Der Wahlthread 2013

  • Und da isser auch - der Thread - und damit "Ahoi Wald!",


    wie ihr von mir ja sicherlich wisst, bin ich politisch interessiert. Dennoch habe ich keinen Plan, ob ich überhaupt wählen gehen, und wenn ja, wen ich denn dann wählen soll?


    Daher (und, weil es ohnehin solch einen Thread im Wahljahr geben sollte), habe ich eine sehr knappe (Doppel-)Frage, bei der ich möglichst auch um sehr knappe Antworten bitte:


    Zitat

    Welche Partei wählt ihr und insbesondere warum wählt ihr diese?

    Ich bin wirklich höchst gespannt, wie ihr antwortet.


    Grüße, IP



    PS (zum Anstacheln): Wir hatten ja schonmal überlegt, solch einen Thread zu eröffnen. Ich denke aber teilweise (sogar jetzt noch), dass der Thread untergeht, bzw. nicht genutzt wird, bzw. eine Antwort schwer fällt (insb. der zweiten Frage wegen, der nach dem GRUND des Wahlverhaltens). Aber auch das (wenn keiner antwortet) wäre aussagekräftig! (zumindest über den DW, also ran!! xD)


    PPS: Wahlrecht ist Geheimrecht, warum erdreiste ich mich überhaupt, dieses Recht zu brechen? Ehrlich gesagt geht's mir gar nicht darum, wen ihr wählt, sondern deutlich stärker darum, WARUM ihr eine Partei wählt: Weil sie das kleinste Übel ist (wie es unsere Presse größtenteils auffasst), oder, weil ihr von allen Ansichten der Partei steht, oder, weil ihr euch mit dem "Paradethema" einer Partei identifiziert, oder, ... [Es ist mir also recht, wenn ihr sagt: "Ich wähle Partei Y (verrat ich nicht), und zwar weil: ......!". Klar, man könnte die Partei wohl erraten - wie gesagt ist mir der Name aber völlig latten.]


    Also, warum wählt ihr diese oder jene Partei? oder: Warum wählt ihr nicht?


    Nochmal Grüße :rolleyes: , IP


    noch ein edit: Es ist Wahljahr, und das Thema "Wahl" ist wohl auch über meine Frage hinaus spannend für den DW. Mir ist es egal, ob ihr hier auch allgemeine, bzw. von meiner Frage abweichende Posts tätigt, insofern könnten wir diesen Thread (siehe Titel) auch als universellen Wahlthread nutzen. Das entscheidet ihr am besten selbst (also, ob ihr bei Wahlthemen einen jeweils eigenen Thread eröffnen wollt, oder ob ihr's hier postet..)

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde ja Liberal wählen, wenn es das gäbe :P


    Im Angebot sind Heuchelnde Kriecher, Paranoide Alte, Sozialkotz mit Bröckchen, Kommunistischer Staatszirkus und planlose (+ führungslose?) Nerds.
    Als Dreingabe oder Beilage, wie man will, gibt es noch Hippies, die so wenig Ahnung von Ökologie haben, dass ein Kollateralschaden vorprogrammiert ist.


    DER WEG EINER BANANE: ERST GRÜN, DANN GELB DANN SCHWARZ!


    Ich wäre ja wirklich interessiert an einer Veränderung, aber (!):

    • Es sind immer die gleichen Akteure!
    • Sie haben kaum Ahnung von dem was sie tun!
    • Sie tun alle das gleiche!
    • Die Breite Masse entscheidet sich einmal und dann nie wieder!
    • Das Wahlergebnis sah bisher immer wie die Quittung vom letzten Einkauf im Getränkemarkt aus!


    Ich find das Thema Politik einfach nur noch frustrierend.

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe (wenn ich denn gewählt habe) bislang immer links gewählt. Rein von den Positionen her vertriit die LINKE auch noch am ehesten das, was für mich wichtig ist. Allerdings ist die Partei inzwischen viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt und reibt sich dabei auf. Auch dort heißt es inzwischen überall: Dabei ist alles!"...

