Was hört ihr grade?

  • Wer von Euch hat denn heut (jetzt gerade vorbei) den Thomas Quasthoff im 3SAT genossen. Ich ja!
    Ich selber bin ja nun ein völlig einseitiger Jazz-Jünger seit meinem 14 Lebensjahr. Davor hatte ich in Musik eine glatte 6 und wurde vom (klassischen) Musiklehrer wutentbrannt (nach einem lauten Rölpser bei einem Klassiker, weiß nicht mehr, wer das war, Betthofen oder Bramms) an den Ohren gepackt und im Musiksaal rundgeschleudert!
    Na, dieser Quasthoff ist ja nun nicht so einseitig, wie ich und hat in dieser gerade abgelaufenen Sendung so ziemlich alle Strömungen aufgegriffen - Soul, Blues, Beatles, J. Hendrix, Country, mir Unbekannte - es war für mich halt richtig sensationell! Nur Südamerika hat er ausgelassen und so Exotics wie Indien und Australia!
    Wenn ich mir im Moment so die aktuelle, wirklich für mich zählende Musikszene anschaue, dann haben wir Deutsche im Moment so richtige Joker:
    Tokyo Hotel
    LENA :thumbup:
    Till Brönner :thumbup: :thumbup:
    Helmut Quasthoff :thumbup: :thumbup: :thumbup:
    Und mich :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup: :thumbup:
    Gruezi, frifix.

  • das hab ich mir auch erst gedacht (ich mag die überhaupt nicht), aber wenn man mal bedenkt, dass die in der welt shcon nen namen haben...
    hier in mexiko ist es so, dass wenn man nach deutschen bands (oder sängern) fragt, man als erste antwort rammstein und als zweite tokio hotel. bei tokio hotel isses aber ganz genau so wie in deutschland: entweder lieben oder hassen (oder wie ich, einfach ignorieren).

  • The milky way.
    Gar nicht so übel. Hab mir das eine zeitlang angehört, dann sprang halt der Funke doch nicht über.
    Auf Trance steh ich wohl nicht. Aber wirklich besser, als das Gedudel, was uns so in den Charts oder der "Heimatbühne" so angeboten wird.
    Gruß, frifix.

  • Schön, Grumpy, altes Haus, mal wieder von Dir zu hören!
    Und Dein Beitrag ist gut!
    Ich glaube IP hat das folgerichtig von sich gegeben: Jeder entscheidet sich für die Musik, von der er als erstes überzeugend angepackt worden ist.
    Zuerst hatte ich noch ein "aber" vor das "ich glaube" gepackt. Das war falsch. Habe ich gelöscht!
    Gruß, frifix.

  • Ich selber bin ja nun ein völlig einseitiger Jazz-Jünger seit meinem 14 Lebensjahr.


    Wenn ich sage, ich höre Jazz, dann sagt das genauso wenig aus, wie wenn ich sage, ich höre Klassik.


    Aufgrund der unscharfen Bestimmung deiner Musikvorlieben kann man mit deiner Selbsteinschätzung als "Jazz-Jünger" nichts anfangen.


    Was heißt "Jazz" also für dich?


    (Bei Quasthoff habe ich nur kurz reingezappt: Die Arrangements schienen mir seltsam 'blutleer' und ließen mich in Verbindung mit dem Vorspann, der unerträglich auf der Klassikherkunft Quasthoffs rumritt, schnell wieder ausschalten.)

  • Tobius: Tja, was soll ich Dir da sagen. Wenn Du Dich doch noch zur Sander-Map meldest, kann ich Dir richtig Handfestes sagen und das auch begründen.
    Aber Jazz! Wie schon gesagt, das war und ist meine Musik seit über 55 Jahren. Und was Ihr Jungspunte nicht vergessen dürft:
    Die Klassische Musik hat so ein paar mickrige Grundlagen für den Jazz geliefert, aber der Jazz hat die Grundlagen für ALLES das gelegt, was danach kam, Eure Musik!
    Er basiert auf Improvisation, Spannung zwischen Rhytmusgruppe und Melodielinie sowie einer Instrumente-Beherrschung, die über das der klassischen Musik hinausgeht. Warum? Weil die klassische Musik die Vorgaben des Komponisten wiedergeben will, der Jazz aber die Musiker und ihre Individualität fordert. Und sich dabei auf die Musik konzentriert und nicht auf kreischende Girls oder penunzenbringende Charts.
    Nur bezüglich Alkohol und Drogen ähnelt es der Rock- und Popscene.
    Aber wenn Du mehr und Fundierteres über Jazz wirklich wissen willst, da gibt es wesentlich bessere Verfechter als mich!
    Was Django Reinhardt mit verkrüppelten Fingern auf die Saiten gebracht hat, macht dem jedenfalls so schnell keiner der neuen Gitarrenhelden mehr nach! Und Quasthoff mag nicht Deinen Geschmack treffen,
    ich bewundere aber bei ihm, daß er einer der wenigen ist, neben Till Brönner, der eben mehrere Musikströmungen unserer Zeit aufgreift und, wenigstens für mich, überzeugend präsentiert.
    Der Umsatz mit Jazzplatten damals und mit Jazz-CD's heute beträgt stets ziemlich konstant 1 % an der gesamten Musikvermarktung. Juchhu!
    Gruß, frifix.

