Nochmal zum wenig im Detail diskutierten Thema F1:
Ich schätze mal, das Interesse/der Spass an der F1 korreliert sehr stark damit, ob jemand auch etwas mit Rennspielen anfangen kann.
Ich schau mir die F1 gelegentlich gerne an, bin ne zeitlang vor Jahren auch spasseshalber mit diesen kleinen Gas/Benzinerkarts in diesen Karthallen herumgedüst und das hat damals einen Heidenspass gemacht, die eigenen Rundenzeiten zu verbessern, Überholmanöver erfolgreich zu handlen, eine schwierige Kurvenkombination sauber und ohne zu driften zu meistern, und am nächsten Tag schrecklichen Muskelkater zu haben, etc. etc.
Und den Jungs in der F1 dabei zuzuschauen, wie sie so etwas auf einem professionellen, für den Normalsterblichen vermutlich überhaupt nicht vorstellbaren Niveau machen (vgl. Youtube-Videos in denen Normalos versuchen, F1-Boliden zu beherrschen und kläglich scheitern bzw. sich in die Hosen machen), hat halt einfach was, finde ich.
Ist aber natürlich Geschmackssache. Dem einen gefällts und der andere kann gar nix damit anfangen.
Trotz der zitierten Zahlen und in Ermangelung eines aussagekräftigen Vergleichs bleibe ich für den Moment bei meiner These, dass der ganze F1-Zirkus im Vergleich zum sonstigen alltäglichen Wahnsinn des Individual- und Massenverkehrs (Autozahlen, Zweit- und Drittwägen, SUVs im Stadtverkehr, Staus, Flugreisen) oder gerade auch im Vergleich zu anderen Sportgrossveranstaltungen, kein überproportionaler Sündenfall ist.
Er eignet sich halt aufgrund seiner sehr augenfälligen Ökobilanz als besonders leichtes Target für Kritik.
Man muss vielleicht sogar aufpassen, dass man ihn nicht als geistigen Sündenbock missbraucht, um das eigene Gewissen zu erleichtern anstatt andere konkrete Verhaltensänderungen vorzunehmen.
Die Frage ist auch, was mit den ganzen F1-Entwicklungsmilliarden geschähe, wenn sie nicht in den F1-Zirkus investiert werden würden.
Die Annahme, dass diese dann automatisch in sinnvollere Entwicklungen investiert würden, halte ich für gewagt.