Computerspiele: Brutstätte für Psychopathen oder Kulturgut?

  • Ihr habt alle Michael Moore's "Bowling for Columbine" gesehen?
    Bevor ein einziges Wort gegen "Killerspiele" geäußert werden will, sollte dieser Film betrachtet werden.
    Dieses Thema wurde oft genug durchgekaut und Nachtschatten hat es wohl am besten getroffen:
    "Tim K. hat auch Brot gegessen!".
    Man sucht sich halt mal wieder einen Sündenbock...
    :motz:


    Was "RapeLay" und Ähnliches angeht, so sehe ich dort ein gewisses Potential für Dekadenz - Rom lässt grüßen. Aber das ist nun wirklich ein Ausnahmefall und so repräsentativ wie eine Butterstulle im Europa-Parlament.

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
    Nightelf - Zukünftiger Höllenfürst Moosi I
    Lord Otto - Foltermeister, Rechte Hand des Fürsten
    Turin - Zuchtmeister, Linke Hand des Fürsten
    Little Imp - Manadieb des Fürsten

    Einmal editiert, zuletzt von Lord Otto ()

    • Offizieller Beitrag

    Oh Sorry, nehme alles zurück, was ich bislang zum Thema "Killerspiele und Amoklauf" geäußert habe. Wenn in der "Zeit" steht, dass der Zusamenhang nicht zu bestreiten (also somit bewesen) ist, dann steht es mir wohl kaum zu, mich anderweitig zu äußern und den Zusammenhang in Frage zu stellen...


    Ähm... Quatsch! Die "Zeit" bläst ins gleiche Horn wie Politik und Medien, weil sie a) zu den Medien gehört (Holtzbrinck Konzern) und weil sie b) schon seit Jahren "Hofberichterstattung" macht. Und nicht zu vergessen c), die Holtzbrinck-Gruppe hat (wie die meisten Mischkonzerne) in vielen Sachen ihre Finger drin...

  • Zitat

    Original von phantom
    heißt das die ZEIT ist schlimmer als BILD?


    Tja, das ist zum Glück nicht möglich, wär auch schlimm für die Welt wenn doch 8o

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

    • Offizieller Beitrag

    HÄ? Hab ich das etwa geschrieben? Zwischen ZEIT und BILD liegen schon vom Anspruch her Welten! Trotzdem ist natürlich auch die ZEIT nicht unbedingt Vorbild, was investigativen Journalismus angeht. Ich habe zufällig in letzter Zeit mehrfach die ZEIT in die Finger bekommen und konnte feststellen, dass deren Berichterstattung über die "Finanzkrise" sich fast wie die Bekanntmachungen der Bundesregierung liest...

  • Zitat

    Original von Humunculus
    Quelle: Zeit (...)


    Killerspiele fördern Amokläufe, das ist leider nicht zu bestreiten. Die Täter verlieren sich dermaßen in dieser virtuellen Welt, dass sie sie irgendwann nicht mehr richtig von der Realität unterscheiden können.
    [...]
    Aber: Laut der US-Army stumpft nichts so gut ab (von hautnah Erlebtem abgesehen) wie Killerspiele, die deswegen von ihnen verwendet werden.


    Ich kann dem zitierten Zeit-Dossier (habe die Quelle jetzt nicht überprüft) im Ganzen nur zustimmen. Besonders der Aspekt des Abstumpfens, der im Verweis auf die Methodik der US-Army aufgegriffen wird, halte ich für besonders wichtig, wenn nicht sogar entscheidend!


    Ich möchte an dieser Stelle Bundespräsident Horst Köhler aus der Rede zur Trauerfeier in Winnenden in Bezug zu gewaltverherrlichenden Computerspielen und Filmen zitieren:


    "Sagt uns nicht der gesunde Menschenverstand, dass ein Dauerkonsum solcher Produkte schadet?
    [...]
    Es ist auch eine Frage der Selbstachtung, welche Filme ich mir anschaue, welche Spiele ich spiele, welches Vorbild ich meinen Feunden, meinen Kindern und Mitmenschen gebe. Zur Selbstachtung gehört es, dass man Nein sagt zu Dingen, die man für schlecht hält - auch wenn sie nicht verboten sind. Die meisten von uns haben ein Gespür für Gut und Böse. Also handeln wir danach!"