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe bisher immer gewählt und werde das auch weiterhin tun, obwohl mich das System an sich stört. Warum? Zuallererst weil viel zu viel an Einzelpersonen festgemacht wird. Das ist nicht Sinn der Sache - "Ich wähle CDU (nicht), weil ich Frau Merkel (nicht) mag" darf es nicht heißen, sondern eher "Die Inhalte und Ziele der CDU gefallen mir (nicht)". Dazu kommt, dass es oft im Vorhinein klare Koalitionsverhältnisse gibt ("Die SPD koaliert wenn sie kann mit den Grünen, ansonsten mit der CDU") - klar, dass die Parteien, die wenigstens ansatzweise ähnliche Pläne haben koalieren macht Sinn, aber dann könnte man gleich die "Grüne SPD" gründen.
    Ich wünsche mir oft, der Wahlzettel bestünde nicht aus Parteien sondern aus Ideen und Inhalten, von denen man mehrere einzeln wählen kann und damit wird dann eine Person gewählt, die meine Ansichten am ehesten vertritt (und eben nicht eine ganze Liste von Personen).
    Eine Sache, bei der ich mir nie sicher bin, ob sie gut oder schlecht ist, ist Kompromissbereitschaft. Ist ein Kompromiss besser als nichts? Werden damit mehr Bürger zufrieden gestellt, weil von jeder Ansicht ein bisschen was umgesetzt wird? Oder ist "ganz oder gar nicht" die bessere Lösung, weil Kompromisse oft nur unzufriedenstellende Lösungen bieten?


    Hey, der Tedil smiley fällt mir jetzt erst auf :D:tedil:

  • Naja, ich wähle, was mir vom Grundsatz her am meisten zusagt. Ist zwar nicht alles toll in der Politik, eher andersherum, aber den einzigen Vorteil den ich beim Nicht-Wählen sehe ist, dass man sich den Gang zum Wahllokal spart. Ich meine, was lernen die Parteien daraus, dass die Nichtwählerquote steigt? genau: besserer Wahlkampf muss gemacht werden... ha. ha. Ändert nix an dem Verhalten der Politiker/Parteien.
    Dann lieber das geringere Übel wählen.

  • Hier mal die Wahlprogramme von CDU, FDP, SPD, Grüne, Linke, Piraten und AfD. Ich hab' die jeweiligen PDF-s gegoogelt (stets das erste Ergebnis angeklickt (filetype:pdf), gezipt, und bei mir hochgeladen. Ergo gewährleiste ich weder Vollständigkeit, noch Aktualität.


    http://www.wenning-design.de/Wahlprogramme.zip


    Vielleicht interessierts ja jemanden.. ;D


    Grüße, IP


    PS: Achso - wen ich wähle? Bald mehr.. xD

  • Ich stimme Quappe zu: Am liebsten LIBERAL wählen! Wenn es das denn gäbe. Vom Grundsatz her sind das halt die Einzigen, die für weniger Staat, weniger Bevormundung, weniger Vorschriften sind. Und wenn die Gelben halt alle möglichen Kapriolen machen, um im Konzert drin zu bleiben, bleibt einem solchermaßen eiongestellten, wie mir, doch nichts Anderes übrig. Die Linken sind halt das genaue Gegenteil, die wollen noch mehr Staat und noch mehr Regelungen, verstärkten Schutz für die Unterprivilegierten auf Kosten der Leistungsträger. Das geht mit mir garnicht! Trotzdem verstehe ich mich mit dem linken Bärenonkel ganz gut, er hat halt andere Erfahrungen gemacht. Das ist es vielleicht. IP hat die Musik betreffend einmal gesagt, die Musik, die man als erste positiv kennengelernt hat, bei der bleibt man. So ist es der Tendenz nach bei der Parteienpräferenz halt auch!
    Dann wollen wir mal schaun, was dabei herauskommt. Da wir zufällig den ganzen September in Germany sind (sonst Espagna), werden wir uns auch an die Urne stürzen! Schöne Grüße, frifix.

    • Offizieller Beitrag

    Ich hab mal ein Puppenstück (also mit Handpuppen) geschrieben und aufgeführt. "Ein Schwein geht nach Westen"...


    Darin trifft Zilli-Schwein (Ossi) seinen alten Kumpel Willi-Schwein wieder, der 1990 in den Westen geflüchtet war. Willi ist inzwischen im Wahlkampfteam von Scharping und verzweifelt auf der Suche nach einer Idee, wie der doch noch eine chance aufs Kanzleramt hat. Zilli hat natürlich die richtige Idee: Wenn der Scharping sich hinstellt und sagt, dass alle, die ihn wählen wollen nicht zur Wahl gehen sollen, dann hätte er die Mehrheit der Stimmen hintersich und würde der neue Kanzler werden...


    Irgendwie hat sich diese Idee mittlerweile etabliert...

