ZitatOriginal von Walddrache
Nun, zusammenfassend könnte ich mich als Mischung aus Utilitarist und Tugendethiker sehen. []
Mischung heißt, das ich wie gesagt ganz gerne helfe, aber trotz allem meine objektiv abwiegende Meinung nicht ablegen kann und meistens nach einem Weg suche, der mir (mit möglichst geringer Anstrengung) das meiste bringt.
Wenn ich das jetzt so durchlese kommt mir die Frage:
Heißt das jetzt, das ich Tugendethiker bin?
Ziel der Tugendethik ist es auf jeden Fall nicht, rein emotional zu handeln ohne nachzudenken. Im Gegnteil impliziert hier moralisches Verhalten sogar, dass man möglichst viel darüber nachdenkt, wenn das in der Situation möglich ist; nur wird das Ergebnis dieser Überlegungen nicht bewertet.
Wenn du also der Meinung bist, dass du zwar bei solchen Überlegungen meistens auf eher utilitaristische Ergebnisse kommst, andere aber andere Schlüsse ziehen dürfen und trotzdem moralisch handeln, bist du eher Tugendethiker. Wenn du dagegen meinst, dass nach längerem Nachdenken jeder auf ein utilitaristisches System kommen müsste, wärst du eben wahrscheinlich Utilitarist.
Den Begriff Tugendethik habe ich übrigens hier sowieso etwas anders verwendet als allgemein üblich. Unter der Tugendethik versteht man normalerweise die von Aristoteles, ich habe mich hier aber eher am Modell von Hume orientiert, da das praktisch auch auf Tugenden basiert.
Ansonsten kann ich dir leider auch keinen besonderen Philosophen empfehlen. Mein Wissen beschränkt sich hier v.a. auf die klassischen Positionen. :shy: