Politik Diskussion - Reloaded

  • Eigentlich sind ja alle Zusammenhänge offensichtlich.


    Aus meiner Sicht wichtig zu erkennen ist ersteinmal, dass niemand in Deutschland keine Steuern zahlt (ja, auch die Ärmste Hälfte zahlt Steuern).


    Wer so wenig verdient, dass er keine Einkommenssteuer zahlen muss (7% der Deutschen), der wird sein gesamtes Geld konsumieren müssen, bezahlt ergo durchschnittlich 18 Prozent (Konsum-)Steuern.


    Wer steuerpflichtig ist muss inklusive Abgaben für Rente und Arbeitslosenversicherung bereits 30% Steuern bezahlen. Bei Kranken- und Pflegevesicherung inklusive beginnt der effektive Steuersatz bei 44%.


    Die Ärmsten 77% zahlen ohne Kranken- und Pflege-Versicherung bereits 35% Steuern und können nach Bezahlen der KV noch über 55% ihres EKs verfügen.


    Je höher das Einkommen, desto unwichtiger werden Sozialabgaben und Konsum-Steuer. Wer also die Ärmsten entlasten will, der redet nicht von der Einkommenssteuer, sondern von Mehrwertsteuer, bzw. Zusatzsteuern wie Strom- oder Erdöl-Steuer.


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    Nagut, machen wir mal 'n Cut, bin eh' abgeschwiffen^^
    Aber vor der bald anstehenden Diskussion (spätestens Wahlkampf), ist der geschilderte Hintergrund ja nicht uninteressant. Nur wiederhole ich hier am besten nochmal: Is' alles hochschwammig berechnet - viel geschätzt und gerundet. Aber selbst mit den wohlwollenden Zahlen (zB haben wir die Gruppe "unter 24.000" in "verdienen alle 24.000" zusammengefasse), läßt sich der Zusammenhang zeigen.


    Ich wollt' nur schnell noch 'n paar Lösungsansätze reinwerfen:


    a) Steuern von Waren auf Null
    Ja, mein ich ernst. Warum überhaupt doppelt besteuern? Also warum gibt's Steuerfreibeträge, aber man muss trotzdem Mehrwertsteuer bezahlen? Warum x Euro EK-Steuer, und dann auf 50.000 für's Auto trotzdem satte 19% MWSt? Mir erschließt sich ehrlich kein Sinn dahinter, außer eben Ausländer, bzw. Exporte. Bei Exporten könnte man praktisch Zölle anschaffen (bzw. die MWSt. einfach belassen -> geht wegen EU-Recht btw. gar nicht glaub ich; keine nationale Bevorteilung!), und bei Käufen von Ausländern im Inland bräuchte es dann ein System (also keine Ahnung; Personalausweis?!), aber ist das der wesentliche Grund für die Doppelbesteuerung?!


    Ich meine, wenn ich Waren herstelle oder Dienstleistungen anbiete, dann ja nur, um was zu verdienen. Ergo, um mein Einkommen zu steigern, worauf ich EKSt zahle. Wofür MWSt bzw. Umsatzsteuer?


    b) Verkehr-, Energie-, Gesundheit verstaatlichen
    Erstens gibt's im schönen Amerika eine millionen Beispiele, wie private Gesundheitsversorgung endet - kommt zwar hier nicht im Fernsehen, kann man aber auf YT gucken. Siggi sagt zwar: "Nationales Recht kann durch TTIP nicht gebrochen werden, und wenn wir etwas wollen, dann kann TTIP das hier nicht ändern!", seit TTIP-Leaks wissen wir aber, das Privatisieren des Gesundheitswesens ist ausdrücklicher Bestandteil des Vertrags. Gilt Siggis Aussage dann immernoch?, wenn wir 'n Vertrag unterschreiben, wo drin steht, US-Firmen dürfen unsere Krankenhäuser kaufen?


    Also, das sind Dinge, mit denen man den Ärmsten helfen könnte. Energie mit 70% zu besteuern, ist ein glatter Faustschlag ins Gesicht der Ärmeren Hälfte. Auch der Verkehr-, Maut-, ÖPNV, das sind alles Dinge, mit denen man den Armen helfen könnte. Ob ein Armer nix hat, ist ihm offenbar egal (höre da zumindest nie jemanden meckern), wenn er bei Krankheit nix mehr bekommt, oder seine Mobilität/Elektrizität verliert; dann könnte er aufmucken!


