Weihnachtsgrüße 2013


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  • :thumbup: Volker.


  • Ich wünsche Euch auch allen ein paar besinnliche Tage im Kreise Eurer Liesten :)


    Und um die Gedichteschmiede hier fortzusetzen. Hier mein Schreckensgedicht, das ich leider nicht vergessen kann seit dem ichs auswendig lernen musste und das in der 4ten Klasse.... Okay ich kann nur noch die Hälfte, aber das reicht auch schon :D


    Knecht Rupprecht


    von Theodor Storm


    Rupprecht:
    Habt guten Abend, alt und jung
    bin allen wohl bekannt genung.


    Von drauß vom Walde komm ich her;
    ich muß Euch sagen es weihnachtet sehr!
    Allüberall auf den Tannenspitzen
    sah ich goldene Lichtlein sitzen;
    und droben aus dem Himmelstor
    sah mit großen Augen das Christkind hervor.
    und wie ich so strolcht durch den finsteren Tann,
    da rief's mich mit heller Stimme an:
    Knecht Rupprecht, rief es alter Gesell,
    hebe die Beine und spute dich schnell!
    Die Kerzen fangen zu brennen an,
    das Himmelstor ist aufgetan,
    Alt und Junge sollen nun
    von der Jagd des Lebens einmal ruhn;
    und morgen flieg ich hinab zur Erden,
    denn es soll wieder weihnachten werden!


    So geh denn rasch von Haus zu Haus.
    such mir die guten Kinder aus,
    damit ich ihrer mag gedenken
    mit schönen Sachen sie mag beschenken.
    Ich sprach: O lieber Herre Christ,
    Meine Reise fast zu Ende ist.
    Ich soll nur noch in diese Stadt,
    Wo's eitel gute Kinder hat.
    Hast denn das Säcklein auch bei dir?
    Ich sprach: Das Säcklein, das ist hier,
    Denn Äpfel, Nuß und Mandelkern
    fressen fromme Kinder gern.
    Hast denn die Rute auch bei dir?
    Ich sprach: die Rute die ist hier.
    Doch für die Kinder, nur die schlechten,
    die trifft sie auf den Teil, den rechten.
    Christkindlein sprach: So ist es recht.
    So geh mit Gott, mein treuer Knecht!
    Von drauß, vom Walde komm ich her,
    Ich muß euch sagen es weihnachtet sehr!
    Nun sprecht wie ich's hierinnen find:
    sind's gute Kind., sind's böse Kind?


    Vater:
    Die Kindlein sind wohl alle gut,
    haben nur mitunter was trotzigen Mut.


    Rupprecht:
    Ei,ei, für trotzgen Kindermut
    ist meine lang Rute gut!
    Heißt es bei Euch denn nicht mitunter:
    Nieder den Kopf und die Hosen herunter?


    Vater:
    Wie einer sündigt so wird er gestraft;
    die Kindlein sind schon alle brav.


    Rupprecht:
    Stecken sie die Nas auch tüchtig ins Buch,
    lesen und scheiben und rechnen genug?


    Vater:
    Sie lernen mit ihrer kleinen Kraft,
    wir hoffen zu Gott, daß es endlich schafft.


    Rupprecht:
    Beten sie denn nach altem Brauch
    im Bett Ihr Abendsprüchlein auch?


    Vater:
    Neulich hört ich im Kämmerlein
    eine kleine Stimme sprechen allein;
    und als ich an die Tür getreten,
    für alle Lieben hört ich sie beten.


    Rupprecht:
    So nehmet denn Christkindleins Gruß,
    Kuchen und Äpfel, Äpfel und Nuß;
    probiert einmal von seinen Gaben
    morgen sollt ihr was besseres haben.
    Dann kommt mit seinem Kerzenschein
    Christkindlein selber zu euch herein.
    Heut hält es noch am Himmel Wacht;
    nun schlafet sanft, habt gute Nacht.

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