  • Bei 61.8 Mio Wahlberechtigten und bei einer Wahlbeteiligung von 50%+ ist meine Stimme ca. 1/30.000.000 Wert. Das ist mir zu wenig Einfluss fuer den Arbeit-, Zeitaufwand. Daher gehe ich nicht waehlen.


    Ich moechte jedoch zu Bedenken geben, dass fuer jede abgegebene Stimme die jeweilige Partei einen kleinen Geldbetrag erhaelt (ich glaube 0,0(0)2 Euro).


    Noch ein anderer Gedankengang:


  • Tja... Demokratie.

    Zitat von Winston Churchill

    Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen.


    Genau Volker, deswegen gehe ich zumindest immer wählen. Aber auch das "Budget" der Nichtwähler wird prozentual auf die Parteien aufgeteilt, wodurch wieder die Großen profitieren. Das ist mir schon Grund genug zu wählen, damit wenigstens die Parteien, die ich am wenigsten leiden kann sicher von mir nichts geschenkt bekommen.


    Ich bin auch kein überzeugter Wähler einer Partei, aber ich glaube zu wissen was bei weitem das kleinste Übel ist (Österreich) und ansonsten gibt es ja noch die KPÖ :D

    „Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,


    ash nazg thrakatulûk, agh burzum-ishi krimpatul.“

  • Ich werde mich ohnehin nie festlegen, da kann ich wenigstens schon mal meine Gründe darlegen:


    1. Möglichkeit: Ich gehe gar nicht wählen. Positiv wäre dann, dass ich in der Statistik "Nichtwähler" auftauche, und somit (fast) meine Unzufriedenheit mit der gesamten Politik ausdrücke. "Fast" versteht sich so gut wie von selbst: Wenn z.B. 80% nicht wählen gehen, müsste man langsam anfangen, sich Gedanken zu machen, warum nur noch 20% wählen gehen. Auf der anderen Seite nimmt man auf die aktuelle Politik auf diese Weise gar keinen Einfluss.


    1a. Möglichkeit: Ich wähle ungültig. Hat mMn exakt die gleichen Auswirkungen, wobei wohl ein Tick mehr Unzufriedenheit mit der aktuellen Politik hineinspringt. Taucht allerdings in keiner Statistik auf - und beinhaltet eigentlich keinen statistischen Wert, da auch schlicht fehlerhafte Wahlzettel hineinspielen. Das Argument, dass "kleine Parteien profitieren/nicht profitieren", (verstehe ich nicht und) halte ich wenigstens für marginal.


    Zu 1 und 1a) Beide Möglichkeiten sind unwirksam, wolle man ernsthaft etwas am Geschehen in Deutschland verändern. Weder ist man politisch vertreten, noch drückt man relevant eine Unzufriedenheit aus (man kann ja auch einfach zu faul gewesen sein, bzw. zu doof, den Zettel richtig anzukreuzen). Diese Möglichkeiten fallen also raus - wir müssen wählen gehen.



    2. Möglichkeit: Ich gehe wählen - und zwar aus Überzeugung!


    2a) Wähle ich also diejenige Partei, bei der ich in allen relevanten Positionen übereinstimme. Die einfache Antwort ist: Die Partei gibt es nicht, die schwerere Antwort ist:


    2b) Möglicherweise finde ich eine kleinere Partei, bei der das tatsächlich so ist (Bzw. gründe ich selbst eine*). Dann weiß** ich, dass Meine Stimme (bzw. Partei) die 5%-Hürde nicht schafft, und somit komplett unwirksam*** ist. Möglichkeit 2 fällt also auch raus.


    * Die Gründung einer Partei schließe ich persönlich (momentan) aus, insbesondere unserer Presse wegen.
    ** Wissen tut man das eigentlich gerade heute nicht mehr, z.B. die Piraten oder die AfD könnte das Gegenteil beweisen.
    *** Unwirksam stimmt so gesehen nicht. Um's mit einem Beispiel zu erklären: Was passiert eigentlich, wenn bei einer Bundestagswahl 25 Parteien je 4% erlangen??? (Nebenbei ist die Frage selbst spannend, oder? Weiß jemand die Antwort, bzw. stimmt einfach "Neuwahlen"?)


    3) Ichwähle eine der Top 7 Parteien: CDU, SPD, FDP, Grüne, LINKE, Piraten oder AfD (was vergessen?).


