da ja nun schon in dem "amoklauf"-thread fleißig über schule, bildung un deren druck diskutiert wurde, das jedoch mal wieder viel zu offtopic war, mach ich jetzt nen thread dafür auf, damits nicht mehr offtopic ist.
dann fang ich mal mit dem zitieren an.
Zitat[von kladdi]
der Druck kommt ja nicht nur von der Schule aus, sondern auch von eltern und dergleichen. Ja, es muss jetzt nicht auf jeden zutreffen, aber es soll Eltern und Schüler selbst geben, die eine zu hohe Erwartung an sich haben. Oder Lehrer, die eine zu hohe Erwartung an die Schüler haben. Soll es ja auch geben. In meinem Fall, meine Eltern verlangen von mir schulische Hochleistungen, am liesbten wäre denen ein Schnitt über 1,9 und ein Abi mit 1,5 oder besser. Wo ich mich dabei frage, wie zum Teufel soll ich das hinkriegen?
naja ist doch logisch, dass die eltern immer die besten noten von ihren kindern wünschen, nur ist natürlich das problem gegeben, wenn eltern es versuchen mit aller kraft durchzusetzen. das gibt natürlich ordentlich druck, ABER ich muss sagen, dass diese art von druck meist nicht so schlimm ist (natürlich anstrengen und lästig, aber nicht negativ (erklärung folgt)), weil es zeigt, dass die eltern sich um ihr kind kümmern und es ihnen nicht egal ist, was aus ihnen wird. natürlich kann man es auch übertreiben, das unmöglich forden und das kind daran zerbrechen lassen, aber das ist, ehrlich zugegeben, wohl sehr selten der fall.
viel eher ist es der fall, dass sich elter überhaupt nicht kümmern und ihre kinder dadurch fallen lassen. von dem punkt an wird es wirklich schlimm - nun komm ich zu dem was ich oben erwähnt habe - weil man aus einem loch, das erstmal gegraben wurde, nur mit doppelter arbeit wieder herauskommt. das führt zu noch mehr leistungsdruck um wieder aufzusteigen und in ca 95-99% der fälle zu frustration. diese frustration führt wiederum dazu sich lieber mit leichteren sachen abzulenken, was einen jedoch noch tiefer ins loch gräbt. man ist sozusagen gefangen.
daher: freu dich, kladdi, dass du deinen eltern nicht egal bis
t, auch wenn es zuweilen anstrengend ist
Zitat[von kladdi]
und mündliche Noten finde ich im grunde ganz gut, mehr oder weniger regen die an, sich zu beteiligen und zu diskutieren. nur manchmal frage ich mich auc, wo da die gerechtigkeit ist. unser geschichtslehrer zum beispielhat mal über der hälfte der Klasse eine 2 gegeben, wtf?! O___o
das sind genau die art von lehrern, die ich unter anderem meinte: gute noten für nichtstun und allen den gleichen einheitsschnitt geben. die die leistungen erbringen fühlen sich verarscht, weil sie viel machen und trotz allem mit den deppen (ja mir ist bewusst, dass ich stark verallgemeinere) auf einer stufe sind, was dazu führt, das die motivation sinkt. diese deppen hingegen bekommen trotz allem gute noten, weshalb sie auch keinen anreiz sehen, irgendwas zu ändern, weil es ja auch so gut läuft. beide seiten haben nachteile, weil eben kein druck da ist.
Zitat[von kladdi]
Und wir haben herausgefunden: ältere Lehrer hatten meistens 'schlechten' Schnitt, so gegen 3,0 ( ich sage jetzt nicht, dass es auf alle älteren Lehrer zutrifft, aber bei uns in der Schule ist es jedenfalls so. ). jüngere hingegen hatten deutlich besseren, 2,5 und so. aber eben DIESE lehrer versagen bei uns vollkommen. Und meine klasse muss das wissen,w ir haben bis jetzt immer die Neuen gehabt, und die meisten sind doch verzweifelt.
und nu frag dich mal woran das liegt. damals wurden noten noch anders vergeben. es gab eine klare struktur und die nuten wurden ohne große rücksicht auf pech oder ausrutscher knallhart vergeben. man bekam also direkt aufs papier, was man geleistet hat.
hat zufolge, dass man mit men schnitt von 3,0 trotz allem nicht schlecht dasteht, weil man auhc dafür arbeiten musste. damals hatte das abi noch nicht jeder. wie schon zuvor (ich glaub sogar von dir) gesagt wurde: heut ist´s ohne abi schwer nen platz zu finden. das hat den grund, dass es immer mehr leute mit men abitur gibt, weil es vereinfacht wurde, und (leider gottes) viel beschönigt wird in der schule (ich will nicht sagen, dass es nur zu meinen ungunsten ist, aber trotzdem würd ichs mir anders wünschen).
