Jedem seine Meinung, woods. In meinen Augen übertreibst du, doch dem Kern deiner Aussagen stimme ich durchaus zu. Ich bin klar gegen "staatlich sankionierter tötung auf verdacht" (ist das ein zitat ?). Es muss klar sein, dass bestimmte Handlungen (wie z.B. das Töten von Menschen) generell verboten sind. Doch ebenso klar muss uns sein, dass - wie Immanuel Kant es so treffend formuliert hat - ein Unterschied besteht zwischen dem was "Recht" und was "recht" (moralisch richtig) ist. Zweiteres gilt es nämlich ständig zu überprüfen und die Kriterien dafür, was richtiges handeln ist, sind nicht so klar, wie manch einer es gerne hätte. Was es für den Gesetzgeber schwer macht ein "gerechtes" (die Problematik des Gerechtigkeitsbegriffs lasse ich nun bewusst auÃer Acht') Gesetzessystem zu verfassen. Man kann die Rahmenbedingungen einer Handlung nämlich nicht einfach auÃen vor lassen - sonst wäre Mord aus niederen Beweggründen genauso zu verurteilen wie das ErschieÃen eines Menschen aus Notwehr. Die Frage also, ob das gezielte Töten einer einzelnen Person (bei mangelnder Möglichkeit zur schadlosen Verhaftung) zum Schutz einer groÃen Zahl an Personen, nicht eine moralisch gute Tat darstellt, ist so abwegig nicht.
Aus Bedenken heraus, dass ein gezielte Tötungen befürwortendes Gesetz sich leicht instrumentalisieren lieÃe - nämlich zur Rechtfertigung willkürlicher Tötungen verdächtiger Personen - bin ich gegen ein solches Gesetz wie Herr Schäuble es vorschlägt.
Doch weshalb sprichst du FetteKrieger das Niveau ab? Es ist doch klar was er mit dem Vergleich bezwecken wollte: Zum Ausdruck bringen, dass er zwischen unseren Verhältnissen (die er sicherlich auch nicht uneingeschränkt toll findet) und der Realität der damaligen DDR - hier stellvertretend für Diktaturen und ähnliche Systeme im Allgemeinen - einen graduellen Unterschied sieht. Was du inhaltlich von dieser Position hältst, hätte mich persönlich mehr interessiert, als deine Meinung zu seiner Wortwahl.