Finanzkrise 2.0
- IchMachEinenAufPimp
- Geschlossen
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Das hier sollte nicht uninteressant sein...
Sehr guter Artikel, den kannst Du gerne auch in meinem Verschwoerungsthread posten, der passt da hervorragend rein.
PS: Ich habe da noch einen Loesungsvorschlag fuer das im Artikel geschilderte Problem an der Hand:
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Zitat
Das hier sollte nicht uninteressant sein...
Ja, schon die Lateiner wussten, wie man mit doppelter Verneinung besonders betont!
Aus dem Artikel:
ZitatEr [der normale Bankkunde] muss sich über den Zustand seiner Bank erkundigen, indem er ihre
Bilanzen studiert oder versucht, sich einen Überblick über das
hochexplosive, geheime und nicht bilanz-pflichtige Derivaten-Geschäft
der Bank zu verschaffen. Um es klar zu sagen: Beides ist vollkommen
aussichtslos. Denn selbst bei größter Fachkenntnis ist es heute
unmöglich, das Risiko einer Bank abzuschätzen. Die meisten Bilanzen sind
längst raffinierte Lügengebäude, die keiner mehr versteht und die auch
keiner verstehen soll.Das versucht Herr Sonntag in einem seiner Videos - mit der Schlussfolgerung, dass im Zweifelsfall DIE BANK die Höhe einer (Entschädigungs-)Zahlung festlegt. [Von mir noch nicht überprüft]
Und bei Frau Will (Sendung über Merkels Euro-Kurs) [sorry, dass ich's geguckt hab'. Hab's aber auch wütend nach 3/4 ausgeklickt.] hat der Grieche irgendwann (unter Zustimmung der anderen) gesagt, die Zypern-Gelder seien keine EZB-Gelder - was überhaupt der Grund sei, warum man erstmalig nicht vollständig ersetzt. Dieser Logik zu Folge hat sich mMn aber die Blaupausen-Idee erledigt..
Ich weiß' es nicht.. (und lese zZt. mehr über WK1+2, als über aktuelle, finanzpolitische Themen. Zählt Schirrmacher's EGO? xD)
Grüße, IP
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Noch zur Anmerkung zu meinem vorherigen Post.
Der Silberpreis ist quasi an seiner Tiefstgrenze angelangt (Unterstuetzung). Jetzt ist ein guter Zeitpunkt um einzusteigen.
Diesen Angaben sind, wie immer, ohne Gewaehr.
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Zitat
Einer der Hauptgründe für die Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit ist das Geld: 45 Prozent sagen, das Einkommen würde zu gering ausfallen, wenn sie ihr Wunschmodell umsetzten.
http://www.spiegel.de/politik/…-sie-wollen-a-893199.html
Das ist uebrigens die Schlagzeile:
ZitatEltern scheitern an Work-Life-Balance
Warum lautet die Schlagzeile nicht:
ZitatEinkommen zu niedrig!
und die o.g. Schlagzeile danach.
Uebrigens:
ZitatAuf die Frage, wann Frauen nach der Geburt wieder arbeiten gehen sollten, antworten 24 Prozent: nach einem Jahr. Erstaunliche 42 Prozent denken allerdings, erst nach drei Jahren oder später sei der richtige Zeitpunkt.
Erstaunlich? Mein Sohn ist jetzt 16 Monate alt. 3 Jahre oder mehr ist schon optimal fuer ein Kind. Aber lieber die Hamsterdame wieder zurueck knechten lassen.
Und wenn das Verlangte einfach zu viel wird, dann wird man einfach enteignet.
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Der Silberpreis ist quasi an seiner Tiefstgrenze angelangt (Unterstuetzung). Jetzt ist ein guter Zeitpunkt um einzusteigen.
Da lag ich aber sowas von falsch! 10% seit gestern verloren. Trotzdem bin ich optimistisch, dass Silber als Langzeitanlage gut ist.
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Hoi,
nur kurz:
http://www.youtube.com/watch?v=gR_OQ0qtUkQ
von Arte, eine Doku über "Goldman Sachs - Eine Bank lent die Welt". Hat mir vorhin ein Kollege empfohlen (Matn, wer ihn noch als meinen "Kartentester" kennt..), ich find's nach einer Minute bereits weiterempfehlenswert xD. Mal gucken..
