TdW 18/08 Weltweiter Kampf für die Menschenrechte!?

    • Offizieller Beitrag

    Tibet ist momentan in aller Munde. Kaum jemand, der nicht eine Meinung zum Themenkomplex China-Olympia-Tibet hat und äuÃert, oder keine hat und trotzdem eine äuÃert. Egal ob Senioren-Zeitung oder Kinder-TV, jedes Medium befasst sich mit diesem Thema. Wobei der Tenor eigentlich ziemlich eindeutig ist: Wir müssen für die Durchsetzung der Menschenrechte in Tibet/China kämpfen...


    Die Gelegenheit zum Kampf für die Menschenrechte hat vor kurzem auch unserer Bundeskanzlerin genutzt, als sie bei einer Festrede vor dem israelischen Parlament die Palästinenser aufforderte, alle "terroristischen Angriffe" auf Israel einzustellen. Ansonsten gab es natürlich noch die übliche Bekundung für die "Bestandsgarantie" des Staates Israel durch die Bundeskanzlerin...


    Kein Wort wert hingegen war ihr hingegen die "Politik" Israels gegen die palästinensische Bevölkerung. Kappung der Treibstoffzufuhr, tägliche Angriffe auf Gaza und Westbank mit zivilen Opfern (sehr oft Frauen, Kinder, Alte) und die Sperrung der Grenzübergänge.


    Warum auch? In den Medien findet Gaza praktisch nicht statt. Selbst "DSDS", "Germany´s Next Topmodel" und der aktuelle Mann von Bohlens Ex bekommen mehr Platz in den Nachrichten, als das Elend der Palästinenser...


    Aber warum ist das so? Warum lehnen sich für Tibet alle aus dem Fenster, verlangen Olympia-Boykott und Sanktionen, währen im Nahen Osten (mindestens) genauso schwere Menschenrechtsverletzungen begangen werden? Wegen des Terrorismus der Palästinenser? "Terrorismus" war es doch auch, der die Briten erst aus dem "heiligen Land" vertrieben hat und die Gründung Israels ermöglichte. Terrorismus waren sicher auch die massaker, die von aktuellen israelischen Regierungsmitgliedern an Palästinensern verübt worden sind. Bibt es da wieder "gute Opfer" und "schlechte Opfer".
    Vielleicht ist ja auch die "Hamas" der Grund? Warum wählen die Palästinenser auch jemanden, den der "Westen" nicht wollte. Demokratisch gewählt, aber international (zumindest vom "Westen") nicht anerkannt, kein Verhandlungspartner...


    Oder liegt es etwa an der "besonderen Verantwortung", die "wir Deutschen" für Israel haben? Wegen der Vergangenheit? Müssten wir nicht dann egrade aus dieser Verantwortung heraus sagen: "Freunde, so geht das nicht!"


    Sanktionen sind nicht im Gespräch, im UN-Sicherheitsrat wird sowieso seitens der USA (und jetzt auch der EU) alles blockiert, was sich irgendwie gegen Israel (eigentlich eher gegen die Regierung) richtet.


    Frieden kann es so sicher nicht geben. Doch statt zu verhandeln wird auf Zeit gespielt. Währenddessen verhungern die Menschen, können in Krankenhäusern lebenswichtige Operationen nicht durchgeführt werden...


    Und wir alle können uns trotzdem abends ganz entspannt zurücklehnen. SchlieÃlich haben wir von alledem nichts gewusst....

  • Ich vermute es liegt daran, dass dieses Jahr keine olympischen Spiele in Israel stattfinden.
    Menschenrechtsverletzungen gibt es weltweit. Zu besonderen Anlässen oder Welt-irgendwas-Tagen rückt dann ein Thema in den Vordergrund. Momentan ist China in und naher Osten out. 2010 wird Afrika in sein.

    Das Parteiprogramm der AfD verschweigt die feuerlöschende Wirkung von CO2 !

  • ich denke, ein weiterer grund für die extreme präsent des themas "China und menschenrechte" wird sein, dass man China so gut "eins reindrücken" kann...wirtschaftlich ist das ja ohne weiteres nicht mehr möglich, jetzt muss man sich halt andere gelegenheiten suchen^^

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

  • Ein neues Thema der Woche und eine neue Polemik vom Onkel aus Magdeburg.


    Da du mich bereits beim letzten Mal zu Thema des Rechtsradikalismus darum batest, deine Polemik zu entlarven, werde ich dir an dieser Stelle den Gefallen tun und den zuweilen - pardon - gewaltigen Stuss auseinandernehmen.


    Eine Warnung vorweg: Eine unemotionale Diskussion ist bei deiner Polemik zumindest mir nicht möglich, aber ich hoffe, dass du mir dies nachsehen kannst, wie ich dir deine Polemik nachsehe. :]


    Das "Thema" Israel ist in Deutschland ja bekanntlich ein problematisches, was aufgrund der Vergangenheit, die sich in Ravensbrück, Sachsenhausen, Theresienstadt etc. abgespielt hat, auch dem letzten Depp klar sein sollte. Umso mehr verwundert mich Onkels folgende Bemerkung:

    Zitat

    Original von Onkel B
    Oder liegt es etwa an der "besonderen Verantwortung", die "wir Deutschen" für Israel haben? Wegen der Vergangenheit? Müssten wir nicht dann egrade aus dieser Verantwortung heraus sagen: "Freunde, so geht das nicht!"
    [...]
    Frieden kann es so sicher nicht geben. Doch statt zu verhandeln wird auf Zeit gespielt.


    Darf man fragen, warum ein souveräner Staat, in diesem Falle der Staat Israel, der pro forma wohl kaum anders als irgendein anderer Staat zu behandeln ist, sich von seinen geschichtlichen "Freunden" vorschreiben lassen sollte, was das "Richtige" zu tun sei.


    Deine Worte implizieren, dass sich Israel mit der Hamas an einen Tisch setzen sollte. Also mit einer Organisation in Verhandlung treten sollte, die offen sich das Ziel auf die Fahne geschrieben hat, den Staat Israel zu vernichten. Das kann doch nicht dein Ernst sein. Warum? Nun, ich kann doch nicht ernsthaft mit denen Verhandeln, die mich vernichten wollen. Oder willst du das Gegenteil behaupten? Das wäre dann blanker Irrsinn...

    Zitat

    Original von Onkel B
    (...) die "Politik" Israels gegen die palästinensische Bevölkerung. Kappung der Treibstoffzufuhr, tägliche Angriffe auf Gaza und Westbank mit zivilen Opfern (sehr oft Frauen, Kinder, Alte) und die Sperrung der Grenzübergänge.