    c) Gewinne aus Geld zu 95% besteuern
    Ich seh das so: Entweder, Du bist dafür, oder Du bist ein Ar***och, dass zu faul zum Arbeiten ist und durch Nichtstun Geld mit seinem Geld "verdienen" will. Basta. :bier:
    Klar, jetzt kommen die Standardmotzkis, hier auch zurecht, "dann investiert ja keiner mehr!". Klar, es muss zwischen Geld aus Geld, und Geld aus Investition unterschieden werden. Wie das genau gehen soll, lass' ich offen (ätsch^^), nein im Ernst: Da gäbe es hunderte Modelle, (Staat investiert, Zinsen abhängig der Investition (wie Börse, aber ungleich Sparkonto), was hieße es, in Staatsanleihen zu investieren, etc., ->neues Thema)


    d) Einkommen besteuern
    Wenn die MWSt. wegfällt, haben alle weniger Kosten (wenn die Händler die Preise ohne MWSt. so weitergeben->sollte in der freien Marktwirtschaft ja so sein), ergo können die Steuer-Freibeträge, bzw. kann der Harz4-Regelsatz sinken. Die Alternative wären höhere Einnahmen, was die Einkommen-Steuern ebenso steigen ließe.




    In Zahlen fielen 180 Milliarden € Umsatzsteuer weg, bei aktuell ebenso hohen Einkommensteuern. Der Effekt des Wegfallens der MWSt. müsste die Einkommens-Steuer also verdoppeln, (was er nicht macht), ergo müsste man tatsächlich (schluchz), mal da zupacken, wo Geld schlummert und nichts macht! Wenn die Reichen das Geld wenigstens ausgeben wüden, verdiente der Staat ja schon 19%, aber es schlummert ja nur und wird im PC 'ne größere Zahl. Die vererbt wird, und wieder größer wird. Vererbt, und wieder größer wird..


    Das Verstaatlichen von Energie-, Gesundheit-, und Verkehrs-Netz kostet natü.. halt! Völliger Quatsch, das kostet gar nichts, also zumindest nichts laufend. Klar muss man die Dinger erstmal (zurück)kaufen, wir sind ja nicht in Venezuela^^. Aber ansonsten finanzieren sich die Dinger ja selbst, sonst gäb's ja keine privaten Investoren, was?! Ich meine zB., wenn RWE dem Staat gehöre, kann man 70% des Strompreises weglassen (die Steuern zur Zeit; kann man btw. auch ohne Besitz), und würde ja trotzdem noch den Gewinn einstreichen, der zur Zeit an (größtenteils) ausländische Investoren geht. Bus, Bahn. Telefon, Internet, Autobahn genauso. Warum muss da verdient werden, bzw. warum hatte man bei sowas überhaupt mal gesagt, das macht besser der Staat?!


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    Naja, bin ein bißchen ins Träumen gekommen, entschuldigt. Sind einfach Dinge, die mal grundlegend interessant wären, und nicht ob gestern 4 und vorgestern 0 Flüchtlinge nach Griechenland aus der Türkei gekommen sind (kein Witz btw. die Zahlen). Dieses "Wegnehmen" von den Flüchtlingen, ist doch totaler Quatsch, ehrlich. Ob mit Flüchtlinge, ob ohne Flüchtlinge, wir haben doch die schwarze Null?! Pleite wegen der Flüchtlinge? Bei 800.000 im Jahr, kostet das 20 Mrd., bei 2 Billionen zusätzlichen Schulden die wir angeblich noch schultern können (aus meiner Sicht frei erfunden die Zahl, erstere "2 Billionen" aber auch xD), sind das 100 Jahre lang 800.000 Flüchtlinge im Jahr. Davor hat jemand schiss? Dass uns das dann finanziell überfordert?! Kleine Zwischenfrage: Sind hohe oder niedrige Staatsschulden gut? Und für wen? Und was passiert, wenn Deutschland keine Schulden mehr hätte, oder sogar einen Gewinn hätte, wie die vorbildliche Hausfrau?


    Die Bankenkrise hat eins zusätzlich gezeigt: Wir hatten jahrelang alles enger geschnallt, und gespart und gekürzt, weil wir 0-20 Mrd Euro jährlich im Minus waren. Und in der Bankenkrise? Haben wir 400 Milliarden bereit gestellt (also 2,5 Jahre komplette Mehrwertsteuer).


    Wer hat in der Eurokrise am meisten bezahlt? Die Deutschen! Und wessen Zinsen sind danach am niedrigsten gewesen?! Die der Deutschen! Und wer verdient jetzt super (weil er soviel ausgegeben hat)? Die Deutschen! Win-Win-Win!


    Is' alles Hokuspokus.
    Der Onkel hat's gesagt: Geld war nie da, und wird nie da sein!

