TdW 06/08 Kosovo und Co.

  • Zitat


    A) Fünf Anklagepunkte wegen Verbrechen in Kosovo (1998-99):


    * in einem Fall wegen Kriegsverbrechen (Mord)
    * in vier Fällen wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit;
    * (Deportation, ethnische Säuberung, Mord, Verfolgung aus politischen, rassistischen und religiösen Gründen, Missbrauch, Ãberführung von Leichen aus dem Kosovo in Massengräber nach Serbien).
    Annähernd 800.000 Kosovo-Albaner wurden aus ihren Häusern vertrieben. An zahlreichen Orten im Kosovo wurden Massaker verübt. Neben Milosevic sind vier weitere ehemals enge Vertraute von ihm in Den Haag angeklagt: der frühere serbische Präsident Milan Milutinovic, der ehemalige jugoslawische Oberbefehlshaber Generaloberst Dragoljub Ojdanic, der frühere serbische Innenminister Vlajko Stojiljkovic und Milosevics Berater Nikola Sainovic.


    Das sagt ja wohl alles.


    Das die UCK auch nicht die Heilsarmee ist, ist mir auch klar.
    ich verabscheue deren Kriegsverbrechen genauso wie die der Serben.
    Jedoch bin ich der Meinung, dass die Serben mehr Dreck am stecken haben.
    Man muss sich nur den gesamten Balkankrieg ansehen.

    • Offizieller Beitrag

    ähm, das sind anklagen, oder? mal ganz abgesehen davon davon, dass der "internationale strafgerichtshof" wohl nicht ganz unabhängig ist, geschweige denn, dass er imho nicht einmal die minimalen rechtlichen voraussetzungen erfüllt (z.b. dürfen keine amerikaner für ihrer "taten" belangt werden...), es wurden kaum "haltbare" beweise für diese verbrechen vorgebracht. nach eröffnung des prozesses gegen milosevic (live im fernsehen auf x kanälen) wurde der prozess schon bald aus den medien verbannt (weil nämlich milosevic nachweisen konnte, dass von der uck verbrechen gegen serben begangen wurden, dass die NATO zivilisten ermordet hat, dass viele der massaker und anderen kriegsverbrechen keine waren).



    "vertreibung von 800.000 kosovaren"? die "vertreibung stellte sich selbst im deutschen fernsehen ein bisschen anders dar. sie setzte erst nach beginn der nato-bombardierungen richtig ein... allerdings war es wohl eher eine flucht, eine flucht vor den mörderischen uran- und streubomben...


    "hufeisenplan" noch ein begriff? die geplante deportation der kosovaren, ihre internierung? eine erfindung der deutschen, um endlich wieder beim groÃen kriegsspiel mitmachen zu können. scharping sei dank...


    "konzentrationslager" - das bild ging um die welt. ausgemergelte kosovaren hinter stacheldraht. dumm nur, dass dann jemand feststellte, dass der stacheldraht irgendwie falsch wirkte. das foto war gestellt, ein KZ gab es dort nicht.


    "massaker von racak" - dazu zwei links:
    - http://squat.net/gib/texte/massaker-von-racak.html


    - http://www.uni-kassel.de/fb5/f…men/NATO-Krieg/racak.html



    es ging nie (und es wird nie gehen) um die "freiheit" des kosovo, um die unabhängigkeit oder das "lebensrecht" der albaner/kosovaren. es ging (und geht) darum, einen unbotmäÃigen staat zu bestrafen (serbien) und eine groÃe gefahr für die "freien der welt" weiter zu umzingeln (russland). es geht um macht und einflussspähren.

  • Insbesondere Gebietskonflikte der jüngeren Zeit (<100 Jahre) machen überall auf der Welt zu schaffen.
    Das beschränkt sich nicht nur auf den Kosovo (auch wenn er besonders nah an Deutschland liegt), das gilt für den gesamten Nahen Osten (Israel, Palästina), die südliche Türkei (Kurden-Problematik), Irland- Nordirland, bereits genannte Bakenlandproblematik und ja, auch ehemalige deutsche Gebiete wie das Sudetenland und andere Teile Polens und Tschechiens. (Um nur ein paar zu nennen)
    Sicherlich sind die Gründe immer verschieden, eins bleibt aber gleich: Auf allen Konfliktseiten werden Greuel begangen, die den Kindern und Enkel weitergegeben werden, die aus diesem Grund weiter ihren Hass schüren.
    Zur Zeit des Jugoslavien-Konflikts haben alle meine jugoslavischen Freunde/Bekannte (Serben, Mazedonier, Bosnier, Kroaten) gleich argumentiert. Die anderen haben dann und dann das getan, sind schlimme Menschen, wir sind die Guten. Aus der jeweiligen Sicht durchaus nachvollziehbar, kann aber nie zu einem wirklichen, versöhnlichen Frieden führen.
    Man muss sich mal z.B. die Berichte über Versammlungen von Sudetendeutschen durchlesen, um zu erkennen das keine Seite gewillt ist nachzugeben; und das ist über 60 Jahre her.


    Was ich sagen will: Wer nicht bereit ist zu vergeben, wird nie Frieden finden.