    Wie um Himmels Willen kannst du von "Politik Israels gegen die palästinensische Bevölkerung" sprechen? Mit den Treibstofflieferungen werden die Transporte der Waffenlieferungen bewerkstelligt. Ãber die Grenzgänge, als sie z.B. vor nicht allzu langer Zeit eingerissen wurden erst wieder, wurden massenhaft Waffen geschmuggelt. Noch Absurder ist dein Vorwurf der "täglichen Angriffe auf Gaza und Westbank". Wer greift hier bitteschön ununterbrochen den Anderen mit Raketen an? Das ist ganz bestimmt nicht Israel. Ich weià ja nicht, ob dir's gefiele, wenn tagtäglich über 100 Raketen in deinem Land detonierten, abgefeuert von Terroristen, die du mit deinen offenen Grenzübergängen und Treibstofflieferungen noch bevorteiltest. Die Leute in Israel leben in ständiger Angst vor Selbstmordattentaten, die maÃgeblich nach der SchlieÃung der Grenzübergänge und dem Bau der Mauer zurückgegangen sind. Was dachtest du, wie viele Psychosen in Israel aufgrund des tagtäglichen Rakenbeschusses behandelt werden müssen?


    Hinter diesem Kontext verstehe ich wirklich nicht, wie du von einer "Politik Israels gegen die palästinensische Bevölkerung sprechen kannst"! Es ist doch nur nachvollziehbar, wenn Israel mit Kampfhubschraubern die Stellungen der Terroristen zu zerstören sucht. Dass sich diese in Wohngebieten befinden, dafür kann Israel wohl kaum etwas. Würden die Palästinenser wirklich einen Frieden auf diplomatischem Wege erreichen wollen, dann böten sie wohl kaum Terroristen bei sich Unterschlupf, um immerzu Raketen nach Israel abzufeuern.


    Drei Mal dürfst du raten, wer die schönen Katyushas sponsort... (Tipp: Bushs "Achse des Bösen")


    Zitat

    Original von Onkel B
    "Terrorismus" war es doch auch, der die Briten erst aus dem "heiligen Land" vertrieben hat und die Gründung Israels ermöglichte. Terrorismus waren sicher auch die massaker, die von aktuellen israelischen Regierungsmitgliedern an Palästinensern verübt worden sind.


    Das ist nun wirklich die Höhe. Absoluter Schwachsinn! Tut mir Leid, aber ich finde keine anderen Worte, die deine Zeilen passender umschreiben könnten. Du willst eine saftige Polemik schreiben, dann halte dich bitte aber zumindest an die historische Wahrheit, als hier so einen Stuss zu verbreiten. Das grenzt in meinen Augen schon fast an Hetze. Aber ich denke, du brauchst einfach ein wenig Nachhilfe in Sachen israelischer Geschichte. Ãberhaupt erwecken deine bisherigen Beiträge zu kontroversen TdWs bei mir zumeist den Eindruck, dass deine DDR-verwurzelte Weltanschauung ein wenig aufpoliert werden müsste.


    Die terroristischen Akte israelischer Untergrundorganisationen des Jahres 1947 hatten nicht das Ziel, die Briten zu vertreiben, sondern es ging darum, die Einwanderungslimitierung aufzuheben, welche die Briten auch nach dem Ende des 2. Weltkrieges aufrechterhielten, denn erst diese führte zur Radikalisierung der jüdischen Bevölkerung, da man den vom Krieg gebeutelten Juden somit die Einreise verbat. Die Briten befürchteten negative Reaktionen der arabischen Bevölkerung Palästinas und beharrten auf einer strikten Limitierung der Einwanderung. Am 29. November hat die Uno-Vollversammlung schlieÃlich mit Zweidrittelmehrheit den Teilungsplan beschlossen, der einen jüdischen und einen arabisch dominierten Staat in Palästina vorsah. Als Palästina wird im Ãbrigen das Gebiet des heutigen Israel einschlieÃlich der palästinensischen Autonomiegebiete und zunächst auch das Gebiet des heutigen Jordanies bezeichnet. Die Uno spricht 1947 den Juden 56 Prozent des britischen Mandatsgebietes zu, den Rest den Arabern. Jerusalem sollte international verwaltet werden.


    Die Briten verfolgten im Ãbrigen vom Beginn ihres Mandats über Palästina an das Ziel, einen jüdischen Staat Israel in Palästina zu schaffen, was 1917 mit der "Balfour Declaration" zu Papier gebracht wird, in welcher der britische AuÃenminister Lord Arthur J. Balfour in Form eines offiziösen Briefes zusagt, dass die Briten die Gründung einer "nationalen Heimstatt der Juden in Palästina" unterstützen werden. Das Problem war nur, dass GroÃbritannien parallel dazu auch den aufkeimenden Nationalismus der Araber unterstützte, als der britische Offizier T.E. Lawrence - als "Lawrence von Arabien" unsterblich geworden - den Arabern versprach, dass sie nach dem Ende der Türkenherrschaft nach dem 1. Weltkrieg eigene Staaten gründen könnten. Die Briten verbrachten die nächsten 28 Jahre vergeblich, nachdem 1920 Palästina britisches Mandat wurde, sich aus der Zwickmühle der doppelten Versprechungen hinauszumanövrieren. Für Juden und Araber gleichermaÃen war GroÃbritannien zu jener Macht geworden, um deren Anerkennung man buhlt, der man in Militär und Verwaltung nacheinfert - die aber von beiden Seiten als Besatzer unliebsam geduldet werden. Bald nach Bekanntgabe des Uno-Teilungsplans gaben die Briten das Ende ihres Mandats für den 15. Mai 1948 bekannt. Als Reaktion auf die bevorstehende Teilung kommt es im Kampf um Einfluss im Heiligen Land zu verstärkten Unruhen zwischen Arabern und Juden. Gewalt und Gegengewalt fordern auf beiden Seiten hunderte Opfer. Die Araber in Palästina jedoch und die Regierungsvertreter Ãgyptens, Transjordaniens, Syriens, des Libanon, Iark und weiterer nahöstlicher Staaten lehnten den Uno-Plan ab. "Wir werden die Juden ins Meer treiben!", drohte ein Sprecher der Arabischen Liga. Die Absicht der arabischen Nachbarstaaten war also von Beginn an klar: kein Staat Israel im Heiligen Land. Seither, seit November 1947, wird pausenlos gekämpft im Nahen Osten.


    Gut 60 Jahre später leben etwa fünf Millionen Menschen jüdischen Glaubens in Israel, was gut ein Drittel aller Juden weltweit darstellt. Israel ist die einzige Demokratie des Nahen Ostens - und eine, trotz aller Krisen, vergleichsweise stabile Nation: Inzwischen existiert der neue Staat der Juden länger, als die Herrschaft des legendären biblischen Königs David gedauert haben soll.


    Ich hoffe, nach dieser knappen Geschichtslektion bist du ein Stückchen schlauer und wirst nicht wieder so leichtsinnigen Stuss von dir geben. Auf deinen Vorwurf der "massaker, die von aktuellen israelischen Regierungsmitgliedern an Palästinensern verübt worden" seien, will ich an dieser Stelle aber wirklich nicht mehr eingehen, weil allein schon die Auseinandersetzung mit einer derart haarsträubenden, einer Hetze gleichkommenden Behauptung implizierte, dass auch nur ein Körnchen Wahrheit an ihr dran sein könnte.