  • Soweit so üblich und oft gehört. Dazu nur an wenigen kleine nStellen meien 2 Cent:



    c) Gewinne aus Geld zu 95% besteuern

    Das genannte reine Sparkonto ist sicherlich nicht die präferierte Anlageform der Superreichen, um die es hier geht. Das wäre Tante Käthe und an die muss man nicht ran.


    Auch z.B. Dividenden aus Aktien sind letztlich Unternehmensgewinne, die an die Investoren ausgezahlt werden. Da könnte man also letztlich auch nicht ran, denn diese Gewinne wurden in der echten Wirtschaft in Wirklichkeit erarbeitet. Und zwar von dem Unternehmen. Und als Aktionär "bin ich das Unternehmen". Die Diskussion, dass nicht der Bonze sondern die Arbeiter die Gewinne erwirtschaften, die führe ich hier nicht...


    Gewinne aus Aktienkurssteigerungen hingegen sind Gewinne aus Geld. Hier würde das gehen. Aber in letzter moralischer Konsequenz eigentlich auch nicht. Denn stell Dir vor, ich investiere in ein neues Unternehmen oder aber eins, welches viel neues Kapital benötigt. Ich kaufe mir also ANTEILE dieser Firma. durch das Geld können die (nun also auch "ich"!) investieren und fangen an Gewinne zu erwirtschaften. Mein Anteil ist nun mehr Wert als früher. Schön für mich. Nu muss ich ja aber auch das Recht haben, diese Anteile wieder zu verkaufen. Und wenn Du dann allen diesen Leuten von dem Gewinn 95% wieder wegnimmst, warum sollte dann noch wer das Risiko eingehen und sein Geld irgendwoe investieren? Klar ist das ein sehr vereinfachtes Beispiel, aber es zeigt die Grundproblematik auf. Es hat hier keine "einfache Lösung". Bei den ganzen künstlichen Finanzmonstern, die sich die Branche selber geschaffen hat, damit niemand mehr irgendetwas versteht fehlt mir auch der Durchblick. Inwieweit die Dinger wie "gerecht" besteuert werden können oder nicht (ohne hier durch Vereinfachung auch wieder auf logische "Ungerechttigkeiten zu stoßen) weiß ich ehrlich gesagt nicht. Hier könnte ich mit einem Totalverbot für alles, was sich nicht mehr kontrollieren läßt leben :)


    Die 95% machen imo keinen Sinn. Eine Sozialversicherungspflicht auf JEDE Art von Einkommen hingegen würde sowohl "besser darstellbar" sein als auch nicht bei 95% sondern je nach Ausgestaltung (KEINE Obergrenzen mehr!) bei 10-20% liegen. Und dabei immer noch einen riiiiesengroßen Unterschied zu jetzt ausmachen!




    Aber ansonsten finanzieren sich die Dinger ja selbst, sonst gäb's ja keine privaten Investoren, was?! Ich meine zB., wenn RWE dem Staat gehöre, kann man 70% des Strompreises weglassen (die Steuern zur Zeit; kann man btw. auch ohne Besitz), und würde ja trotzdem noch den Gewinn einstreichen, der zur Zeit an (größtenteils) ausländische Investoren geht. Bus, Bahn. Telefon, Internet, Autobahn genauso.

    Sehe ich komplett anders! Der Staat, respektive die Staaten haben in der Geschichte im großen ("sozialistische Staaten" des Warschauer Paktes) und im kleinen (eben diverse Staatsbetriebe im Rest der Welt) bewiesen, dass "der Staat" eben NICHT zum Unternehmer taugt. Den Drive,den Unternehmergeist, auch den Druck (der muss ja nicht immer automatisch mit der Peitsche gleichgesetzt werden) sowie alle weiteren unternehmerischen Schlüsselkompetenzen hat ein Verwaltungsangestellter halt einfach nicht. Komunalpolitiker im Aufsichtsrat eines regionalen Unternehmens? Kannste knicken, fährt auf sicher gegen jeden Baum, der irgendwo rumsteht. Am besten nichtmal in einem klassischen Aufsichtsrat sondern "einfach nur so" einem Geschäftsführer vorgesetzt... oh weia popeia...


    Ich bin der festen Überzeugung, dass dies nicht geht. Denk an das alte Bild des bräsigen Postbeamten mit seinem Phallusstempel hinter Glas... Das hatte seinen Grund, das würde wieder so kommen und zwar im Laufe der Zeit auf allen Ebenen. Beaufsichtigen, Kontrollieren, durch Gesetze stark eingrenzen: JA! Selber machen: NEIN!

