Der allgemeine politische Faden

  • Hier: http://www.ardmediathek.de/das…rueck?documentId=16868694


    Ich fang mal so an: VOR dem TV-Duell hat Illner im Spiegel geantwortet: "Merkel wird 'Deutschland steht heute besser da' betonen und Steinbrück wird für 'mehr Gerechtgkeit in Deutschland' werben". Exakt(!) gleich hat die Tagesschau (auf -.de) das TV-Duell im Header zusammengefasst. Ergo nichts neues...


    Inhaltlich fand ich zwei Raab-Fragen bemerkenswert (hauptsächlich haben die Kandidaten aus meiner Sicht ohnehin ausweichend geantwortet), nämlich die an Merkel: "2 Billionen Euro Staatsschulden. Wenn Sie jetzt anfangen würden und jeden Monat eine Milliarde zurückzahlen, dann sind wir im Jahre 2184 schuldenfrei. Warum machen Sie das nicht, bzw. ist Ihnen das zu ehrgeizig?" und die an Steinbrück: "Ich finde, Sie sollten Finanzminister werden, unter einer Kanzlerin Merkel. Wen wähle ich denn dann, wenn Sie momentan sagen, Sie stehen im Falle einer Niederlage nicht zur Verfügung?".


    Wenn ich ehrlich bin (daraus kann man auch meine Einstellung zum TV-Duell entnehmen), weiß ich die Antworten gar nicht mehr genau. Merkel hat gesagt/ wird gesagt haben, dass Sie 2015 einen ausgeglichenen HHalt anstrebt und natürlich genau das/ mindestens das vorhat.", und Steinbrück hat - soviel weiß ich noch - die Frage recht geschickt umschifft: "Die Bürger wollen, dass ich 'entweder, oder' sage, Sie möchten den Wechsel und nicht einen halben Austausch. [Gruß an Röttgen btw]"..


    Also eher "Naja", das TV-Duell. Nähme ich die unter fraktionszwang und unverbindlich getätigten Aussagen ernst, hielte ich beide Kandidaten für professionell und sachlich (allerdings oft nicht unbedingt "sachlich richtig").


    Kein Thema des TV-Duells war btw die geringe Wahlbeteiligung, bzw. die angeblich hohe Politikverdrossenheit (von Alternativen natürlich ganz zu schweigen), und auch sonst gab's kein "überraschendes" Thema. Wenn man sich vorher etwas mit CDU und SPD beschäftigt hat, gab's praktisch gar keine Überraschung/ Neuigkeit. Andersrum war das Duell also hilfreich, wenn man nicht wusste, wofür die Parteien (behaupten zu) stehen.



    Ein sehr persönlicher Eindruck von mir ist abschließend, dass ich die Kanzlerin irgendwie nervös empfunden habe (liegt vielleicht aber auch daran, dass Merkel im Gegensatz zu Steinbrück im TV vorher ja eigentlich nie Widerworte bekommen hatte, da sie ja nie an Diskussionen teilgenommen hat, sondern nur Ansprachen oder Einzelinterviews sendet..). Achso, Ketten- und Raab-Diskussionen sind mir auch (negativ) aufgefallen, bzw. hatte ich es (Kette) auf Tagesschau gesehen und herzhaft mit nem Kollegen auf TS gelacht.. :D



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    Nice, der Laschet sagt beim Plassberg gerade zu Syrien (HaF, dem Sinn nach): "Ich halte einen Militärschlag auch für verfrüht, wir sollten wenigstens den UN-Bericht abwarten, um zu klären, wer letztendlich für den Angriff verantwortlich ist. Z.B. die Opposition, das sind ja größtenteils Dschihads (wie schreibt man die? xD).. ja, auch die Opposition verfügt über Giftgas. In Syrien prallen sicherlich verschiedene Interessen aufeinander, darunter auch die des Westens, bzw. der USA.".