  • Deine Ausführung hat kein bisschen an Schärfe gewonnen.


    Einzig Allgemeinplätze ("[Jazz] basiert auf Improvisation, Spannung zwischen Rhytmusgruppe und Melodielinie" oder "Die Klassische Musik hat so ein paar mickrige Grundlagen für den Jazz geliefert (...)") oder falsche Behauptungen ("der Jazz hat die Grundlagen für ALLES das gelegt, was danach kam" -> Wenn überhaupt, dann war's der Blues) finden sich, die bald weniger aussagen als das, was du vorher sagtest.


    Ich frage also nochmal: Was verstehst du unter "Jazz"? Unter dem "Jazz", der dich überzeugt.


    PS: Was hat Sander mit Jazz zu tun? Eben. Dazu werde ich mich noch äußern, keine Sorge.

  • Tobius: Wenn Du nicht mal weißt, daß Blues eine der ersten, wenn nicht die erste Grundsäule des Jazz war (Bessie Smith, Ma Rainey, Muddy Waters, B.B.King), dann hat es für mich wenig Zweck, da weiterzuargumentieren. Ich stelle die Diskussion hierüber ein.
    Gruß, frifix.

  • ich glaube die betonung der frage liegt eher so: "was bedeutet jazz für dich?"

    ich hoffe das hilft weiter, wenn nicht isses auch wurscht denn ich glaube dass hier ist der falsche thread für ne diskussion... hier sollte ja eigentlich nur gepostet werden was man grad hört.

  • Tobius: Wenn Du nicht mal weißt, daß Blues eine der ersten, wenn nicht die erste Grundsäule des Jazz war (Bessie Smith, Ma Rainey, Muddy Waters, B.B.King), dann hat es für mich wenig Zweck, da weiterzuargumentieren.


    Nun ja, siehst du frifix, es ist ganz genauso wie Naskaldar gesagt hat: "Was bedeutet Jazz für dich?"


    Deine Auffassung, Blues sei Grundbestandteil des Jazz, sagt schon vielmehr aus als all das, was du vorher an Allgemeinplätzen von dir gegeben hast. Dass du aufgrund divergierender Auffassung bzgl. "Jazz" die Zelte abbrichst ebenso viel.


    Und nein, es ist keineswegs notwendig, Blues als Grundbestandteil des (modernen) Jazz zu betrachten, ebensowenig wie Swing.


    Natürlich, historisch betrachtet, standen am Anfang um die Jahrhundertwende in New Orleans Ragtime, Blues und traditionelle Tanzmusik auf dem Plan. Nur eine allgemeingültive Aussage wie "Blues ist Grundbestandteil des Jazz" lässt sich daraus nicht ableiten, denn Blues ist nicht gleich Jazz, obschon im allgemeinen Jazz Anleihen aus dem Blues nehmen kann. Das ist ein wichtiger Unterschied, denn es gibt schlichtweg keine allgemeingültige Definition von Jazz, was deine zitierte Behauptung fälschlicherweise nahelegt, die -- wenn überhaupt -- dann am ehesten auf die frühen Epochen des Jazz zutrifft, in denen die Blue Notes stilbildend waren.


    Aber ganz gleich, wie man über die Grundbestandteile des Jazz denkt: Du scheinst geflissentlich übersehen zu haben, das du gar kein "Entkräftungsargument" geliefert hast. Historisch betrachtet nämlich kam der Blues faktisch vor dem Jazz (was auch logisch notwendig ist, damit jener deiner Aussage nach für diesen die Grundlagen bilden konnte). Und die Rockmusik hat sich nicht hingestellt bei Miles Davis und Louis Armstrong, sondern wird allgemeinhin als eine Vereinigung von Rhythm'n'Blues und Countrymusik verstanden (natürlich gab's noch weitere soziale usw. Einflüsse), als sie in 1950ern zunehmend an Poplurität gewann.


    Außerdem ging's mir überhaupt nicht um eine Diskussion, dir anscheinend schon, sondern lediglich um die von Naskaldar aufgegriffene harmlose Frage: "Was bedeutet Jazz für dich?"