    Nicht, dass icht jetzt mit allem aus dieser Rede übereinstimmen würde, aber so kann ich doch dem Grundtenor folgen, der im Einklang mit den Aussagen der Zeit steht. Wenn der Dauerkonsum von Gewalt zur Normalität wird, dann kann dies keine positive Normalität sein, die eine zivilisierte Gesellschaft in der modernen Zeit erstreben sollte.


    Aus diesem Grund bin auch in gewisser Weise entsetzt, dass im Gros der hier zu findenen Beiträge dieser Umstand völlig selbstverständlich akzeptiert wird, ohne ihn auch nur im Ansatz zu hinterfragen, sondern - ganz im Gegenteil! - bereits dieser Ansatz des Hinterfragens als de facto Stuss, Blödsinn und nichtqualifizierter Politikeraktivismus abgetan wird.


    Zitat

    Original von Humunculus
    Aber: Ohne Shooter geht es nicht!


    8o
    Eben diese Attitüde ist es, die ich für mehr als bedenklich halte. In meinen Augen kann dies keine akzeptierbare Normalität sein. Es erinnert mich auch an das Suchtphänomen im Allgemeinen, wenn der Gegenstand der Sucht als unabdingbarer Bestandteil des Lebens angesehen wird, wobei doch eben jeder gesunde Geist erkennen kann, dass dem nicht so ist.


    Monokausale Erklärungsansätze müssen hier natürlich versagen, aber das unternimmt weder die Zeit noch ich. Nichtsdestominder sind eben die Baller- bzw. Killerspiele als Faktor für mögliche Erklärungen miteinzubeziehen, wenn eine solche erschreckende Art der Einstellung zu Gewalt als akzeptierbare Normalität aufgefasst wird.



    P.S. @ eXeKuToR
    Zunächst einmal ist eine Aussage per se keine Provokation, sondern wird erst durch die Verarbeitung im Rezipientem als solche verstanden, was z.B. auch der Grund war, dass sich über die Mohammed-Karikaturen im Westen niemand scherte, sie in der aufgestachelten islamischen Welt aber für maßlose Aufregung sorgten. (Das sollte jetzt implizieren, dass ich meine Einleitugn nicht für sonderlich provokant halte.)


    Zitat

    Original von eXeKuToR
    Ach ja so nebenbei mal ne Liste der Killerspiele, die ich schonmal gezockt habe:
    CoD4, CoD5, Crysis, Far Cry 2, CS 1.6, True Crime, Medal of Honor Airborne, XIII, UT3, Halo, Halo 2, mehr fällt mir grad net ein...


    Diese Prahlerei beeindruckt mich in keiner Weise positiv im Sinne, dass sie mich von dir überzeugen würde, sondern lässt mich eher ratlos zurück, wer jetzt dort hinter dem Bildschirm sitzt und meint, dass diese Liste irgendetwas beweisen würde, außer mir vor Augen zu führen, dass derjenige, der sich eXeKuToR nennt, anscheinend keinerlei Bedenken in diesem seinen Konsum der genannten gewalthaltigen Medien hegt.


    Eine Wertung dieser Einstellung sollte sich aus meinen Aussagen in Bezug auf die Zeit und Bundespräsident Köhler ergeben.

  • Aber ich frage mich, wieso besonders in den Staaten die Rate an Kriminalverbrechen dermaßen hoch ist, wo doch auch friedliche Staaten wie Kanada oder Japan massenhaft Gewaltspiele konsumieren?
    :-#

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
    Nightelf - Zukünftiger Höllenfürst Moosi I
    Lord Otto - Foltermeister, Rechte Hand des Fürsten
    Turin - Zuchtmeister, Linke Hand des Fürsten
    Little Imp - Manadieb des Fürsten

  • Zitat

    Original von Lord Otto
    Aber ich frage mich, wieso besonders in den Staaten die Rate an Kriminalverbrechen dermaßen hoch ist, wo doch auch friedliche Staaten wie Kanada oder Japan massenhaft Gewaltspiele konsumieren?
    :-#


    Tut mir leid, aber ich kann grad leider nicht erkennen, auf welche Staaten du dich im ersten Teilsatz beziehst? Außerdem irritiert mich das "friedliche Staaten" im zweiten Teilsatz, aber das wirst du hoffentlich sogleich klären.