    Immerhin mal was Sinnvolles von einem Politiker.. ;)
    Übrigens - wo ich so oft gegen "Politiker" bin: Die Personen hinter den Politikern sind mir meist recht sympathisch.. Nur wenn die in einem Interview/ im TV / irgendwo Aussagen als Politiker treffen, dann ist es meist das, was mich fuchst. Jedenfalls distanziere ich mich davon, irgendeine Person(!) zu kritisieren, bzw. sogar zu beleidigen. Wollte das mal gesagt haben, Stichwort "Politiker-Bashing"...


    Grüße, IP

  • Hier noch das kleine Duell: http://www.tagesschau.de/multimedia/video/video1332958.html


    Auch ein Presse-Witz, aber unfassbar, wie Politiker anscheinend nurnoch antworten dürfen (kleines TV-Duell):


    Gysi sagt: Das private Nettovermögen lag 2012 bei 10 Billionen Euro, davon haben 0.6 Prozent 2 Billionen Euro, also 20 Prozent! Und 50% der Haushalte haben 1 Prozent, aber 1998 hatten sie noch 4 Prozent!
    Plassberg (drängelt sich dazwischen): Verehrter Herr Gysi, eine Bitte, die ich vorhin geäußert hatte: Eine Zahlenschlacht macht Spaß, man kann sich dabei leicht verletzen und das wollen wir nicht.
    Brüderle: Ich sag' das mal qualitativ..



    Haha, ein Satz mit mehr als vier Zahlen ist unerwünscht, oder was? Sind doch Fakten!


    edit: Hätt' noch ein paar Minuten weitergucken sollen. Gysi sagt später: "34 Prozent der Arbeitnehmer in den neuen Bundesländer bekommen einen Tariflohn..", Plassberg kontert (ernstgemeint) mit "Schon wieder eine Zahl". Is' ja unfassbar, darf man jetzt keine Zahlen mehr sagen, oder was???


    Check ich ehrlich nicht, vielleicht kann mich ja jemand aufklären??


    -------
    Noch 'ne Kleinigkeit, denn jetzt geht's um die hohen Pensionen - hatten wir im DW ja schon. Berechtigt ist irgendwie die Frage, warum dieses Thema überhaupt momentan überall aufkommt. Im Wahlprogramm von CDU und SPD etwa kommt das Wort "Pension" genau keinmal* vor - was soll mir jetzt eine heiße-Luft-Antwort dazu noch helfen??


    *SPD 0 mal, CDU 1 mal, hier: "Bis heute konnten fast 50 000 Opfer des SED-Regimes von der durch die unionsgeführte Bundesregierung
    geschaffenen Ehrenpension profitieren." Auch die Themen Renten beinhalten keinen Absatz zu Beamtenpensionen.


    Grüße, IP


    edit: Brüderle sagt zur Frage nach der Staatsschuld: "Wir haben 150 Milliarden weniger Schulden gemacht, als geplant". Davon abgesehen, dass diese Zahl akzeptiert wird, habt ihr aber 100 Milliarden neue Schulden gemacht! Wenn interessant wäre, dass ihr vorher 250Mrd. geplant hattet (wer auch immer), dann plant ihr ab jetzt doch einfach eine Neuverschuldung von einer Billionen ein! Dann sind wir in zwei Jahren schuldenfrei - zweimal ne Bille eingespart! (Beim Schreiben wiederholt Brüderle die 150 eingesparten(!!! NICHT!!!) Milliarden. UNFASSBAR, Politiker, echt!


  • Inhaltlich fand ich zwei Raab-Fragen bemerkenswert (hauptsächlich haben die Kandidaten aus meiner Sicht ohnehin ausweichend geantwortet), nämlich die an Merkel: "2 Billionen Euro Staatsschulden. Wenn Sie jetzt anfangen würden und jeden Monat eine Milliarde zurückzahlen, dann sind wir im Jahre 2184 schuldenfrei. Warum machen Sie das nicht, bzw. ist Ihnen das zu ehrgeizig?"
    [...]
    Merkel hat gesagt/ wird gesagt haben, dass Sie 2015 einen ausgeglichenen HHalt anstrebt und natürlich genau das/ mindestens das vorhat."