    Falls du auch noch Nachhilfe im Sechs-Tage-Krieg benötigst, dann melde dich bitte per PN. :)


    Fortsetzung im nächsten Beitrag...

  • Zitat

    Original von Onkel B
    Vielleicht ist ja auch die "Hamas" der Grund? Warum wählen die Palästinenser auch jemanden, den der "Westen" nicht wollte. Demokratisch gewählt, aber international (zumindest vom "Westen") nicht anerkannt, kein Verhandlungspartner...


    Die Frage sollte wohl viel eher lauten, warum man die Organisation der Hamas politisch unterstützen und legitimieren sollte, die offen die Zerstörung Israels fordert? :rolleyes:


    Zitat

    Original von Onkel B
    Sanktionen sind nicht im Gespräch, im UN-Sicherheitsrat wird sowieso seitens der USA (und jetzt auch der EU) alles blockiert, was sich irgendwie gegen Israel (eigentlich eher gegen die Regierung) richtet.


    Warum sollte man Israel sanktionieren? Weil sie sich nicht tatenlos tagtäglich von Raketen beschieÃen lassen wollen? Weil sie nicht mit der terroristischen Hamas verhandeln wollen? Weil sie ihre Bürger vor Attentaten mit - zugeben - extremen MaÃnahmen schützen (Grenzmauer)?


    Die Fragestellung sollte viel eher lauten, warum man die palästinensischen Autonomiegebiete nicht sanktionieren sollte. Von den massenweise EU-Geldern, die zum Teil auch von dir und mir stammen, flieÃt ein Bruchteil lediglich in die Bedürfnisse der Bevölkerung wie medizinische Versorgung, Bildung etc. Viel eher wird Schindluder mit den Geldern getrieben, wie etwa Arafat bewiesen hat, der Millionen abzwackte, um seiner im Exil lebenden Familie in Paris ein Leben in Saus und Braus zu finanzieren. Falls neben der Korruption noch etwas vom Geld übrig bleibt, dann flieÃt das unter Ladentischen wohl offensichtlich in die Hände der Waffenschmuggler, deren Katyushas aus dem Iran wiederum die israelische Bevölkerung in ständiger Angst leben lassen.


    * * * * * * * * * * * * * * * *
    Ein bisschen Meta-Kritik an deiner Gestaltung der TdWs:
    Ich finde die Möglichkeit ein paar politisch motivierte Diskussionen zu führen eigentlich ziemlich reizvoll, aber ich begrüÃte es wirklich, wenn du in Zukunft mit deinen Eröffnungsbeiträgen dich vom maÃlosen Verzapfen puren Stusses distanzieren , die Polemik schlichtweg herunterschrauben könntest. Ich kann ja verstehen, dass man die Leute ein wenig reizen will, aber irgendwo sollte man doch selbst wissen, wann genug des Guten ist.


    Ansonsten würde ich vielleicht empfehlen eher ein TdM oder dergleichen zu machen, damit weniger aber qualitativ höherwertige Diskussion entstehen könnten.


    Trotzdem Danke für die Mühe, die du dir mit dem TdW machst. :daumen:


    GruÃ
    Tobius

    • Offizieller Beitrag

    UI, ist ja wieder einiges aufgelaufen...


    zunächst, welchen Sinn macht es, Dir eine PN zu schreiben, wenn Du schon auf meine letzte nicht mal ansatzweise reagiert hast? Richtig, keinen...


    Ich möchte Dich nochmals bitten, Deine Ausdrucksweise zu überdenken. Jemandem permanent das "Schreiben von Stuss", bzw. von "purem Stuss" zu unterstellen ist nicht unbedingt förderlich für eine Diskussion.


    Natürlich habe ich bewusst das Thema polemisch gehalten. Wie auch nicht? Zitat Wikipedia "Häufig wird Polemik pejorativ (negativ besetzt) verwendet â dies ungeachtet der Tatsache, dass sie sozusagen Geschäftsgrundlage der parlamentarischen Demokratie ist: Ein Wahlkampf etwa ohne Polemiken wäre keiner. Wer sich dahingehend einlässt: âIch will nicht polemisieren!â meint damit: âIch will versöhnlich argumentieren, auf eine Einigung und einen Ausgleich hinarbeiten.â
    Ohne Polemik macht das TdW also wenig Sinn, auÃer wir wollen über die "Härte von Stuhlgang" oder ähnlichen Schwachsinn reden...


    Um mal auf einige Punkte Deiner "Polemik" einzugehen:


    1. Tobius: Darf man fragen, warum ein souveräner Staat, in diesem Falle der Staat Israel, der pro forma wohl kaum anders als irgendein anderer Staat zu behandeln ist, sich von seinen geschichtlichen "Freunden" vorschreiben lassen sollte, was das "Richtige" zu tun sei.


    Ich: Von vorschreiben war wohl keine Rede. Und ich denke schon, dass man sich unter ´"Freunden" auch mal einen Tip geben darf. SchlieÃlich sind wir nicht nur Freunde, sondern auch Wirtschaftspartner und letzten Endes alle Bewohner dieser einen Welt...


    2. Tobius: Deine Worte implizieren, dass sich Israel mit der Hamas an einen Tisch setzen sollte. Also mit einer Organisation in Verhandlung treten sollte, die offen sich das Ziel auf die Fahne geschrieben hat, den Staat Israel zu vernichten. Das kann doch nicht dein Ernst sein. Warum? Nun, ich kann doch nicht ernsthaft mit denen Verhandeln, die mich vernichten wollen. Oder willst du das Gegenteil behaupten? Das wäre dann blanker Irrsinn...


    Ich: ??? Hä? Natürlich muss man sich an einen Tisch setzen und verhandeln. Zum einen ist auch die Hamas nicht nur ein "Haufen von Terroristen", sondern zugleich auch eine Organisation, die durch ihre Arbeit "z.b. unterhält sie Schulen und Krankenhäuser) bei der Bevölkerung hohes Ansehen genieÃt.
    Natürlich ist es nicht schön, wenn man sich mit jemandem an einen Tisch setzen soll, der einem ans Eingemachte will, aber wann immer Krieg geführt und beendet werden sollte, setzten sich die "Feinde" an den Verhandlungstisch. Und mitunter hat das funktioniert.