    Abgesehen davon trägt jede Gesellschaft Besonderheiten, die auch kultureller Natur sind, welche sie unauswechselbar mit anderen Gesellschaften machen, weshalb diese nicht einfach gegenübergestellt und verglichen werden können.


    Es ist unmöglich jetzt direkt Deutschland mit Japan zu vergleichen, wenn man sich z.B. das Bildungssystem ansieht und die Konsequenzen daraus, dass in Japan die höchste Selbstmordrate unter Schülern infolge des extremen Leistungsdruckes aller Industrienationen besteht. Da irritiert mich z.B. das "friedlich" deiner Aussage.


    Es geht darum, in was für einer Gesellschaft man leben will.

  • Und außerdem verkündet ja selbst der Herr Pfeiffer in seiner neuesten Untersuchung, dass die Jugendgewalt im Gegensatz zum allgemeinen Gefühl nicht zugenommen sondern abgenommen hat.
    Wie passt denn das zusammen? Wenn immer mehr Jugendliche angeblich durch schlimmen Medienkonsum zur Gewalt verführt werden, dann müsste sie doch zunehmen?


    Ich halte diese billige Verknüpfung von Medienkonsum und Kriminalität für Kaffeesatzleserei.
    Jugendliche werden nicht zum Killer, wenn sie gewalthaltige Spiele spielen oder Filme sehen.
    Jugendliche, die andere Probleme haben und ein gestörtes Sozialverhalten zeigen, ziehen sich möglicherweise in den Konsum solcher Medien zurück, aber auch das macht sie noch nicht zu Amokläufern, sonst müsste das andauernd geschehen.


    Ausnahmsweise muss ich Herrn Beck mal zustimmen:
    http://www.netzeitung.de/politik/deutschland/1304837.html


    Nach solchen Ereignissen ist die Politikmaschinerie immer in Aufruhr, ganz besonders vor Wahlen.
    Dennoch handelt es sich um seltene Ereignisse, die man nicht durch die eine oder andere Maßnahme komplett verhindern kann.


    Manchmal passieren schreckliche Dinge, das ist der Preis der Freiheit. So wie in jedem Jahr tausende Menschen auf Deutschlands Straßen bei Autounfällen sterben. (Das kümmert übrigens außer den unmittelbar Betroffenen kaum jemanden.)

  • Zitat

    Original von Mondkalb
    Ich halte diese billige Verknüpfung von Medienkonsum und Kriminalität für Kaffeesatzleserei.


    Dass sehe ich auch so, wenn die Medien als monokausaler Erklärungsansatz dienen. Natürlich ist ein solches Thema wie "Kriminalität" ein weites Feld, welches noch über ein School Shootig hinaus gehen bzw. in seiner Wirkung hinter diesem zurückbleiben kann.


    Kriminalität als solche existiert per se ja bereits gar nicht, da erst die Werte und gesetzlichen Normen bestimmte Handlungen als Kriminalität umschreiben, weshalb diese selbst bereits ein Produkt der Gesellschaft ist. Und eine Verknüpfung wie Gesellschaft=Medien greift meiner Ansicht nach zu kurz.


    Zitat

    Original von Mondkalb
    Jugendliche werden nicht zum Killer, wenn sie gewalthaltige Spiele spielen oder Filme sehen.


    Auch hier wiederum gebe ich dir insofern Recht, als dass dies nicht einer simplen Handlungskette folgt wie "Killerspiel spielen -> Menschen auf Straße erschießen", aber das, denke ich, hat auch niemand hier irgendwo ernsthaft zu behaupten versucht.


    Es geht mir doch viel mehr darum, dass eben in den Vorstellungen und Einstellungen im Geiste der Menschen eine Veränderung erfolgt im Denken, hervorgerrufen durch die völlig kritiklose Hinnahme des Gewaltkonsums als Normalität.


    Zunächst einmal erfolgt daraus eine Abstumpfung, denn Dinge und Verbrechen, über die Menschen vor hundert Jahren noch völlig entsetzt waren, lassen heute jeden kalt in der westlichen Welt. Als kollektive Abstumpfung mag da auch das 20. Jahrhundert mit seinen vernichtenden Kriegen selbst das Denken neu geprägt haben.


    Der springende Punkt jedenfalls ist nun der, dass die dauerhafte Präsenz von Gewalt besonders in den Medien an der Widerstandkraft nagt, sie verringert und in der Folge Gewalt selbst hinnehmbarer wird.