    Das mit der Milliarde klingt zwar erstmal nicht so viel, wenn man immer diese riesen Zahlen hört, aber die Rechnung funktioniert nur ohne Neuverschuldung. Man müsste ja erstmal die (hochgerechnete?) Neuverschuldung von 2013 ausgleichen und dann erst könnte man mit dem "eine Millarde pro Monat" anfangen. Macht also 17,1 Mrd. + 12 Mrd. = 29,1 Mrd. (Quelle: http://www.crp-infotec.de/01de…ndeshaushalt_aktuell.html)
    Dazu noch eine Verständnisfrage: Was ist der Unterschied zwischen "Bundesschuld" und "Neuverschuldung" in der angegebenen Quelle? Wenn die Bundesschuld die durch die Schulden entstandenen Zinsen sind, dann müsste man das auch noch abziehen; das wären dann also 62,1 Mrd. Euro pro Jahr die deutschen Haushalt eingespart werden müssten. Das würde zwar immer weniger werden, weil die jährlichen 33 Mrd. Zinsen jedes Jahr weniger werden, aber trotzdem müsste das ja erstmal gestemmt werden.
    Die Frage die ich mir eher stelle ist, ab wann wie vielen Schulden das ganze System nicht mehr tragbar ist/zusammenbricht.

  • Zitat von IPimp

    Wenn interessant wäre, dass ihr vorher 250Mrd. geplant hattet (wer auch
    immer), dann plant ihr ab jetzt doch einfach eine Neuverschuldung von
    einer Billionen ein! Dann sind wir in zwei Jahren schuldenfrei - zweimal
    ne Bille eingespart!

    Psst, am Ende machen die das noch wirklich :D


    Was ich mich eben noch gefragt hab, wo ich an nem AfD-Plakat vorbeikam: Was war denn der Beweggrund, allerlei finanziell marode Staaten in den Euro mitzunehmen?

    Zitat von Das Lied von Eis und Feuer: Die Saat des goldenen Löwen, S. 103

    Die Macht ist stark in dir.

  • Zitat

    Dazu noch eine Verständnisfrage: Was ist der Unterschied zwischen
    "Bundesschuld" und "Neuverschuldung" in der angegebenen Quelle?

    http://www.bundeshaushalt-info…sgaben/einzelplan/32.html


    Die "Bundesschuld" setzt sich aus 31,6 Mrd. "Verzinsung" und 1,4 Mrd. für "Bürgschaften, Garantien und sonstigen Gewährleistungen" zusammen.
    Die "Neuverschuldung" von 17 Milliarden ist praktisch die Differenz von Einnahmen und Ausgaben, mit der eigentlichen Nettokreditaufnahme hat die erstmal wenig zu tun (die NKA wird ja auf der "Einnahmen"-Seite geführt, je MEHR Kredite, desto WENIGER Neuverschuldung.). Die NKA 2013 beträgt 26 Mrd. (obiger Link unter Einnahmen->Bundesschuld).


    Übrigens - zum Raab-Beispiel: Klar, wenn wir eine jährliche Neuverschuldung von x Euro haben, müssen wir die zusätzlich zu den 12 Mrd. aufwenden, Raab meint ja nur, dass man überhaupt mal anfangen könnte etwas zurückzuzahlen, da selbst bei Zahlung einer Mrd/Monat es bis ins Jahr 2184 dauert. Ich persönlich habe für mich immer noch nicht geklärt, ob hohe oder niedrige Staatsschulden für mich (als Bürger) gut, bzw. schlecht sind!