  • wenn Aktiengewinne besteuert werden, müssten Aktienverluste zu einer Steuerrückzahlung führen; und dann würde wohl als neue Geschäftsidee die Variante entstehen, ich kaufe für eine Menge Geld irgendetwas, was nix wert ist, und was danach für fast nix später verkauft wird, und lass mir die Differenz hinterher vom Staat auszahlen. Das Ganze dann noch grenzüberschreitend, und alle Gewinne verschwinden steuerlos im Ausland, und alle Verluste zahlt der Staat.


    Transaktionssteuer wäre besser, das würde zu weniger Schwankungen und weniger Spekulation führen. Wobei dabei die Frage entsteht, wer die kriegt (wenn eine deutsche Bank das Geld von einem Franzosen einsammelt, und damit die Aktien eines multinationalen Konzerns mit Sitz in Island kauft)

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

    Einmal editiert, zuletzt von Andrean ()

  • Das Ganze dann noch grenzüberschreitend, und alle Gewinne verschwinden steuerlos im Ausland, und alle Verluste zahlt der Staat.

    Böse Zungen behaupten, dass wäre auch keine VErschlechterung zum status quo :)


    Wobei ich ja selber sage, dass dies eben nicht geht.



    Transaktionssteuer wäre besser, das würde zu weniger Schwankungen und weniger Spekulation führen. Wobei dabei die Frage entsteht, wer die kriegt (wenn eine deutsche Bank das Geld von einem Franzosen einsammelt, und damit die Aktien eines multinationale Konzerns mit Sitz in Island kauft)

    oder eben keine deutsche sondern eine *setzirgendeinebananenrepublikein* Bank. Das is ja eines der Probleme...


    Wobei wir ja gar nicht an die ganz große Finanzwelt ranmüssen. An die "normalen" deutschen "Reichen" und Unternehmen ranzukommen, wäre ja schon mal ein erster Schritt.


    Mir hat noch keiner nachvollziehbar darlegen können, was denn so eindeutig dagegen spricht, ALLE Formen von Einkommen durch die Sozialversicherungen zu schleusen und dies dadurch für die "Normalverdiener" damit "billiger" zu machen. Das dann auch ohne Bemessungsgrenze, aber eben erst viel später als jetzt auf dem jetzigen Niveau. Und dies liegt nicht daran, dass ich bisher keine gute Argumentation gehört habe, sondern eher keine, das Thema wird konsequent totgeschwiegen! Kann mir einer von Euch hier den Haken nennen?

  • ALLE Formen von Einkommen durch die Sozialversicherungen zu schleusen und dies dadurch für die "Normalverdiener" damit "billiger" zu machen.

    Damit wäre die Sozialversicherung durch Steuern finanziert, was auch keinen Sinn macht. Die Lösung liegt eher in einem einfachen und überschaubaren Steuersystem, das mögliche Schlupflöcher stopft. Aber das ist alles graue Theorie, die sich bislang nicht durchsetzen kann, weil der politische Wille dazu fehlt.


    Und es gilt weiterhin der Hauptsatz der Verwaltungstheorie:


    Wo Dummheit und Gründlichkeit zusammentrifft, entsteht die Verwaltung.


    Und was Poliker betrifft:


    Politiker zu sein ist keine Passion sondern eine Charaktereigenschaft - und keine gute!

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  • @ IchMachEinenAufPim
    ( wie man Zitate aus dem Text bekommt weiß ich nicht ^^ )


    Das der der weniger Geld hat auch Grundsätzlich mehr von seinem gesamt Einkommen bezahlt für Lebensmittel , Steuern , Miete usw. ist denke ich , leider nicht zuändern . Es seiden alle bekämmen
    gleichviel Geld , ein System das noch nie Funktioniert hat , weil Menschen (bzw. nichts was ich kenne ,außer die Typen von Enterprise ) das nicht hinbekommen können .


    Mein Ansatz zu mehr Gerechtigkeit in Sachen Abgaben wehre ;


    - Alle zahlen in die Rentenkasse ein (ähnlich der Bürgerversicherung ), je nach Einkommen (aus allen Einname Quellen also auch Vermietung , Zinsen , Dividende usw. ) bis zu einen bestimmten Höchstbetrag zb. angefangen mit 1 Euro bis zu 3000 Euro . Alle bekommen nur ein Grundrente zb. Hartz 4 Satz + 25% . So ist sicher gestellt das alle Solidarisch sich an der Rente beteiligen . (und somit ist es auch keine Versicherung mehr)


    - Das gleiche gilt für die Krankenkasse und Pflegeversicherung .


