Beiträge von Bine

    Mal wieder etwas spät aber:
    @ Cliarc mal wieder nur ein großes Dankeschön. Du kannst einfach unglaublich gut deutlich machen,wie sehr du mitfühlst und wie bemüht du bist einem zu helfen. Das ist wirklich viel Wert in meiner Situation.


    Redwing Ja,ich bin mir sicher,dass ich es schaffen werde. Leider gilt es jetzt die Zeit zu überbrücken. Einerseits brauch man die Ablenkung und andererseits auch die Konfrontation (Besuch am Grab) um es verkraften zu können.


    Also nochmal an alle hier: Danke. <3

    Hihi. Erst hab ich mir gedacht: "Ach, da (Thread) brauchst du gar nicht rein gucken."-dann habe ich es aber doch aus Neugier gemacht und was du schreibst, ist wunderschön und es freut mich, wenn ich soviel positives höre. das bestärkt meine Einstellung das Beste daraus zu machen.
    Aber ja,es fällt mir schwer. Ich finde es ziemlich beschissen (um mal etwas deutlicher zu werden) plötzlich Single zu sein und das aus so einen Grund. Klar ist er in meinem Herzen noch meine erste große Liebe,aber das hilft in vielen Situationen auch nicht wirklich oder macht den Gedanken noch schlimmer.


    Aber euch allen wünsche ich dennoch einen schönen Valentinstag. Es kommt vor allem auf die kleinen Gesten und Gedanken an..da brauch es keine große Geschenke,um Liebe auszudrücken. Genießt den Tag. ^^

    Bis zu meinem 18. Lebensjahr hatte ich ehrlich gesagt selten das Problem,dass ich mich antriebslos gefühlt habe. Ich habe selten etwas vor mir hergeschoben.
    Dann kamen allerdings ganz andere Zeiten. Zuvor war ich sehr glücklich in einer Beziehung zu sein,als ich dann aber die Nachricht bekam,dass sich von heute auf morgen alles ändern wird (aufgrund der schweren Krankheit meines Freundes), fiel mir alles viel schwerer. Es kam so viel auf einen zu, ich war zum ersten Mal in meinen Leben komplett überfordert. Das Abi stand kurz bevor, der Führerschein musste nebenher gemacht werden, dann die ganzen anderen Verpflichtungen die man so hat und dann auch noch die große Belastung durch die Krebserkrankung (die meisten werden durch den S.o.T -Thread bescheid wissen). Alles viel zu viel und da fing es natürlich an. Meine schulischen Leistungen waren mir immer noch wichtig,aber ich hatte keinen so großen Antrieb mehr.
    "Früher" bestand die Motivation immer aus Ziele, die ich erreichen wollte und kleinen Belohnungen, für den Fleiß. Zum Beispiel dachte ich mir einfach:"Jetzt lernst du einfach mal 2 Stunden für die Matheklausur (ich habe Mathe gehasst) und triffst dich danach aber mit deinen Freund". Das hat mich dann so motiviert,dass ich genug Disziplin hatte, mich diese 2 Stunden auch voll und ganz zu konzentrieren.


    Mein Abi hatte ich trotz allem geschafft,aber es hätte besser sein können, ohne die seelischen Belastungen.
    Heute ist das alles etwas schwieriger geworden. Meine größte Motivation ist nicht mehr auf dieser Erde.
    Trotzdem habe ich noch meine Ziele. ich möchte meine Ausbildung abschließen und ein gutes Zeugnis bekommen. Meine Motivation besteht immoment darin,dass ich an schöne Dinge denke,die mir noch bevorstehen. Sei es ein schöner Urlaub im Sommer oder das Konzert,was bald ansteht. Viele Dinge fallen mir schwerer ,als "zuvor",doch habe ich noch so viele Leidenschaften (Musik, Sport, Kunst) in meinem Leben,die mich anspornen.

    @ Koni Persönlich kannte ihn hier keiner (außer ich), sofern er mir nichts verschwiegen hat. ;D
    Ich weiß nur,dass der DW eine gute Möglichkeit für ihn war auch außerhalb (von "außentehenden") Unterstützung zu bekommen. Am Ende war es nur so,dass ihm jegliche Kraft fehlte. Sein letzter "Danke."-Beitrag war auch zu einer Zeit,wo er kaum noch etwas anderes machen wollte und konnte als zu schlafen. Wenn wir vor dem Pc sitzen und surfen, chatten, Beiträge verfassen- dann ist es für uns doch eher etwas entspannendes. Für ihn war es zuletzt viel zu anstrengend. Das kann sich ein gesunder Mensch kaum vorstellen (auch mir ist es manchmal schwer gefallen, solche Dinge nachzuvollziehen).