    Letzteres wurde in einer Wirtschaftszeitung im Interview auf "Deutschland kann wohl etwa die doppelte Staatsschuld tragen" beantwortet (das wären 4 Billionen).
    Mit dem Absatz dadrüber bin ich vorsichtig, da ich da auch nur Halbwissen/Halbglauben einbringen kann: So wie ich es verstehe, haben wir ja keine 2 Billionen Euro Schulden auf dem Girokonto (für das wir am Jahresende einen Prozentsatz bezahlen), sondern wir müssen vielmehr ständig alte Staatsanleihen gegen neue "tauschen" (ich hab z.B. vor 10 Jahren einen Bundesschatzbrief von 10.000€ a 2% Zinsen gekauft, ergo muss der Bund heute einen neuen Schatzbrief mit 10.200€ aufnehmen, um meinen Ertrag auszuzahlen. Vorteilhaft für den Bund ist momentan aber, dass der neue Schatzbrief nurnoch mit 0,0x% verzinst wird, da DL "so gut dasteht" (Achtung: Relativ gesehen!). Insofern müsste der Staat momentan MÖGLICHST VIEL Schulden machen, da er sich so günstig wie nie verschulden kann (z.B. Staatliche Kredite zu 1% an Unternehmer und Neugründer verteilen - erstens macht der Staat damit Gewinn, da er das Geld ja noch günstiger bekommt, zweitens brummt's dann endlich mal und es kommt was bei uns an (auch als Nicht-Unternehmer, in den Preisen)!


    Gut, ich bin abgeschwiffen, mit "wir müssten dann ja jedes Jahr weniger Zinsen bezahlen" hab' ich jedenfalls Bauchschmerzen. Das spannende ist wie gesagt nicht die echte Höhe der Staatsschuld, sondern insbesondere der geforderte Zinssatz der Refinanzierung. (Da gibt's Modelle, dass z.B. Japan mit 200% BIP-Verschuldung immernoch weniger (anteilig) aufwänden muss, wie etwa GL mit 140% Staatsverschuldung - auf den Zinssatz kommt es an - daher werden die Agenturen ja so gescholten; wenn die morgen sagen würden: GL ist saniert, dann wäre GL auch saniert! (Kein Witz).



    Aber solche Zusammenhänge (beachte nochmal mein Vorbehalt - eigentlich check ich davon eher wenig, bzw. kann ich auch gut falsch liegen) werden nicht diskutiert. Es wird einfach in den monotonen Fluss gesprungen: "Sparen, Sanieren, Abzahlen, dann geht's uns besser!" - und es wird monoton genau das Gegenteil gemacht.. xD


    Noch was Zugehöriges: Wir entschulden uns auf Kosten der Sparer: Wie oben angerissen, werden Staatsanleihen zur Finanzierung von privatem Kapital benötigt - je weniger Zinsen diese geben, umso weniger kann privat gespart werden (egal, ob auf dem Konto (No-Go), oder in Versicherungen/Bausparern). Es ist das Spiel zwischen Zinsniveau und Inflation; und falls wie aktuell letzteres vorne ist, verliert eben der Sparer sein Geld, nicht der Staat.


    Ich persönlich (habe wenig Geld angespart) fände das btw. gar nicht schlecht - wenn von den 10 Billionen Sparguthaben 20% den reichsten 0,6 Prozent gehören, trifft's aus meiner Sicht eher die Richtigen, wenn man diese Guthaben schrumpfen lässt... Aber das sieht selbst (der linke) Gysi anders, er prangert ja gerade an, dass das momentan so ist!


    Zitat

    Was war denn der Beweggrund, allerlei finanziell marode Staaten in den Euro mitzunehmen?

    Ich denke mal, dass das gar nicht mal so ausschlaggebend war - hauptsache, die EU erweiterte sich (vielleicht ist das aber auch zu blauäugig). Das Argument, "ein schwacher/ durch GL geschwächter Euro hilft DL" sehe ich zwar, ist für mich aber nicht sicher in den damaligen Zusammenhang zu bringen. Wer warum welchen Ländern zustimmte ist für mich nicht nachvollziehbar, bzw. habe ich mich damit nicht wirklich beschäftigt. Bevor ich Sprüchen wie "die DM musste weg" zustimme, müsste ich erst verstehen, ob eine starke Währung/ schwache Währung besser für Staat und Bevölkerung ist/nicht ist. [Trotz Aufwertung exportiert DL mehr als vorher; Wegen der Aufwertung konnte GL sich derart überschulden. Ohne Abwertung kann GL seine Handelsbilanz nicht wieder einränken, mit Abwertung könnte GL im Ausland aber nurnoch weniger verdienen/ müsste teurer einkaufen.


