Beiträge von frleon

    Reizend. Also,weiß ich jetzt zu viel oder zu wenig?


    Lassen wir das aber bitte. Es wäre schade, wenn inzwischen jeder Thread in solchen Debatten versinkt.

    Alkohol? Artischocke? Azur? Makaber, Magazin, Matratze, Ziffer... Ganz zu schweigen von wissenscahftlichen Begriffen à la Algorithmus, Theodolit, Zenit etc...


    Überhaupt ist Wikipedia zum Thema "Lehnwort" sehr erhellend. Ich liste mal einige Beispiele, bei denen man nicht sofort einen fremden Ursprung annehmen. Einige andere sind zwar auf den ersten Blick als Fremdwörter auszumachen, haben aber einen völlig kontraintuitiven Ursprung und sind in gänzlich unerwarteten Regionen zu verorten. Versucht mal zu erraten, woher der ein oder andere Begriff kommt, ohne nachzusehen!


    Dolmetscher
    Futon
    geschlaucht
    Gletscher
    großkotzig
    Gurke
    Hechtsuppe
    Hummer
    Kaviar
    Ketchup
    Kiosk
    Kutsche
    Mammut
    Peitsche
    Pistole
    Pleitegeier
    Quark
    Ramsch
    Ranzen
    Roboter
    Schokolade
    Seide
    Soja
    Steppe
    Tattoo
    Tee
    Tollpatsch
    Tomate
    Tulpe
    Tycoon


    Soviel jedenfalls zum Thema Sprachvielfalt. Im Übrigen klingt keines dieser Wörter nach Würgen - und selbst wenn, findet ja häufig eine Lautangleichung statt, die Otto Normaleuropäer die Aussprache ermöglicht.
    Mit dem Baskischen hast du mich übrigens auf eine interessante Sache gestoßen. Ich wusste nicht, dass es einen Sonderstatus als isolierte Sprache hat.

    Also sind Sprachen mit zu wenigen Fällen automatisch minderwertig? Und warum gleich so despektierlich? Gibt es andernorts keine interessanten Sprachen?

    Aus einer eher fruchtlosen Diskussion ging die Idee zu diesem Thread hervor. Alles, was zum Thema Sprache (insbesondere Deutsch) passt, gehört hier rein.


    Deutsch - dem Untergang geweiht? Oder ist alles halb so schlimm? Unterwandern Anglizismen unsere Sprache? Oder sind sie eine willkommene Bereicherung für ein moribundes Deutsch?


    Postet mal eure Gedanken dazu!

    Das zeigt aber, das der Islam per se nicht rückständig ist. Das Problem ist nicht die böse, fremde und allein schon deshalb barbarische Religion, sondern die fehlende politische Freiheit. Doch was können 08/15-Muslime für ihre debilen Führer, solange sie unter der Knute von deren Soldateska stehen? Was können sie für ihre desolaten Lebensumstände, die selbstverständlich zur Einwanderung in reichere Länder reizen? Es wäre schön, wenn du einmal Lösungsansätze für die Problematik einbringen würdest, die nicht nur dein eigenes Wohlbefinden berücksichtigen. Versuch's doch mal zur Abwechslung mit konstruktiven Diskussionsbeiträgen!

    Die primitive Kultur, die in der Vergangenheit einige der größten Geister der Menschheit hervorgebracht hat und auch heute nicht ausschließlich aus Höhlenmenschen besteht. Deine Argumentation basiert wie üblich auf sinnentstellender Verallgemeinerung.



    Übrigens (gnihihi!): Es heißt "wegen des zweiten Weltkrieges"! :P

    Danke für die Gratulation! :)


    Mit dem Verständnis scheint es leider nicht so weit her zu sein. Ich meine ja gerade nicht, grundsätzlich abzuwarten und Tee zu trinken, sondern da einzugreifen, wo Toleranz fehl am Platze ist, sagen wir mal, bei Ehrenmorden oder Kannibalismus. Muss ich denn jeden Post haarklein ausformulieren, oder darf ich auch mal erwarten, dass du ein wenig zwischen den Zeilen liest? :huh:

    Deine Prämisse, Sordak, ist falsch: Toleranz heißt nicht, nichts zu tun. Tolerieren kann man alles Fremde, dass nicht mit unseren Vorstellungen von Recht und Ordnung widerspricht. Das sollte man dann aber auch. Ein Beispiel aus deiner Lieblingsreligion: Fünfmal am Tag zu beten schadet niemandem - du kannst dich entscheiden, es zu tolerieren oder nicht zu tolerieren. Du neigst dazu, alles im Ganz-oder-gar-nicht-Modus zu betrachten. Differenzieren...!

    Nun, bei ProSieben denke ich direkt: Falsches Medium, richtige Botschaft.


    Ich halte den englischen Ursprung von "Sinn machen" für eine mögliche Theorie, aber nicht für die unbestrittene Wahrheit. Aber lassen wir das.


