Wie sagt doch so schön der Butler von Miss Sophie: Same procedure as last year? Na ja, etwas mehr Zeit für die Wiederholung haben wir uns schon gegönnt!
Habe gerade die Pergola schön frisch gestrichen und neu mit Sonnenschutz bedeckt. Glänzt richtig schön dunkelbraun, Xyladex nogal. Habe da so gut zwei Liter aufgepinselt, unten gut mit Pappe abgedeckt. Das hätte ich fast sein lassen können, dank mittlerer Windgeschwindigkeiten verteilten sich die naturgemäß runterfallenden braunen Tropfen in weitem Umkreis. Ging aber mit Nitro gut zu entfernen, war nur eine mühsame Arbeit mit Knien und Bücken. Zum Schluß war nur noch ein kläglicher Rest voll braune Brühe übrig und die habe ich denn auch in ein Marmeladenglas gefüllt. Pinsel, Glas, Putzlappen, Draht, Nägel und weiter so ein paar noch zu verarbeitende Materialien blieben auf dem Gartentisch zurück! Und aus Vorsichtsgründen, weil es sonst heftigen Anpfiff von meiner Präsidentin gesetzt hätte, wurde unter das Glas mit der Farbe eine Pappe gelegt…….. Undenkbar, braune Flecken auf dem Tisch!!!
So etwa 2002, als wir gerade eingezogen waren in unser neues Domizil, erschien uns insbesondere die Farbausstattung unseres Heims überstreichwürdig. Die Präsidentin legte innen los mit Dispersionsfarbe weiß, ich außen an Regenrinnen, Gartenmöbeln usw. mit so richtig fettem Weißlack. Plötzlich ein Schrei innen, der Präsidentin war das kleine Farbgefäß umgefallen und ich mußte nach passenden Mitteln zwecks Reinigung suchen. So ganz konnte ich mich (leider) nicht beherrschen, und so fielen denn auch ein paar Worte so Richtung „baselig“ „schußelig“ usw.
In meiner darauffolgenden Hilfsbereitschaft habe ich dann meine Arbeitsstätte zumindest grob fahrläßig vernachläßigt. So kam es, daß während der innen stattfindenden Säuberungsaktion außen mein Weißlackeimer wesentlich größerer Dimension dem frühnachmittags auffrischenden Marinadawind Anlaß zu einer größeren Attacke gab, welche dann auch innen in einem lauten Knall hörbar wurde. Ja, so ein dreiviertel voller 2,5 kg Farbeimer läßt sich normalerweise nur von einem ausgewachsenen Trammi (wir Deutsche bleiben bei DER Trammi, eigentlich ist das Ding eine Traminada!!!) umpusten, nicht aber von dem Wuschwind aller Kitesurfer. Aaaaber: Auf Anweisung meiner Präsidentin stand der Farbtopf auf einem ziemlich großen Stück Pappe! Und das gab DEM Marinada den gewünschten Auftrieb. Und dem Farbeimer den Abtrieb! Zum Glück ist meine Präsidentin sehr sanftmütig, so daß ich mit dem sprichwörtlichen „blauen Auge“ davonkam. Die Innenreinigung war ein Klacks gegen das, was draußen anstand. Weißlack auf Natursteinplatten spottet jedem, der sich um Rückgewinnung der ursprünglichen Natur bemüht. Erst im nächsten Jahr, als willfährige Kräfte gegen Entgelt unseren rückwärtigen Garten mit Rosa-Gres-Fliesen belegten, waren die Spuren des Eimerunfalls Geschichte.
Nun wieder heute, April 2011, ein wunderschöner Ausflug an den Sandstrand an der Bahia de Roses. Wir genossen die Sonne und das ruhige Meer. Dann kamen die ersten schwarz eingepackten, stolzen Muskelprotze mit ihren bunten Flatterdingern. Gingen in die allmählich aufkommende Gischt und ließen die farbigen Gleiter himmelwärts steigen, während sie selbst sich, wagemutig wie Siegfried, dem Drachenkampf stellten. Uns Oldies wurde es zu kalt und windig, außerdem stellte sich Hunger ein. Also ab nach Hause, die Präsidentin ging an den ihr angestammten Platz, der mit H anfängt, ich sehe gewohnheitsmäßig nochmal im Garten nach dem Rechten! Dem Rechten??? Zum Glück läßt sich braune Holzschutzfarbe relativ leicht mit Nitro von Fliesen entfernen. Das und eine Menge Knie- Bück- und Rubbelarbeit liegt nun hinter mir, die Ceramicas sind wieder fast so hell wie vorher, nur die Fugen werden fürs Erste an einigen Stellen braun statt grau bleiben!
Nie wieder Pappe unter einen Farbtopf! Nieeeee meeeeehr in Empuria! Rrrrr!