Dazu vielleicht gleich noch diese Liste aus'm Februar:
Goldman Sachs, JP Morgan, Josef Ackermann: Mit diesen Lobbyisten traf sich die Bundesregierung
[von der Bundesregierung selbst veröffentlicht; Link führt zu einem Blog, in dem die Veröffentlichung tabellarisch dargestellt ist.]Was is' nochma genau die Aufgabe vom von Klaeden? Mit Christoph Brand zu sprechen (seit 94 bei GoldmanSachs; verantwortlich für den "öffentlichen Sektor und die Landesbanken" http://de.wikipedia.org/wiki/Christoph_Brand)? Fungiert Klaeden nicht als "Koordinator der Bundesregierung für Bürokratieabbau und bessere Rechtsetzung" (BuReg auf http://www.bundesregierung.de/…den-buerokratieabbau.html)?
Hihi, da kann man auch schon wieder reininterpretieren xD.
Grüße, IPedit: Im Zusammenhang werfe ich nochmal in die Runde, dass Monti, Draghi und Paulson (als drei Größte - nicht als einzige) na sagen wir mal "zugehörig" zu Goldman sind [Berater; ehem. Vizechet GolmanSachsInternational; ehem. CEO (Vorsitzender) Goldman Sachs]. Wie Paulson im Zusammenhang AIG rettet und Lehman umhaut, sollte ohnehin genauer betrachtet werden..
Und wehe, jemand schreibt jetzt: "Die bösen Banken wieder..". Ja, die Bank. Is' doch zumindest blöd, wenn Konzern- und Regierungschefs die selben Personen sind. Lobbykratie, gibt's das?
edit: Bin bei 3:30, also noch nicht weit gekommen, aber dieser Satz erinnert mich daran, dass ich hier im DW ja noch was von Schirrmachers EGO schreiben wollte. Aber eins nach dem anderen, der Satz aus der Doku ist:
ZitatUnd wie in der Geschichte des Viktor Frankenstein, entgleitet das Geschöpf seinem Schöpfer. [gemeint ist GoldmanSachs]
Bei "Frankenstein" klingelts, denn auch Schirrmacher stellt die These auf, dass quasi alle großen "Monster" das Finanzmonster umschreiben [bzw. gibt's da viele Fussnoten. Nach Betrachtung gehe ich also eher davon aus, dass Schirrmacher nicht aufstellt, sondern zusammenfasst..]. MMn sogar recht schlüssig, z.B.:
ZitatEGO - Das Spiel des Lebens, S. 94 ff
Das Gruselkabinett des 19. Jahrhunderts - "Frankenstein", "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" und "Dracula" - versammelt Monster, die eines gemeinsam haben: Es sind in Wahrheit allesamt Monster der Ökonomie. [...]
[zu Jekyll&Hyde]
Im Roman verschafft die Bank Mr. Hyde Kreditwürdigkeit und produziert damit Identität auch für den mörderischen Egoisten. Houston deutet die Fiktion in das reale Wirtschaftsleben um: Die Tatsache, dass damals in London unter dem Dach der Bank of England sowohl Notenbank, als auch ihr Zwilling, eine Geschäftsbank, residierte - also zwei Organismen, die auf dem Papier nichts voneinander wissen und nicht miteinander kommunizieren durften, die eine ewig und staatstragend, die andere irdisch und profitorientiert -, hatte im Zuge einer grassierenden Panik die Erhebliche Befürchtung ausgelöst, dass beide überrannt werden könnten, weil niemand da war, der die Rolle des rationalen Dritten innehatte. [...][zu Dracula]
Die Bank of England war die Antwort auf alle Zweifel [an der Frage, was "post mortem" geschehen würde, wenn "das Lebensblut des Handels", der "Kredit" angesichts hoher Verchuldungsgrade nicht mehr fließe], denn sie assimilierte in ihrem "unsterblichen" Körper "zwei Drittel des Blutes, das nicht mehr in den Venen toter Banken fließt".