    Vorwort zur 3. Alternative: Ich persönlich würde politische Strukturen verändern wollen, das will (mit Ausnahme der AfD zu Brüssel xD) keine dieser Parteien, auch nicht weniger radikal als ich es vorschlagen würde. Insofern müsste ich schon aus Überzeugung eine dieser Parteien wählen, da ich sie ja gleichzeitig - z.B. das Parteiensystem selbst - mit meiner Stimme legitimiere!


    2. Vorwort (sry): Ich gehe davon aus, dass unsere Presse die Ansichten, der in der Öffentlichkeit stehenden Politiker, extrem beeinflusst (siehe aktuell etwa den Post im Presse-Witze-Thread zu Steinbrück). Bei vielen Themen, bzw. eben Antworten von Politikern, bin ich mir nichtmal sicher, ob sie die nur tätigen, weil eben gerade das gesagt werden muss! Jeder CDU-Politiker findet NSA spitze und Snowden "komisch, weil er lieber zur Presse, statt zu amerikanischen Gerichten" gegangen ist (Merkel), jeder SPD-, Grüne, LINKE..., Oppositions-Politiker hält ihn für einen Helden, der "in Deutschland per Asyl" und in Russland gar per "Zeugenschutz" (Gabriel) behütet werden muss! Da glaub' ich doch nix von! Die Regierung skandalisiert Steinmeiers Beteiligung nach Sept. 2001, Steinbrück findet das wiederum selbstverständlich von Steinmeier "nach solch einem Ereignis" - das sind doch Worte eines Drehbuchs oder nicht?? Anders: Wenn morgen dies und das herauskommen würde, dann kann ich doch schon heute sagen, was Politiker antworteten: Die Regierenden sagen: "Alles halb so wild, wichtig ist, dass wir alles aufklären und deutsches Recht eingehalten wird.", die Opposition schreit: "Skandal Skandal, hätten wir alles ganz anders gemacht! Egal übrigens, ob wir im BuTag selbst mit abgestimmt haben (wie z.B. Europapolitik und SPD, oder Soziales und SPD, hoho-Hartz4!)".
    Um zum Thema zurückzukommen ( 8) ), ist die Presse insofern verantwortlich, da sie den entsprechenden Politiker, der gegen seine Partei argumentiert, (auf dem Scheiterhaufen verbrennt) derart als untragbar und unhaltbar hinstellen würde, dass sie harmlos gesagt einen politischen Karriereknick verursachen würde. Wunderbar hier übrigens das aktuelle Beispiel Siegfried Kauder. Herr-lich! - nicht!


    So, ich bin ein bißchen in Rage gekommen, zurück zum Thema "Wahl einer TOP-7-Partei": Nu' wollt ich eigentlich die Parteien samt Wahlprogramm im einzelnen Durchgehen - ist's aber auch ebenso schon so lang und spät geworden, dass ich das auf morgen verschiebe. Morgen also die Punkte 3a)-g) - bzw. (soviel vorweg): "Warum ich nicht wählen gehe!". :P


    Und da ist der Konflikt.. xD Gut, dass ich noch 6 Wochen Zeit habe..



    Grüße, IP

  • Ich mach's doch anders, und antworte zwar nur allgemein, aber dafür jetzt direkt, auf die Frage:


    Warum ich (wahrscheinlich) keine der TOP-7-Parteien wähle (und insb. keine der Top-4):


    Insgesamt habe ich die Hoffnung verloren, dass sich durch einen "Wechsel" innerhalb der Top-4 (CDU FDP; SPD Grüne) irgendetwas ändern würde. Jetzt ist aber genau das durch eben diese Parteien sichergestellt, da alle nur Koalitionen untereinander zulassen, bzw. Koalitionen etwa mit den LINKEN oder der AfD ausschließen.


    Im Prinzip habe ich bei dieser Bundestagswahl also die Wahl zwischen Rot-Grün und Schwarz-Gelb - wobei ich weiß, dass Schwarz-Rot (entgegen aller Beteuerungen) rauskommt - das ist im Sinne der Demokratie (aus meiner Sicht) doch die Wahl zwischen Pest (Hartz4, Europapolitik, Finanzpolitik) und Cholera (Überwachungsstaat, EuropaPolitik, Finanzpolitik). Ob Rot-Grün, oder Schwarz-Gelb, als groß entgegengesetzte Blöcke (links
    oder rechts), regieren, kann doch nur egal sein, wenn auch beide "Großen"
    zusammen schon so schlecht regiert haben (und es mMn wie gesagt auch wieder tun
    würden).


