Vielleicht sollte man das nicht übersehen. Früher gab es Collecter Edition für 100 DM, würde man das ganze mit Inflation umrechnen währen das ein Bruchteil von dem Geld, was wir jetzt ausgeben.
Früher gab's CEs ja nicht einmal in dem großen Rahmen wie heute. Ich kann mich nur noch dunkel an eine Sarg-förmige CE für Vampire erinnern, bzw. an ne Holzkiste für die Nordlandtrilogie. Letzteres aber auch nur deshalb, weil sie in irgendeinem Second Hand-Shop stand. Damals war ich zu klein und finanziell zu abhängig um in die Richtung zu schauen. Für Konsolen gab's derweil überhaupt keine CEs.
Heute hat jeder große Titel ne CE. Weltweit vermarktet, kostengünstig produziert: Der Inhalt reicht von "jede Menge digitaler Kram" (EA) bis hin zu, wie Sordak schreiben würde, "jeder Menge Staubfänger" (CD Projekt). Wir brauchen uns hier nichts vorzumachen: Publisher bringen CEs raus, weil sich damit mehr Geld verdienen lässt. Die Mühe, um das zu verschleiern, ist aber unterschiedlich. Während CD Projekt z.B. ihre CE-Inhalte eindeutscht, also auch das Artbook und andere gedruckte Extras in deutsch beilegt, klatscht Ubisoft halt gerne englische Bücher in die CE. Die müssen nur einmal produziert werden und können weltweit für alle CEs verwendet werden.
Einerseits mag ich CEs, ich mag mein Staubfänger-Regal. Andererseits trauer ich meiner Jugend hinterher, als es noch schöne dicke Handbücher und Krams bei den Standardversionen des Spiels gab. Gut, heutige Spiele brauchen i.d.R. keine Handbücher mehr, da inGame deutlich mehr erklärt wird als früher, aber dennoch schade. In den USA dagegen erscheinen PC-Spiele teilweise nur noch digital. Für Dark Souls 2 erschien in den USA z.B. keine Standard-Retailversion. Selbst die CE hat keine Disk drin gehabt, nur nen Steam-Key. In Europa hingegen erschien es ganz klassisch auf Disk - mal sehen wie lange noch. Das neue Batman erscheint in den UK nicht mehr auf Disk. Bald ist der Trend sicherlich auch auf dem Festland angekommen.