    Blick' da nicht durch... Ihr vielleicht?


    Grüße, IP

  • Zitat

    Ich frage mich gerade ernsthaft, ob mein Politikverstaendniss "richtig"
    ist, sprich das ich Politik nicht als Entertainment empfinde, sondern
    als (einzig legale) Moeglichkeit unseren Lebensstandart zu
    behalten/verbessern.

    Steinbrück wirft Merkel Bruch des Amtseids vor.
    Merkel wirft SPD vor, "unzuverläßig" in der Europapolitik zu sein.
    Steinbrück fordert dazu eine Entschuldigung (er/die SPD habe ja zuverläßig stets "Ja, Amen!" gesagt.
    Merkel weist das zurück.
    Gabriel wirft Merkel in EU-Politik Rechtsbruch vor.
    BlaBlaBla.


    Was ein Zirkus, Volker hat mal wieder Recht. Was ein Quatsch, echt.


    Syrien, EU/Euro, Energie, Rente, Bildung, Arbeitslosigkeit/atypisch beschäftigt. ÜBERALL versagt die Politik AUF GANZER LINIE. Wenn das nicht gewollt ist, ist es das stümerhafteste, was ich seit dem Kindergarten je gesehen habe!


    Trotzdem Grüße, IP

  • Ein paar Fragen:
    1. Wenn sich meist NICHT das "beste Argument" durchsetzt, was bitteschön soll dann an der aktuellen Politik (mit Fraktionsdisziplin (/Zwang!)) so toll sein?
    2. Es ist wichtiger, ob ein Argument "absichtlich falsch verstanden" werden kann, als dass es inhaltich richtig ist??? [Klar, da gebe ich LB sogar recht, aber das kann doch nicht ernsthaft einfach hingenommen werden???]
    3. Das Verfahren der Listenvergabe ist "völlig intransparent", und auf der Liste landet der, "der am längsten dabei ist"? Wenn Du das noch verifizierst, klage ich vorm Verfassungsgericht! [Auf Deutsch hieße das: Einmal Listenplatz, immer Listenplatz - wie soll man ohne Listenplatz länger dabei sein?]
    4. Ohne "Netzwerke" und "einflussreiche Unterstützer" (bei letzterem' lach ich ja - wenigstens, über die doppeldeutige Formulierung) hat selbst das sachlich richtigste Argument keine Chance?
    5. Fraktionsdisziplin ist richtig, da "ohne klare Linie" eine Angreifbarkeit entsteht? (Inhalte!!! Inhalte sollten doch interessieren!)
    6. Die fachfremden Kollegen können Vorschläge inhaltich gar nicht bewerten? Dann sollen sie zur Hölle auch beim Abstimmen die Fresse halten! Mein Gott, unsere Demokratie beruht darauf, dass Abgeordnete "auf die Partei" vertrauen, und ihre Stimme im Bundestag danach auszurichten?? "Mehr kotzen, als ich essen kann", kommt in den Kopf..


    Also Karli, ich fand' dich ja ganz sympathisch (finde dich persönlihc immernoch sympathisch - stets mit gewissem Witz; hier allerdings leider in den gekürzten (belanglosen) Teilen), aber was du hier losläßt (nach 8 Jahren in der Politik): MMn Erschreckend!


    Grüße, IP


    PS: Mal sehen, ob ich Herrn Lauterbach selbst mit meinen Fragen "bereicher".. (aber nicht jetzt um 23:17Uhr) - und insb. sehen, was er wohl antworten wird?! Ich nehm's mir vor!


    edit: Denk' positiv! ;) Hier:


    Zitat

    http://www.welt.de/vermischtes…-Kompetenzteam-nicht.html


    Stuckrad-Barre: Aber Herr Lanz versteift sich dann immer in einer Sache und will genau diese eine Sache dann wissen!
    [Ich hab' direkt gedacht: "Jau!" - is' ja auch so beim Lanz..]
    Lauterbach: Herr Lanz will nix wissen, er will was hören!