    3. Tobius: Wie um Himmels Willen kannst du von "Politik Israels gegen die palästinensische Bevölkerung" sprechen? Mit den Treibstofflieferungen werden die Transporte der Waffenlieferungen bewerkstelligt. Ãber die Grenzgänge, als sie z.B. vor nicht allzu langer Zeit eingerissen wurden erst wieder, wurden massenhaft Waffen geschmuggelt. Noch Absurder ist dein Vorwurf der "täglichen Angriffe auf Gaza und Westbank". Wer greift hier bitteschön ununterbrochen den Anderen mit Raketen an? Das ist ganz bestimmt nicht Israel. Ich weià ja nicht, ob dir's gefiele, wenn tagtäglich über 100 Raketen in deinem Land detonierten, abgefeuert von Terroristen, die du mit deinen offenen Grenzübergängen und Treibstofflieferungen noch bevorteiltest. Die Leute in Israel leben in ständiger Angst vor Selbstmordattentaten, die maÃgeblich nach der SchlieÃung der Grenzübergänge und dem Bau der Mauer zurückgegangen sind. Was dachtest du, wie viele Psychosen in Israel aufgrund des tagtäglichen Rakenbeschusses behandelt werden müssen?


    Hinter diesem Kontext verstehe ich wirklich nicht, wie du von einer "Politik Israels gegen die palästinensische Bevölkerung sprechen kannst"! Es ist doch nur nachvollziehbar, wenn Israel mit Kampfhubschraubern die Stellungen der Terroristen zu zerstören sucht. Dass sich diese in Wohngebieten befinden, dafür kann Israel wohl kaum etwas. Würden die Palästinenser wirklich einen Frieden auf diplomatischem Wege erreichen wollen, dann böten sie wohl kaum Terroristen bei sich Unterschlupf, um immerzu Raketen nach Israel abzufeuern.


    Ich: Sieh es positiv: Was Du nicht verstehst, kannst Du nicht vergessen. (OK, SpaÃ, nicht gleich böse werden...)
    Du willst doch aber nicht hoffentlich behaupten, dass alle Palästinenser Terroristen sind, denn ALLE sind von den Sanktionen betroffen. Die Krankenhäuser können kaum noch ihre Notstromaggregate am Laufen halten, Ambulanzen rücken nur noch in "dringenden Fällen" aus. Die Menschen kommen nicht zur Arbeit (so sie welche haben) und heizen und klimatisieren geht natürlich ohne Sprit auch nicht. Auch Medikamente und Lebensmittel werden ja blockiert. Das Beispiel Irak zeigt doch wohl, dass von solchen Sanktionen IMMER in erster Linie die Zivilbevölkerung betroffen ist.
    Raketenangriffe auf israelische Territorium sind natürlich zu verurteilen, keine Frage. Aber in meinen Augen gibt es halt kein "besseres" oder "schlechteres" Menschenleben. Und in den "besetzten Gebieten" sterben auf jeden Fall deutlich mehr Menschen an den Sanktionen, als in Israel durch die Raketenangriffe. Natürlich darf man die Menschenleben auch nicht gegeneinander aufrechnen...


    4. Tobius: Drei Mal dürfst du raten, wer die schönen Katyushas sponsort...


    Ich: Sag Du es mir? Wo haben die Katjuschas her? Meinst Du auch wirklich Katjuschas? Das wären dann die hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Katjuscha_(Raketenwerfer)
    Oder meinst Du Qassam-Raketen? Das wären dann die: http://de.wikipedia.org/wiki/Qassam-Rakete
    Klingt sicher irgendwie ähnlich, aber da ist schon ein Riesen-Unterschied, oder nicht? Habe auch noch nie gehört, dass die Hamas Israel mit Katjuschas angegriffen haben soll...


    5. Das ist nun wirklich die Höhe. Absoluter Schwachsinn! Tut mir Leid, aber ich finde keine anderen Worte, die deine Zeilen passender umschreiben könnten. Du willst eine saftige Polemik schreiben, dann halte dich bitte aber zumindest an die historische Wahrheit, als hier so einen Stuss zu verbreiten. Das grenzt in meinen Augen schon fast an Hetze. Aber ich denke, du brauchst einfach ein wenig Nachhilfe in Sachen israelischer Geschichte. Ãberhaupt erwecken deine bisherigen Beiträge zu kontroversen TdWs bei mir zumeist den Eindruck, dass deine DDR-verwurzelte Weltanschauung ein wenig aufpoliert werden müsste.


    Ich: Ja, da ist er wieder. Was andere schreiben ist Schwachsinn, vielleicht sogar Hetze. Sorry, aber wenn selbst führende Widerstandskämpfer gegen die britische Besatzung wie der spätere Staatsgründer ben Gurion sich selbst als "Terroristen" bezeichnen. Habe das in einem Beitrag eines "rechten Israelis" gelesen, weià nicht mehr genau, wer das war. Sie waren stolz darauf. Natürlich sahen sie sich als Freiheitskämpfer, aber wenn man als Freiheitskämpfer zum Terror zur Durchsetzung seiner Ziele greift, wird man zum...
    Ansonsten Zitat Wikipedia: "Nach den Forschungen des israelischen Historikers Ilan Pappé muss das Massaker von Deir Yassin als Teil eines systematischen, gegen die Palästinenser gerichteten Planes (Deckname "Dalet") der israelischen Führung um Ben Gurion zur "ethnischen Säuberung" gesehen werden. Dazu gehörten umfassende Einschüchterung, zwangsweise Vertreibung, Belagerung und Bombardierung der Dörfer und der Bevölkerungszentren, Inbrandsetzung von Häusern und schlieÃlich Verminung der Ruinen, um die Rückkehr der Bewohner zu verhindern." Klingt auch nicht sehr schön...


    Du hast aber Recht, die UNO hat damals beschlossen, dass es ZWEI Staaten werden sollen. Der zweite fehlt allerding noch immer...


    Welchen Eindruck meine "DDR-verwurzelte Weltanschaung" bei Dir hinterlässt, ist mir ehrlich gesagt völlig "schnuppe". Natürlich bin ich in der DDR aufgewachsen und wurde dort auch "sozialisiert". Nur weil ich kein "Wendehals", wie einige heutige Spitzenpolitiker und -beamte bin, heisst das doch aber nicht, dass alles, was wir gelernt haben falsch war.
    AuÃerdem hatte ich ja auch schon die Gelegenheit 18 Jahre westliche Demokratie kennenzulernen. Vielleicht hat das ja zu meiner "DDR-Weltanschauung" wesentlich mehr beigetragen, als die Zeit vor 1990...


    6. Tobius: "Ich hoffe, nach dieser knappen Geschichtslektion bist du ein Stückchen schlauer und wirst nicht wieder so leichtsinnigen Stuss von dir geben. Auf deinen Vorwurf der "massaker, die von aktuellen israelischen Regierungsmitgliedern an Palästinensern verübt worden" seien, will ich an dieser Stelle aber wirklich nicht mehr eingehen, weil allein schon die Auseinandersetzung mit einer derart haarsträubenden, einer Hetze gleichkommenden Behauptung implizierte, dass auch nur ein Körnchen Wahrheit an ihr dran sein könnte"


    Ich: Ah ja. Aber der Name "Ariel Sharon" sagt Dir schon etwas, oder? Mord an Zivilisten fällt wohl unter Terror, oder? Guck aml hier: Das Massaker von Qibya (auch Kibya, Qibieh oder Qibye geschrieben) (auch "Qibya-Ãberfall" oder "Qibya-Operation") fand am 14./15. Oktober 1953 statt. Im Rahmen einer Vergeltungsaktion zerstörten Eliteeinheiten der israelischen Armee im damals jordanischen Dorf Qibya fast 50 Gebäude. Dabei kamen auch 69 palästinensische Araber ums Leben. Die Operation führte zwar zu einem drastischen Rückgang palästinensischer Angriffe auf Israel, wurde jedoch auch international heftig kritisiert.

