Vielfalt und Entscheidungsfreiheit

  • Meiner Ansicht nach zwei Knackpunkte wenn es um neue Städte, Rassen, Fraktionen und Konzeptideen geht. Doch wieviel Vielfalt ist notwendig? Worin soll sich diese Vielfalt äußern? Wieviele Beeinflussungsmöglichkeiten soll der Spieler erhalten? Will der Spieler überhaupt Entscheidungen treffen müssen? Wie erreicht man am Besten eine größtmögliche Vielfalt?


    Diese und ähnliche Fragen sollen uns hier mal beschäftigen. Ich bin auf eure Antworten und Meinungen zu diesem Thema sehr gespannt. Der für viele "platteste" Weg zu einer großen Vielfalt ist einfach der möglichst vieler verschiedener Fraktionen. Alternativen gibt es kaum und wenn dann landet man doch nur wieder bei Auswahlsystemen, die mal mehr und mal weniger elegant durchdacht sind und die seit Heroes 4 ohnehin einen schweren Stand haben. Andere Möglichkeiten die Spiel- und Kreaturenvielfalt zu erhöhen scheint es nicht zu geben. Auch das System der stufenübergreifenden Upgrades bietet nur insofern Innovation als dass sich die Upgrades nun stärker von den Grundkreaturen unterscheiden können anstelle nur "alte Kreaturen neu angemalt" darstellen. Zudem wird egal wie man die Vielfalt zu erzeugen versucht das Balancing mit zunehmender Vielfalt ebenfalls imemr schwieriger. Hier eine optimale Lösung zu finden gleicht oftmals der Quadratur des Kreises. Doch welches könnten wohl die besten Wege sein?


    Und inwieweit wollen die Spieler noch Einfluss nehmen können auf die Zusammenstellung ihrer Armee, der Entwicklung ihres Helden und des Spielgefühls seiner Lieblingsfraktion oder Lieblingsrasse? Reicht es ihm einfach vor dem Spiel einfach nur seine Fraktion auszuwählen oder will er später auch noch auf die Entwicklung seiner Fraktion Einfluss nehmen können? Bei letzterem wären wir wieder bei den Auswahlsystemen angelangt. Egal ob jetzt entweder-oder-Entscheidungen wie in Teil 4, alternativen Upgrades wie in Teil 5 oder sonstige Systeme, die pfiffige Fans hier im Forum zu entwickeln versuchen. Übersehen wir vielleicht weitere Alternativmöglichkeiten? Oder wollen wir dem Spieler gar mehr Freiraum geben als er eigentlich will? Und wie können wir ihm maximalen Freiraum geben ohne die Bedienung oder das Balancing gleichzeitig unnötig zu erschweren?


    Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion!

  • Selbst wenn man das Balancing nicht berücksichtigt, weis ich gar nicht, ob maximale Freiheit wirklich optimal ist. Am besten kann man das beim Skill- System sehen (für Kreaturensysteme funktioniert das analog):


    In Heroes 3 gab es nur Primärskills;egal welche Fähigkeiten man schon hatte, man konnte immer noch jede andere wählen. Im Prinzip hatte der Spieler also maximale Auswahlfreiheit. In Heroes 5 gibt es dagegen auch Skundärskills, was ich wesentlich besser finde, weil eben dann die einzelnen Auswahlentscheidungen viel sorgfältiger getroffen werden müssen. Man kann also nicht mehr Schießkunst lernen, wenn man nicht auch Angriff hat.


    Meiner Meinung nach sollte man irgendwie ein möglichst gutes Gleichgewicht zwischen Freiheit und Komplextät der Entscheidungen schaffen. Sonst besteht die Gefahr, dass zu viele kleine Entscheidungen die Bedeutung der Entscheidungen selbst völlig entwerten.