    - Die Arbeitslosenversicherung bleibt wie sie ist , jedoch werden Arbeitsjahre auf den Bezugs Zeitraum mit einberechnet und gespartes Geld bleibt außen vor .


    Mein Ansatz zu den Steuern ;


    - Der verminderte Steuersatz 7% könnte noch ausgeweitet werden zb. auf das Eigenheim bauen .
    - Grunderwerbssteuer für jeden einmal frei . Ansatz ist hier das soviel Leute möglichst in Eigentum wohnen .
    - KFW Förderung für das Eigenheim Bauen .
    - Sonst erstmal keine Ahnung was ich ändern würde .


    @ Conan
    Ich sehe das meiste Deckungsgleich


    @'juppiness


    ich fände es nicht Schlecht wenn die Sozialversicherungen von der Steuer getragen werden ( wenns nicht reicht passiert das sowie so )

  • Grad wenig Zeit, wollte aber kurz bestätigen, dass ich Conans "Bauchschmerzen" bezüglich meinem eigenen Post teile. ;)


    a) Gewinne aus Geld zu 95% besteuern ist schwer, bzw. lassen sich letztendlich alle Gewinne aus Geld als Investition ansehen. Ein Teufelskreis. Ich persönlich hab' da glaube ich einfach viel zu wenig Ahnung von, was es überhaupt alles für Einnahmemöglichkeiten gibt. Ich weiß nur, dass es früher (vor Rot.Grün) nicht in diesem Maße möglich war, Geld mit Geld zu verdienen, jetzt schon. Also gibt es da offenbar Hebel, um es auch wieder einzudämmen. Wäre ich Führe... Kanzler, würde ich hier jedenfalls ein Zeichen setzen.


    Ein Beispiel noch: Zinsgewinne aus Staatsanleihen. Wer Anteile eines Unternehmens kauft, der verdient, wenn der Wert (bzw. der Umsatz) eines Unternehmens steigt (ganz simpel gesagt; so war es zumindest ursprünglich geplant). Wer Anteile eines Staates kauft, macht umso mehr Gewinn, je schlechter es dem Staat geht. Im Falle der EU sogar abgesichert für einen etwaigen Totalausfall. Wer also Staatsanleihen kauft, hat primär gar kein Interesse daran, dass es dem Staat wirtschaftlich besser geht (durch seine Investition). Hier merkt man aber sofort, dass ich keine Ahnung mehr habe: Zinsfreie-Staatsanleihen, ginge das überhaupt? Sind die Staaten nicht nur deshalb so hoch verschuldet, weil es auch so viel Guthaben gibt? (Wer soll die zugehörigen Schulden sonst (noch) stemmen?!) Und so weiter, habe hier keine Ahnung.



    b) Verstaatlichen bedeutete, es wird schlechter gearbeitet. Habe ich ehrlich gesagt gar nicht dran gedacht - will ich aber nicht bestreiten. Naja, es sollte hierzu allerdings Lösungsmöglichkeiten geben - zB die Möglichkeit Beamte entlassen zu können; den Stromkonzern-Manager wählen zu lassen (und abwählen), etc., in kurz also den marktwirtschaftlichen Druck anderweitig herzustellen.

  • Damit wäre die Sozialversicherung durch Steuern finanziert, was auch keinen Sinn macht.

    ???
    "Alle Einnahmen durch die SV schleusen" ... Wo liegt hier eine Steuerfinanzierung vor? :) Mir geht es darum, dass ganz abgesehen von allen Diskussionen um Spitzensteuersätze, Ausnahmeregelungen sowie v.a. Abschreibemöglichkeiten genau HIER eine Option besteht, dass "die Reichen" bzw. "das durch Geld/ Besitz erwirtschaftete Geld eben auch in den SV der Allgemeinheit ihren Anteil leisten/ zugutekommt. Versteuert wird es (theoretisch und eigentlich) ja bisher schon, aber eben nicht sozialversichert. Eine unbegründete Ungerechtigkeit, gegen die aktuell nur die Linke wettert (und das nichtmal laut). Warum die SPD sich DIE NUMMER nich mal auf die Fahne schreibt auf ihrer aktuellen Suche nach Visionen? Ich weiß es nicht!


    Abgesehen davon sind "die SV" in Skandinavien durchgängig steuerfinanziert, gibt gar nix anderes als Steuer. klappt 1a :)



    - Alle zahlen in die Rentenkasse ein (ähnlich der Bürgerversicherung ), je nach Einkommen (aus allen Einname Quellen also auch Vermietung , Zinsen , Dividende usw. ) bis zu einen bestimmten Höchstbetrag zb. angefangen mit 1 Euro bis zu 3000 Euro

    bis zu 3000€ Zahlbetrag oder Bemessungsbetrag? Letzteres wäre eher sinnlos. Wer aus Vermietung usw. Geld verdient, der hat "meist" mehr als "nur" 3000€ als Einkommen :) Aber der Ansatz is ja eben genau meiner!