    Somit bleibt die Wahl der LINKEN, der Piraten oder der AfD, eben mindestens, um Protest an momentanen Verhältnissen auszudrücken. Dann muss ich mich aber auch mit der Opposition begnügen, und mir also sicher sein, vier Jahre gar nichts auswirken zu können (im Falle einer großen Koalition schon gar nicht, im Falle von schwarz-gelb so wenig wie jetzt, und im Falle von rot-grün, waäre es auch das erstmal, wo ich höre: "Die Regierung RotGrün verabschiedet z.B. mit den LINKEN ein Gesetz!"). Eigentlich ist die Wahl einer sicheren Oppositionspartei tatsächlich, unabhängig von ihren Inhalten, unwirksam!


    Im Zusammenhang kann ich btw. mal sagen, dass ich inhaltich wohl auch eine Mischung aus eben diesen (drei) Parteien wählen würde, zumindest sehe ich bei all diesen Parteien wesentliche Programmpunkte (s. dazu auch u.), die ich teile.



    Noch kurz schonmal zu den Wahlprogrammen, denn hier sollte man ja am meisten relevante Informationen über die Inhalte der Parteien finden (ich hab' aber noch nicht alle gelesen). Was ein Politiker in einem (Presse-)Interview sagt ist ja die eine Seite (s.o.), aber was in den Wahlprogrammen steht ist in Stein gemeisselt*:


    *wenn man davon absieht, dass das meiste ohnehin nicht eingehalten wird.. xD


    Ein erstes Anlesen liest sich so:


    Zitat

    Sichere, bezahlbare und saubere Energie
    Die Energiewende ist eine der großen politischen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Herausforderungen und von entscheidender Bedeutung für die Zukunft unseres Landes. Verbraucher und Wirtschaft benötigen eine langfristig sichere, bezahlbare und saubere Energieversorgung. Mit einer Versorgung, die auf erneuerbare Energien und einen geringeren Energieverbrauch setzt, schützen wir zugleich unsere Umwelt und fördern den Klimaschutz.

    und:

    Zitat

    Energieversorgung | Nachhaltigkeit und Versorgungssicherheit
    Ziel unserer Energiepolitik ist es, preisgünstige und umweltfreundliche Energie bereitzustellen, um in Zukunft einen hohen Lebensstandard und hohe Lebensqualität zu ermöglichen. Wichtige Parameter sind dabei Effizienz und Suffizienz, also der Verzicht auf unnötigen Verbrauch, sowie die soziale und gesellschaftliche Verträglichkeit. Wir stehen für eine langfristig gesicherte Energieversorgung.

    identisch, aber von Piraten und CDU! (rate mal was was ist xD)
    Und wie wird's bezahlt? Bis wann soll was erreicht werden? Wieviel Subventionen bekommt wer? Wer bezahlt den Netzausbau, wer die Schließung von Atomkraftwerken und den Bau anderer, umweltschonenderer Energieerzeuger/Kraftwerke? Wer zahlt den Verlust im Stromexport, bzw. gibt es den überhaupt, und wenn ja, wann? In welchem Jahr sollen welche prozentualen Anteile an erneuerbaren Energien erreicht werden, mit welchen Mitteln?


    Solch einen allgemeingültigen Wisch lese ich bis dato die ganze Zeit: "langfristige", "sichere", "bezahlbare", "erneuerbare", "effiziente", "einsparende", "saubere" Energieversogung - mit der "Umwelt" im Einklang! Ein-fach schön!



    Da wollt ich's kurz bei den Linken lesen, da steht da:


    Wieder keine konkreten Zahlen (aber immerhin mal meine Ansicht gefunden xD).
    Und ich sehe gerade, da geht's auch spannend weiter.. ;) (Schade, dass ich das oben zur "Oppositionspartei" ernst meine..)


    Ich lese mal weiter, bei spannenden Aussagen (aller Parteien) werd' ich wohl was zitieren (hier? is' glaub ich am besten..). Außerdem sammeln sich so Versprechungen, die wir nach der Wahl überprüfen können. :D


    Grüße, IP

  • 4 Parteien nehmen an der Bundestagswahl 2013 teil





    WIESBADEN – An der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. September 2013 nehmen von den 39 zugelassenen Parteien
    letztendlich 34 Parteien teil. Wie der Bundeswahlleiter weiter
    mitteilt, beteiligen sich dabei die folgenden 30 Parteien mit
    Landeslisten:


    • CDU – Christlich Demokratische Union Deutschlands
    • SPD – Sozialdemokratische Partei Deutschlands
    • FDP – Freie Demokratische Partei
    • DIE LINKE – DIE LINKE
    • GRÜNE – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
    • CSU – Christlich-Soziale Union in Bayern e.V.
    • PIRATEN – Piratenpartei Deutschland
    • NPD – Nationaldemokratische Partei Deutschlands
    • Tierschutzpartei – PARTEI MENSCH UMWELT TIERSCHUTZ
    • REP – DIE REPUBLIKANER
    • ÖDP – Ökologisch-Demokratische Partei
    • FAMILIE – Familien-Partei Deutschlands
    • RENTNER – RENTNER Partei Deutschland
    • BP – Bayernpartei
    • PBC – Partei Bibeltreuer Christen
    • BüSo – Bürgerrechtsbewegung Solidarität
    • DIE VIOLETTEN – Die Violetten; für spirituelle Politik
    • MLPD – Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands
    • Volksabstimmung – Ab jetzt…Demokratie durch Volksabstimmung; Politik für die Menschen
    • PSG – Partei für Soziale Gleichheit, Sektion der Vierten Internationale
    • AfD – Alternative für Deutschland
    • Bündnis 21/RRP Bündnis 21/RRP
    • BIG – Bündnis für Innovation & Gerechtigkeit
    • pro Deutschland – Bürgerbewegung pro Deutschland
    • keine Kurzbezeichnung – DIE RECHTE
    • DIE FRAUEN – Feministische Partei DIE FRAUEN
    • FREIE WÄHLER – FREIE WÄHLER
    • keine Kurzbezeichnung – Partei der Nichtwähler
    • PARTEI DER VERNUNFT – Partei der Vernunft
    • Die PARTEI – Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative


    http://www.wahlrecht.de/doku/presse/20130806-1.htm





    Mist, hab' weitergeguckt, denn: Jetzt antwortet die Illner auf so ein Statement doch glatt mit der Frage: "Was muss man tun, um so jemanden wieder zur Wahl einer normalen Partei zu bringen?" - als wenn er ein Demokratie-Verbrecher wäre, der resozialisiert werden müsste! Unfassbar mal wieder, darf man nicht sagen, dass Parteien Machtmonopole überhaupt erst (für vier Jahre) ermöglichen?? Darf man nicht mehr sagen, dass Parteien dementsprechend auf politische Entscheidungen und persönliche Motive Einfluss nehmen? Was muss nur getan werden, damit endlich alle Menschen "Ja und Amen" sagen, vier Jahre die Fresse halten, und einmal kurz drei Buchstaben ankreuzen?!


    Grüße, IP


    edit: Hier, aus dem Wahlprogramm:


    Zitat

    http://www.parteidernichtwaehler.de/grundsaetze.php


    Unsere Forderungen.
    Abschaffung des Fraktionszwanges. Mehr Kompetenz für den einzelnen Abgeordneten.
    Der gewählte Volksvertreter ist dem Grundgesetz nach in seiner Entscheidung frei und nur seinem Gewissen verpflichtet. Fraktionszwang bedeutet Diktatur der Machtelite gegenüber dem gewählten Abgeordneten.


    Berücksichtigung der Nichtwähler bei Wahlen. Auch Nichtwähler sind Wähler!!!
    Der Nichtwähler hat gewählt, indem er keine zur Wahl stehende Partei für Wählens Wert gehalten hat. Heute belohnen sich die Parteien für Politikverdrossenheit und niedrige Wahlbeteiligung, indem sie die Stimmen der Nichtwähler unter sich aufteilen und damit trotz weniger direkter Stimmen mehr Sitze im Parlament erhalten. Die Anzahl der Sitze im Parlament soll der Wählbeteiligung entsprechen und damit jeden Wähler/Nichtwähler berücksichtigen.

    Mist, wieder keine Partei aus Überzeugung - Punkt 1 stimme ich zu, Punkt zwei ist Mumpitz*.. oder sollen knapp 40% des BuTags leer bleiben? :D


    *Inhaltlich find ich Punkt 2 btw. gar nicht so verkehrt..

    • Offizieller Beitrag

    Überfliegender Weise: Was da über die "Nicht-wähler" verlinkt war war ja klasse, konnt ich mir so lange ansehen bis der Herr wieder auf seinen Platz geschickt wurde und man den Zauberer im Elfenbeinturm seine Fantasiewelt wieder aufbauen lies. Da liegt im Grunde das größte Problem für mich: "In Frankreich ist es ja auch so..." Ja, wenn denn nun die Franzosen kollektiv von einer Brücke springen. Da Spring ich doch nicht hinterher! Was glaubt der Trottel denn? Das Wähler Schafe sind?!