    :D :D :D Großartig! xD

  • Das Interview ist hervorragend, zeigt es doch, dass das deutsche demokratische System laengst ueberholt ist.


    Meine Loesung dieser Problematik waere eher, dass man Fachleute in diverse Gremien waehlt (Finanzen, Umwelt, Sport, Aussenpolitik, Verteidigung, etc) und diesen dann in den Gremeien mit ihren fachkundigen Kontrahenten, die Gesetzte verabschieden. Dadurch wuerden keine Personen sondern nur Inhalte und Loesungen gewaehlt und der Fraktionszwang vermieden werden.


    Dazu dann noch ein (nach Anzahl der Stimmen gestaffelter) Wahlfuehrerschein fuer das bestimmte Resort und Politik wuerde meines Erachtens wieder Sinn machen.

  • Und deshalb reizt es mich in die Politik zu gehen und schreckt mich gleichzeitig ab.
    Auf der einen Seite würde ich gerne Einfluss nehmen und etwas verändern, auf der anderen Seite sehe ich, dass das nicht möglich ist, solange man nicht dem System konform bleibt --> Widerspruch (wer konform ist/bleibt kann nix verändern).
    Dazu nen Kumpel von mir: "Eigentlich hätte ich richtig Lust mich in der Politik an die Spitze zu arbeiten, um als Bundeskanzler direkt nach der Wahl in Jogginghosen aufzutreten." Ist im aber zu riskant und anstrengend als Lebensplan... leider :D

  • In der aktuellen ZEIT lüften einige "Intelektuelle" ihr Wahlgeheimnis, bzw. sagen sie, ob sie überhaupt wählen gehen.


    Spannend (herausragend) finde ich mal wieder die Antwort von David-Richard-Precht - aber: Ihr glaubt es nicht, mein Lappi is' schon wieder im Sack. Aus dem nichts ausgegangen und beim Hochfahren: "Disk read error". Keine Option, kein Startmenü (BIOS), kein f11, 2 oder sonstwatt, keine Systemwiederherstellung (hängt, da er ja keine Festplatte findet, auch die Partition der Wiederherstellung, bzw. Neuinstallation is' demnach weg). Jedenfalls is' die abgetippte Precht-Antwort weg.., müsst ihr selber in der ZEIT lesen.. ;)


    Übrigens läuft auf der ARD gerade "Wahlarena", Wähler fragen Merkel.
    Das bringt mich doch auf die DW-Frage: Was würdet ihr Frau Merkel fragen, wenn ihr drei stellen dürftet?
    (Mich wundert nämlich die Gutgläubigkeit der anwesenden (von dimap representativ ausgewählten) Wähler, die nach einzelnen Themen fragen - und die Wahlkampf-Antwort der Kanzlerin ernst nehmen.)


    Meine drei Fragen:


    1. Stimmen Sie mit ALLEN Punkten der CDU überein, oder sind sie in dieser Prtei, da sie sich - dem Wähler ganz ähnlich - für's kleinere Übel entschieden haben? Falls ja, was halten sie von der SPIEGEL-Behauptung (is' auch meine), dass der "Fraktionszwang eine Beleidigung für jeden Frei-Denkenden" sei?


    2. Welche(s) Gesetz(e) gibt es, auf die ich mich nach der Wahl berufen kann, falls Sie Ihre Wahlversprechen - egal, ob im -Programm, in Interviews, im Kanzler-Duell, oder eben heute abend getätigt - nicht einhalten? Falls es kein solches Gesetz gibt, wie soll ich als Wähler mich dann überhaupt ernsthaft festlegen?


    3. MMn ist es unmöglich, Politiker, bzw. insbesondere Spitzenpolitiker, abzuwählen. Sehen Sie hier - genau wie ich - ein anti-demokratisches Problem; bzw. halten Sie z.B. die Listenplatzvergabe (so wie Lauterbach sie im Spiegel beschreibt) für undemokratisch - sehen Sie hier generell ein Problem?



