ZitatOriginal von tddxx
Eine komplett perfekte Welt ist keine Option und soll es auch nicht sein wie ich hiermit verdeutlichen will.
Dem schließe ich mich leider an, nicht jedoch ohne zu betonen, dass es aus unserer reichen Sicht ein Leichtes ist, dieses zu behaupten. Prinzipiell ist die Aussage nämlich höchst arrogant (was ich nicht dir vorwerfen will), denn es bleibt die Frage, ob ich mit Blick auf den Hungertod genauso antworten würde... Wohl eher nicht!
Um mich dem Thema zu widmen:
ZitatOriginal von Grumpy old man
Und da wären wir auch schon beim Kern der Sache: Das System entspricht der Natur des Tieres, die auch die des Menschen ist. Entgegensetzten können wir dagegen allein die Moral, [Ausscheiden ist keine Lösung].
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich dich richtig verstanden habe, weil ich "das System" nicht recht zuordnen kann. Wird hier das natürliche "System des Stärkeren" gemeint? In diesem Falle wird dann die Parallele zu unserem System dadurch gezogen, dass sozialer Status durch "Stärke" bewertet wird. So ließe sich dann das Streben nach Reichtum und/oder Macht dadurch erklären, dass wir prinzipiell nach Stärke streben. (korrigiere mich, falls ich falsch liege)
Jedenfalls schließe ich mich diesen Ausführungen an, denn ich bin der Meinung, dass dieses Streben in der Natur des Menschen, und damit ursprünglich in der Natur des Tieres liegt.
Weiter kann der Mensch durch moralische Werte differenzieren, WIE er nach Stärke strebt. So kann er entscheiden, ob er gierig Reichtümer anhäuft, oder ob er sich (und vielleicht auch anderen) im Sinne der Moral eine ordentliche und vernünftige Lebensgrundlage erwirtschaften will.
Meiner Meinung nach lassen sich diese Ausführungen prinzipiell auf die Welt übertragen. So kann etwa auch eine Nation entscheiden, ob sie gierig Rohstoffe anhäuft, oder ob sie rücksichtsvoll mit anderen Staaten zusammenleben will.
Nun will ich an dieser Stelle einen wesentlichen Grund für die "ungerechte Welt" erörtern. Es folgen mehr oder minder haltlose Behauptungen, daher kann sich ja jeder selbst überlegen, wie er die Sache sieht:
Betrachtet man also die Welt, so stellt man leider fest, dass die wirtschaftlich und militärisch wichtigsten Nationen (etwa G8 ) wenig bis gar nicht nach moralisch "richtigen" Beweggründen handeln. Das mache ich beispielsweise daran fest, dass es aus finanzieller Sicht ein leichtes wäre, jährlich 10 Millionen Kinder zu versorgen, die heutzutage tatsächlich aus Armut nicht älter als 5 Jahre alt werden. Vor allem, wenn ich höre, dass allein die USA 700 Milliarden (hört ihr? MILLIARDEN) Dollar aufbringen kann, um faule Kredite zu kaufen. Das sind umgerechnet 70 Tausend Dollar pro Kind, ob das zur Ernährung ausreicht? :wall: Was den wichtigen Staaten also nicht am Herzen liegt, ist folgendes:
ZitatOriginal von Grumpy old man
Wenn der Mensch prinzipiell vernünftig wäre, dann würde er doch eine Aufteilung der verfügbaren Ressourcen bevorzugen, oder?
[Anm. von IP: Wobei ich hier noch zwischen "prinzipiell vernünftig" und "moralisch richtig" unterscheiden möchte. Eine vollständig gerechte Welt ist nicht möglich (s.o.), und daher kann man es eben doch als vernünftig ansehen, nicht alle Menschen zu versorgen.]
Wie oben bereits erklärt, muss man also die moralischen Vorstellungen hauptsächlich der G8 hinterfragen, denn wenn diese Staaten moralisch richtig handeln würden, so könnte man die Welt sicherlich ein Stück weit verbessern. Tja, woher aber kommen die moralischen Vorstellungen der Industrienationen? Richtig, aus einer kleinen viereckigen Kiste, genannt: Fernseher! Wer mir hier mit Eltern kommen will, Thema Erziehung usw., dem kann ich nur sagen, dass das Fernsehen die Erziehung mittlerweile in hohem Maße beeinflusst (Siehe SuperNanny, Elterntausch, etc.).
Man muss sich ja nur das Fernsehverhalten junger Menschen angucken, so fällt schnell auf, wie viel Zeit vor der Kiste verbracht wird. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass viele moralische Grundgedanken durch das Fernsehen verändert werden: So wird beispielsweise und insbesondere der Gedanke "Jeder Mensch ist liebenswert!" durch das Fernsehen in "Jeder Mensch ist liebenswert, zumindest wenn er dem Schönheitsideal entspricht und reich und erfolgreich ist!" verändert. Natürlich ist das überspitzt formuliert, dennoch ist der Kern dieser Aussage nicht abzustreiten. Besonders bemerkbar macht sich das natürlich in der Werbung, die einem täglich gefühlte 24 Stunden vorschreibt, dass jeder "schlank, sexy, sauber und erfolgreich" sein muss. Außerdem wird immerzu eingetrichtert, dass man sich nicht über den Charakter identifiziert, sondern über die materiellen Dinge, über die Produkte, welche es zu kaufen gilt.
Man merkt, dass mir das Fernsehen missfällt und bevor meine Ausführungen ausarten, stoppe ich hier mal.
Alles in allem will ich hier deutlich machen, dass moralische Grundgedanken zwecks finanzieller Interessen abgeändert werden, hauptsächlich durchs Fernsehen. Diese wiederum beeinflussen das Handeln ganzer Nationen, wodurch unmoralisches Vorgehen prinzipiell legitimiert wird, frei nach dem Motto: "Was schert mich der "dreckige Dritte-Weltländler!". Wie ist es sonst zu erklären, dass es im Moment keinen Aufschrei gibt, wo doch gerade bewiesen wurde wie schnell und wie viel Geld locker gemacht werden kann.
Übrigens ist es eine weit verbreitete Meinung, dass das Fernsehen nur die Interessen und Ansichten der Bevölkerung wiederspiegelt. Ich hoffe doch, dass dem nicht so ist!
Da bin ich ja mal gespannt, wie ihr das seht!
Schönen Gruß und hier noch der Link zum Thema "Kinderarmut"
edit: Sehe gerade, dass der verlinkte Bericht von 2003 ist. Aktuell sind es sogar 11 Millionen Kinder pro Jahr! (aus NRZ vom Samstag den 20.Sept. 2008)