Interessantes Thema. Vor Allem für mich als gläubigen Christen. Sehr interessant.
Ich könnte mich selbst durchaus als Fundamentalisten bezeichnen. Allerdings im Sinne des Wortes und nicht in der Bedeutung, die dieses Wort heute hat. Daher möchte ich mal ein paar Kleinigkeiten aus der Sicht eines Christen gerade rücken.
Das Hauptproblem ist nicht, dass der Fundamentalist seinen eigenen Glauben als den einzig wahren und richtigen ansieht. Denn diese Sicht ist Voraussetzung für den Glauben. Das Problem ist eher umgekehrt. Wer versucht, diesen einzig wahren Glauben Anderen mit allen Mitteln höchstselbst persönlich aufzuzwingen, stellt sich selbst über Gott. Gott macht's ja nicht, also muss der Mensch Gottes Aufgabe übernehmen. Dieses Fehlverhalten ist in mehrfacher Hinsicht katastrophal und wird leider in allen Religionen gefunden.
Wenn man sich nun einmal das Wort "Fundamentalist" unter diesem Gesichtspunkt genauer betrachtet, kommt man zu recht verblüffenden Resultaten. Ein Fundamentalist ist ja zunächst mal Jemand, dessen Leben ein festes Fundament hat. Nehmen wir also mal an, Jussuf hat solch ein festes Fundament: Den Koran. Nun greift er zur Waffe und tötet Andersgläubige. Damit übernimmt er aus eigenem Antrieb eine Aufgabe, die alleine Allahs wäre. Allah tut das aber nicht. Noch nicht. Also stellt Jussuf sich über Allah und übernimmt dessen Aufgabe, weil Jussuf das ja besser als Allah kann. Das Lebensfundament Jussufs ist also nicht der Koran, der von Allah handelt, sondern das ist er selbst und sein Streben, zu sein wie Gott.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass exakt dies das Vergehen Satans war, der meinte, ein besserer Gott sein zu können als Gott. Und danach machte der sich an den Menschen ran mit der Behauptung [wenn ihr dies und das...] "werdet Ihr sein wie Gott". Genau dies und nur dies ist nach der biblischen Definition Sünde. Nicht das, was die katholische Kirche behauptet.
Beide Gedanken zusammen gebracht ist also das Fundament eines solchen Terroristen nicht Gott, Allah, Jahwe oder wer auch immer, sondern Satan.
Und nur noch mal wegen der Ausgewogenheit: Dieses verkehrte Fundament findet man nicht nur bei den Islamisten, das gibt's bei Christen, Juden, Buddhisten und Anderen auch.
Übrigens: Auch die islamische Frauenfeindlichkeit hat herzlich wenig mit dem Koran und damit mit Allah zu tun. Auch hier stellt der Mensch sich (und seine lokalen Traditionen) über Allah und macht sich damit selbst zum Gott.
Und noch mal aus meiner Sicht als fundamentalistischer Christ: Jepp, eines Tages wird Christus zurück kehren und die Welt richten. Aber das ist seine persönliche Aufgabe. Weder das Urteilen noch das Strafen ist meine Aufgabe. Und ich werde den Teufel tun und ihm diese Aufgabe streitig machen. Mein Fundament ist mein Vertrauen in Christus, und nicht mein nicht-Vertrauen in Ihn und die vermeintliche Notwendigkeit, mich daher an seine Stelle zu setzen und seine Aufgaben zu übernehmen.
Natürlich kann man die gleichen Gedanken und Ideen auch aus anderer Sicht bringen, aus humanitärer, philosophischer oder was weiss ich Sicht. Ich habe das hier mal absichtlich aus 100% biblischer Sicht geschrieben.