    Und überhaupt woher kam eigentlich das andauernde Gefühl da sitzt einer auf einem Thron und starrt verächtlich in die Masse hinab...


    Politik kotzt mich an. Ich klink mich aus.

  • Es gibt mehr gute Gründe, warum man dem Unwort der "Politikverdrossenheit" erliegt, soviel Platz hats hier nich, soviel Zeit hab ich nicht und die kennt eh jeder mehr, als uns allen libe ist.


    Trotzdem kommt für mich "nicht wählen" nicht in Frage! Bei allem, was die 4 Jahre dazwischen ohne uns und gegen uns entscheiden wird, möchte ich wenigstens diese eine Option (oder war das Wort, was ich suchte "Illusion?) auf Mitbestimmung wahrnehmen. Andere Nationen führen Bürgerkriege für das recht auf freie Wahlen, da haben wir die verdammte Pflicht unsere Arsch aus dem Sessel oder von der Wiese zu lösen und gefälligst zur Wahr zu gehen. PUNKT.


    Zu den Parteien:


    CDU geht gar nicht. Mal ganz unabhängig von Programm und handelnden Akteuren, wie die sich von der CSU seit 4 Jahren lächerlich machen lassen und sich sowohl bei der ganzen Atomfrage und der Frauenquote aufs allerschlümmste blamiert haben, macht diese Partei per se unwählbar. Die aktuelle Pointe der Konsumlust als Grund für geringfügige Nebenjobs lasse ich mal außen vor... Das einzig wirklich gute, das mir hier spontan einfällt ist die überraschende Konsequenz, mit der hier eine Schuldenbremse proklamiert wird. Diese halte ich für unabdingbar und bin mehr als froh, dass "unsere Regierung" das hier auch so sieht. Gleichzeitig sieht das Programm aber aktuell so aus: "wir versprechen einfach mal ALLES, was allen anderen so einfiel. Das ist zwar im Leben nicht zu halten, aber es werden schon genug dumme darauf reinfallen".


    FDP geht auch gar nicht, obwohl ich von der Grundeinstellung her liberal wählen würde, wenn es sowas gäbe (tolle Aussage, die klau ich mir gerne :) ) disqualifiziert sich die FDP durch eine peinliche Klientelpolitik (Hotelgewerbe anyone?), der tooootalen unfähigkeit zum Schämen und einer Frechheit, mit der die der Lebenswirklichkeit eines großen Teils der Gesellschaft ins Gesicht spucken.


    SPD.... SP "who?" Hmmmm... irgendwie obsolet.... ich bin jetzt mal mutig und treffe eine Aussage, für die ich (z.T. sicherlich zurecht, denn sie ist natürlich viel zu pauschal und undifferneziert!) sicherlich ziemlich auf die Fresse kriegen werde: Die Agenda 2010 war das wichtigste, was die SPD die letzten 40 (ok, vielleicht 30) Jahre gemacht hat. Es konnte auch NUR die SPD machen, denn ebendiese hätte niemals zugelassen, dass die CDU so eine Nummer durchzieht. Die Agenda war gut und sie war richtig (auaauaaua, also zumindest als Grundrichtung, prinzipielle Kursänderung usw.). Die Agenda gehört in sehr vielen Punkten überarbeitet, verschärft und entschäfte und angepasst, dafür gibt es viele gute Gründe, die man seitenweise diskutieren kann. --> Macht die SPD aber nicht! Es geht ihr genau GAR NICHT um iiiirgendwelche Inhalte, sie merken, dass sie dadurch die LINKE gestärkt haben, dafür bis heute bestraft werden und drehen aus rein wahltaktischer Sicht das Ruder nun wieder komplett rum. Das ist erbärmlich und bemitleidenswert. Selbst wenn ich inhaltlich von diesem Kurs voll überzeugt wäre, könnte ich diese so offensichtlichen Wetterfähnchen nicht wählen. (Das dies für praktisch alle anderen Parteien auch gilt, weiß ich auch, aber soooo offensichtlich wars lange nimmer)