Und diese Situation beschwor ein weiteres Monster herauf: Bram Stokers "Dracula". Dessen Vampir-System ist wie ein Unternehmen aufgebaut, und im Buch will er ausdrücklich nach London, dem Finanzmittelpunkt der damaligen Welt, emigrieren. Er ist ein transsylvianischer Investor, der mit Kisten voller Devisen aus aller Welt reist, in London über einen beunruhigend großen und auf Kredit finanzierten Immobilienbesitzer verfügt und die Rolle der "Bank of England" übernehmen möchte. Der ganze Roman, so hat Houston als Erste herausgefunden, ist durchwoben von Anspielungen auf Kredite, Verbriefungen, Konten, Schecks, Grundbesitz. Einmal, als der Graf mit einem Messer attackiert wird, fließt kein Blut, sondern ein "Strom von Gold". Das ist es, was der Graf will und was ihm Van Helsing streitig macht: ein Monopol auf den Kreislauf.["Frankenstein", das mit Hilfe von Elektrizität zum Leben erweckte Monster, wird von Schirrmacher in einem eigenen Kapitel behandelt (mit dem Thema "Elektrizität-Leben"), ich brech' hier mal ab. Ich frage mich nämlich ohnehin gerade, ob ihr das überhaupt so spannend findet wie ich..
edit: Min 30, sehr nice ist das hier:
ZitatIch bin Chefökonom des IWF gewesen und habe 20 Jahre mit Finanzkrisen zu tun gehabt; was Sie auf keinen Fall tun dürfen, ist alle Verantwortlichen einfach auf ihren Positionen zu belassen. Wenn ein Staat, der beim IWF Hilfe sucht, so etwas vorschlagen würde, dann wäre die Antwort: "Nein! Das ist inakzeptabel." Aber genau das haben die USA getan [in Form von Obama und den beteiligten Banken]
[Und falls wer fragt: Das ist keine neutrale Doku! xD]
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Zitat
Zusammengefasst: Die acht amerikanischen Finanzriesen (JP Morgan, Wells Fargo, Bank of America, Citigroup, Goldman Sachs, U.S. Bancorp, Bank of New York Mellon und Morgan Stanley) werden vollständig von 10 Aktiengesellschaften kontrolliert, von denen 4 bei allen Entscheidungen mitmischen: BlackRock, State Street, Vanguard and Fidelity.
Wollt das vom Volker (Post #227) nochmal provokant unter "meine" Goldman-Sachs Doku stellen! Denn diese Frage stellt Arte natürlich nicht: "Wem gehört GS?"
Grüße, IP
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Wie in dem Artikel The large Families that rule the world den ich vor einiger Zeit gepostet habe.
ZitatThe names of the families that control the "big four", never appear.
Das nicht ohne Grund. Aber das ist ja alles Verschwoerungstheorie und das gibts ja gar nicht
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Danke Pimp für die Doku
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Zitat
Danke Pimp für die Doku
Habe ich gerade auf TS an besagten Matn weitergeleitet,
Grüße, IP -
Mein Gott, da schimpfe ich oft über Öffis (Medien), europäische Polititiker und das nicht vorhandene Niveau des Fernsehens - und alle drei belehren mich hier eines besseren:
ZitatInhaltlich mMn ein Must-Watch - ich hätte Fragen zu obigem Zusammenhang:
Wer ist Precht? (Besser: Wer kennt Precht)
Wann kommt Precht?
Warum wirbt das ZDF nicht für diese Sendung? (Habe da wie gesagt noch GAR NICHTS von gehört. Den Videothekeintrag habe ich über eine Internet-Fernsehzeitung gefunden - auch auf ZDF.de scheint PRECHT nicht wirklich der Renner zu sein.. [Und ich hab' mich direkt in besagtes Interviewformat verliebt... Findet der Rest das kacke/langweilig? ]Jetzt aber nochmal der Hinweis, dass das Interview inhaltlich mMn höchst empfehlenswert ist. Ich zitier mal nix - Interessierte gucken's; Uninteressierte checken eh das Zitierte nicht..
Aber wenigstens angeben sollte ich den Inhalt xD. Hier, vonner TV-Today (oder -Movie oder -Star...)
