Hallo alle,
immer wieder lese ich hier, dass der eine den einen und der andere den anderen Skill vorzieht. Ich persönlich vermisse dabei jedoch stets die stichhaltigen Argumente und sehe in erster Linie "Bauchentscheidungen". Daher habe ich mal einige der Primärskills (bei denen das möglich ist) quantitativ verglichen. Ich hoffe auf eure Kommentare. :daumen:
Da andere sehr viel schwerer vergleichbar sind, möchte ich mich auf die den Angriff verbessernden Fähigkeiten beschränken. Zudem werde ich immer meisterliche Fähigkeiten dem völligen Fehlen selbiger gegenüberstehen - für einfache und geübte Skills lassen sich meine Berechnungen aber ebenso anstellen (geneigter Leser, Hausaufgabe, ihr wisst schon ;)).
Der allereinfachste (vom Rechenweg her) disbezügliche Skill ist natürlich Angriff. Meisterlich teilt man 15% mehr Schaden aus. Punkt.
Glück: Bei +3 Glück teile ich in 30% der Fälle den doppelten Schaden aus. Statistisch bedeutet das, dass ich 30% mehr Schaden austeile. Daher halte ich diesen Skill für den Effektivsten überhaupt (Möglichkeiten durch Sekundärskills und Klassenskills auÃer Acht gelassen). Anzumerken wäre aber, dass mir das gegen schwache Abteilungen nichts bringt: Wenn bereits der einfache Schaden reichen würde, um verbleibende Einheiten eines Trupps auszulöschen, ist der Bonus für die Tonne. Ein anderes Problem ist natürlich, dass durch den Zufall der Bonus (im Gegensatz zu meisterlichem Angriff) in der Taktik nicht kalkulierbar ist. (Nebenbei: +1 Glück bringt mir effektiv +10% Schaden, aber -1 Glück nur -5% Schaden.)
Führungskraft: Vergleichbar mit Glück kann ich auch hier den statistischen Effekt berechnen: Bei +1 Moral bekomme ich in 10% der Fälle einen halben Zug zusätzlich, in dem ich wieder austeilen kann, also 5% mehr Angriffskraft. Wenn ich davon ausgehe, dass +2 Moral normal ist (richtiger Anführer, keine Fremdtrupps) so bringt mir meisterliche Führungskraft einen Bonus von (1,5/1,2-1)/2 = +12,5%. Hier allerdings verteilt über mehrere Aktionen, was sowohl Vorteile als auch Nachteile bringt: Ich bin stärker gegen viele kleine Trupps und kann auch dann einen Nutzen ziehen, wenn ich mal einen Zug nicht angreifen sondern nur Bewegen kann. Auf der anderen Seite kann ich nicht zusätzliche Einheiten töten, bevor diese zum Gegenschlag kommen, und mein eigener Gegenschlag verbessert sich auch nicht.
