TdW 16/08 "1. Mai - Sozifrei!"

  • Aber hallo, ich bekenne mich zu diesem Wort. Es entstammt einer Zeit, als die deutschen Fürstentümer, Königreiche, Herzogtümer usw. nach unendlich langen Jahren des gegenseitigen Intrigierens endlich wieder zusammenfanden.
    Das ging nun damals nun nicht unter der Bezeichnung "Deutschland", sondern weil der oberste der Fürsten ein Kaiser werden musste, wurde das "Deutsche Reich" gegründet. In der Literatur allerdings war "Deutschland" der vorrangige Begriff. Von den Romantikern bis Heinrich Heine. Unser heutiger Name BRD beschreibt sehr gründlich unsere Staatsform, aber ich, als halb Rheinländer und halb Ãsterreicher mit derzeitigem Wohnsitz Spanien (Katalonien!!!) bevorzuge "DEUTSCHLAND". So, sind wir jetzt weg vom Thema oder doch ziemlich dicht bei?
    Nun aber doch noch die Frage (speziell an Onkel): Was ist denn einzuwenden gegen "DEUTSCHLAND"?
    GruÃ, frifix.

  • Zitat

    Original von Tobius
    Des Weiteren glaube ich, dass du mit deiner Forderung nach "gerechten Löhnen" nicht wirklich die von mir angesproche Gleichheit im gesellschaftlichen Sinne meintest, sondern viel eher auf die soziale Gerechtigkeit abzieltest, die du zu vermissen scheinst, denn ihr Grundanliegen ist eine möglichst ausgewogene Verteilung von Lebens- und Entfaltungschancen, von Anstrengungen, Belastungen, Kosten, Belohnungen und Glücksmöglichkeiten auf die Mitglieder einer Gesellschaft, einer Familie und anderer sozialer Institutionen, z.B. einer Schulklasse. Diese soziale Gerechtigkeit ist nicht mit dem von mir angesprochenen Grundwert der Gleichheit zu verwechseln. Zu der (offensichtlich) von dir gemeinten sozialen Gerechtigkeit gesellt sich dann noch die Solidarität und schon haben wir die Kennzeichen der von Ludwig Erhard propagierten sozialen Marktwirtschaft. Inwiefern diese heute noch realisiert ist, beziehungsweise früher inder BRD realisiert worden war, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.


    eben, ich will einfach weniger Ungleichheit (die sich eben am deutlichsten in der extremen Verteilung von Reichtum und Armut manifestiert) - die vollkommene Gleichheit will doch sowieso niemand, auch nicht Marx und Lenin, und auch in den Theorien über den Kommunismus steht sowas nicht - da steht als Prinzip 'Jeder nach seinen Möglichkeiten' (also jeder macht das, was er am besten kann, der Intelligente die Wissenschaft, der handwerklich Begabte die manuelle Arbeit). und 'Jedem nach seinen Bedürfnissen' (also wer lieber iÃt, kriegt ein Schnitzel mehr, wer mehr für Kultur übrig hat, geht (natürlich kostenlos) ins Theater usw. - ist eigentlich ein gutes Prinzip (und keinesfalls die Gleichheit, von der du sprichst), aber funktioniert nur in einer ÃberfluÃ-Gesellschaft (und auf gar keinen Fall in einer Mangel-Gesellschaft wie in den ehemaligen sozialistischen Staaten - aber das war ja eben Sozialismus) 8)

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

    • Offizieller Beitrag

    @ frifix: wie geschrieben, es ging mir um den zusammenhang. und dass ich wenn es um "rechtsnachfolger der nazis" geht, probleme mit dem durch ihre "groÃväter" (bezug auf "mein groÃvater war kein mörder") negativ besetzten "deutschland" habe, sollte doch verständlich sein...


    wenn mich in spanien einer fragt, wo ich herkomme, dann antworte ich natürlich "aus deutschland" (auÃer, wenn du fragst). in einem fragebogen, gefragt nach der "staatsangehörigkeit" antworte ich hingegen mit "BRD"... (und bislang gab es da keine beschwerden...)

    • Offizieller Beitrag

    noch zur ergänzung, bzw. berichtigung:


    die vom DGB geplante veranstaltung war keine dmo, sondern die abschlusskundgebung der "maidemo". diese wurde auch nicht abgesagt, sondern in einen anderen stadtteil verlegt (von brambeck nach st. pauli).


    die npd-veranstaltung wird nun wohl stattfinden dürfen. die angemeldeten redner sind im übrigen alle wegen volksverhetzung vorbestraft...

  • So nun ist das auch vorbei.
    Die Linken haben getan was getan werden musste:


    Polizei angegriffen.
    Autos unbeteiligter angezündet.
    Friedlich demonstriert.


    Sorry aber diese kranken Leuten sind kein Deut besser als die NPD-Anhänger.
    Und wenn ich dann im WEB.de-Forum lese wie viele Linke behauptem, dass das nötig wäre um gegen Rechts vorzugehen greif ich mir nur an den Kopf.


    Meines erachtens wurde die Demo in Nürnberg am besten geregelt.
    Keine Beachtung der NPD anstatt sinnloser Gewalt.