ZitatRichard David Precht begrüßt den Luxemburger Premierminister Jean-Claude
Juncker, der von 2005 bis 2013 auch Chef der Euro-Gruppe war. Als
Krisenmanager gewann er detaillierte Einblicke in das Betriebssystem der
europäischen Währung und Finanzwelt. Juncker sieht das eigentliche
Problem der Krise darin, dass sich die Finanzwirtschaft in weiten Teilen
von der Realwirtschaft losgelöst habe. Richard David Precht
konstatiert, dass das Kosten-Nutzen-Kalkül heute in den Vordergrund
getreten, das Zwischenmenschliche zurückgegangen sei: "Wir haben eine
Diktatur der Marktnormen, die die Sozialnormen kannibalisieren."edit: (Wiki)
Zitat[Precht's] Fernsehsendung
Das ZDF strahlt seit September 2012 unter dem Titel Precht[6] eine Sendereihe zur Philosophie mit ihm aus.[7][8] Sie soll sechsmal im Jahr zu sehen sein und je 45 Minuten dauern. Regie führt Gero von Boehm.
edit2: Hab' mir mal ein bißchen was von dem angeguckt, viel ist in der mediathek ja nicht (3 Sendungen und gleich folgendes). Passt ja auch zu Wiki. Jedenfalls ist hier noch ein Interview von ihm, zur - ich sag mal - heutigen europäischen Lage. Den (letzten) Gedanken - Europa ist nicht wegen des Euros zusammengeschweißt, sondern aus logischen Gründen (z.B. "keine relevanten Rohstoffe mehr" oder "Überalterung der Bevölkerung") werde ich morgen mal genau zitieren.
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Hallöle,
Ich bin im Rahmen meines Politikstudiums gerade auf eine mir neue Quelle nützlicher Informationen zum Thema Finanzkrise gestoßen: "Aus Politik und Zeitgeschichte" (APuZ). Es handelt sich dabei um die Beilage der Wochenzeitung "Das Parlament", beide werden herausgegeben von der Bundeszentrale für Politische Bildung. http://www.bpb.de/apuz/. Kann mir jemand etwas über Hintergrundannahmen, Dogmen, implizierte Haltungen, politische Implikationen der Zeitschrift erzählen?
Zum Thema Finanzkrise habe ich dort eine sehr erhellende Analyse zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 2008 gelesen. Die Analyse stammt von zwei mir unbekannten VWL-Profs aus Pforzheim: Hanno Beck & Helmut Wienert. Verfasst wurde sie bereits 2009 und natürlich fehlt deshalb der Ausblick auf die Folgen, mir ist aber in diesem Zusammenhang unklar, warum sie mich nicht schon früher erreicht hat und vor allem: warum sie anscheinend, obwohl von dieser offiziellen Stelle veröffentlicht, so gar keine öffentliche Aufmerksamkeit bekommen hat. Wie dem auch sei: Die gerade mal 6 Seiten wurden verfasst für Nicht-Ökonomen und sind das verständlichste und umfassenste, was ich bisher zum Thema gelesen habe!
(Für Jungs wie PimP wiederholt die Analyse wahrscheinlich nur bereits bekanntes...ich hatte mich damals nicht aktiv um Verständnis bemüht. Für alle Interessierten, die sich vom Thema überfordert gefühlt haben, sehr empfehlenswert!)
Grüße
grumpyEdit: Richard David Precht ist mir als Autor und Mensch eher unsympathisch, weil dem Anschein nach ziemlich arrogant. Die Sendung ist aber tatsächlich interessant, weil man ganz klar anerkennen muss, dass er sein Handwerk, Fragen zu stellen, gut gelernt hat. Sie fällt und steigt meiner Meinung nach in ihrer Qualität ganz besonders also mit ihren Gästen.
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Precht ist ganz intelligent, hat aber teilweise seltsame Ideen - z.B. eine Art Pflicht-Zivildienst von einem Jahr vor der Rente; für etliche Leute wäre das als freiwillige Variante sicherlich eine gute Sache, aber andere Leute können das nicht (aus gesundheitlichen Gründen), sind vielleicht nicht dafür geeignet, oder würden auf anderen Gebieten wesentlich sinnvollere Arbeit leisten (vllt ein forschender Prof aus der Uni, oder ein guter Musiker)
Die Bundeszentrale für politische Bildung ist mir auch schon sauer aufgestoßen, als sie mit einer Broschüre Rechtsextremismus und Linksextremismus zusammengeworfen haben, und damit das Ganze gleich 'gefährlich' rüberkommt, werden dann ein paar Todesopfer durch Rechtsradikale gleichgestellt mit 100 Autos, die ein frustierter Arbeitsloser (der mit Linken nichts zu tun hatte) angezündet hat -
Zitat
Edit: Richard David Precht ist mir als Autor und Mensch eher
unsympathisch, weil dem Anschein nach ziemlich arrogant. Die Sendung ist
aber tatsächlich interessant, weil man ganz klar anerkennen muss, dass
er sein Handwerk, Fragen zu stellen, gut gelernt hat. Sie fällt und
steigt meiner Meinung nach in ihrer Qualität ganz besonders also mit
ihren Gästen.completely signed!