Erleuchtung: Lassen wir den Erfahrungsbonus auÃer acht, bleibt bei meisterlicher Erleuchtung eine 50%ige Erhöhung sämtlicher durch Levelaufstiege gewonnener Punkte in den vier Attibuten. Diese in Angriffsstärke zu berechnen ist nicht ganz leicht und hängt von vielen Faktoren ab. Nehmen wir ein Beispiel: Ein Trupp Königsgreife (Angriff=9) unter einem Level-21-Ritter (ohne Erleuchtung, Angriff statistisch erwartet bei 7, siehe Seite 179 des Community-Handbuchs) greift einen Trupp Vampirfürste (Verteidigung=9) unter einem Level-21-Nekromanten (ohne Erleuchtung, Verteidigung~=7) an. Pro Greif werden 5 bis 15 Schadenspunkte ausgeteilt. Hätte der Ritter nun meisterliche Erleuchtung, so hätte er statdessen einen Angriff von ca. 10, also 3 Punkte mehr, was effektiv einem Angriffsbonus von 15% entspricht (Formel auf Seite 187). Wenn ich beim Formelumstellen und gnuplotten keinen Fehler gemacht habe, dann zeigt sich, dass der Schadensbonus sowohl bei stärkeren angreifenden Einheiten als auch bei stärkeren Verteidigern gröÃer wird, insbesondere sich aber bei höherem Level des Anführers erhöht (OK, letzteres ist trivial zu sehen). Zu berücksichtigen ist aber noch, dass die Verteidigung auf ähnliche Weise gesteigert wird (ebenso natürlich auch Wissen und Zauberkraft, im Beispiel mit dem Ritter hat dies aber sehr viel geringere Auswirkungen). Bei anderen Klassen ist der Effekt in erster Linie bei anderen Attributen zu sehen, so gewinnen Hexenmeister und Nekromanten gewaltig an Zauberkraft, was man gerade bei destruktiver Magie auch wieder in Schadenspunkten ausdrücken könnte (dort jedoch nur für den Helden, der nur einen kleinen Teil der Armee ausmacht). Eine weitere Steigerung des Wissens von Zauberern erscheint mir hingegen weniger nutzbringend. Letztendlich erscheint mir insbesondere bei Rittern der Nutzen dieses Skills recht groÃ, jedoch erst mit steigender Levelstufe.
Ãbrige Primärskills lassen sich schlecht in Steigerung der Angriffsstärke ausdrücken. Man könnte noch bei Destruktiver Magie gegenüberstellen, dass z.B. ein einfacher Eisblitz (stärkster Spruch ohne weitere Kenntnisse) bei einer Zauberkraft von 3 96 Schadenspunkte austeilt, während eine meisterliche Implosion bei der selben Zauberkraft bereits 160 Punkte austeilt, also 66% mehr. Bei stärkerer Zauberkraft ist der Unterschied entsprechend gröÃer, bei 8 sind es bereits 360/156-1=131%. Jedoch verbessert dies nur die Aktionen des Helden, der vereinfacht gesprochen nur ein Achtel der handelnden "Entitäten" darstellt, während die übrigen erwähnten Skills auf die restlichen 7/8 wirken.
Wenn wir schon beim Zaubern sind, könnte man noch erwähnen, dass durch meisterliche Zauberei 1/0,7-1 = 43% mehr Zaubersprüche durch den Helden gesprochen werden können - Massenzauber mit Halbzügen nicht berücksichtigt.
Meisterliches Kriegsgerät steigert drastisch den Angriffswert der Balliste, diese ist jedoch überhaupt nur effektiv, wenn der Held hohen Angriff und viel Wissen hat, was beim Dämonenfürsten also am ehesten der Fall sein kann. Ein Level-21-Fürst könnte Wissen+Angriff=19 haben (Map-Objekte vernachlässigt), damit wäre der Schadensbereich für die unbeherrschte Balliste 38 bis 57, modifiziert um ihren Angriff (=5) und Verteidigung des Gegners. die Meisterliche Balliste würde unmodifiziert 95 Schaden austeilen, hat aber einen Angriff von 15, was ganz grob 50% mehr Kraft als als Angriff=5 bedeutet (wirklich grob, hängt stark vom Verteidiger ab). Ganz, ganz grob und mit dem Milchmädchen abgesprochen könnte damit der Schaden von 59,375 um 180% auf 166,25 erhöhen. So oder so nicht unbedingt der Hammer, aber die Sekundärskills könnten hier einiges reiÃen (abermals Verdoppelung bis Verdreifachung der Balliste, effektiver Sturm auf Städte durch kontrollierten Katapultbeschuss auf das Tor - was nicht mehr quantifizierbar ist).
Und wenn ihr jetzt schön mitmacht, dann erkläre ich vielleicht auch noch bei Gelegenheit, warum ich davon überzeugt bin, dass Arkane Allwissenheit die schwächste aller ultimativen Fähigkeiten ist (gefolgt von Racheengel, Wut der Elemente, Urgashs Ruf, Heulen des Grauens und schlieÃlich Glück der Natur als der stärksten).