    • Offizieller Beitrag

    weiter gehts:


    Tobius: "Warum sollte man Israel sanktionieren? Weil sie sich nicht tatenlos tagtäglich von Raketen beschieÃen lassen wollen? Weil sie nicht mit der terroristischen Hamas verhandeln wollen? Weil sie ihre Bürger vor Attentaten mit - zugeben - extremen MaÃnahmen schützen (Grenzmauer)?"


    Ich: Weil es hier um Opfer unter der Zivilbevölkerung geht und weil so etwas international geächtet und verfolgt gehört...



    Tobius: "Die Fragestellung sollte viel eher lauten, warum man die palästinensischen Autonomiegebiete nicht sanktionieren sollte. Von den massenweise EU-Geldern, die zum Teil auch von dir und mir stammen, flieÃt ein Bruchteil lediglich in die Bedürfnisse der Bevölkerung wie medizinische Versorgung, Bildung etc. Viel eher wird Schindluder mit den Geldern getrieben, wie etwa Arafat bewiesen hat, der Millionen abzwackte, um seiner im Exil lebenden Familie in Paris ein Leben in Saus und Braus zu finanzieren. Falls neben der Korruption noch etwas vom Geld übrig bleibt, dann flieÃt das unter Ladentischen wohl offensichtlich in die Hände der Waffenschmuggler, deren Katyushas aus dem Iran wiederum die israelische Bevölkerung in ständiger Angst leben lassen."


    Ich: Was? Die Hamas kommt doch an die Kohle überhaupt nicht ran. Als die Hamas die Wahlen gewonnen hatte, ging doch nur noch Geld an die Fatah von Präsident Abbas.
    Natürlich kommt auch jetzt nicht viel von dem Geld dort an, wo es am meisten gebraucht wird, nämlich bei den alten, den schwachen und den kindern. Stattdessen werden damit Milizen ausgerüstet und natürlich wird immer wieder was "für schlechte Zeiten" beiseite geschafft. Der "Dienst am Volk" soll sich ja auch lohnen...



    Tobius: "Ein bisschen Meta-Kritik an deiner Gestaltung der TdWs:
    Ich finde die Möglichkeit ein paar politisch motivierte Diskussionen zu führen eigentlich ziemlich reizvoll, aber ich begrüÃte es wirklich, wenn du in Zukunft mit deinen Eröffnungsbeiträgen dich vom maÃlosen Verzapfen puren Stusses distanzieren , die Polemik schlichtweg herunterschrauben könntest. Ich kann ja verstehen, dass man die Leute ein wenig reizen will, aber irgendwo sollte man doch selbst wissen, wann genug des Guten ist."


    Ich: Ich finde es sogar wichtig, dass hier politisch diskutiert wird, Allerweltsthemen kann man auch anderswo führen (z.B. unter "Dies & Das"). Und zum politischen Meinungsaustausch gehört nun einmal, dass jeder seine Meinung auch einbringen darf. Wenn man Argumente dagegen hat, sollte man sie halt bringen. Wenn man jedoch den "Diskussionspartner" nur "abwertet", so wie Du es auch heute wieder getan hast, ist das zum Einen natürlich nicht schön (und auch nicht gerade motivierend, werde das TdW wohl hinschmeiÃen, weil ich keine Lust habe, mich permanent beleidigen zu lassen) und zum Zweiten auch nicht gerade "demokratisch"...



    Wie auch immer: Ich hatte nicht die Absicht, hier Position für die Hamas zu beziehen. Ich bezog mich eigentlich auf die "Zivilbevölkerung" und nicht auf die Hamas oder andere Gruppen.
    Zudem finde ich, dass auch an Israel Kritik erlaubt sein muss. Und jetzt bitte nicht wieder mit "Die DDR war sowieso ein "Judenhasser-Staat" kommen. Das abe ich letztens in einem Buch gelesen und mir ging der Puls gleich hoch auf 200...


    Ich habe 1990 in einer Rede bei der sowjetischen Stadtkommandantur Kritk an den Sowjets geübt, 1989 vor dem Berliner Stadtkommandanten an der SED und ihrer Politik, da werde ich doch in einer "Demokratie", in der die Meinungsfreiheit gesetzlich garantiert ist (was Du, Tobius, auch immer wieder für Dich in Anspruch nimmst, siehe nur Deine Signatur...) doch auch Kritik an Israel üben dürfen.
    Ich finde es sowieso eigenartig, dass mittlerweile auch die Kritik an einer Staatsführung (der israelischen) verfolgt wird. Kritik an einer Regierung ist in meinen Augen nähmlich nicht gleichzusetzen mitt "Antisemitismus"...

  • ich hoffe mal, das mit dem TdW hinschmeissen war nicht ernst gemeint^^


    ich finde auch, dass kritik an Israel und überhaupt an ALLEN menschen erlaubt sein muss...auch wenn Deutschland in den 30ern/40ern nationalsozialistisch war, die heute lebenden menschen haben doch zum groÃteil damit gar nichts zu tun gehabt und trotzdem hängt auch ihnen dieser ruf nach :motz:
    sry, passte jetzt nicht so ganz aber musste ich mal loswerden, regt mcih schon die ganze zeit auf^^


    Tobius:
    was mir vor allem bei dir auffällt ist, dass du (ob absichtlich oder nicht kann ich natürlich nicht sagen) deine kritik an anderen irgendwie immer sehr feindselig verfasst...auch falls du es nicht so gemeint haben solltest kommen deine beiträge für mich sehr oft aggressiv rüber (Stuss/Schwachsinn usw.)
    anstatt gleich beleidigend zu werden könntest du zB auch einfach mal nachfragen, wie Onkel B beispielsweise zu der annahme gelangte, dass terrorismus zur gründung von Israel führte
    dieser punkt war mir anfangs auch unklar, aber ich finde, in seinem letzten beitrag hat er einwandfrei erklärt, wie er zu dieser ansicht kam


    wenn jemand zB schreibt, er sei der meinung, deine beiträge seien überflüssig, regst du dich (natürlich zu recht) drüber auf...das hindert dich aber nicht, die beiträge von anderen (wie zB hier) als Stuss o.Ã. zu bezeichnen...wo bleibt denn da die konsequenz?




    sooo...letztendlich auch noch was zum topic an sich :D :
    ich tendiere eher zu Onkel Bs ansicht, meiner meinung nach ist Israel keinesfalls ein unschuldiges land, das sich gegen die bösen Palästinenser nur verteidigt, gräueltaten gibt es auf jeder seite mehr als genug
    teilweise kann ich die palästinenser auch verstehen (auch wenn ich ihre methoden natürlich nicht befürworte), ihnen wurde immerhin auch ein staat versprochen, die verwirklichung desselben ...nunja...geht äuÃerst langsam von statten^^


    also ich bin der meinung, die palästinenser und juden nehmen sich in diesem konflikt gar nichts, ob es nun die Hamas oder die israelische regierung ist, beide dürfen sich über die reaktion des gegenübers nicht wundern

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

  • Ich stimme auch OnkelB voll und ganz zu.


