Kleiner Wetterzustandsbericht aus Katalonien

  • Tja, das Wetter ist schön in Katalonien, passt aber wohlnicht jedem. Bei den Vögeln ist alles o.k., die so in unserem Garten ihreFlugwege haben, von Bougainvillea zum Kompost, zum Lorbeerstrauch (ist schonfast ein Baum geworden), zurück zum Kompost, dort Meeting von Spatz undGrasmücke oder Schnäpper oder wie die eine Vogelsorte wohl heißt.
    Also, die cremen sich nicht ein mit Schutzfaktor 50, stürzen sich nicht ineinen der zu Dutzenden parat liegenden Swimmingpools, duschen auch nicht undinhalieren weder Bier noch Wein und kommen trotzdem klar.
    Anders sieht es im Moment für die doch an und für sich sonnengeneigtenEidechsen und Geckos aus. Also zumindest bei uns. Erst war da einer von denLangschwänzen völlig am Ende mit Schwur und Eid, lag platt auf den Gartenfliesenund war Hauptanziehungspunkt für Scharen von Ameisen. Was uns besonders gefiel,weil die in der Küche nur noch mit drastisch vermindertem Personal antraten.Über Nacht war dann der Kadaver weg, keine Ahnung, welches Viehzeug da für denfinalen Abtransport gesorgt hatte.
    Am nächsten Tag fanden wir auf unseren weit ausladenden, liebevoll gestaltetenTerrakottastufen vom Wintergarten (gräßliches Wort, Entschuldigung!!!) zumGarten hin einen ziemlich zerpflückten Geckorest, des Schwanzes beraubt und mitseiner Seele sehr wahrscheinlich im Geckohimmel.
    Sollte auch dem das Wetter zu heftig zugesetzt haben?
    Na ja, der corpus relicti war uns etwas im Weg und so habe ich den Abtransportvorgenommen! Da dachte ich, die Würmelein im Kompost könnten doch auch mal etwasAbwechslung im Speiseplan gebrauchen, nicht immer nur kleingeschnittenesGrünzeug. Wenn die nun aber eingeschworene Veganer sind, habe ich damit wohlnichts sonderlich Positives bewegt. Aber eins ist sicher, unsere Kompostwürmerüberstehen Hitzetage in unserem grünen Behälter ziemlich problemlos. Diesterben viel eher nach Regengüssen. Da wandern die aus uns unbekannten Gründenaus ihren Futterstellen aus, begeben sich auf die glitschig-nassen Fliesen undverlieren dann, wenn es wieder trocken wird, jegliche Peilung. Kriegen dannwohl Sonnenstich oder Hitzeschlag, vielleicht auch Beides und liegen dann alsvöllig unansehnliche Kringel rum. Wenn sie sich noch rühren, kümmere ich michauch noch rührend um sie, versuche sie möglichst schonend mit Fingerspitzen zupacken und dann ab in die Gartenerde. Wenn die aber nur noch regungslosrumliegen, hilft nur noch Messer oder Spachtel und weg mit dem Dreck – zu denlebendigen Artgenossen im Kompostbehälter.
    Na heiß ist es ja nun wirklich und die Präsidentin kommt plötzlich in meinTurmbüro hoch und verkündet, daß irgendwo ein Wasserrohrbruch sein müßte!
    Hä, kann doch gar nicht, meine Reaktion. Doch, sagt sie, komm mal nach vorne,da tropft es bei dieser Knallhitze vom Dach! Klaro, spiele ich meine männlicheAllwissenheit aus, meine Klimaanlage läuft! Und wenn die auf voller Stufeläuft, tropft das Kondenzwasser ziemlich.
    Gruß, frifix.

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