(besonders das "dem Anschein nach arrogant" kann ich bestätigen xD) Aber er scheint ja auch Plan zu haben (sofern die Interviews ungeschnitten wären; er scheint also "gut ablesen zu können"? Ihr kennt' mich (und nehmt den letzten Satzteil nicht zu ernst..))Juncker hat btw. (ehrlich gesagt ein bißchen erst nach Gucken des Interviews) Qualität! Der eingeklammerte Zusatz erklärt sich insb. dadurch, dass ich Juncker nie in Verbindung mit Banken bringen konnte (weil es da keine gibt?). Er scheint mir ehrlich! Spannend finde ich in besagtem Interview, wie er sich windet( /winden muss), um seine moralischen Überzeugungen mit den tatsächlichen, auch in seiner Amtszeit umgesetzten, Gesetzen zu vereinbaren. Das ist glaubhaft - und erinnert mich an Dinge, die man sagen kann, und eben Dinge, die man in der Öffentlichkeit besser nicht sagen kann (zumindest in einer solchen Funktion - nichtmal als Ex(!)-Chef traut er sich mMn seine Meinung uneingeschränkt zu Ende zu denken...).
Wenn jetzt sogar Ex-Regierungschefs (/Mitglieder) lügen müssen (um's unverblümt zu sagen), wie siehts dann erst mit gerade Regierenden aus? Pispers hat Recht - trotz paradoxer Eigenschaft GIBT es Dinge, die man so nicht sagen darf...
ZitatPrecht ist ganz intelligent, hat aber teilweise seltsame Ideen
Jau, das passt zu unserer reservierten Haltung ;). Eine weitere dieser "seltsamen Ideen" ist die SchulsystemReform, die er mit einer Autorin ausdiskutiert. Da das OT ist, hier allerdings nicht mehr dazu - obgleich ich die "seltsame Idee" gar nicht soo abstrus finde, wie sie sich erstmal anhört..
Zur BpB (@both) kann ich btw. nichts sagen. Aber ich werd' mir das auf Grumpys Empfehlung hin sehr gerne angucken. Insbesondere besagte APuZ-Analyse zur Finanzkrise. [Denn Artikel, die "für Pimp nur bereits Bekanntes" enthalten, gibt's fast nie! (Aber Danke für's Kompliment^^)]
Grüße, IP
Ach, hier noch - auch, wenn es in den WK-Thread besser passen würde - das versprochene Zitat:
Zitathttp://www.zdf.de/ZDFmediathek…ge-nicht-katastrophal!%22
Precht: Ein großes Problem von Europa - und das wussten die Gründunsväter Europas auch - ist, dass Europa zunächst mal ökonomisch zusammengewachsen ist, nach bestimmten ökonomischen Interessen der damaligen Zeit. Man kann die Entstehung Europas auf zwei verschiedene Arten und Weisen erzählen.
Die eine Erzählung wäre zu sagen, nach zwei fürchterlichen Weltkriegen und unendlichen Scharmützeln zwischen Deutschland und Frankreich in den Jahrhunderten davor, haben diese beiden Nationen gelernt, in Frieden miteinander auszukommen. Das ist die eine Erzählung; zu sagen, es war die Lernerfahrung der Kriege. Das spielte für die Gründergeneration von Europa auch eine Rolle - es ist aber nicht der Grund, warum Europa entstanden ist. Man kann sie auch auf eine andere Art und Weise erzählen.