    @ Frifix Danke.:) Du hast Recht. Ich möchte mein Leben "neu angehen" und dabei aber Felix weiterhin im Herzen tragen. Nur braucht das leider Zeit...


    @ Cliarc Ich bin kein Kirchengänger,aber das ändert natürlich nichts daran, dass man nicht an Gott glauben kann. Ich habe meinen Weg gefunden mit ihm (Felix) zu kommunizieren. Aber keine Antwort zu erhalten...- das fällt in manchen Situationen sehr schwer.


    Ich versuche mich an diesen schönen Zeilen zu orientieren:


    Dein
    Herz kann leer sein, weil Du ihn nicht sehen kannst,
    oder es
    kann voll der Liebe sein, die er für Dich und andere hatte.


    Du
    kannst weinen und ganz leer sein,
    oder Du kannst tun, was er
    von Dir wollte:


    Dass Du lächelst, Deine Augen öffnest,
    Liebe gibst und weitergehst




    Vorallem die letzte Zeile könnte von ihm stammen. Genau das wünscht er sich von mir und seiner Familie. Da bin ich mir sicher.

    @ Redwing
    Lieb,dass du nachfragst.


    Mir geht es weder schlecht,noch wirklich gut. Früher konnte ich mir nie vorstellen,dass an dem Sprichwort:" die Zeit heilt alle Wunden" etwas dran ist. Es ist so zwar nicht ganz richtig, denn man lernt allenfalls mit dem Schmerz zu leben und besser umzugehen. Man fängt an die Situation zu akzeptieren. Man versucht mit der Vergangenheit zu leben,aber nicht mehr in der Vergangenheit.


    Die Trauer ist ziemlich unberechenbar. Ich weiß nie,wann sie mich überrollt. Es gibt Tage,wo ich trotz der ganzen Trauer sehr positiv denken kann. Dann hab ich manchmal das Gefühl,dass Felix mir im stillen mal wieder einen Spruch reindrückt und seinen Senf dazu geben will. Ibn solchen Situationen muss ich lächeln,weil es sich für einen Moment so anfühlt,als wäre er immer noch an meiner Seite.


    Doch ebenso gibt es Situationen,wo immer wieder diese quälende Frage (Warum?) und die quälenden Gedanken (hätte,wäre,könnte) auftauchen und man sich innerlich leer und unruhig fühlt.


    Ich denke,dass ich immer sehr ehrlich zu mir selber war. Ich habe mir immer bewusst gemacht,dass Krebs unberechenbar ist und ich eventuell eines Tages ohne ihn dastehen werde. Auch in Situationen, als er als "geheilt" galt,wusste ich,dass es noch so gut für ihn aussehen kann und trotzdem konnte er schon am nächsten Tag mit einer schlechten Nachricht nach hause kommen,
    Ich muss mir selber die Zeit geben, ich werde nie ganz darüber hinweg kommen. Aber ich werde immer besser damit leben können. Irgendwann mit neuer Energie und dann wird diese Leere hoffentlich nicht mehr so schmerzen.
    Hätte ich noch einmal die Möglichkeit mit Felix zu reden,würde ich ihn als erstes danken,dass er mir gezeigt hat,dass man positiv denken sollte und aus der besch.. Situation das beste machen sollte.

    Also eine der wichtigsten Werte/Eigenschaften,die leider von vielen nicht ernst genommen werden sind Ehrlichkeit und Toleranz. Man braucht nur einmal in die Stadt zu gehen und etwas genauer hin zu hören. Da werden Ausländer beschimpft, Schwule diskriminiert...und Obdachlose angepöbelt. Da denkt keiner im entferntesten daran, dass diese Menschen genauso ein Recht auf ihre Freiheiten haben,wie jeder andere Mensch auch.


    Wobei man natürlich auch überlegen sollte,dass man das Thema Ehrlichkeit auch selber nicht ganz so genau nimmt. Bisher gibt es zwar noch keine Lüge in meinem Leben,für dich ich mich (meiner Meinung nach) so richtig schämen sollte,doch auch die so genannten "Notlügen", um jemanden zum Beispiel nicht zu verletzen sollten nicht sein.