    Das summiere jetzt für die vielen heute (mehr oder weniger) jungen Menschen, die, wenn man allein schon den Aussagen in diesen Beiträgen hier folgt, dieser Gewaltwahrnehmung bereits völlig widerstandslos gegenüber stehen und es für manche sogar als ein Bedürfnis erscheint, Gewalt zu konsumieren (siehe Humunculus).


    Diese Tendenz ist es, die ich nicht für erstrebenswert halte... SCHLUSS. Ich denke, worauf ich hinaus will, sollte jetzt klarer sein.

  • Exzessive Darstellungen sind in Deutschland ja auch in der Regel verboten bzw. die entsprechenden Filme und DVDs können beschlagnahmt werden.
    Außerdem ist der Verkauf von altersbeschränkten Medien stärker reglementiert als sonst irgendwo. Ich weiß wirklich nicht, was da noch gesetzlich geregelt werden soll.


    Alles war darüber hinaus ginge, wäre Zensur. Man kann sogar das Verbot einiger Medien schon als Zensur auffassen; in anderen Ländern sind diese Medien ja schließlich erlaubt. Ich kann auch nicht erkennen, mit welcher Begründung man Erwachsenen verwehren will, sich brutale Filme anzusehen oder Spiele zu spielen.
    Mark Twain hat dazu mal gesagt: "Zensur verbietet einem erwachsenen Mann ein Steak zu essen, weil ein Baby es nicht kauen kann."


    Schließlich empfinden viele Menschen wohlige Schauer beim Anschauen oder Lesen von Horror/Krimi/Thriller Filmen und Büchern.
    Wo will man da die Grenze ziehen?


    Ob man allerdings Folterszenen wie in Lost oder 24 schon vor 22 Uhr im TV zeigen muss, finde ich auch fraglich. Nur kann man es auch nicht ganz verbannen und Recorder hat heutzutage fast jeder.


    Im Internet kann man sich ohnehin alles besorgen.

  • Und auch ich meine nicht "nur" exzessive Gewaltdarstellung, die, wie du sagst, sowieso bereits verboten ist.


    Du selbst meintest bis eben nicht nur diese, als du sagtest:

    Zitat

    Original von Mondkalb
    Jugendliche werden nicht zum Killer, wenn sie gewalthaltige Spiele spielen oder Filme sehen.


    Und gesetzlich völlig legale Spiele sind, wie der Link von DaO zeigt, besonders in der kommerziell erfolgreichen Sparte häufig mit Gewaltinhalten gefüllt.


    Der Vergleich von Gruselbüchern, die es auch für Kinder gibt und in denen, denke ich, Gewaltinhalte generell außerordentlich niedrig sind, mit Killerspielen zu vergleichen, deren Gewaltinhalte zugleich ihre einzige Legitimation sind, ist meiner Ansicht nach unhaltbar. Ich meine, ein Gruselbuch unterhält durch die schaurige Stimmung. Ein Ego-Shooter durch das direkte Töten der Gegner durch den Spieler. Das ist nicht nur ein formaler, sondern zugleich auch ein qualitativer Unterschied.


    Und was hat es bitte schön mit Zensur zu tun, wenn man eine gewaltfreie Gesellschaft und Medienkultur antizipiert? Ich erinnere an die "Selbstachtung", die Bundespräsident Köhler nannte. Es wäre vielleicht auch ganz hilfreich für eine Diskussion, sich mit den Aussagen des anderen auseinanderzusetzen, als immer nur neue "Gegenaussagen" aufzufahren, ohne wirklich zu debattieren.


    In diesem Zusammenhang: Das Potential des Internets alle Bedürfnisse nach Gewalt zu befriedigen ist doch kein Argument, die öffentliche Gewalt nicht zurückdrängen zu wollen. Es ist doch schließlich Teil der Freiheit eben auch zu verzichten, Nein statt immer nur Ja zu sagen. Aber das scheint (für manche - oder doch mehr, als ich denke?) sehr schwer begreifbar zu sein... :rolleyes:

  • Ich halte die immer wieder aufflammende Diskussion aus prinzipiellen Überlegungen für falsch.
    Es geht in der Regel nicht um die Sache sondern um Wahlkampf.
    Das Ansinnen ist meiner Ansicht nach kaum praktikabel - wo zieht man die Grenze? Auch in HOMM werden "menschenähnliche Wesen" auf verschiedenste Weise grausam getötet, und der Spieler bekommt Belohnungen in Form von Erfahrungspunkten dafür.
    Und letztlich bin ich grundsätzlich gegen jede Form von Zensur.


