Eigentlich sind ja alle Zusammenhänge offensichtlich.
Aus meiner Sicht wichtig zu erkennen ist ersteinmal, dass niemand in Deutschland keine Steuern zahlt (ja, auch die Ärmste Hälfte zahlt Steuern).
Wer so wenig verdient, dass er keine Einkommenssteuer zahlen muss (7% der Deutschen), der wird sein gesamtes Geld konsumieren müssen, bezahlt ergo durchschnittlich 18 Prozent (Konsum-)Steuern.
Wer steuerpflichtig ist muss inklusive Abgaben für Rente und Arbeitslosenversicherung bereits 30% Steuern bezahlen. Bei Kranken- und Pflegevesicherung inklusive beginnt der effektive Steuersatz bei 44%.
Die Ärmsten 77% zahlen ohne Kranken- und Pflege-Versicherung bereits 35% Steuern und können nach Bezahlen der KV noch über 55% ihres EKs verfügen.
Je höher das Einkommen, desto unwichtiger werden Sozialabgaben und Konsum-Steuer. Wer also die Ärmsten entlasten will, der redet nicht von der Einkommenssteuer, sondern von Mehrwertsteuer, bzw. Zusatzsteuern wie Strom- oder Erdöl-Steuer.
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Nagut, machen wir mal 'n Cut, bin eh' abgeschwiffen^^
Aber vor der bald anstehenden Diskussion (spätestens Wahlkampf), ist der geschilderte Hintergrund ja nicht uninteressant. Nur wiederhole ich hier am besten nochmal: Is' alles hochschwammig berechnet - viel geschätzt und gerundet. Aber selbst mit den wohlwollenden Zahlen (zB haben wir die Gruppe "unter 24.000" in "verdienen alle 24.000" zusammengefasse), läßt sich der Zusammenhang zeigen.
Ich wollt' nur schnell noch 'n paar Lösungsansätze reinwerfen:
a) Steuern von Waren auf Null
Ja, mein ich ernst. Warum überhaupt doppelt besteuern? Also warum gibt's Steuerfreibeträge, aber man muss trotzdem Mehrwertsteuer bezahlen? Warum x Euro EK-Steuer, und dann auf 50.000 für's Auto trotzdem satte 19% MWSt? Mir erschließt sich ehrlich kein Sinn dahinter, außer eben Ausländer, bzw. Exporte. Bei Exporten könnte man praktisch Zölle anschaffen (bzw. die MWSt. einfach belassen -> geht wegen EU-Recht btw. gar nicht glaub ich; keine nationale Bevorteilung!), und bei Käufen von Ausländern im Inland bräuchte es dann ein System (also keine Ahnung; Personalausweis?!), aber ist das der wesentliche Grund für die Doppelbesteuerung?!
Ich meine, wenn ich Waren herstelle oder Dienstleistungen anbiete, dann ja nur, um was zu verdienen. Ergo, um mein Einkommen zu steigern, worauf ich EKSt zahle. Wofür MWSt bzw. Umsatzsteuer?
b) Verkehr-, Energie-, Gesundheit verstaatlichen
Erstens gibt's im schönen Amerika eine millionen Beispiele, wie private Gesundheitsversorgung endet - kommt zwar hier nicht im Fernsehen, kann man aber auf YT gucken. Siggi sagt zwar: "Nationales Recht kann durch TTIP nicht gebrochen werden, und wenn wir etwas wollen, dann kann TTIP das hier nicht ändern!", seit TTIP-Leaks wissen wir aber, das Privatisieren des Gesundheitswesens ist ausdrücklicher Bestandteil des Vertrags. Gilt Siggis Aussage dann immernoch?, wenn wir 'n Vertrag unterschreiben, wo drin steht, US-Firmen dürfen unsere Krankenhäuser kaufen?
Also, das sind Dinge, mit denen man den Ärmsten helfen könnte. Energie mit 70% zu besteuern, ist ein glatter Faustschlag ins Gesicht der Ärmeren Hälfte. Auch der Verkehr-, Maut-, ÖPNV, das sind alles Dinge, mit denen man den Armen helfen könnte. Ob ein Armer nix hat, ist ihm offenbar egal (höre da zumindest nie jemanden meckern), wenn er bei Krankheit nix mehr bekommt, oder seine Mobilität/Elektrizität verliert; dann könnte er aufmucken!
c) Gewinne aus Geld zu 95% besteuern
Ich seh das so: Entweder, Du bist dafür, oder Du bist ein Ar***och, dass zu faul zum Arbeiten ist und durch Nichtstun Geld mit seinem Geld "verdienen" will. Basta.