    Cliarc
    Felix war unglaublich bescheiden. Er war schon mit wenigem sehr glücklich. Das habe ich auch sehr an ihm bewundert(zumal ich da anders aufgewachsen bin).


    Ich rede viel mit meiner Familie und Freunden über ihn und mach auch schon wieder einiges,was ich aufgrund des schlechten Immunsystems nicht mehr mit Felix machen konnte.


    Danke für deine lieben Worte. ^^
    @ Redwing Ja,das ist eigentlich das Schlimmste an der ganzen Sache diese Zuversicht und Hoffnung,die uns so plötzlich genommen wurde. Aber danke,mir geht es schon wesentlich besser. Wie gesagt,ich versuche auch vernünftig zu sein und sehe die Erlösung von Schmerzen und Ängsten und ich bin so weit,dass ich über Fotos von uns schon wieder lachen kann. Bin zwar immer mit einem lachenden und einen weinenden Auge dabei...aber immerhin.

    Ja, Bine, Priscillas "Dream" gefällt mir auch, aber die Jungs scheinen ja hier mehr auf Metal zu stehen. :crazy:

    Ich ja auch. :P


    Aber immoment höre ich auch gerne ruhigere Sachen. Man sollte sowieso öfter mal etwas neues und anderes ausprobieren.


    Zum Thema: The Haunted- The Flood

    So, meine Antwort kommt zwar etwas spät..aber besser als nie. ;D


    Redwing Danke für das Zitat. Ich weiß,dass er immer positives über mich geschrieben hat. Auch seinen Freunden hat er immer vorgeschwärmt,wie toll ich doch bin.
    Es ist einerseits schön so etwas zu lesen. Aber als ich den ganzen Beitrage gelesen hab,musste ich schon mit den Tränen kämpfen. Der Eintrag war eine Woche vor seinem Rückfall. Da hat er noch nichts geahnt und wir dachten,dass er endlich durchstarten kann. Er hatte sich so auf seine Ausbildung gefreut und hatte noch viel vor. Auch wir wollten endlich Unternehmungen machen,die für andere Pärchen stinknormal sind. Ins Kino gehen, in die Disco, auf Partys, zusammen Sport machen oder einfach nur ein eis im Sommer essen....das alles konnten wir doch nie. Nur in den kurzen Zeiträumen,wo er "geheilt" war. Ich hätte ihm das alles so gegönnt...und vor allem hätten wir es als Paar verdient,nach den Steinen,die uns in den Weg gelegt worden sind.


    Es tat mir immer sehr weh,wenn ich im Sommer durch die Stadt ging und irgendwelche frisch verliebten gesehen hab,die unbekümmert im Eiscafé saßen und gelacht haben. Ich habe es ihnen schon gegönnt. Aber.... da fragt man sich schon,warum man selber auf alles verzichten muss. Und dann immer der Gedanke: "Super und ich fahre an diesem wunderschönen Sommertag ins Krankenhaus."Klar,ich habe mich dennoch gefreut ihn zu sehen,aber es ist einfach nichts,was man wirklich genießen konnte. Privatsphäre hatten wir sowieso nie. Entweder er hatte anderen Besuch da,oder es platze eine Krankenschwester ins Zimmer. Am besten natürlcih beides,


    Ja, es war schon schwer,aber trotzdem haben wir die Zeit in der er in der Dauertherapie war ( "nur" Tabletten schlucken,keine Chemo) umso mehr genutzt und genossen.
    Und ich bin froh,dass ich "jetzt schon" in dem ganzen das Positive sehen kann. Mir ist seine Erlösung bewusst und mir ist auch die Erlösung bewusst,für alle die mit ihm gekämpft haben.


    Liebe Grüße,
    Bine

    @ Koni: Vielen Dank. Es ehrt mich,dass du mich als stark und tapfer bezeichnest. Ich glaube meine Tapferkeit habe ich sogar Felix zu verdanken. Er hat mir die 4 Jahre lang gezeigt,was Tapferkeit ist und das man,auch wenn alles schief geht...das Beste daraus machen muss.


    @ Naskaldar Dir auch vielen dank. Aber du hast recht. Besser ausdrücken als Cliarc kann man es nicht.