Man kann sagen: Europa ist entstanden, weil sich die Kriege nicht mehr lohnen. Der erste Grund ist: Alle wichtigen Bodenschätze, die Sie heute brauchen, finden Sie nicht in Europa. Deswegen finden die Kriege heute woanders statt - vorzugsweise im Nahen Osten beispielsweise, wo's um's Öl geht. Der zweite Grund ist: Die Kriege lohnen sich auch nicht mehr, weil man sie nicht mehr gewinnen kann. Erstaunlicherweise musste eine Siegermacht wie England und auch eine Siegermacht wie Frankreich feststellen, wie schnell Deutschland diese Mächte ökonomisch überholte, obwohl Deutschland den zweiten Weltkrieg verloren hatte. Außerdem war der Bevölkerung nicht mehr zuzumuten, einen solchen Krieg zu führen, mit den unglaublichen zivilen Schäden und den Millionen von Toten, zu denen ein Krieg führt. Es gab nichts mehr zu gewinnen, in einem Krieg.
Und das dritte Argument für Europa ist die Überalterung der Gesellschaft. Je älter eine Gesellschaft ist, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Sie mit ihr einen Krieg führen. Deswegen gibt es zum Beispiel die Arabische Revolution in einem Land, in dem das Durchschnittsalter der Bevölkerung unter 30 Jahren liegt. Wo es ganz ganz viele junge Leute gibt, da entstehen Revolutionen, und da entstehen Kriege. [Selbstverständliche Erklärungen zu letzterem Argument gekürzt]Das heißt die Überalterung der Gesellschaft, die Tatsache, dass es in Europa nichts mehr zu holen gibt, dass wir gemeinsame Interessen haben, zusammen woanders etwas zu holen, und, dass Kriege sich sowohl moralisch, als auch ökonomisch nicht mehr rechnen, schweißt Europa zusammen - und es wird Europa auch in Zukunft zusammenschweißen, völlig ungeachtet der Frage, ob Griechenland jetzt in der Europäischen Union bleibt oder nicht.
Dieses scheint mMn übrigens auch eine "Darf-man-so-nicht-sagen-These" zu sein. Die Presse-These ist ja Merkels: "Ohne Euro kein Europa!" - völliger Schwachsinn! Schön, dass man es oben klipp und klar erkennt!
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Nur 'ne Schnellantwort:
@Chinesische Immobilienblase: Mann mann mann, da kann man echt nurnoch hoffen (dass z.B. ein Dirk Müller mit seinen (seit ca. 2008) vorgebrachten China-Ängsten falsch liegt..) Es scheint ja zu beginnen (das Platzen).
@neues Buch (Was läuft falsch im Bankensektor?) Klingt spannend, werde ich mir heute abend/nacht mal genauer angucken..
Grüße und Danke, IP
PS: Es scheint Dich ja nicht zu interessieren (@andere Threads), aber mich wurmt's auch, dass man bei deinen "hingerotzten" Links immer erst klicken muss, um zu sehen, ob's überhaupt interessant ist.. Vielleicht kannst Du Dir demnächst ja EINEN erklärenden Satz (je Link) angewöhnen?
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Detroit ist pleite. Das überrascht uns nicht - klamme US-Kommunen hatten wir hier ja bereits thematisiert.
Was uns überrascht ist, dass Obama mit "keine Hilfen von uns, das muss lokal gelöst werden" antwortet - wobei der Präsident das nichtmal selbst gemacht hat - sondern von seiner Sprecherin verkünden ließ (laut ARD).
Obwohl, überrascht es uns, dass nur für Banken Geld vom Staat da ist? Jetzt, wo eine Kommune, die von mir frei erfundene 90% ihrer Ausgaben dem Wohlsinn der Bevölkerung ausgibt, pleite ist, wird natürlich nicht geholfen. Welchen Schluss zieht man daraus?
Er ist mir zu geschmacklos, als dass ich ihn formulieren möchte. Jeder versteht es ja auch so!
Grüße, IP
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Ein künstlicher Preisanstieg könnte in Zukunft auch für Kupfer drohen. Goldman Sachs, JP Morgan und die Finanzverwaltungsfirma BlackRock besitzen gemeinsam bereits 80 Prozent des verfügbaren Kupfers auf dem Markt. Dies hat die United States Securities and Exchange Commission (SEC) im vergangenen Jahr nach einer umfangreichen Lobby-Kampagne genehmigt - angeblich in der Überzeugung, dass eine Verknappung des verfügbaren Kupfers die Preise nicht in die Höhe treiben werde.
http://www.sueddeutsche.de/wir…lliarden-dollar-1.1727498
Vor allem die Kommentare finde ich interessant.