    Die kausale Unabhängigkeit der Quarks von unserer Rede ist kein Merkmal der Realität (im Sinne des Gegenteils der Welt des Scheins), sondern sie ist einfach ein unbezweifelter Bestandteil unseres Redens über Quarks.
    Richard Rorty

    Einmal editiert, zuletzt von Der Mentat ()

  • Korrekte Überlegungen. :daumen:


    Auch wenn es sicher auch den ein oder anderen Verfechter des Heroes-3-Skillsystems geben mag. Aber allen gleichzeitig wird man es eh nicht Recht machen können. Genau wie du würde ich auch keine maximale Freiheit fordern wollen (sei es in Bezug auf Skills oder Kreaturen), sondern will mit Hilfe dieses Threads zu ergründen versuchen wo wohl die optimale Freiheit in etwa liegen würde und wieviel Einfluss des Spielers und Vielfalt notwendig ist.


    Das kann man am Beispiel des Skillsystems zu ergründen versuchen, ich würde jedoch - da wir uns hier im "Städte & Rassen"-Unterforum befinden - das Beispiel Kreaturen und Fraktionen vorziehen.

  • Doch wieviel Vielfalt ist notwendig?


    So viel, wie der Spieler investieren möchte, da bei der Vielfalt stets Übersichtlichkeit verloren geht und der Spieler sich zunächst einfinden muss. Mit anderen Worten: Das Maß an benötigter Vielfalt ist völlig individuell. Man könnte hierfür höchstens Mindest- und Obergrenzen als Richtlinien setzten, um grobe Orientierung zu geben.


    Worin soll sich diese Vielfalt äußern?


    Nicht in allen Aspekten des Spiels, deshalb gibt es verschiedene Genres. Der Fokus sollte auf dem Genre liegen, in dem sich das Spiel bewegt. Handelt es sich um eine Mischung, wird dieser Bereich selbstverständlich erweitert. Zu viele Überschneidungen in diesen Bereichen führen zu der Problematik der übermäßigen Vielfalt, mit der der Spieler nicht mehr bereit ist umzugehen.


    Wieviele Beeinflussungsmöglichkeiten soll der Spieler erhalten?


    So viel, wie das Genre hergibt, ohne den Spielspaß zu mindern, da bei den Beeinflussungsmöglichkeiten ein Kompromiss aus Logik und Gameplay gefunden werden muss. Grundsätzlich ist dieser Wert hoch, hängt aber wie die Vielfalt allgemein von der Bereitschaft des Spielers ab, sich auf Dinge einzulassen.


    Will der Spieler überhaupt Entscheidungen treffen müssen?


    Ja, jedoch ohne überfordert zu werden.


    Wie erreicht man am Besten eine größtmögliche Vielfalt?


    Zitat

    Original von Der Mentat
    Meiner Meinung nach sollte man irgendwie ein möglichst gutes Gleichgewicht zwischen Freiheit und Komplextät der Entscheidungen schaffen. Sonst besteht die Gefahr, dass zu viele kleine Entscheidungen die Bedeutung der Entscheidungen selbst völlig entwerten.


    So.


    Zu den Alternativmöglichkeiten von Masse und Auswahl muss ich mir erst noch Gedanken machen, denke aber, dass das eine wenig aussichtreiche Suche wird, da ein dritter Faktor gefunden werden müsste, den es unter Umständen gar nicht gibt...


    Grüße
    grumpy

  • Zitat

    Original von grumpy old man
    Zu den Alternativmöglichkeiten von Masse und Auswahl muss ich mir erst noch Gedanken machen, denke aber, dass das eine wenig aussichtreiche Suche wird, da ein dritter Faktor gefunden werden müsste, den es unter Umständen gar nicht gibt...


    Das befürchte ich ja auch. Deshalb nicht nur die Frage nach Alternativen, sondern auch nach der optimalen Nutzung von Auswahl (negatives Beispiel: Heroes 4?) und Masse (positives Beispiel: Heroes 3?).

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