    Soeben kam ich von Felix' Trauerfeier+ Beerdigung zurück. Ich muss sagen,dass ich mich zuvor ziemlich elend gefühlt hatte. Doch jetzt,wo alles vorbei ist fällt eine last von mir ab. Jetzt beginnt ein neuer Abschnitt.Ohne Felix und doch mit ihm-in meinem Herzen.


    Es war wirklich schön. Felix' Onkel hat die "Trauerfeier" geleitet und viel über ihn gesprochen. Seine Freunde haben über ihn am "Altar" geredet und seine besondere Persönlichkeit noch einmal hervorgehoben. Meine Tante hat dann ein Gedicht für ihn in meinem Namen vorgetragen.
    Als der Sarg herausgetragen wurde... tja, das war noch einmal sehr schwer für mich. Auch als der Sarg ins Grab heruntergelassen wurde,kamen bei vielen die ganzen Gefühle hoch. heute morgen hatte ich noch 12 mit Helium gefüllte Ballons aus einem Geschäft abgeholt und mit Zetteln versehen (dort standen Wünsche für uns als Trauernde und auch für ihn drauf). Diese haben wir am Ende der Bestattung fliegen lassen.
    Meine Mutter und ich hatten es uns ausgedacht und ich bin mir sicher,dass es Felix gefallen hat. Habe auch seine Lieblingsfarbe grün für die Ballons gewählt.


    Als ich vor seinem Grab stand,habe ich ihn auch von euch Drachenwäldnern gegrüßt und bescheid gegeben,dass er sich keine Sorgen machen braucht,da ich genug Unterstützung bekomme-auch von euch.


    Wenn jmd noch etwas über den heutigen Tag wissen möchte,dann könnt ihr gerne fragen.


    Zusammenfassend kann ich nur sagen,dass es mir heute sehr schwer fiel,mir aber jetzt ein stein vom herzen fällt. Alles war sehr persönlich und hätte Felix gefallen. Nun muss ich nach vorne blicken.


    Liebe Grüße,
    Bine

    Ich kann mich nur wiederholen: vielen dank für eure beiträge. Mit einem simplen "Mein Beileid." kann keiner etwas anfangen,aber eure Texte helfen einen wirklich.


    Im moment versuche ich auch das positive zu sehen. Aber natürlich ist alles noch sehr frisch und da fällt es erstmal schwer. Eins weiß ich: Ich bin ein anderer Mensch durch Felix und auch durch diese Krankheit geworden. Felix hat mir gezeigt, wie hilfreich Bescheidenheit im Leben sein kann. Auch das man in allen das Positive sehen sollte,ohne dabei naiv zu sein.
    Natürlich habe ich auch komplett meine Unbeschwertheit verloren. Es wird dauern,bis ich wieder dieses Glücksgefühl im Bauch fühlen kann. Bis ich die frische Luft einatme und mit voller Überzeugung sagen kann: "Das Leben ist schön."
    Aber..ich weiß. Ich muss mir auch selber Zeit geben.Irgendwann füllt sich die Lücke,die Felix in meinen Herzen hinterlassen hat.

    Najaaa...aufgeben und abfinden. Das hängt meiner Meinung nach eng zusammen.
    Die Ärzte haben uns letztens noch einmal erklärt,dass es erstaunlich war,wie schnell es bei Felix ging. Er hat die Nachricht mit dem "wir können keine weitere Therapie mehr machen" bekommen und ab da an ging es ihm immer schlechter. Sie haben viel schneller mit dem Morphium angefangen,als geplant. Felix war unglaublich stark,doch die letzten Wochen befand er sich durchgängig im Krankenhaus,hatte oft Schmerzen, schlief nur noch...es war kein leben mehr in ihm... ab da an begann "es" meiner Meinung nach.


    Was mir im Nachhinein sehr schwer fällt ist,dass ich nicht mehr mit ihm reden konnte. Ich hätte ihn gerne gesagt,dass ich ihn immer geliebt hatte und er der beste Freund war,den ich mir vorstellen konnte. Es gibt sogar Sachen für die ich mich noch gerne entschuldigt hätte...leider bleibt es unausgesprochen. Aber andererseits wird mir auch immer wieder gesagt,dass unser abschied schon viel früher begonnen hatte...Und das stimmt ja auch. wir haben so oft über den Tod geredet...und wie lieb wir uns haben,hatten wir uns auch jeden Tag gesagt. Trotzdem es fällt schwer...vieles bleibt unausgesprochen...