Interface

  • Das Interface eines Spiels ist ja eigentlich keine Bereich, über den sich der Fan groß Gedanken macht. Aber die kürzlich aufgefrischten Erfahrungen mit Heroes III haben mich dann in Anbetracht der Screenshots zu Heroes VI irgendwie auf diesen Trichter gebracht.
    Es ist ganz bestimmt nicht der wichtigste Teil des Spiels, wird aber, wie mir aufgefallen ist, mit steigender Spieldauer immer wichtiger. Und ich glaube, hier sind eine ganze Menge an Leuten an Langzeitspielspaß interessiert. Natürlich würde kaum jemand das Interface dafür verantwortlich machen, das Spiel gelangweilt abzuschalten, aber wie gesagt, der neu aufgekommene Spielfluss in H3 hat mich überrascht. (Was natürlich auch mit den nicht vorhandenen Ladezeiten einhergeht)


    Wenn ich zu Anfang noch gehofft hatte, dass das neue Interface von Heroes VI als Platzhalter einfach aus dem Vorgänger importiert wurde, schwinden meine Erwartungen inzwischen wieder. Schade, denn:


    1. Ich empfinde das aktuelle Interface als zu sehr auseinandergezogen. (Helden und Städte auf der Linken, Aktionen auf der Rechten. Beides aber im ständigen Wechsel gebraucht.- viel bequemer gelöst bei H2-4)


    2. Grafisch ist es ziemlich reduziert. Eine verpasste Gelegenheit, noch etwas Atmosphäre zu vermitteln. Im Gegenzug hat man natürlich mehr Bildfläche, aber mal im Ernst, so sehr glänzt auch Heroes 6 nicht, dass nicht einige Flächen mehr mit schöner 2D Art ausgefüllt werden könnten. Die wird im Produktionsverlauf übrigens derart massig produziert, da würden fraktionsspezifische Interfaces nicht wehtun.
    Hier ist übrigens auch das Hauptmenü zu vermerken, bei dessen Anblick ich in HeroesV erstmal stocken musste: Eine aufwändige Animation im Hintergrund, epische Musik - und null Ambiente. Alles randlos, den Schriftzug in die linke Ecke gequetscht, nicht überzeugende Pergamentimitation als Menüauswahl, Lichttechnisches Vollversagen. Beta-Testing Feeling. Ein öder, leerer Kellerraum mit einer Fakel und Holztafeln wäre gelungener als das gewesen.
    Hieran und dem damit zusammenhängenden Interface im Spiel äußert sich meiner Meinung nach, ob ein Spiel ein bestimmten Stil bzw. ein durchdachtes Design konsequent verfolgt oder einfach keinen hat bzw. keines besitzt. Selbst der Comic-Look wird in H5, wie er mir auch gefallen mag, durch das Interface nicht unterstützt.
    Und man mag es kaum glauben, aber "alte" Schinken wie Perimeter habe ich auch schon mal gestartet, um mich an den Menüwechsel-Animationen zu erfreuen...


    3. Die Menüführung im 5. Teil durch das Reiter-System war ziemlich grauenhaft. Strategen mögen doch Übersicht, oder?! Bis ich mal zu den Eigenschaften eines noch nicht rekrutierten Helden in der Taverne gefunden hatte, waren einige Spielstunden bereits vergangen...
    Sehr elegant finde ich die Lösung im neusten Civ (kenne ich nur vom Zuschauen): Große Buttons mit 2D-Art hinterlegt und kompakter Information, die automatisch beim Darübergleiten dann in detailliertere Sicht wechseln...



    Nun gut, im Rückblick betrachtet gibt es in der Tat Wichtigeres, aber was kann ich bitte für trockene Mathe-Volesungen :D


    Vielleicht habt ihr ja noch die eine oder andere Idee dazu...


    Grüße
    grumpy

  • Bei Echtzeitspielen ist die Aufteilung des interface ziemlich wichtig, aber bei HoMM ist es wohl eher die Bequemlichkeit, nicht?
    Tatsächlich ist es mir bis jetzt noch gar nicht aufgefallen, dass die Leisten bei H5 so weit gestreut sind.
    Dennoch halte ich die Sache eine Überlegung Wert. ICh fände es beispielsweise praktischer, wenn die Funktionen alle am unteren Bildschirmrand platziert sind, weil ich da schneller hinkomme. Trotzdem finde ich es praktisch, wenn ich bei 8 Helden immer noch alle auf einmal sehen kann. Das wäre aber nicht mehr möglich, wenn alle Buttons engeauf eng platziert sind. Alles in Allem eine ziemliche Gratwanderung. Vor allem weil wir und die Amis von links nach rechts lesen und zum Großteil Rechtshänder sind. Sonst könnte man nämlich am Beispiel von H5 alle Funktionen links von Helden und Burgen positionieren.
    Klingt im ersten Moment unlogisch, ist aber bei näherer Betrachtung nicht.

    Konfuzius sagt:
    "Es spielt keine Rolle wie langsam man geht, Hauptsache ist, man bleibt nicht stehen."

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