natürlich kommte erschwerend hinzu, dass lehramt ein vergleichsweise leichtes studium ist, weshalb es viele leute gibt, die auf die frage, was sie denn werden wollen, antworten "ich weiß nicht so genau, ich glaub ich studier mal auf lehramt". da merkt man schon, dass der gefallen an dem beruf fehlt. und nen lehrer, der eigentlich nicht so recht leherer sein will, ist in den allermeisten fällen ein schlechter lehrer. dann gibt es natürlich noch die, die wirklich lehrer werden wollen, auhc gute noten und ein gutes studium hinlegen, dann aber so weltfremd dastehen, weil sie sich illusionen gemacht haben nach dem motto "wenn ich dann lehrer bin, dann werden mich die schüler schon respektieren". da kenne ich auch so ne naive pfeife, die so sehr versagt, dass ich ersthaftes mitleid mit ihm habe. Gar keine kontrolle, schon das dritte mal durch die referendariatsprüfung gefallen (wahrscheinlich wegen der unfähigkeit die schüler unter kontrolle zu halten) und dann ne frau mit kind zuhause hocken haben. wir hatten den ein halbes jahr als referendar im unterricht, und selbst meine klasse, die nun wirklich zu den ganz ruhigen der schule gehört (hat; nun ist das ja alles aufgeteil in kurse), war bei diesem lehrer ohne jegliche zurückhaltung.
Zitat[von kladdi]
Obwohl, da muss ich dazu sagen, ich find die Lehrer in Japan schlimmer. Naja ok, dort ist das Bildungssystem anders ( Frontalunterricht ist nicht so toll ... )und wahrscheinlich nehme ich es auch ganz anders war. Aber man muss dazu sagen, in Japan haben die einen doch hohen Standard beim Thema Bildung. Aber gut, die Kidner wurden dort schon von klein auf erzogen, möglichst viel ( auswendig ) zu lernen und anzuwenden. Während wir noch gespielt haben im Kindergarten und Kind sein geniesen konnten, lernen die Japsen dort schon das Alphabet, lesen, was weiß ich, besuchen höchstwahrscheinlich neben Kidnergarten auch noch die Englischschule, Schwimmunterricht und was der Teufel noch weiß. Ich kann ejtzt nicht garantieren, dass das auf jede Familie zustimmt, aber in meinen bisjetzigen zwei Gastfamilien war es in etwa so.
jaaa... die japsen, gute animes und mangas können sie schon machen, aber bei musik und lehrern versagen sie (nimms mir nicht übel kladdi ). du schreibst "in meinen bisjetzigen zwei gastfamilien"... wars du schon in japan für ne längere zeit, oder wie ist das nun zu verstehen?
naja, jedenfalls zum unterricht. in japan ist wirklich frontalunterricht 100% angesagt, was aus meiner sicht nicht wirklich schlau ist. bevor ich hier nach mexiko gekommen bin habe ich nicht einen japaner persönlich kennen gelernt, aber das internet gibt ja einige informationen und daraus hab ich mir ein bild machen können (oder es wenigstens geglaubt). der frontalunterricht und das allein auf klausuren und examen gestimmte schulsystem birgt eine menge nachteile. zum einen fehlt natürlich die möglichkeit fragen die sich einem stellen direkt loszuwerden, was logischerweise eine unterdrückung der neugierde ist. dazu kommt, dass sich der stoff schlecht an reale bedingungen anpasst, so (achtung: reine behauptung) wissen viele japaner zum beispiel die mathematik im realen leben nicht anzuwenden. gleiches bei englisch (hier hört die behauptung auf, weil ich selbst mit einem japaner gereden habe hier in mexiko). englisch wird in japan nicht gesprochen im unterricht, weshalb alles nur auf theorie basiert. das hat zur folge, dass der japaner zwar auf abfragen der grammatik (logischerweise auf japanisch gefragt) sehr gut antworten liefern, jedoch nicht in der lage sind ein halbwegs flüssiges englisch auf die reihe zu bekommen. frontalunterricht sei dank. dass die japaner so früh anfangen mit dem lernen mag zwar gut erscheinen und ist auch an sich nicht doof, nru werden sie leider auch da schon auf reine theorie getrimmt... spielerisches lernen (wie es nachgewiesen am effektivsten ist) ist fehlanzeige. dass sie schreiben und lesen so früh lernen, ist bei den vier schriftarten, die sie haben ja auhc dringend nötig.
naja so viel dazu von meiner seite.
jetzt will ich meinungen hören, damit ich sehe, dass ich das ganze nicht umsonst getextet habe
p.s: knapp 8400 zeichen... ich wär ja schon fast ans limit gekommen.