Es wäre doch etwas sonderbar, wenn sich die Strahlung und die Moleküle in der Erdatmosphäre sich nicht nach physikalischen Gesetzen verhielten...
Die Ergebnisse sogenannter Line-by-Line Berechnungsmethoden, bei denen jeder einzelne relevante quantenmechanische Übergang aller relevanten Molekülsorten einbezogen wird, stimmen sowohl untereinander als auch mit Messungen von flugzeug- satelliten- und bodengestützten Spektrometern sehr gut überein.
Der Fehler, der entsteht, wenn man die Konzentrationsverteilungen über den gesamten Planeten mittelt, wurde ebenfalls untersucht: Für das CO2 forcing ergibt das einen Fehler von einigen Prozent. Durch Unterteilung in 3 Zonen lässt sich dieser Fehler allerdings auf unter 1% reduzieren und ist somit ein kleiner Fisch im Vergleich zu den ca. 10% Unsicherheit durch die Strahlungsübergangsrechnung* an sich und 2% durch Unsicherheit in der vorindustriellen Konzentration.
Zusammenfassend kann man sagen, dass die LBL-Berechnungsmethoden für Strahlungstransport durch die Atmosphäre, welche nicht auf Hypothesen, sondern physikalischen Gesetzen und Labordaten beruhen, verifiziert und bewährt sind.
Die auf dieser Grundlage* berechneten Strahlungsantriebe der anthropogenen Treibhausgase sind im Rahmen der angegebenen Unsicherheiten (10 bis 20%) zuverlässig und in der Wissenschaft quasi unbestritten.
übrigens auch von R. Lindzen und J. Curry anerkannt, Zitate aus ihrem Blog:
"Atmospheric radiative transfer models [...] having a rigorous theoretical foundation and extensive experimental validation both in the laboratory and from field measurements."
"for calculations of the direct radiative forcing associated with doubling CO2, atmospheric radiative transfer models are more than capable of addressing this issue"
*Wenn man die Quellen des IPCC zurückverfolgt stellt man fest, dass der Strahlungsantrieb von CO2 nicht direkt mit einer Line-by-line (LBL) Rechnung, sondern aus einer Formel, die Ergebnisse von Breitbandrechnungen reproduziert, wobei die Breitbandmethode an einer LBL-Methode geprüft wurde, daher ist die Ungenauigkeit größer als wenn man alles LBL rechnen würde - ist aber für die Diskussion irrelevant, nur der Vollständigkeit halber angeführt.
Quellen
IPCC WG1 AR5 Kapitel 8.3
Tjemkes et. al: The ISSWG line-by-line inter-comparison experiment
Journal of Quantitative Spectroscopy & Radiative Transfer 77 (2003) 433–453
Eli J. Mlawer et al: Comparison of spectral direct and diffuse solar irradiance measurements and calculations for cloud-free conditions
GEOPHYSICAL RESEARCH LETTERS, VOL. 27, NO. 17, PAGES 2653-2656, SEPTEMBER 1, 2000
Turner et. al: The QME AERI LBLRTM: A Closure Experiment for Downwelling High Spectral Resolution Infrared Radiance
JOURNAL OF THEATMOSPHERIC SCIENCES vol 61 (2004) 2657-2675
http://onlinelibrary.wiley.com…2/qj.49712455014/abstract (Paywall)
Myhre, G., E. J. Highwood, K. P. Shine, and F. Stordal, 1998: New estimates of radiative forcing due to well mixed greenhouse gases.
Geophys. Res. Lett., 25, 2715–2718.