    GRÜNE: tja, und hier sind wir auch schon bei denen angekommen, die sich auch oft genug blamiert haben, längst natürlich teil der Politwelt geworden sind usw usf. Wenn man aber auf der verzweifelten Suche ist, nach Politikern, die noch eine Überzeugung suchen, diese nicht sofort für eine Stimme mehr zu opfern bereit sind, die eine inhaltliche Konsequenz in der Entwicklung ihrer Ziele und Aussagen über die Jahre haben, dann findet man dies immer noch am ehesten hier. Ein Freund von mir hat immer gesagt, "solange mir keine der anderen Partei eine tragfähige Lösung der Atommüllproblematik nennen kann, MUSS ich doch grün wählen". Durch die ach so überzeugende Wende in dieser Frage scheint diese Aussage nicht mehr ganz aktuell zu sein, es geht hier aber ums Prinzip.


    Linke: Das geht schnell: Hier werden Versprechungen gemacht, die noch viel weniger als bei allen anderen (außer der CDU!) finanziell erfüllbar sind und auch nicht mit harten Fakten und Berechnungen belegt und gedeckt werden können. Und solange Stimmen innerhalb einer Partei so laut sind wie in dieser, die jegliche Regierungsbeteiligungen rigoros ablehenen und Fundamentalopposition viel spannender finden als Verantwortung für marode Kassen zu übernehmen, solange ist eine Partei für mich nicht wählbar.


    Zu guter letzt fällt mir noch ein grandioser Satz von Müntefering ein: "Man solle doch bitte nicht so ungerecht sein und eine Partei nach der Wahl an Ihren Versprechungen im Wahlkampf messen" ... das traurige ist, dass er diesen Satz bierernst gemeint hat und sich hier kein trockener Humor versteckt...



    Der langen Rede kurzer Sinn: ich wähle grün, weil alles andere noch VIEL unwählbarer ist. Einen besseren Grund finde ich leider nicht, aber wählen gehe ich auf jeden Fall.

  • Es stehen in DL also zwar 35 Parteien zur Wahl, wenn's nach dem Stern geht, DARF man aber NICHT all' diese Parteien wählen! :thumbup:



    Grüße, IP


    Und:

    Zitat

    Überfliegender Weise: Was da über die "Nicht-wähler" verlinkt war war ja
    klasse, konnt ich mir so lange ansehen bis der Herr wieder auf seinen
    Platz geschickt wurde und man den Zauberer im Elfenbeinturm seine
    Fantasiewelt wieder aufbauen lies.

    Hehe, sag' ich doch! Nice! :P


    Dazu noch schnell nen Kernsatz vom Peters (aus dem Vid):

    Zitat

    Es geht darum, ob Wählen Sinn macht. [...] Die derzeitige vom Parteimonopol regierte Demokratie ist nicht mehr reformfähig, da sie sich sehr stark mit der Frage des Machterhalts und Machtgewinns auseinandersetzt ("die Partei muss gestützt werden").

    Ob man will oder nicht, da is' was dran!
    Welche Aufgabe (außer "Skandal, Skandal" zu brüllen) hat z.B. eine heutige Opposition genau? Btw. wann hast Du das letzte mal gehört, dass die Opposition eine Regierungsverabschiedung blockiert hat?? Kann sie ja gar nicht, höchstens, wenn die Regierungspartei "völlig zerstritten" ist, wie die Presse es nennen würde, wenn Politiker mal ernsthaft abstimmen würden. Es ist doch schon allein mathematisch annähernd Fakt, dass wenn 150 Leute zu einem neuen Thema GENAU GLEICH abstimmen, mindestens x Menschen entgegen ihrer Überzeugung handeln!


    Mist, ich komm' in Rage, ich mach' Schluss für heute xD


    Grüße nomma, IP

  • Genau Volker, deswegen gehe ich zumindest immer wählen. Aber auch das "Budget" der Nichtwähler wird prozentual auf die Parteien aufgeteilt, wodurch wieder die Großen profitieren. Das ist mir schon Grund genug zu wählen, damit wenigstens die Parteien, die ich am wenigsten leiden kann sicher von mir nichts geschenkt bekommen.


    Ich habe nochmals nachgedacht. Selbst wenn mein Nichtwaehlen einige 1000 Euro fuer die jeweiligen Partei bedeuten wuerden (in Wirklichkeit sind das nur Pfenningbetraege) waere mir das trotzdem lieber ansatt, dass ich mit meinem Kreuz das Treiben legitimiere.

  • Mensch guck' doch über den Tellerrand und frage nach, WARUM "man ganz pauschal diffuse Verhältnisse und sämtliche Parteien" suspekt findet.