    Wegen dem Wetter... Das ist nun wirklich mal ein gutes Beispiel schlechten Deutsches. Da rollen sich wirklich die Zehennägel hoch. Es gefällt mir nicht, aber sollte sich das ausbreiten und etablieren, wird man damit leben müssen - auch Grammatik wandelt sich. So entstehen Ausnahmen. Bis dahin aber werde ich als notorischer Beckmesser jeden überflüssigen Dativ brandmarken, den ich entdecke - und hier haben wir noch einen wichtigen Unterschied: In der Umgangssprache mag man einem das durchgehen lassen, aber in der Schriftsprache geht das gar nicht!


    Der Lernwillen deutscher Schüler, na, das ist wieder ein ganz eigenes Thema. Ich hab mich schon oft genug gegruselt, wenn die Kollegen Deutschgrundkursler, darunter einige ganz besondere Fälle, einen Text nicht fließend vorlesen können und grundsätzlich die dünnste Lektüre wählen. Es bleiben die Standardvorschläge: Lest den Blagen vor, macht sie neugierig, etc. Hat ja bei mir auch geklappt. Zur Kleinschreibung: Da sind wir Deutschen ja sowieso ein Sonderfall. Initiativen, die grundsätzliche Kleinschreibung à la Englisch, Französisch, Arabisch fordern, gibt es ja genug. Ich unterstütze das nicht, finde nämlich, dass gelegentliche Großschreibung die Lesbarkeit fördert, aber womöglich ist das nur die Macht der Gewohnheit.


    @Klo: Ich habe bis dato nie realisiert, dass wir kein treudeutsches Wort für Klo haben. Wenn das man kein Beispiel für Sprachverfall ist! Ich bin total geschockt! :D

    "Sinn machen" lässt sich seit wenigstens zweihundert Jahren in der deutschen Schriftsprache dokumentieren, angefangen beim im Link zitierten Lessing. Umgangssprachlich dürfte es demzufolge noch älter sein, und nichtsdestotrotz weigert man sich heutigentags, die Wendung als Teil der deutschen Sprache anzusehen? Quatsch.


    Was verstehst du unter Sprachverfall?



    -anstelle eines Doppelposts:


    Ich oute mich hiermit *Trommelwirbel* als jemand, der übertrieben englische Werbeslogans u.ä. völlig gelassen und bedenkenlos betrachtet.
    Denn wo all das nicht in der Umgangssprache erscheint, stört es mich nicht. Wenn eine Handvoll Werber so redet, ist mir das gleich.
    Wo es nun in der Umgangssprache erscheint, tut es das meist aus gutem Grund. "Laptop" etwa ist einfach kürzer als "Klapprechner", folgerichtig stelltest du fest: Wer sagt das schon?
    Zuletzt müssen wir zwischen dauerhaften Beiträgen zur Sprache und kurzlebigeren Modewörtern unterscheiden. Letztere brauchen wir nicht zu diskutieren - wir überleben sie.
    Erstere hingegen sind m.E. völlig normal in einer funktionierenden Sprache. Sprache wandelt sich naturgemäß, und lebt von neuen Beiträgen. Die ebenfalls schon angesprochene "Toilette" etwa halte ich für eine bedeutend angehmer klingende Variante als "Wasserklosett" (wobei Klosett ja seinerseits kein urdeutscher Terminus ist!) oder gar "Klo" (dito) - o mein Gott! Das Deutsche ist dem Untergang geweiht!, es hat kein eigenes Wort für den Lokus!


    Scherz beiseite. Ich halte jegliche Sprachplege für überflüssig. Sprache pflegt sich von selbst, und wo man meint, eingreifen zu müssen, ist es sowieso schon zu spät. Kannst man "Sinn machen" ausrotten? Nö. Zum Leidwesen vieler Einzelner ist Sprache eben eine demokratische Angelegenheit.



    Nachtrag Nummer Zwei:


    DB-Deutsch halte auch ich für ein Ärgernis, und zwar da, wo ausschließlich englische Durchsagen gemacht werden, wie es vor einiger Zeit mal durch die Nachrichten geisterte. Das ist aber kein sprachliches Problem, sondern einzig auf dem Mist der Leute am anderen Ende des Lautsprechers gewachsen.

    Zum Thema Toleranz wurden ja schon an anderer Stelle alle Meinungen ausführlich dargestellt, ich denke, das führt zu nichts.


    Bleibt mir also nur, den Grammatikkritikkritikern eins reinzuwürgen, "Sinn machen" macht nämlich sehr wohl Sinn. @boon: Die Erklärung mit dem Schaffensprozess ist nicht schlüssig. "XY macht Spaß" bin ich durchaus bereit, für einen Sinn machenden Satz zu halten, ungeachtet des fehlenden Schaffens. Und wenn etwas umgekehrt Sinn macht, setzt es nicht ein wenig neuen Sinn in die Welt? ;)


    Hm.


    Wäre doch eigentlich auch mal ein schönes Thema: Macht Sprachpflege Sinn? Sind alle Anglizismen zu verdammen? Ehe ich einen eigenen Thread eröffne, warte ich erst mal ab, ob's dazu überhaupt Feedback gibt.