    Mein Ansatz zu den Steuern ;


    - Der verminderte Steuersatz 7% könnte noch ausgeweitet werden zb. auf das Eigenheim bauen .
    - Grunderwerbssteuer für jeden einmal frei . Ansatz ist hier das soviel Leute möglichst in Eigentum wohnen .
    - KFW Förderung für das Eigenheim Bauen .
    - Sonst erstmal keine Ahnung was ich ändern würde .

    Auch sehr gut! Nicht mehr mit Steuervorteilen beglücken, wessen Lobby gerade am lautesten schreit/ am meisten zahlt sondern die Aktionen, die "dem Gemeinwohl", bzw. besser "dem Standard" "der Deutschen" für die Zukunft dient/ hilft. Auch das mit den Familien, die sich ein Eigenheim kaufen einfach mal von der Grundsteuer befreien passt super!



    Ich weiß nur, dass es früher (vor Rot.Grün) nicht in diesem Maße möglich war, Geld mit Geld zu verdienen, jetzt schon.

    Das war nie besser, frag mal bei Marx nach :) ... Rot-Grün hat hier und da die Versteuerung "verbessert", also reduziert und hier und da eine Tür mehr aufgemacht. Aber signifikant verändert hat sich da seitdem nix, das System konnte Jahrhunderte wachsen, das wurde ganz von selber groß...




    in kurz also den marktwirtschaftlichen Druck anderweitig herzustellen.

    Keine Chance, das geht nicht... Nimm die Bahn, das MIT ABSTAND am besten funktionierenste und profitabelste ehemalige Staatsunternehmen. Und sei mal ehrlich, hätten die eine Branche, in der es ernstzunehmende Marktmechanismen gäbe, dann wären die auch schon längst gescheitert... Und der einzige Grund warum die (ohne Konkurrenz!) überhaupt grade so funktionieren ist der, dass die schon seit sehr sehr langer Zeit kein Staatsunternehmen mehr sind. Aber immer noch ist der Staat Hauptgesellschafter. Dies wäre also genau das Modell. Sie HABEN es versucht, ernsthaft. Und obwohl sie keinem echten Markt ausgesetzt sind, setzen sie es regelmäßig in den Sand.


    Das hat auf der ganzen Welt bisher genau NIEMAND hinbekommen. Leider. Einzig bei den Chinesen bin ich immer total verwundert, die machen alles anders, als es jemals gemacht wurde. Irgendwann muss ich mich da mal gründlich einlesen :)

  • @'Conan
    zu meiner These von der Rente ; klar meine ich Zahlbetrag und die Zahl 3000 Euro ist nur mal daher gesagt wie hoch die Summe sein sollte , müsste man errechen , nur den Grundbeitrag kenne ich sicher 1 Euro .
    So ist ein Solidarität herzustellen denke ich .


    Die Bundesbahn hat diese Jahr zum Ersten mal die Preise nicht angehoben , angeblich hat es nichts mit der neuen Konkurrenz von Fernbus-Unternehmen zu tun.....trotzdem seltsam ;)


    Die These das alle Einkommen Sozialversicherungspflicht werden ist die Zukunft da bin ich mir sicher , da für kein weg dran vorbei . Klar ist es keine Versicherung mehr , eine Art Gerechtigkeitsidee isses dann :)


    Schon Heute verwendet der Staat 55 % seiner Einnahmen für Soziales und wo sollte es weniger werden ...bzw. warum .

  • Rot-Grün hat hier und da die Versteuerung "verbessert", also reduziert und hier und da eine Tür mehr aufgemacht. Aber signifikant verändert hat sich da seitdem nix

    Doch, für mich hat ganz klar Rot-Grün mit dem Investmentmodernisierungsgesetz den Hauptschritt getan - Zitat Hans Eichel (2003): "Hedgefonds sollen gegenüber herkömmlichen Investmentfonds nicht mehr diskriminiert werden, private Anleger werden von höheren Renditen der Hedgefonds profitieren können.".