    So, und was wollt ihr so wissen?


    Grüße, IP


    PS: Ihr könnt natürlich trotz meiner Fragen Inhalts-Fragen stellen. Für meinen Teil interessieren mich die Antworten (auf solche Fragen) nicht, solange insb. meine 2. Frage nicht geklärt ist...


    edit: Versucht bitte mal, eine der Fragen der ARD zu posten. Von mir wird GAR NICHTS angenommen. Ich mach' gleich mal den Test und frage: "Wie wollen Sie die Staatsschulden abbauen", um zu testen, ob meine Empfindung - ungemütliche Fragen werden nicht durchgelassen - stimmt.


    PS2: Fr. Merkel sagt beim Tippen gerade: "Ja also diese Router, oder wie die Dinger heißen, womit sie eben ins Glasfasernetz..." mein Gott, NULL Plan von nix, "Neuland" war ernst gemeint!


    2. edit: Mein Fehler:

    Zitat

    Liebe User,
    Hier
    können Sie über die Sendung "Wahlarena" diskutieren, aber leider keine
    Fragen direkt an Angela Merkel stellen. Die Fragen wurden im Vorfeld
    gesammelt, auch hier bei tagesschau.de.

    3. edit: Jetzt läuft HaF:
    Lafontaine: "Wir wollen 10 Euro Mindestlohn, da ein Arbeitnehmer, der 45 Jahre für zehn Euro die Stunde gearbeitet hat, dann gerade ein bißchen mehr, als die Grundsicherung bekommen würde."
    Plassberg: "Herr Lindern, Sie sehen das anders?!"
    Linder: "Wir wollen eine Lohnuntergrenze, die...."
    Plassberg: "Verständnisfrage: Lohnuntergrenze und Mindestlohn, ist das nicht das gleiche?"
    Linder: "So gesehen schon. Wenn sie es nicht technisch meinen, ja." [Gelächter im Publikum]
    Plassberg: "Warum sagen Sie es nicht?"
    Linder: "Weil wir uns natürlich unterscheiden, und abgrenzen wollen, von einem gesetzlich.."



    Oh Mann, Mumpitz! Ja, ich habe die Wahl - die Wahl zwischen Mindestlohn und Lohnuntergrenze -, nur muss ich selbst wissen, was die Sinnäquivalenten Worte unterschiedliches bedeuten!!


    4. edit: Jetzt haut der Lafontaine einen raus: "50% der gesetzlichen
    Renten liegen unter 700Euro". HaF sagt im Einspieler: "Das stimmt, es
    stimmt aber auch, dass das z.B. Ärzte sind, die nur kurz in den
    gesetzlichen Topf eingezahlt haben. Rechnet man diese und analoge Fälle
    dazu, so liegen in DL lediglich 2% aller Renten unter 700€." Alles Quatsch, die Argumente und Diskussionen. Wortklauberei, Zahlenspielerei, Versprechungen, fragenkonträre Antworten. Wirklich alles Quatsch..


    Man müsste selbst gucken, welche Zahlen stimmen, hat dann aber keine verifizierten Politiker-Aussagen mehr, auf die man sich (ohnehin nicht) berufen könnte. Obendrein muss man dann auch noch ALLE Themen GLEICHZEITIG beantworten (können) und gipfelnderweise zwischen 0 und 100% der eigenen Antworten verwerfen / an Parteien anpassen. Letzteres natürlich nur im Glücksfall, wenn nämlich mindestens eine Partei dieses Thema überhaupt anspricht..


    Auch dieser Ansatz bricht zusammen, wenn Merkel vorlebt, dass Aussagen wöchentlich(!) verworfen werden können, ja wenn sogar Gesetze bei Bedarf wöchentlich verworfen werden können. Ich habe da keine Wahl - es gibt keine Wahl (denn es kommt eh Schwarz-Rot).

