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Hallo an alle, die gerne Karten aus dem Netz spielen!
In diesem Thread werde ich das Differenzierte Bewertungssystem vorstellen, welches meiner Meinung nach das ideale Werkzeug zum objektiven und transparenten Einschätzen von Karten darstellt. Hier könnt ihr Fragen, Gedanken, Verbesserungsvorschläge und Kritik bezüglich dieses Bewertungssystem äußern. Als erstes werde ich den Kontext erläutern, der zur Entstehung dieses neuen Bewertungssystems geführt hat. Danach widme ich mich den Grundlagen, die zum Verständnis nötig sind, bevor ich das Differenzierte Bewertungssystem für Einzel- und Mehrspieler betrachten werde. Zum Schluss werde ich das gesamte System an einem praktischen Beispiel verdeutlichen.
Der Hintergrund:
Manch Einer, der sich Karten aus dem Kartenarchiv des Drachenwaldes herunterlädt, wird sich nach dem Spielen der Karte sicher schon Gedanken darüber gemacht haben, wie gut die soeben gespielte Karte war. Dann überlegt man und kommt schließlich zu einem außerordentlich subjektiven Ergebnis, welches man dann in seinen Kommentar oder sogar seine Bewertung im Kartenarchiv einfließen lässt. Dabei handelt es sich allerdings lediglich um eine Meinung, die völlig subjektiv ist und keinerlei Möglichkeiten zum Vergleich mit anderen Kommentaren oder Bewertungen zulässt. Dann gibt man da Punkte von 1-10, die aber letztendlich nur ein Nichts bedeuten, wenn man sie nicht mit Worten ausführlich erläutert, denn diese Zahl sagt nichts über die Stärken und Schwächen einer Karte aus. Aus diesen Zahlen wird man einfach nicht schlau...
Auch mich hat dieser Sachverhalt ein ums andere Mal nah an den Rand der Verzweiflung gebracht, denn ohne lange, und wenn ich lang sage, dann meine ich das auch so, Kommentare kann man seine Wertung einfach nicht nachvollziehbar darstellen. Aber selbst diese Möglichkeit des ausführlichen Reflektierens gewährt noch lange keine objektive Wertung, wie ich bei mir selbst feststellen musste, denn viele Wertungen, die ich im Kartenarchiv abgegeben hatte, würde ich heute nicht mehr geben. Warum spreche hier in der Vergangenheit? Nun, weil ich Abhilfe für dieses Problem gefunden habe: das Differenzierte Bewertungssystem.
Die Grundlagen:
Das Bewertungssystem ist nicht unbedingt simpel aufgebaut, denn für objektive und transparente Einschätzungen bedarf es nun einmal eines Gewissen Grades an Komplexität, denn auch die Karten, welche man Einschätzen will, stellen ein komplexes Konstrukt dar, dessen großen Umfang hinreichend zu beschreiben nicht mit einer simplen Zahl genüge getan wird.
Das Differenzierte Bewertungssystem versucht eine Karte ganzheitlich zu beschreiben, d.h. verschiedenste Bereiche einer Karten fließen in die Bewertung mit ein. Diese Bereiche nenne ich fortan Kategorien. Damit man hier nicht Äpfel mit Birnen vergleicht, unterscheide ich zwei Arten von Kategorien: Ober- und Unterkategorien. Die Unterkategorien sind Bestandteil der Oberkategorien und dienen dazu diese hinreichend und umfassend zu beschreiben. An dieser Stelle möchte ich ein Beispiel anbringen, damit diese Aufteilung verständlicher wird:
Nehmen wir an, dass die Qualität eines Apfels beurteilt werden soll. Dazu ist es nötig, dass zuerst einmal definiert wird, was denn eigentlich diesen Apfel ausmacht. Ich denke, dass ihr mit mir übereinstimmt, dass verschiedene Dinge die Qualität bestimmen. Nehmen wir also an, die Qualität würde durch die Form, die Farbe und den Geschmack des Apfels bestimmt, dann sind dies die Oberkategorien im Differenzierten Bewertungssystem. Des Weiteren sollten wir darin übereinstimmen, dass die Form, Farbe und der Geschmack des Apfels jeweils durch weitere Dinge bestimmt werden, wie etwa Durchmesser (Form), Farbsättigung (Farbe) und Säureanteil (Geschmack). Diese Begriffe stellen auf das Bewertungssystem übertragen die Unterkategorien dar.