    Das ist immer noch ein teilweise freies Land, und das sollte es auch bleiben. Wer solche Spiele nicht spielen will, muss das nicht tun. Ich bin übrigens auch kein Anhänger von "Ballerspielen".
    Wer nicht möchte, dass seine Kinder solche Spiele spielen, muss sich eben darum kümmern, dass das nicht geschieht.



    Edit
    Ich finde übrigens auch Boxkämpfe widerlich und kann nicht im geringsten verstehen, wie man sich daran ergötzen kann. Es fordert seltsamerweise auch niemand ein Verbot dieser brutalen Sportart.
    Alle Menschen, die zum "Vergnügen" oder wegen Ausübung eines "Sports" Schusswaffen zuhause haben, beäuge ich mit äußerstem Misstrauen. Ich würde lieber bei einem Counter-Strike-Spieler übernachten als bei einem Schützen.

  • Ich meinte mit den "Staaten" aus meinem ersten Satzteil die vereinigten Staaten. Diese grenzen direkt an Kanada und ich denke, historisch gesehen ist da kein großer Unterschied. Kultur ist keine Entschuldigung.
    Tobius, ich lege dir DRINGEND ans Herz, "Bowling for Columbine" einmal zu schauen. Die Dokumentation dürfte deinen Geschmack treffen und dir einmal eine andere Sichtweise eröffnen.

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
    Nightelf - Zukünftiger Höllenfürst Moosi I
    Lord Otto - Foltermeister, Rechte Hand des Fürsten
    Turin - Zuchtmeister, Linke Hand des Fürsten
    Little Imp - Manadieb des Fürsten

  • Ich sag mal was anderes, was aber auch mit den Thema zu tun hat.


    Es heißt immer das es "Amok" läufe sind.
    Woher wollen sie wissen das es ein Amok lauf war.
    Vielleicht hat derjenige es geplant.


    Unter Amok versteh ich nämlich, das derjenige den Verstand verloren hat und Wild "um sich Ballerd" und nicht alles geplant hat.
    Also wie will die Polizei wissen das es ein Amok lauf war und nicht ein schweres Verbrechen.
    Vielleicht hat derjenige bestimmte Ziele gehabt und sich gedacht "Ich hab keine Lust mehr zu Leben, weil es mir schlecht geht, ich die ganze Zeit gemobt werd. Doch bevor ich mich selbst umbringe, Töte ich die, die mich die ganze Zeit geärgert haben"


    Und manche spielen solche "Killerspiele" zum Abreagieren.


    Wenn ich wütend bin, schlag ich auf andere Sachen drauf.
    Währendessen die anderen Computer und solche Spiele, spielen.

  • Ich wollte in keiner Weise mit meiner Auflistung prahlen, zumal ich mir darüber im Klaren bin, dass diese Liste einigen lächerlich klein vorkommen dürfte ;)
    Aber wenn man einigen vollkommen neutralen Medien und Politikern Glauben schenken will, müsste ich schon mit diesen paar Spielen längst zum Amokläufer geworden sein. Bin ich aber nicht. Deshalb stellt sich mir wiedermal die Frage: Wie können diese sogenannten Experten aus 5 oder 6 Amokläufern, weit verbreiteten Spielen und Millionen Nicht-Amokläufern (im Besitz dieser gewalthaltigen Spiele) einen kausalen Zusammenhang zwischen Ballerspielen und Amoklauf herstellen? Kaum ein Experte hält beispielsweise das Fernsehen für erwähnenswert, obwohl man dort den ganzen Tag über Gewalt angeboten bekommt, teilweise sogar ziemlich heftig.


    Ich zitiere hier an dieser Stelle mal den von DaO genannten Artikel:

    Zitat

    Man kann nicht ausschließen, dass gewalttätige Spiele auf labile Persönlichkeiten einen schädlichen Einfluss haben. Kunczik und Zipfel (2006) stellten fest, dass unter bestimmten Voraussetzungen gewalttätige Medieninhalte, zu denen auch Berichterstattung über reale Gewalt zählt, zur Steigerung der Gewaltbereitschaft führen können. Allerdings konnte eine in Ausgabe 13/2007 von Psychologie, Crime & Law veröffentlichte Studie keinen Zusammenhang zwischen der Benutzung von "Killerspielen" und einem gesteigerten Gewaltpotential herstellen.


