Habe heute 2 Bewertungen bei Amazon.de gesehen, die ich in dieser Form als einen ausgewogenen Mix aus Lobpreisung und berechtigter Kritik als vorbildhaft, weil zutreffend einstufe - Feedback der Community erwünscht:
"Heldenmanagment, Erforschung und Kampf hervorragend, der Rest trübt den SpielspaÃ"
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Da ist er nun, der mittlerweile fünfte Teil der sehr erfolgreichen "Heroes" Reihe. Und wie man es bei sehr erfolgreichen Reihen kennt (siehe Civilization), schwört man dem eigentlichen Kern des Spiels auch im aktuellen Teil seine Treue und werkelt dafür ausgiebig an den weiterführenden Aspekten. Was allerdings meiner Meinung nach bei dem neusten Civ-Teil eine rundum gelungene Operation wurde, hat bei "Heroes 5" leider auch einige unschöne Kunstfehler hinterlassen.
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Der Held selbst steht glücklicherweise nicht mehr wie im 4. Teil selbst auf dem Kampfraster, sondern wirkt wie früher aus dem Hintergrund seine Zauber und Boni oder attackiert eine beliebige einzelne Einheit.
Der neue Initiative-Balken gibt nun an, welche Einheit wann mit seinem Zug dran ist - eine taktisch vernünftige Veränderung, weil dadurch die zwar schwächeren aber flinkeren Einheiten einen entscheidenden Platz auch in späteren Partien behalten.
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Die verschiedenen Fraktionen haben jeweils individuelle Gebäude und Eigenschaften, welche dadurch eine unterschiedliche Spielweise vertreten (die Untoten können Gefallene als Skelette wiederaufstehen lassen, das Waldvolk hat viele flinke Einheiten, die Inferno-Fraktion macht viel zerstörerischen Feuerschaden).
Und hier sind wir bei der gröÃten positiven Erweiterung im neuesten "Heroes" Teil. Wurden diese Unterschiede schon in früheren Teilen gut integriert, machen sie im fünften Teil noch mehr Sinn, da sie vernünftig ausgebaut wurden und noch mehr individuelle Entscheidungsmöglichkeiten geben, welchen Bonus man seiner Fraktion bzw. seinem Helden geben will. Super!
Bis hierhin klingt das Alles also hervorragend und ihr stellt euch wohl die berechtigte Frage, warum ich insgesamt dann doch nicht so begeistert bewerte. Nun der einfache Grund ist, dass der ganze Rest entweder sehr fehlerhaft, unschön oder gar unnütz ist.
Die neue 3D-Grafik wirkt auf den ersten Blick mit ihrer ziemlich bunten, verspielten Art sehr anregend, das ändert sich aber spätestens nach den ersten 10 Minuten, in denen man zwangsweise die Karte durch die sehr ungünstige Perspektive mindestens 20 mal manuell drehen musste, weil man den Weg des Helden nicht gut folgen kann â Die 3D-Engine ist einfach extrem unübersichtlich und es geht viel Zeit beim Nachjustieren drauf, das nervt!
AuÃerdem gefällt mir persönlich das relativ "kindische" Artwork der Welt und vor allem der Einheiten nicht, besonders in den Kämpfen wirken die (zugegebenermaÃen sehr flüssigen) Kampf-Animationen ziemlich Anime-like; sehr negativ kommt das natürlich bei den "bösen" Fraktionen rüber, das passt überhaupt nicht!
Die Kampagnen sind zwar sehr lang, aber die erzählte Story ist â nun wie soll ich sagen â ziemlich seelenlos. Ja, es gibt zwar gut gemachte Zwischensequenzen und nette In-Game Cutscenes, aber das Gefühl einer epischen Schlacht (gerade auch weil die Karten nicht mehr so groà sind wie früher), will sich nicht so richtig einstellen.
Das mag den einen oder anderen nicht stören, weil er die freien Szenarios spielen will, davon gibt es aber nur sehr wenige und die sind ziemlich langweilig designt; Ein Szenario-Editor fehlt!
Den Vogel haben die Entwickler allerdings bei der katastrophalen KI und der schlechten Performance abgeschossen.
KI sollte ja eigentlich "Künstliche Intelligenz" bezeichnen und eine gewisse Nachvollziehbarkeit implizieren, davon ist hier allerdings nichts zu sehen. Während der Gegner auf der Karte ziemlich blöde zieht und oft total versagt, ist er in den Kämpfen teilweise extrem unfair, besonders durch seine öfters mal ungerecht riesigen Massen an Einheiten, die er ohne "cheaten" unmöglich hätte aufbauen können in der gegebenen Zeit - diese gravierenden Balance-Probleme trüben stark den SpielspaÃ!
Dazu kommt dann noch die äuÃerst fragwürdige Performance, die immer mal wieder muckt und kleinere Aussetzer produziert. Diese sind zwar nicht spielentscheidend, aber besonders im Städtebildschirm nerven die kurzen Pausen nach einer gewissen Zeit sehr stark - schnelle Klicks und Anpassen der Spielweise werden dadurch nicht sonderlich komfortabel gestaltet.