    Hier ist aus dem Freitag was dazu, der Journalist versucht neutral zu bleiben: (Wer hat's erfunden?) https://www.freitag.de/autoren…marktgestaltung-seit-1990


    Was Du direkt vor und nach der von mir zitierten Stelle sagst, stimmt natürlich trotzdem - das System an sich hätte trotzdem zu einer Konzentration, bzw. dem Überproportionalen Verdienen der reicheren Spitze geführt/ hat nie nicht dazu geführt. Nur hat sich der Sozialstaat, bzw. wie hier, haben sich die sozialdemokratischen Parteien "Gerechtigkeit" auf die Fahne geschrieben, ergo erwarte ich eigentlich, dass so etwas nicht verabschiedet wird; sondern im Gegenteil!


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    Ob man durch Beamtenentlassungsmöglichkeiten oder Vorstandswahlen staatlicher Betriebe analog der BT-Wahlen marktwirtschaftlichen Druck aufbauen kann weiß ich nicht. Aber ich wüsste auch nicht, woher Du wissen willst, dass das so nicht geht. :P Gibt's da irgendein Beispiel in der Geschichte?

  • Im Prinzip haben seit 1990 Schwarz-Rot-Gelb-Grün an Deregulierung und Umverteilung gearbeitet sobald sie in der Regierungsverantwortung waren (davor bin ich nicht so informiert), und die Führung von Linken, AfD und Piraten werden/würden es genauso machen, wenn man ihnen die Chance gibt.

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Als die Schröder- Regierung das Gesetzt mit den Investmentfonds /Hedegfonds erleichterungen auf den weg brauchten , haben die Engländer und Iren sehr viel Geld verdient mit Investmentfonds , mit dem Crash der Banken 2008 war Schluss . Wir haben also kein Geld mehr verdient (aderst als erhofft) mit der Gesetzesänderung , aber sehr viel verloren .
    Seitdem haben viele Banken massive Probleme .
    Für viele Länder in Europa hat dies zur folge , daß die Banken keine Kredite mehr vergeben konnten und das hat die Wirtschaft massiv behindert .


    Die EZB fährt seitdem eine Geldpolitik die Monatlich 60 Milliarden in den Europäischen Markt pumpt ( Geldscheine drucken ) . Es sind Erfolge zu verzeichen mit dieser Politik , aber auch nachteile den es gibt keine Zinsen mehr für das Geld . Rentenversicherungen, Lebensversicherungen , Sparer usw. haben halt Pech gehabt :/


    Die nächste große Blase ist schon im Anflug glaube ich ..... sie ist schlichter und nennt sich Inflation .


    @'Andrean
    Ich denke auch das eine Transaktionssteuer (Geld arbeitet also muss es auch Steuer zahlen !) möglich sein muss ! Wenn Europa , Nordamerika und die wichtigen Asiatischen Länder mitmachen , und Länder die böswillig das ausnutzen mit Wirtschaftlicher kraft Isolieren .

  • Hat er nicht...

    Mit der Nullzinspolitik arbeitet Geld eben nicht.

    Das stimmt nicht. Diverse DAX. Unternehmen bieten runde 5% Rendite, also als Zahlung. Zusätzlich kommen dann Wertsteigerungen. Seit Beginn der Geldpolitik sind eben diese Aktienkurse übrigens gestiegen wie außerhalb von Blasen seit Jahrzehnten nicht mehr. Das ganze Geld wusste gar nicht, wo es noch hin sollte, also ist es in die Aktien gestürmt und diese dann durch die Decke...


    Als weiteres Beispiel fallen mir spontan Immobilien ein. Also ganz klassisch: Mietshäuser. Geld arbeitet nicht? Ich verstehe das anders...




    Darüberhinaus gibt es bereits die Kapitalertragssteuer und zwar als Quellensteuer!

    Jo, in Höhe von 25% und damit nicht in der Höhe des Spitzensteuersatzes, wie es sich in vielen Fällen aber gehören würde... Und sozialversichert werden diese momentan gar nicht :(

  • Spekulationsgewinne aus Aktienvermögen werden auch besteuert. Wenigstens wenn diese innerhalb von 6 Monaten realisiert werden.


    Es wird jeder Scheiß besteuert. Der römische Kaiser hat auch mal eine Latrinensteuer eingeführt. Da stammt auch der Spruch "Pecunia non olet" oder "Geld stinkt nicht" her.


    Aber falls es ein gerechtes Steuersystem geben sollte - um den rheinischen Irrealis zu gebrauchen - wer sagt denn, dass dieses vereinnahmte Geld auch sinnvoll ausgegeben wird. Sehr unwahrscheinlich!

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  • Ich hab' mal 'ne einfache Frage.