    Auch sehr interressant ist im gleichen Artikel der Abschnitt über "Killerspiele im Kindergarten". Ich zitiere jetzt nichts mehr, wen es interressiert kann es ja nachlesen, aber ich kann diesem Abschnitt vollkommen zustimmen. In der Fantasie durchlebt man vieles, sehr häufig auch Gewalt, es bleibt aber Fantasie. Jeder normale Mensch ist in der Lage, sowohl PC/TV als auch "reale" Spiele wie z.B. Paintball vom wirklichen Leben zu trennen. Problematisch wird es erst dann, wenn die Personen Probleme in ihrem Umfeld (Schule, Eltern usw.) haben. Das bedeutet aber wiederum für mich, dass nicht die Spiele an sich der Grund für beispielsweise Amokläufe sind, sondern vielmehr das (womöglich fehlende) soziale Umfeld.


    Ich will gar nicht bestreiten, dass unter besonderen Umständen Spiele, aber auch Filme, teilweise sogar Berichte mit gewalttätigem Inhalt eine fatale Wirkung auf charakterlich angeschlagene Personen haben können, aber die Spiele zu verteufeln, nur weil sie von einigen (in meinen Augen) kranken Menschen gespielt werden, die irgendwann eine Gewalttat begehen ist lächerlich.


    Und ansonsten kann ich Mondkalb da zustimmen:
    Warum bin ich potenziell gefährlich, wenn ich PIXEL abschieße, wenn ich aber für Geld reale Menschen zusammenschlage bin ich ein Held?
    Man muss den Tatsachen ins Auge sehen, unsere Welt ist voll von Gewalt, der Waffenhandel ist eine der umsatzstärksten "Branchen" der Welt. Egal ob tatsächlich Krieg herrscht, man Sport oder Filme sieht oder man gewalthaltige Spiele (nicht nur Ballerspiele, wie ich schon sagte sind Strategiespiele unter anderem auch Heroes genauso gewalthaltig) spielt - die Gewalt ist nunmal ein täglicher Bestandteil unseres Lebens.
    Ich behaupte nicht, dass das gut ist, aber es ist so. Also wie kommt man nun auf die Idee, dass einzig und alleine die Spiele schuld sein könnten? Wie Mondkalb (und auch ich) schon sagte: Es hört sich toll an und man will schließlich wiedergewählt werden.


    Zum Abschluss noch einmal @ Tobius:
    Der von dir zitierte Teil aus Köhlers Rede gefällt mir.Ich weiß selbst,
    a) was ich ertragen kann und
    b) was mir gefällt.
    Und ja, mir gefallen Shooter. ABER nein, ich empfinde es nicht als falsch, deshalb habe ich auch keine moralischen Probleme damit, solche Spiele zu spielen. Warum auch? Es ist Fantasie, mehr nicht. Und für mich (und den Großteil aller Spieler) bleibt es auch Fantasie und genau deshalb sehe ich es auch in keiner Weise als moralisch oder ethisch verwerflich.



    edit:
    Zum Thema Zensur (v.a. auf Spiele bezogen):
    Ich finde es gut, dass bestimmte Spiele verboten sind, manche sind schon ziemlich krank, aber in Deutschland wird es wiedermal übertrieben. Extreme Spiele zu verbieten finde ich in Ordnung, aber Spiele zuzulassen und dann (obwohl sie sowieso ab 18 sind) teilweise zu zensieren ist eine Frechheit. Warum dürfen beispielsweise meine Gegner im 2. WK keine Flaggen mit Hakenkreuzen drauf haben? Nur damit sich ja kein einziger Mensch daran stören kann? Warum wird so extreme Zensur nur in Deutschland durchgeführt, nicht aber in anderen Ländern (die englischen Versionen enthalten ja die ganzen Symbole noch)? Bei den englischen Versionen regt sich kein Mensch darüber auf, aber die deutschen Versionen müssen frei von jeglichen Anspielungen sein, warum? Warum muss ich mich als heutiger deutscher Bürger für etwas schämen, was 60 Jahre vor meiner Geburt passiert ist? Heutzutage wird den Amis doch auch nicht vorgeworfen, sie seien Sklavenhalter, oder? Aber ich als Deutscher werde teilweise so behandelt, als hätte ich höchstpersönlich mit Enthusiasmus am 2. WK teilgenommen. :-#

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von eXeKuToR ()

  • Sooo, wo fange ich denn an?
    Wenn ich nochmal auf die Links zu den Artikeln Bezug nehmen darf, dann sind auch diese Artikel Auslegungssache.