    Die andere Seite ist: Warum will eine Bevölkerungsgruppe überhaupt unabhängig werden?
    Ich würde folgende Gründe nennen:
    1. Man wird oder fühlt sich ungerecht behandelt, insbesondere bei einer zentralistischen Regierung.
    2. Es fehlt einem die Identifizierung mit seiner Heimat, bzw. seiner Volksgruppe
    3. Gebietskonflikte (s.o.) auch aus religiösen Gründen
    4. Wirtschaftliche Gründe (das wäre dann Bayern :D )


    Ob Förderalismus helfen kann? Vielleicht, nur ist der mal nicht so eben in einer Staatsform untergebracht. Und auch unsere Staatsform hat Probleme. Kompetenzgerangel zw. Bund und Länder, Bildungsmisere (warum Bildung in der Verantwortung der Länder liegt ist mir ein Rätsel), extrem lange und z.T. festgefahrene Verwaltungsvorgänge (Steuergesetze und deren Verzahnung mit Bund/Länder/Geminden), etc. pp.


    Meine Meinung im speziellen Fall des Kosovo: Das ist eine innerserbische Angelegenheit und hat auch dort zu bleiben. Warum die Westländer sofort der Unabhängigkeit zustimmen ist mir schleierhaft.
    Wahrscheinlich ist es die Angst vor neuen Greueltaten, denn die alten sind noch in allen Köpfen... aber es hilft nichts, dort wird sicher bald wieder gekämpft und Vergebung oder Versöhnung rücken in noch weitere Ferne.

  • @OnkelB:
    Glaubst Du auch an die Auschwitzlüge??
    Da gibt es auch "Beweise" dass das alles Propaganda der Amis gewesen war.
    Man kann alles glauben wenn man will.


    Ich jedenfalls kann mich noch genau an den Tag erinnern als bei meiner Oma das Telefon geklingelt hat und uns gesagt wurde unsere Verwandten sind von den Serben erschossen worden.
    Naja vielleicht haben sie ja Massenselbstmord begangen oder wurden von Amis umgebracht :wall:
    Zugegeben das war nicht im Kosovo sondern in Bosnien.
    Aber was die Serben dort können können sie auch im Kosovo.

    • Offizieller Beitrag

    natürlich kann es so sein, aber es MUSS nicht zwingend so gewesen sein...


    ziemlich cool, mal wieder die "ausschwitz-lüge" zu bemühen. ausschwitz wurde ja auch von der bundesregierung bemüht, als grund, warum wir auf dem balkan eingreifen mussten...


    ich sage nicht, dass serben keine verbrechen begangen haben. es war krieg. im krieg sterben menschen, und meist sind es in dehr groÃer zahl zivilisten, die ihr leben lassen. im balkankrieg gab es sehr viele "greuel". aber die gab es eben auf beiden seiten(bzw. auf allen), nicht nur seitens der serben...


    was propaganda angeht: die NATO brauchte (und bekam mit dem racak-massaker") einen Anlass für ein militärisches eingreifen auf dem balkan. es gibt aber mehr als nur berechtigte zweifel, ob es wirklich ein massaker war. es passte gut ins konzept und kam wie bestellt.


    ähnlich wie die anlässe für den überfall auf polen, das eingreifen der usa in den vietnam-konflikt, der anlass für den ersten golfkrieg und natürlich der anlass für den irak-krieg. ich hoffe, du kennst die "geschichten", die dahinter stehen...


    auch für den angriff auf den irak wird sich eine passende "geschichte" finden...

  • Da hab ich ja was getroffen...


    Also, 1.) OnkelB ich gebe dir (leider, ich wünschte ich könnte widersprechen, aber diese Taten wurden vollbracht) Recht, was die historische Verwicklungen betrifft, allerdings habe ich ja geschrieben, das es eine heikle Vergangenheit dort gibt. [geschichtlich gesehen gehört OstpreuÃen zu D, allerdings auch nur durch Kriege vormals erobert und wieder verloren]


    2.) Ãhm.. Zu der Sache mit der Verfassung/Gesetze/UN-Bestimmungen: Ich denke das ist Ansichtssache, da ich zum Beispiel dagegen bin, Gesetzen anderer Länder, welchen es viel besser geht und die über solche Dinge debattieren können, zu gehorchen zu müssen (Wie gesagt Anssichtssache und zum Meinungsaustausch ist das TdW ja da ;)), nur weil diese es so festgelegt haben.


    3.)Ich muss Levellord zustimmen, auch wenn es wahrscheinlich ziemlich schwer und hart ist, den (vermeintlichen?) Mördern seiner Familie zu vergeben, aber ohne Vergebung kann es nur einen nicht dauerhaften von oben diktiereten Frieden geben.


    4.) Auch "alte" Geschichte ist relevant und sollte nicht einfach weggewischt werden, denn auch aus den Greueltaten dieser Zeit sollten wir lernen (Sklaverei....)



    â¬.) Das Problem mit der Selbstversorgung ist das GröÃte und unter diesem Aspekt muss ich euch Recht geben, müsste man eigentlich keinen unabhängigen Staat unterstützen, allerdings kann dort dann einfach die ganze Zeit so ein Status gelassen werden und man wird nie "frei".

    Balancing in Spielen:

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    Stein:
    "Papier ist imba, aber Schere ist ok!"

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