Griechenland durch eine schwache Währung wettbewerbsfähig machen zu wollen, ist letztendlich nichts anderes als Wettbewerbsfähigkeit durch Preissenkung. Das ist aber im Prinzip genausogut mit dem Euro zu haben, indem Griechen ihre Waren und Dienstleistungen einfach für weniger Euros anbieten. Dann bekommen sie zwar weniger Gegenwert pro Produkt/Leistung, aber das ist ja auch der Fall, wenn sie Drachmen dafür erhalten.
Das Problem der Griechen war und ist nicht die Währung, sondern die desolate Politik, vor allem dass der Staat seit Jahrzehnten mit geliehenem Geld ein erhebliches Außenhandelsdefizit aufrechterhält.
Ich würde das jetzt nicht so behaupten.
Der Stabilitätspakt besagt ja, dass eigentlich nur eine Neuverschuldung von 3 % des BIP pro Jahr erlaubt ist. Dass Griechenland darüber schon lange hinweg ist, brauchen wir nicht zu diskutieren.
Hinter diesem Deckmantel versteckt sich die EU aber dann, es geht hier, in meinen Augen nicht darum, Griechenland mit Biegen und Brechen IM Euro zu halten, sondern einen Austritt zu verhindern, weil sonst andere Länder, Nettozahler, wie Deutschland, Österreich oder Holland, auch aussteigen und zu ihren alten Währungen zurückkehren könnten.
Was stört das jetzt die EU?
Dadurch verliert die EU ein Stück weit Kontrolle, und das System scheint in anderen Ländern aufzugehen (Dänemark z.B., wobei die sich auch wieder am Euro orientieren).
Ich möchte jetzt auch nicht in der Haut vom Ratsvorsitzenden der EZB stecken, denn noch mehr Geld nach Griechenland pumpen bringt nix, sie rauswerfen soll aber auch vermieden werden.
Dass zu lange zugeschaut wurde, bzw. einfach die Augen vor der Realität verschlossen wurden, steht dabei jetzt auch nicht zur Debatte - Schadensbegrenzung wäre angesagt. Ich persönlich wäre durchaus an einem kontrollierten Bankrott Griechenlands interessiert, bzw. was die Folgen davon sind, denn allmählich beschleicht mich das Gefühl, dass wir den Punkt mit "Ein Ende mit Schrecken" schon längst verpasst haben.
Ob die Drachme den gewünschten Erfolg bringt, bezweifle ich auch ein wenig, denn der Schuss mit dem Abwerten kann auch gern nach hinten losgehen, und in eine Hyperinflation umschwenken.
Irgendetwas wird sowieso in den stillen Kämmerchen diskutiert, zu denen keiner, außer ein paar Ausgewählte Zutritt haben, diskutiert, das sind Sachen die wir, Otto-Normalverbraucher, nie erfahren werden, sie haben sicherlich eine Lösung, nur wird diese halt eben wieder einen sauren Apfel darstellen, in den der Rest beißen muss, und irgendwann, hat der Rest, auch einmal genug, und ich glaube, genau das ist auch die Befürchtung der EU und der EZB.