    "Computerspiele, bei denen die Ausübung brutalster Gewalt im Mittelpunkt steht, könnten erhebliche sozialschädliche Auswirkungen haben. Zwar werde nicht «jeder, der Killerspiele konsumiert, zu einem potenziellen Amokläufer», sagte Schünemann. Es sei aber aus seriösen Studien bekannt, dass gerade bei labilen Persönlichkeiten virtuelle Gewaltszenarien aggressive Neigungen verstärken könnten."


    "Solange das Kind in der Lage ist, Realität und Spiel zu trennen, besteht wenig Gefahr, einen neuen Amokläufer heranzuzüchten. Problematischer wird es, wenn Kinder und Jugendliche kein ausreichendes soziales Auffangnetz haben. Sei es, weil die Eltern überfordert sind, oder aber in der Schule gemobbt wird."


    Es kommt darauf an, was man in den Artikeln sucht. Ich habe jetzt einmal völlig absichtlich nach negativen Aspekten gesucht und sie auch gefunden. Und natürlich sind die Artikelschreiber auch nur Menschen und lassen vor allem ihre persönliche Meinung einfließen.



    Politisch gegen Spiele vorzugehen halte ich für dumm. Wie schon vorhin geschrieben (wer war das nochmal?) erhöht das nur den Reiz an dem Spiel. Und wenn ich etwas haben möchte, dann bekomme ich das auch, dass ist wie mit einem Kopierschutz auf einer CD, der im Endeffekt dann doch geknackt wird, weil es eben manchen Menschen Spaß macht, sich daran zu beweisen.
    Außerdem werden wir schon täglich von Menschen wie Schäuble in unserer Freiheit eingeengt, da muss man mittlerweile um jeden Zentimeter kämpfen.



    Zitat

    Ich sag mal was anderes, was aber auch mit den Thema zu tun hat. Es heißt immer das es "Amok" läufe sind. Woher wollen sie wissen das es ein Amok lauf war. Vielleicht hat derjenige es geplant.


    Amokläufer planen ihre Tat bis ins kleinste Detail, das sollte hier mal klargestellt werden. Allerdings ist das im Anfang eine kleine Fantasie, die manchmal (oder eben auch öfter, das soll BITTE jeder so lesen wie er will) im Ballerspiel entspringt, jedenfall durch es gefördert wird und irgendwann so im Gehirn eingebrannt ist, dass der Täter Realität und Fiktion nicht mehr unterscheiden kann. In Columbine haben die beiden Monate damit verbracht, Sprengsätze herzustellen, um die Mensa (500 Menschen) in die Luft zu sprengen, was ihnen auch fast gelungen wäre.
    Amokläufe haben völlig unterschiedliche Erscheinungsbilder, aber eben i.d.R. eine ähnliche Struktur.
    Du kannst Amokläufer auch durchgeknallte Killer nennen, das stimmt durchaus.



    Ich muss zugeben, dass ich ziemlich abgestumpft bin, auch wenn ich nicht weiß, wodurch. Ein Toter? Na und! 1000 Tote? Ganz ordentlich. So nach dem Motto. Wahrscheinlich liegt das aber an der Medienberichterstattung, da sind täglich schließlich mindestens 150 Tote bei Unfällen, usw. drin.



    Strategiespiele unterscheiden sich von Shootern, wie der Name schon sagt, grundlegend dadurch, dass sie sich um Strategie drehen. Bei Shootern geht es um Reaktion und gutes Zielen, bei Strategie um den richtigen Zug im richtigen Augenblick. Und wer sagen möchte, dass Heroes 3 oder 5 (4 kenne ich leider nicht) eine blutrünstige Grafik hätten, der hat meiner Meinung nach das Spiel nicht mal von der Ferne gesehen (wobei ich mich bei 5 irren kann, das muss ich mir erst noch von nem Freund ausleihen :D).