Klar, jetzt kommen die Standardmotzkis, hier auch zurecht, "dann investiert ja keiner mehr!". Klar, es muss zwischen Geld aus Geld, und Geld aus Investition unterschieden werden. Wie das genau gehen soll, lass' ich offen (ätsch^^), nein im Ernst: Da gäbe es hunderte Modelle, (Staat investiert, Zinsen abhängig der Investition (wie Börse, aber ungleich Sparkonto), was hieße es, in Staatsanleihen zu investieren, etc., ->neues Thema)
d) Einkommen besteuern
Wenn die MWSt. wegfällt, haben alle weniger Kosten (wenn die Händler die Preise ohne MWSt. so weitergeben->sollte in der freien Marktwirtschaft ja so sein), ergo können die Steuer-Freibeträge, bzw. kann der Harz4-Regelsatz sinken. Die Alternative wären höhere Einnahmen, was die Einkommen-Steuern ebenso steigen ließe.
In Zahlen fielen 180 Milliarden € Umsatzsteuer weg, bei aktuell ebenso hohen Einkommensteuern. Der Effekt des Wegfallens der MWSt. müsste die Einkommens-Steuer also verdoppeln, (was er nicht macht), ergo müsste man tatsächlich (schluchz), mal da zupacken, wo Geld schlummert und nichts macht! Wenn die Reichen das Geld wenigstens ausgeben wüden, verdiente der Staat ja schon 19%, aber es schlummert ja nur und wird im PC 'ne größere Zahl. Die vererbt wird, und wieder größer wird. Vererbt, und wieder größer wird..
Das Verstaatlichen von Energie-, Gesundheit-, und Verkehrs-Netz kostet natü.. halt! Völliger Quatsch, das kostet gar nichts, also zumindest nichts laufend. Klar muss man die Dinger erstmal (zurück)kaufen, wir sind ja nicht in Venezuela^^. Aber ansonsten finanzieren sich die Dinger ja selbst, sonst gäb's ja keine privaten Investoren, was?! Ich meine zB., wenn RWE dem Staat gehöre, kann man 70% des Strompreises weglassen (die Steuern zur Zeit; kann man btw. auch ohne Besitz), und würde ja trotzdem noch den Gewinn einstreichen, der zur Zeit an (größtenteils) ausländische Investoren geht. Bus, Bahn. Telefon, Internet, Autobahn genauso. Warum muss da verdient werden, bzw. warum hatte man bei sowas überhaupt mal gesagt, das macht besser der Staat?!
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Naja, bin ein bißchen ins Träumen gekommen, entschuldigt. Sind einfach Dinge, die mal grundlegend interessant wären, und nicht ob gestern 4 und vorgestern 0 Flüchtlinge nach Griechenland aus der Türkei gekommen sind (kein Witz btw. die Zahlen). Dieses "Wegnehmen" von den Flüchtlingen, ist doch totaler Quatsch, ehrlich. Ob mit Flüchtlinge, ob ohne Flüchtlinge, wir haben doch die schwarze Null?! Pleite wegen der Flüchtlinge? Bei 800.000 im Jahr, kostet das 20 Mrd., bei 2 Billionen zusätzlichen Schulden die wir angeblich noch schultern können (aus meiner Sicht frei erfunden die Zahl, erstere "2 Billionen" aber auch xD), sind das 100 Jahre lang 800.000 Flüchtlinge im Jahr. Davor hat jemand schiss? Dass uns das dann finanziell überfordert?! Kleine Zwischenfrage: Sind hohe oder niedrige Staatsschulden gut? Und für wen? Und was passiert, wenn Deutschland keine Schulden mehr hätte, oder sogar einen Gewinn hätte, wie die vorbildliche Hausfrau?
Die Bankenkrise hat eins zusätzlich gezeigt: Wir hatten jahrelang alles enger geschnallt, und gespart und gekürzt, weil wir 0-20 Mrd Euro jährlich im Minus waren. Und in der Bankenkrise? Haben wir 400 Milliarden bereit gestellt (also 2,5 Jahre komplette Mehrwertsteuer).
Wer hat in der Eurokrise am meisten bezahlt? Die Deutschen! Und wessen Zinsen sind danach am niedrigsten gewesen?! Die der Deutschen! Und wer verdient jetzt super (weil er soviel ausgegeben hat)? Die Deutschen! Win-Win-Win!
Is' alles Hokuspokus.
Der Onkel hat's gesagt: Geld war nie da, und wird nie da sein!