    Wenn Gewinne aus Geld letztendlich (so wie ich es hier jetzt verstehe) immer als Investition anzusehen sind, also letztendlich immer real begründet werden können, wie kann sich dann das Vermögen immer bei den Vermögenden konzentrieren - unabhängig der Realwirtschaft?


    Etwa 2008? Wie kann denn selbst da die Schere weiter auseinandergehen, wenn extrem viele Realwerte (angeblich) vernichtet wurden?


    Für mich sind Gewinne aus Geld eben heutzutage eben nicht mehr als Investition zu sehen. Vielleicht 10% - nämlich das Geld, was zB an der Börse in langfristige Wertpapiere gesteckt wird. Wenn in Zehntelsekunden Milliarden von Wertpapieren gekauft und verkauft werden, selbst diese Transaktionen noch mit Versicherungen weiter bewertet werden, und man auf die Versicherungen wieder Aktien anlehnen kann, was soll das alles mit Investitionen zu tun haben?


    Also welche Firma investiert dieses Geld denn (wenn es nur kreist und eigentlich nie irgendwo "ankommt")?
    Paradebeispiel dazu wären US-Aluminium-Firmen (einfach mal googlen). Da kreist sogar das Alu selbst auf der Straße, weil die Börsengewinne so hoch sind, dass die Lager nicht ausreichen, und das kreisen lassen im LKW eben den Börsengewinn nicht auffrisst. Wo wird hier investiert?


    PS: Ohne Steuern ist die Reichstums-Konzentration eine Konsequenz, will sagen, sie ist allein mathematisch erzwungen. Primär geht's mir also um ein gerechtes Steuer-System, und nicht um eine sinnvolle Verteilung der Ausgaben. Ich würde sogar so weit gehen, zu sagen, dass der Staat mit jeder Ausgabe prinzipiell Schulden der Ärmeren übernimmt (etwa Bildung, Energie, Krankenversorgung, Verkehr, ... Das könnten die Reichen auch selbst finanzieren; die Armen nicht. Staatsschulden sind ähnlich, da hier ja sonst andere (ggf. private) Schuldner aufkommen müssten. Bei letzterem aber null Plan eher, habe hier den Zusammenhang noch nie nachvollziehbar verstanden..).

  • Etwa 2008? Wie kann denn selbst da die Schere weiter auseinandergehen, wenn extrem viele Realwerte (angeblich) vernichtet wurden?

    Du mußt zwischen Realkapital und Geld unterscheiden. Realkapital sind z.B. Unternehmen oder Immobilien. Seit der Aufhebung des Goldstandards in den 1960 Jahre, bei dem das Geld durch Gold, das die Zentralbanken eingelagert haben, gedeckt war, gibt es Kreditgeld, das war zunächst durch reale Handelsgeschäfte über Wechsel gedeckt. Inzwischen ist unser Geld reines Kreditgeld, im Prinzip nur durch den Glauben, dass es etwas Wert ist, gedeckt.


    Banken sind in der Lage, durch die Herausgabe von Finanzpapieren Geld zu schöpfen, als die Geldmenge zu erhöhen. Das kann gesund sein, wenn diesen Finanzpapieren tatsächlich reale Werte gegenüberstehen, etwa wenn die Wirtschaft stark wächst. Z.B. hat der Bau der Eisenbahnen ab 1835 in Deutschland ein enormes Wirtschaftswachstum angestoßen. Da ist das klassische Großbankengeschäft entstanden. Die Eisenbahnenbauvorhaben wurden mit großzügigen Kontokorrentkrediten ausgestattet, die dann durch Emissionskredite in Form von Aktien und Anleihen konsolidiert wurden.


    Wenn dem Geld jedoch keine realen Werte gegenüberstehen, bricht alles ein wie ein Kartenhaus. Und das war 2008 der Fall. Dietmar Wischmeyer bringt das sehr pointiert auf den Punkt:


    https://www.youtube.com/watch?v=imLKjtmh8kw


    Das Geld ist nicht weg, das hat nur ein anderer!


    Und dieses Phänomen ist schon richtig alt. Schöne Beispiele aus der Geschichte sind etwa die Inflation durch den Goldraub der Spanier von den Maya's und Inkas oder die Spekulationsblase mit Tulpen im 17. Jahrhundert:


    http://www.faz.net/aktuell/fin…-87-000-euro-1283731.html

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  • Ich möchte das Frau Merkel zurücktritt ! ( großer Abstecher in ein anderes Thema und ein sehr heißes )


    Gründe : Flüchtlingspolitik , die Politische Spaltung Europas , Isolierung der Deutschen in Europa , Politische Stärkung der Rechten und Linken Ränder in Europa ( also die Radikalen ) , Türkei Politik