    Wenn man scih arabien und iran anguckt da werden noch frauen zum schleier genötigt, auch wenn die weltpresse nie sieht.


    Und in der türkei gibs leider immer noch ehrenmorde.


    Und in russland ist es fast nur wie in stalinszeiten.


    Das ist ne traurige Brillianz.

  • Kritik an Israel zu üben ist hierzulande immer etwas schwierig, weil in diesem Zusammenhang leicht die Grenzen zwischen Kritik und Antisemitismus verschwimmen können. Natürlich heiÃt das nicht, dass man Israel und seine Politik überhaupt nicht kritisieren kann und darf. Allerdings ist der Konflikt im Nahen Osten unheimlich komplex und hat so viele Gründe (historische, religiöse, soziale...), dass man nur schwer zu einer Gesamtbetrachtung kommen kann.


    Von den Argumenten her kann ich am ehesten mit Tobius übereinstimmen. Natürlich sind viele der israelischen Aktionen exzessiv, aber man muss auch bedenken, dass dieser Staat seit seiner Gründung nur von Feinden umgeben ist, die ihn allesamt nicht völkerrechtlich anerkannt haben. Von dieser Warte aus ist etwas zuviel Vorsicht sicher besser als zuwenig.


    Zitat

    Ich: Von vorschreiben war wohl keine Rede. Und ich denke schon, dass man sich unter ´"Freunden" auch mal einen Tip geben darf. SchlieÃlich sind wir nicht nur Freunde, sondern auch Wirtschaftspartner und letzten Endes alle Bewohner dieser einen Welt...


    Solche "Tips" bringen herzlich wenig, ansonsten wäre das Tibet-Problem oder etwa Guantanamo nicht so ausgeartet. Man lässt sich nunmal nicht gern von anderen reinreden, und schon garnicht durch "Schaufensterpolitik". Am ehesten erreicht man was mit stiller Diplomatie, und von der werden wohl auch wir nicht allzuviel mitkriegen...


    Zitat

    Ich: ??? Hä? Natürlich muss man sich an einen Tisch setzen und verhandeln. Zum einen ist auch die Hamas nicht nur ein "Haufen von Terroristen", sondern zugleich auch eine Organisation, die durch ihre Arbeit "z.b. unterhält sie Schulen und Krankenhäuser) bei der Bevölkerung hohes Ansehen genieÃt. Natürlich ist es nicht schön, wenn man sich mit jemandem an einen Tisch setzen soll, der einem ans Eingemachte will, aber wann immer Krieg geführt und beendet werden sollte, setzten sich die "Feinde" an den Verhandlungstisch. Und mitunter hat das funktioniert.


    Krieg wird eigentlich immer zwischen souveränen Staaten geführt. Die Hamas geht aber von der Prämisse aus, dass der Staat Israel nicht existiert, nicht existieren darf und vernichtet werden muss. Da frage ich dich: Worüber soll man dann reden?


    Natürlich ist die Abriegelung von Gebieten schlimm für die Zivilbevölkerung, keine Frage. Es scheint aber keine brauchbare Alternative zu geben. Das liegt auch daran, wie Tobius schon geschrieben hat, dass unheimlich viel von den Hilfsgeldern versickert. Und Treibstoff ist zwar notwendig, damit Krankenwagen fahren können, aber man kann ihn eben auch für Raketen benutzen. Von daher kann ich die Israelis verstehen, wenn sie in dieser Hinsicht lieber auf Nummer Sicher gehen wollen.

    • Offizieller Beitrag

    natürlich lässt sich treibstoff auch für raketen benutzen, auf die von der Hamas eingesetzten qassam-raketen trifft dies aber zum beispiel gar nicht zu.


    Was das Verhandeln angeht: Ex-US-Präsident J. Carter war ja eine knappe Woche im Nahen osten und hat unter anderem mit Vertretern der Hamas gesprochen. Diese erklärte sich sowohl zu Verhandlungen mit Israel, als auch zu einer Waffenruhe bereit.
    Es gibt also auch in der Hamas "gemäÃigte" Kräfte. Da kann man ansetzen, stärkt man diese, tritt man mit ihnen in Verhandlungen, die zu Erfolgen führen, kann sich ein echter Friedensprozess entwickeln.
    Das beidseitige Beharren auf ihren "Mindestbedingungen" hingegen blockiert jede Annäherung...

  • Ich denke, dass sowohl du, Onkel B, als auch ich unsere Positionen klar abgesteckt haben. Ich will diese jetzt auch gar nicht rekapitulieren, da ich die vorhergehenden Textwüsten nicht noch einmal zu durchforsten bereit bin. Ich kann dir aber versichern, dass der ein oder andere Kopfschüttler auf deine Kappe geht. Tritonius hat bereits zwei bedeutende Punkte besprochen. Eine weitere Diskussion würde nur dazu führen, Argumente zu wiederholen und am Ende bliebe alles so wie es jetzt ist.


    In meinen Augen irrst du mit deinen Ausführungen gewaltig, zudem du meine Worte partiell schlichtweg falsch ausgelegt hast (z.B. habe ich "nur" gefordert, dass du deine Polemik zurückschrauben solltest; von einem völligen Verzicht auf Polemik war nie die Rede), aber wie du bereits sagtest, hat natürlich auch jeder das Recht auf eine falsche Meinung, wie du sie in meinen Augen hier vertrittst.


    Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass 2000 ein eigenständiger Palästinenser-Staat hätte entstehen können. Arafat hatte damals einfach zu so ziemlich allen kontroversen Punkten schlichtweg Nein gesagt. So, das sagst du selber, kann man keine Verhandlungen führen, denn dafür wäre ein Dialog von Nöten und für den braucht man bekanntlich zwei Parteien.


    Zu meiner Ausdrucksweise:
    Wie gesagt, vor allem dein Einführungsbeitrag bleibt für mich Stuss. Ich könnte es auch eine Abfolge fragewürdiger Thesen schimpfen, aber das wäre in meinen Augen purer Euphemismus von dem ich mich möglichst weit zu distanzieren suche. Nebenbei bemerkt, hatte ich ein "pardon" vor den besagten Stuss gesetzt - nur zu deiner Information.

