. Ich bin voller Energie und Lebensfreude. Selbst wenn ich Schmerzen habe, mich schlapp fühle oder mir übel ist – ich bin immer dankbar dafür, dass ich Leben darf. Es spielt keine Rolle, wie lange ich noch lebe. Ich lebe. Ich lebe im Hier und Jetzt. Ich bin glücklich: Ich habe ein Dach über dem Kopf, eine unfassbar tolle Familie, treue Freunde und eine Lebensgefährtin, die mich seit fast vier Jahren begleitet und immer für mich da ist.
Diese Krankheit kann vielleicht meinen Körper zerstören, aber mein Herz und meine Seele sind erfüllt von Liebe und Glückseligkeit, dass ich einfach nichts anderes behaupten kann als:
Ich bin glücklich.
Felix de Ruiter
felixderuiter@felixderuiter.de
http://felixderuiter.de/
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0049-151-21751299
Leichlingen, Montag, 8. November 2010, 10:18 Uhr