Ich denke, dass anhand dieses Beispiels eindeutig gezeigt wurde, dass nur im Zusammenspiel der einzelnen Kategorien ein ganzheitliches Urteil über die Qualität des zu beurteilenden Objektes gefällt werden kann. Außerdem hat diese Differenzierung der Kategorien, daher auch der Name für das Bewertungssystem, dass deutlich mehr Transparenz geschaffen wird, was man ja von der abstrakten Zahl, die man heute im Kartenarchiv hinterlässt, nicht wirklich sagen kann.
Im Bezug auf Heroes-Karten fällt ein weiterer Unterschied auf, der generell alle Karten betrifft. Es gibt nämlich zwei grundsätzliche Arten von Karten: die einen richten sich an Einzelspieler und die anderen an mehrere Spielwütige, woraus die Einzel- und Mehrspielerszenarien abgeleitet werden können. Auf Grund der ungleichen Adressaten müssen beide Kartenarten natürlich auch verschiedene Ansätze verfolgen, um den Interessen der jeweiligen Adressaten entsprechen zu können. Daraus kann deduziert werden, dass eine Mehrspielerkarte dem Einzelspieler niemals so viel Spaß bereiten wird, als wenn sie von verschiedenen menschlichen Spielern gespielt würde, was analog auch auf Einzelspielerkarten zutrifft. Dem zur Folge muss man für Mehr- und Einzelspielerkarten unterschiedliche Kategorien zuweisen, um dennoch beide ganzheitlich bewerten zu können. Dies bedeutet jedoch nicht, dass man auf Mehrspielerkarten nicht auch die Kriterien für Einzelspielerkarten anwenden kann. Es stellt sich unter pragmatischen Gesichtpunkten in diesem Fall nur Frage, wie sinnvoll dies ist. Ich denke, dass es in erster Linie davon abhängt, wo der eigene Fokus liegt, d.h. ob man lieber Einzel- oder Mehrspielerkarten spielt. Hier gibt es jedoch den Spezialfall, dass auf Einzelspielerkarten nicht die Mehrspielerkriterien angewandet werden können, da es die Spielmechanik gar nicht zulässt, in einem solchen Falle eine Mehrspielerpartie auszutragen.
Das Differenzierte Bewertungssystem - Einzelspieler:
Nachdem die Grundlagen des neuen Bewertungssystems allen bekannt sein dürften, kann ich jetzt dazu kommen zu erklären, wie sich diese ganzen theoretischen Überlegungen denn schließlich im Bewertungssystem widerspiegeln.
Zuerst muss gesagt werden, dass als Bewertungseinheit in jeder Kategorie Punkte von 0-100 verteilt werden können, die auch als Prozentzahlen angesehen werden können, sodass null Punkte den schlechtesten und 100 Punkte den besten erreichbaren Wert darstellen. Durch diese 100 in jeder Kategorie zu vergebenen Punkte ist bereits eine große Differenzierung möglich, die beim heutigen Bewertungssystem unmöglich ist. Außerdem bietet diese Punktverteilung eine deutlich höhere Transparenz, denn auf einen Blick können somit Unterschiede ausgemacht werden, wie sie zuvor unmöglich darstellbar waren.
Wie bereits in den Grundlagen gezeigt wurde, sind verschiedene Oberkategorien nötig, um Karten umfassend beschreiben zu können. Ich habe mich für ein Dreigespann entschieden: Optik, Kartendesign, Atmosphäre. Im Folgenden werde ich die einzelnen Oberkategorien sowie die dazugehörigen Unterkategorien erläutern.