    • Offizieller Beitrag

    Wo ist denn bitte schön der Unterschied, wenn ich schreibe "Du schreibst Stuss" zu "Pardon, Du schreibst Stuss". Du stellst in beiden Fällen fest, dass ich Stuss schreibe. Was meine Ausführungen einfach absolut herabqualifiziert, sie null und nichtig macht, denn es ist "Stuss".
    Ich denke, man kann eine andere Meinung auch anders ausdrücken, zum Beispiel in dem man schreibt "Ich sehe das anders..." oder "meiner Meinung nach..." etc....


    Mit "entlarven" "Stuss" "Recht auf falsche Meinung" zeigst Du mir aber sehr deutlich, was Du von mir hälst...

  • Um mal wieder was zum Thema beizutragen :rolleyes:


    Zitat

    natürlich lässt sich treibstoff auch für raketen benutzen, auf die von der Hamas eingesetzten qassam-raketen trifft dies aber zum beispiel gar nicht zu.


    Da muss ich ganz ehrlich passen. Ich hab mich jetzt noch ein bisschen schlau gemacht, und anscheinend hast du recht. Nach der einen Quelle, die ich gelesen habe (man weià ja nie, ob Schäuble mitliest, deshalb google ich jetzt nicht zu sehr nach Qassam-Bauanleitungen :P ), basiert der Treibstoff wohl auf Dingen wie bspw. Düngemittel, das aus Israel importiert wird. Auch in diesem Fall stellt sich aber die Frage, was dann eine angemessene israelische Reaktion wäre: Düngemittelverkauf überwachen? Verkauf stoppen? Grenzen dichtmachen? Ich weià auch ehrlich gesagt nicht, wie einfach man solche Stoffe ersetzen könnte...


    Zitat

    Was das Verhandeln angeht: Ex-US-Präsident J. Carter war ja eine knappe Woche im Nahen osten und hat unter anderem mit Vertretern der Hamas gesprochen. Diese erklärte sich sowohl zu Verhandlungen mit Israel, als auch zu einer Waffenruhe bereit.


    Soweit ich die aktuelle Lage überblicke, hat die Hamas schon wieder viel relativiert:
    - Israel wird auf keinen Fall anerkannt
    - Maximal 10 Jahre Waffenstillstand, wenn sich Israel auf die 1967-Grenzen zurückzieht
    - Entscheidung durch eine palästinensische Volksabstimmung (gemeint sind übrigens alle Palästinenser weltweit und die Hamas fühlt sich auch nicht an das Ergebnis gebunden...)


    Natürlich sind Verhandlungen offenen Kriegshandlungen immer vorzuziehen, aber die Anerkennung der gegenseitigen Existenzberechtigung ist hierfür absolut nötig.

    • Offizieller Beitrag

    Deinem letzten Satz kann ich nur zustimmen. Das problem ist aber natürlich, dass solche Garantien abzugeben das Eine ist, die Durchsetzung etwas ganz anderes. Auch wenn die Hamas momentan als "die Palästinenser" gesehen wird, sie ist nur eine Gruppe unter vielen. Mit Untergruppierungen, "militärischem Arm" usw.
    Da kann man befehlen, was man will, irgendjemand wird immer wieder Gewalt ausüben, sei es aus "religiösem fanatismus", aus Rache für erlerbten Verlust, aus politischer Opportunität oder was weià ich.
    Und das trifft natürlich auf beiden seiten zu, denn auf beiden seiten hat es Verluste gegeben, sind Ãngste da. Und da wo Ãngste sind, wird es immer auch jemanden geben, der sich diese zunutze macht.


    Deshalb halte ich es ja für so wichtig, dass man sich wenigstens an den Verhandlungstisch setzt und miteinander redet...

    • Offizieller Beitrag

    "Im Mai werden jüdische Organisationen den 60. Jahrestag der Gründung des Staates Israel feiern. Im Zusammenhang mit Jahrhunderten der Verfolgung, die im Holocaust gipfelte, ist dies gut zu verstehen. Aber wir sind Juden, die nicht feiern werden. Denn nun ist es an der Zeit, die Erzählung der anderen anzuerkennen, den Preis, den ein anderes Volk für den europäischen Antisemitismus und Hitlers völkermörderische Politik gezahlt hat. Wie Edward Said sagte, was der Holocaust für die Juden, ist die Nakba für die Palästinenser.


    Im April 1948, dem Monat des schändlichen Massakers von Deir Yassin und des Granatwerfer-Angriffs auf palästinensische Zivilisten auf dem Marktplatz von Haifa, wurde der Plan Dalet umgesetzt. Er sorgte für die Zerstörung palästinensischer Dörfer und die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung auÃerhalb der Staatsgrenzen. Wir werden nicht feiern.


    Im Juli 1948 wurden 70000 Palästinenser bei Sommerhitze ohne Nahrung und Wasser aus ihren Häusern in Lydda und Ramleh vertrieben. Hunderte starben. Dies wurde als Todesmarsch bekannt. Wir werden nicht feiern.


    Insgesamt wurden 750000 Palästinenser zu Flüchtlingen. Etwa 400 Dörfer wurden von der Landkarte getilgt. Damit war die ethnische Säuberung noch nicht zu Ende. Tausende Palästinenser (israelische Staatsbürger) wurden 1956 aus Galiläa vertrieben. Und noch viele Tausende mehr, als Israel das Westjordanland und Gaza besetzte. Kriegsflüchtlinge haben nach internationalem Recht und kraft UN-Resolution 194 einen Anspruch auf Rückkehr oder Entschädigung. Israel hat dieses Recht nie anerkannt. Wir werden nicht feiern.


    Wir können nicht den Geburtstag eines Staates feiern, der auf Terrorismus, Massakern und der Enteignung des Landes eines anderen Volkes gegründet ist. Wir können nicht den Geburtstag eines Staates feiern, der auch jetzt noch ethnische Säuberungen betreibt, der internationales Recht verletzt, der eine ungeheuerliche Kollektivstrafe über die Zivilbevölkerung von Gaza verhängt und der weiter die Menschenrechte und nationalen Bestrebungen der Palästinenser verneint.


    Wir werden feiern, wenn Araber und Juden als Gleiche in einem friedlichen Mittleren Osten leben. "


    Dieser Text ist nicht von mir. Er ist auch nicht von irgendeiner "rechten" oder "linken" Organisation. Er erschien am 30.04.2008 in der englischen Zeitung "The Guardian" und wurde von über 100 prominenten britischen Juden unterzeichnet. Link: http://www.guardian.co.uk/worl…/israelandthepalestinians
    Ich hoffe, dass niemand diesen Menschen Hetze oder Antisemitismus vorwerfen wird...