    • Offizieller Beitrag

    jupp, "die linken" waren es! genauso wie rostock!


    sorry, warst du schon einmal auf einer demo? bist du schon mal eingekesselt, gedemütigt, beschimpft, bedroht und geschalgen worden? ich meine nicht von mutti, vati oder klassenkameraden, sondern von polizisten, die laut gesetzt auch dich schützen sollen...


    ich habe all dies schon erlebt. selbst auf den "anti-hartz4-demos", die nun nicht unbedingt "linke demos" oder "gewaltbereit" waren...


    ich bin aufgrund meiner erfahrungen immer ein bisschen skeptisch, wenn ich berichte, wie den über hamburg, lese oder sehe. natürlich gibt es immer chaoten und unruhestifter, das ist unbestritten.
    jetzt werden aber wieder alle in einen sack geworfen und ordentlich auf "die inke" eingedroschen. da ist es jetzt egal, ob es vielleicht hunderte oder tausende junge gewerkschafter, anwohner, mitglieder kirchlicher gruppen oder überlebende des holocaust getroffen hat, die friedlich demonstriert haben.


    die randale waren abzusehen gewesen, schlieÃlich war von vorn herein klar, dass die polizei die npd-demo wieder schützen würde. zu den "normalen demo-teilnehmern" kommen dann immer idioten von auÃerhalb, die zuhause nix reiÃen können und sich deshalb auÃerhalb austoben wollen und natürlich die "krawall-touristen", von denen viele politisch nicht mal ansatzweise interessiert sind. denen geht es nur um die "action".


    aber wie gesagt, natürlich bietet das ganze wieder viel material um " die linke" (meine damit nicht ursächlich die partei "die linke") zu "verteufeln"...

  • Hehe
    Ich hatte noch kurz überlegt ob ich das Wort "extrem" noch anfügen soll oder nicht habe es dann aber provokativ gelassen.
    Gute Reaktion!


    Ich stimme zu, dass es viele friedliche Demonstranten gab und die gewaltätigen in der Minderheit sind. Jedoch fallen die logischerweise viel mehr auf.


    Jedoch sollte man fairerweise dann auch zwischen rechts und rechtsextrem unterscheiden. Das wird nämlich auch so gut wie nie gemacht und wer rechts ist ist gleich ein Nazi.


    Ach ja: Polizisten sind auch nur Menschen. Und sie fühlen sich bei so einer Menschenmasse sicher auch nicht wohl. Und beschimpft und mit Steinen beworfen würd so mancher über seine Grenzen gehen. Ich möchte es nicht gutheiÃen wenn die Polizei zu hart vorgeht aber ich bin mir sicher dass es sich bei uns in Deutschland sehr in Grenzen hält.

    • Offizieller Beitrag

    was das "extrem" angeht: deshalb versuche ich eigentlich immer "rechts" und "links" in gänsefüÃchen zu setzen. den "rechten" oder "die rechte" gibt es ebensowenig wie "den linken" oder "die linke". auch wenn es jetzt eine partei gibt, die sich "die linke" nennt. aber selbst dort kann man sehen, wie viele verschiedene strömungen, weltanschauungen usw. selbst dort gibt...


    was die polizei angeht: wie gesagt, ich ahbe das mehrfach erlebt. und zwar ohne, dass die polizei angegriffen oder angepöbelt wurde. der normale polizist ist ja eben nicht nur "mensch" sondern auch ergebnis der einflüsse, denen er ausgesetzt ist. und bei diversen "einsatzstaffeln" gibt es halt eine "anti-stimmung" gegen "linke". einige dieser "einsatzgruppen" sind sehr bekannt, wie z.b. das magdeburger sek und die gruppe "21?" (da bin ich mir jetzt nicht ganz sicher, ob es die 21 war) aus berlin. diese gelten als national bekannte "knüppelgarden". so dass wer sie zum einsatz bringt, eigentlich schon gewiss sein kann, dass es zu ernsthaften konflikten kommt...


    auch die teilnehmer einer demo entscheiden natürlich mit darüber, ob es zu gewaltexzessen kommt. zum einen heiÃt es auch von ihrer seite keine gewalt auszuüben, nicht zu provozieren und sich nicht provozieren zu lassen. das ist nicht immer ganz einfach, denn wenn dir ein polizist (natürlich "vermummt" und ohne nummer/name) seinen tonfa vor die nase hält und ankündigt: "den ramme ich deiner freundin nachher in ihre dreckige votze", muss man erst mal ruhig bleiben. ist natürlich ein originalzitat, so erlebt am 9.11.1994 in halle/saale...
    zum zweiten ist auch entscheidend, wen man für die teilnahme an der demo gewinnen konnte. bei uns gab es letztens eine groÃe demo gegen einen klamottenladen (vertreibt hauptsächlich "thor steinar") im "hundertwasserhaus" (hundertwasser war ein jüdischer architekt, künstler usw.). neben einer breiten "demo-masse" aus "linke" nahmen auch etliche christliche gruppen, viele stadtverordnete und sogar unser oberbürgermeister teil. und obwohl es zu steinwürfen gegen den laden kam, mülltonnen umgeschubst und einige autospiegel abgebrochen worden sind, griff die polizei (allerdings war das magdeburger sek auch nicht am start) nicht ernsthaft ein...

    • Offizieller Beitrag

    sorry für doppelpost, aber gerade bei arcor gelesen: «Wenn sich die Polizei nicht dazwischengeworfen hätte, dann hätte es Tote gegeben», sagte Einsatzleiter Peter Born am Freitag in Hamburg. «Das ist meine feste Ãberzeugung.» Er bezog sich dabei auf eine Schlägerei zwischen mehr als 100 «autonomen Nationalisten» und einer etwa gleich groÃen Gruppe linker Gegendemonstranten zum Beginn der stundenlangen Ausschreitungen. Besonders von der rechten Seite sei «nackte Gewalt» ausgegangen.


    anscheinend gab es nicht nur "linke" gewalt, so wie es sich seit gestern anhörte und auch nachzulesen war...


    das problem ist ohnehin: welche informationen gelangen "nach auÃen" und wie werden diese informationen "verwertet"...

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