Insgesamt ist der fünfte "Heroes" Teil also (noch) eine ziemliche Enttäuschung und nicht so qualitativ hochwertig, wie man bei einer solch guten Reihe erwarten könnte.
Zwar machen das Aufleven der Helden, das Erforschen der Karte und vor allem die Kämpfe wieder einmal sehr viel SpaÃ, allerdings stören die aufgelisteten Probleme in der fortschreitenden Spieldauer so stark, dass man bald einfach keine Lust mehr hat, sich diese weiterhin anzutun â so dass sie leider irgendwann einfach überwiegen.
Mal sehen, was an vernünftigen Patches herauskommen wird..."
Zweite Rezension:
"Heroes (3.)5 - die Details machen es (für die Kenner der Reihe)"
Weder top noch völliger Flop, sondern konsequent den dritten Teil weiterentwickelt. Allerdings wenig Verwandtschaft zu Heroes 4 (der mir ebenfalls prächtig gefallen hat, da durchaus innovativer).
Innovation (in der Heroes Reihe)
Wenig wirklich neues (3D Graphik), Heroes 4 konnte da mehr. Plus für die Liebhaber von Teil 3, für alle anderen eher ein Minus.
Balance/Spielmechanik
Heldenentwicklung, Kreaturenfertigkeiten, Zaubersprüche, Stadtausbau. Alles bekannt aus Teil 3 und trotzdem überall positiv im Detail verbessert. Klares Plus!
Kampagnen gibt es für jedes Volk eine (es gibt die 6 klassischen Völker - also keines der Erweiterungsvölker der 3er Add-Ons), mit je 5 Karten. Meist ist der Held am Ende dann am Levelcap von 30 angekommen. Nicht so epische Karten, aber dafür kampagnentauglich. Klares Plus!
Schwierigkeitsgrad:
Ein bisschen unstet, manchmal hart, danach wieder erholsam. Alles in Allem ziemlich schwer auf dem mittlerem. Unbewertet!
KI:
Im Kampf hui, auf der Karte pfui. Typischen Heroes-Problem, weiterhin ungelöst. Klares Minus!
Multiplayer/Ausstattung:
Wenig gespielt. Geist-Modus ist sehr cool, aber es gibt nur 6 Karten und die sind eher klein (nicht nur die Abmessungen, sondern auch die GröÃe der Texturen von Städten, Wäldern, ... schränken nutzbare Gebiete ein). Die Famgemeinde wird bei der Kartenanzahl schon abhelfen (sobald es einen Editor gibt!). Minus dank magerer Ausstattung!
Flair:
Ja, da isses wieder! Heroes (3.)5 hat einfach die gute alte geniale Atmosphäre. Klares Plus (wer mag kann deswegen oben noch mal einen halben Stern addieren - ist für die Kenner sicher elementar)
Was trübt den Spielspa�
- Hakelige Steuerung, besonders im Untergrund (ständig muss man zoomen und die Kamera drehen, sonst kann man den Helden nicht bewegen). Dafür findet man immer wieder Goodies auf der Karte an denen man schon vorbeigelaufen ist, wenn man Winkel und Richting der Kamera ändert. Ob das das Spiel voran bringt, lass ich mal unbewertet. Immerhin schaut man sich die prächtige Graphik aus verschiedenen Winkeln an.
- Ruckelige Grafik mit 3,0 GHz, 1024 MB, 512MB ATI X1600 PC! Im Gegensatz zu der herkömmlichen Meinung, rundenbasierte 2D Spiele seien genügsam, waren die Heroes Teile schon immer gedankenlos (schlampig?) programmiert und rechnerhungrig. Das ist bei V nicht anders, aber wenigestens liegt es diesmal an der hübschen 3!D Grafik.
Graphik, Kartenanzahl, Editor, Schwierigkeitsgrad können allesamt per Patch verbessert werden. Ob das bei der KI gelingt, bezweifel ich. Daher muss sich Heroes 3 auch an seinem Multiplayer Part messen lassen, wenn man vernünftige Handlungen auf der Karte sehen will, und der ist noch nicht top.
Weitere Völker und Kreaturen kommen sicher noch (hoffentlich diesmal nicht wieder als heroestypische Vollpreis Add-Ons mit nur einer Kampagne).
Fazit: Sehr solide Aufarbeitung eines Klassikers!
Beinharte Verfechter des des dritten Teils dürften sich freuen - ebenso auch alle Neuzugänge - und diesem Teil wohl einen Stern mehr geben. (sorry, aber fünf Sterne wäre klar in die eigene Tasche gelogen! Es gibt genügend Gründe es eben nicht in den Himmel zu loben oder etwa gar zu verdammen - 3,5 Sterne)."
So, was meint ihr hierzu?
Ich finde, es bringt vieles besser auf den Punkt, als bisweilen hier im DW zu lesen war.
ANTOINE, der Mitstreitersuchende