  • Zitat

    Original von eXeKuToR
    ich tendiere eher zu Onkel Bs ansicht, meiner meinung nach ist Israel keinesfalls ein unschuldiges land, das sich gegen die bösen Palästinenser nur verteidigt, gräueltaten gibt es auf jeder seite mehr als genug


    Dieses Forum ist keinesfalls Haufen von Naivlingen, die denken Israel sei ein unschuldiges land, das sich gegen die bösen Palästinenser nur verteidigt.
    (ich sage nicht, dass du dies unterstellt hättest, sondern nur, dass deine Begründung zu OnkelBs Ansicht zu tendieren ziemlich dünn ist)


    Zitat

    Original von eXeKuToR
    also ich bin der meinung, die palästinenser und juden nehmen sich in diesem konflikt gar nichts, ob es nun die Hamas oder die israelische regierung ist, beide dürfen sich über die reaktion des gegenübers nicht wundern


    Zugegeben, ich bin selbst ein Feind von "was wäre wenn"-Spielchen, aber was wäre wenn die Hamas die militärischen Mittel wie die israelische Regierung hätte und Israel schwach wie die Palästinenser wäre ?


    Nun zu meiner Meinung.
    Antisemitismus und Rassismus verabscheue ich, solange ich mich erinnern kann. Allerdings habe ich mich noch vor einem Jahr selbst als Antizionist bezeichnet. Ich war der Meinung, eine Religionsgemeinschaft oder ethnische Gruppe brauche keinen eigenen Staat; ihre Angehörigen könnten in verschiedenen Staaten friedlich existieren, falls sie dort geschützt sind und mit den anderen Gruppen ein "Wir sitzen in einem Boot"-Gefühl entwickeln. Dieses Ideal unterstütze ich zwar immer noch, bin aber inwzischen zur Einsicht gekommen, dass es leider oft nicht realistisch ist. Gerade mit Blick auf die jüdische Geschichte habe ich Verständnis für den Zionismus ( jedoch nicht für die Art und Weise, wie er umgesetzt wird ).
    Die Palästinenser können einem wirklich leid tun, weil sie der Vertreibung und Isolation durch Israelis schutzlos ausgeliefert sind, während vom Westen kaum Widerstand kommt. Die Europäer verwechseln oft Verantwortung gegenüber Israel mit Maulkorb gegenüber der israelischen Regierung. Unsere Kanzlerin muss ich allerdings in Schutz nehmen. Für sie wurde extra eine Ausnahme gemacht; dort wo sie auftrat dürfen normalerweise nur Staatsoberhäupter sprechen, also war das wohl nicht die richtige Gelegenheit um die Meinung zu geigen.
    Damit es überhaupt so etwas wie Friedensverhandllung geben kann, muss erstmal Waffenstillstand herrschen. Wenn jedoch bereits ein Waffenstillstand an politische Forderungen gekoppelt ist, bedeutet das nichts anderes als deren gewaltsame Erpressung. Auf diesem Weg ist kein Land in Sicht.
    Noch ein Wort zu dem Zeitungstext: Es ist lobenswert, dass diese Juden die an den Palästinensern verübten Untaten anerkennen. Aber allein aufgrund des Zitats "was der Holocaust für die Juden, ist die Nakba für die Palästinenser" hätte ich ihn nicht unterzeichnet.

    Das Parteiprogramm der AfD verschweigt die feuerlöschende Wirkung von CO2 !

  • Zitat

    Original von Lord_Helmchen
    Noch ein Wort zu dem Zeitungstext: Es ist lobenswert, dass diese Juden die an den Palästinensern verübten Untaten anerkennen. Aber allein aufgrund des Zitats "was der Holocaust für die Juden, ist die Nakba für die Palästinenser" hätte ich ihn nicht unterzeichnet.


    Dem muss ich mich absolut anschlieÃen. Der Text mag zwar hier und da nicht völlig aus der Luft gegriffen sein, obschon ich manche Standpunkte nicht wirklich nachvollziehen kann, wenn etwa von "ethnischer Säuberung" oder "Kollektivestrafe" die Rde ist, jedoch nimmt sich der Text jedwede Diskussionswürdigkeit allein durch die von Lord Helmchen zitierte Wendung: "(...) was der Holocaust für die Juden, ist die Nakba für die Palästinenser."


    Da zeigt sich halt, dass Linksextremismus und Rechtsextremismus zuweilen gar nicht so weit auseinander liegen. Während die Rechten den Holocaust leugnen, wollen die Linken überall den Holocaust heraufbeschwören. Ich würde die Haltung der Juden, die diese Erklärung unterzeichneten mit der Haltung der Linken in Deutschland vergleichen, die "Nie wieder Deutschland" skandier(t)en. Somit also keinesfalls eine Mehrheitsbewegung, weshalb ich jetzt nicht behaupten würde wollen, dass die Unterzeichner dieses Dokumentes als repräsentativ für die Haltung der Juden der Welt gelten können. Schaue ich nämlich nach Israel dieser Tage, dann scheinen die Juden, die sehrwohl ihr Staatsbestehen feiern, wozu sie meiner Meinung nach auch jedes Recht haben, eindeutig in der Ãberzahl zu sein.


    Ich hoffe, dass die Feierlichkeiten nicht von arabischen Anschlägen überschatten werden...

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiß, die "Forderung" nach einem Waffenstillstand und nach Verhandlungen war gewaltiger Stuss, nichtsdestotrotz ist es jetzt anscheinend enlich so weit. Heute morgen trat ein Waffenstillstandsabkommen in Kraft, welches immerhin auf 6 Monate angelegt ist. Neben Verhandlungen mit den Palästinensern will Israel anscheinend auch mit dem Libanon zu territorialen Fragen verhandeln.
    Für die Menschen im Nahen Osten ist dies sicher erstmal ein Anlass zur Hoffnung, egal, wie lange die Waffenruhe auch letztendlich dauern wird. Verhandlungen sind möglich, ein erster Schritt ist getan. Hoffen wir, dass sich die Vernunft durchsetzt...

  • Bevor hier (vorsätzlich) ein falscher Eindruck erweckt wird und Tatsachen verdreht werden:


    1.
    Es fanden nur indirekte Verhandlungen statt, die von ägyptischer Seite geführt wurden. Der Staat Israel hat somit in keiner Weise mit den Terroristen der Hamas "verhandelt".


    2.
    Der Waffenstillstand ist Symbol für die Probleme der Hamas im Gaza-Streifen, da diese somit versucht, aus der Umklammerung, welche Israel seit Monaten aufrechterhalten hat, zu entkommen.


    3.
    Haben unzählige militante Splittergruppen der Hamas erklärt, dass dieser Waffenstillstand nicht für sie gelte.


    4.
    Wäre ein Ablehnen des diplomatischen Ergebnisses durch Israel ein Affront gegenüber der ägyptischen Diplomatie gewesen.


    5.
    Glaubt niemand daran (gut, außer vielleicht einem), dass der Waffenstillstand lange halten wird. Ich zitiere:


    Zitat

    Original vom Spiegel Online
    [...]Israel will zudem beweisen, dass es alle diplomatische Möglichkeiten ausschöpft, bevor es die an sich geplante Militäroperation im Gaza-Streifen beginnt, mit der sie dem Raketenhagel von dort aus ein Ende setzen will.


    Für den Fall, dass die Waffenruhe nicht hält, was sie verspricht.