Der Absturz von TWA 800 am 17. Juli 1996 ist bis heute das drittschwerste Flugzeugunglück der USA - eine Katastrophe, die die ganze Nation tief aufwühlte. TWA machte fünf Jahre später pleite und ging in American Airlines auf.
Es gab Ermittlungen, Anhörungen und, wie oft in solchen Fällen, viele Verschwörungstheorien. Zum Beispiel, dass die Boeing 747 von einem Raketengeschoss getroffen worden sei. Doch die Behörden erklärten einen elektrischen Kurzschluss zur Absturzursache, der den Haupttreibstofftank in die Luft gejagt habe.
"Es war kein Geschoss", sagte der damalige FBI-Chefermittler James Kallstrom 1997 kategorisch. "War nie eines und wird nie eines sein." Und damit schien die Diskussion vorbei.
Pensionierte Ermittler erheben Vorwürfe
Doch jetzt sind erneut Zweifel aufgekommen. Auf den ersten Blick sind es die von einst: TWA 800 sei "von außen" zerstört worden, also von einer Rakete oder einem militärischen Geschoss - und die US-Regierung habe das vertuscht. Es ist eine These, die auch Pierre Salinger, der Ex-Sprecher von Präsident John F. Kennedy, bis zu seinem Tod vertreten hatte, wiewohl aufgrund diskreditierter Akten. Spötter sprechen vom "Salinger-Syndrom".
Was nun aber anders ist: Erstmals unterstützen sechs inzwischen pensionierte Top-Ermittler der US-Verkehrssicherheitsbehörde NTSB die These. Die Experten waren mit der Aufklärung der Katastrophe betraut. In einem Dokumentarfilm, der zum 17. Jahrestag des Absturzes in den USA anlaufen soll, erheben sie schwere Vorwürfe, vor allem gegen das FBI - und präsentieren akribische Belege für ihre alternative Version der Ereignisse von 1996.
http://www.spiegel.de/panorama…wa-flug-800-a-906870.html