  • Ich muss mal ne Lanze brechen, denn ich denke immer öfter: "Meine Idealvorstellung is' auch keinen Deut besser!"...


    Angenommen, die Bevölkerung wäre komplett, über alle Themen informiert; geht's der Gesellschaft dann besser???


    Eine wirklich ernstgemeinte Frage*..



    Grüße, IP


    *Wenn ich persönlich seit 2001 nichts - ich sag' einfach mal - "Verschwörungstheoretisches" gehört hätte; ich bin mir sicher, dass es mir heute besser gehen würde, als jetzt. Oft höre ich auf meine Fragen (im privaten Kreis) Antworten wie "Da will ich ehrlich gesagt gar nichts von wissen", und ich muss sagen, dass ich das haarsträubend unterwürfig finde, dass ich das mitlerweile nachvollziehen kann: Wenn WTC nie passiert wäre, und ich heute reinen Gewissens sagen könnte: "Deutschland rettet Europa, die Natur und die Menschenrechte", dann ging's mir heute schlicht und einfach besser! Nichtwissen ist ein hohes, hohes Gut - denn einmal gehört, läßt sich's nie mehr vergessen...


    PS: Hoch persönlich gesehen, halte ich den letzten Absatz für einen meiner(!) relevantesten Posts aus den letzten Jahren/Monaten. Es würd' mich riesig interessieren, wie ihr zum "Nichtwissen" steht...

  • Das ist eine Frage, mit der ich mich auch immer mal wieder befasst habe. Zu einem abschließenden Fazit bin ich dabei allerdings nie gekommen.


    Meist finde ich mich damit ab, dass mit einem gewissen Maß an Information, Verstand, und nicht zuletzt freier Zeit, die man darauf verwendet, sich um viele Missstände Gedanken zu machen, auch automatisch ebensolche unangenehmen Gefühle kommen. Das liegt in der Natur der Sache. Inwiefern der Zusatz "wer um so viele Missstände gar nicht weiß, der hat vermutlich ganz andere, aus unserer Sicht banalere, Probleme" gilt, weiß ich nicht. Ich denke aber, dass er zumindest nicht uneingeschränkt gilt.


    Ohne diesen negativen Beigeschmack, den vieles Wissen mit sich bringt, würde aber vermutlich auch der Antrieb fehlen, etwas an diesen Missständen zu ändern. Betrachte es nicht als Bürde, sondern als Quelle der Kraft, etwas zu bewegen. Diese Sichtweise macht es für mich erträglich(er).

  • Nichtwissen ist ein hohes, hohes Gut - denn einmal gehört, läßt sich's nie mehr vergessen...


    Da moechte ich doch gerne wieder meinen Lieblingsfilm zitieren -> Matrix (passt ebenfalls hervorragend in den Zusammenhang)


    Unwissenheit ist ein Segen!



    Du bist aber auf der Nebukadnezar und fuer Dich gibts diese Option nicht (mehr). Pech gehabt? :D

  • Vielleicht OT, wollt's aber irgendwo mal posten (welches Land hab' ich verstekt?):


    Klar, wa?


    Ich wusst' btw. gar nicht, dass die Schweiz sogar Schengen beigetreten ist (bzw. Schengen periodisch per Volksentscheid bestätigt und auf EU-Erweiterungen ausweitet), es also nichtmal mehr Grenz(personen)kontrollen gibt...


    Und WARUM stimmt "Ohne Euro kein Europa" nochmal auch nur ansatzweise??????


  • Zitat

    Laut einer Umfrage würden nur 45 Prozent der Bürger einen Kurswechsel von Kanzlerin Merkel als Wortbruch betrachten.


    http://www.spiegel.de/politik/…n-wortbruch-a-925561.html



    Ein Kommentar:


    Zitat

    Schon der Ausgang der Bundestagswahl,aber auch der Spitzname "Mutti" beweisen die nicht mehr korrigierbare Fehlsichtigkeit des deutschen Bundesbürgers gegenüber Merkel. da fallen ein, zwei massive Wortbrüche doch gar nicht mehr ins Gewicht