TdW 03/08 Altersvorsorge

    • Offizieller Beitrag

    "Die Renten sind sicher!", so klingt noch Nobbi Blüm in den Ohren...


    "Beste Altersvorsorge, die es je gab", so warben Versicherungen für die "Riester-Rente"...



    "Plötzlich" ist nichts mehr davon wahr. Die Renten sind nicht sicher, das Rentenalter wurde vor kurzem auf 67 Jahre angehoben, vor kurzem wurden die 70 Jahre erstmals ins Gespräch gebracht.
    Die "private Vorsorge" boomt, insbesondere die 2005 eingeführte staatlich geförderte "Riester-Rente".
    Vor ein paar Tagen dann der Hammer für viele "Riester-Sparer": den Riester hätten sie sich sparen können, wird in den Medien berichtet. Wer nur wenig verdient und im Rentenalter auf die "gesetzliche Grundsicherung" angewiesen ist, hat sich bei "Riester" verspekuliert, denn die "Riester-Rente" wird voll auf die Grundsicherung angewiesen.
    Heisst: ohne "Riester" würde ich (momentan) 627 Euro bekommen, mit "Riester", genau: 627 Euro...
    Von Herrn Riester kam so sinngemäÃ: "Ja, das ist so. Die ist trotzdem gut!"; von der Regierung kam ein ""kein Grund für Ãnderungen."


    Natürlich wird nicht jeder BRD-Bürger auf die Grundsicherung angewiesen sein, aber es dürfte wohl so sein, dass immer weniger Menschen noch bis zum Eintritt ins Rentenalter arbeiten gehen werden/dürfen/können und somit auf staatliche Hilfe im Alter angewiesen sind. Wer seinen Riester-Vertrag machte, um im Alter "würdevoll" leben zu können, könnte also jetzt blöd dastehen...


    Doch was sind die Alternativen, gibt es überhaupt welche?
    Bausparvertrag? Lebensversicherung? Sparbuch? Bundesanleihen?
    Was ist halbwegs "krisensicher? Was bringt Rendite?
    Und wovon kann ich überhaupt etwas behalten? Was wird nicht auf die Grundsicherung angerechnet? Mein Stiefvater saà gestern abend bei mir am Tisch, seinen Riester-Vertrag hat er bereits abgeschrieben, und wusste nicht ein noch aus...


    Wie sorgt Ihr fürs "Alter" vor? Sorgt Ihr überhaupt vor, oder geht Ihr davon aus, dass euch "Vater Staat" nicht hängenlassen wird? Oder sorgt Ihr vielleicht nicht vor, weil nix da ist, um Vorsorge zu treffen?

  • Also ich habe eine Berufsunfähigkeitsversicherung abgeschlossen wo ich jeden Monat halt etwas einzahle... Das besondere ist, auch wenn mir nichts passiert, bekomme ich meine eingezahlten Beträge als monaltiche Rente ausgezahlt... Kann jetzt sein, dass dies bei vielen so ist, aber ich habe auch Gegenbeispiele gefunden...


    Zudem habe ich noch eine VWL (Vermögenswirsame Leistung).


    Und wenn natürlich möglich, dann wird auf einem Tagesgeldkonto noch gespart...



    Mit der "Riester-Rente" habe ich mich vor 2 Jahren - als ich die anderen Verträge abschloss - nicht beschäftigt... Wie es aussieht ist das wohl auch nicht nötig gewesen...



    Einen aktuellen Artikel dazu findet man auch noch auf www.faz.net (http://www.faz.net/s/Rub48D1CB…Tpl~Ecommon~Scontent.html)



    GruÃ
    cap

    ”Ihr Narren! Zielt nicht auf die Herzen! Die haben keins!"

  • Die Riesterrente empfand ich noch nie als besonders sozial, weil nur die, die sie sich leisten können, staatlich gefördert werden.
    Aber die plötzliche Aufregung darüber, dass sie auf die Grundsicherung angerechnet wird, kann ich nicht nachvollziehen. Es scheint mir, als hätten viele nicht verstanden, was Grundsicherung bedeutet: Wenn die Person weniger zur Verfügung hat als sie zum Leben braucht, gibt der Staat den Rest obendrauf. Dass dann die Riesterrente nicht noch zusätzlich obendrauf kommt ist logisch, weil sie zu dem hört, was die Person zur Verfügung hat. Also ein soziales Konzept, das am Bedürfnis der Person ausgerichtet ist. Monitors Darstellung âDer Staat kassiert die Riesterrenteâ bringt mich da fast zum Kotzen.
    Putzig finde ich, dass nun die Argumentation âEr/Sie muss doch mehr kriegen, er/sie hat sich es schlieÃlich mühsam erspart/erarbeitetâ plötzlich für Grundversorgungsempfänger ins Feld geführt wird, weil man so etwas normalerweise von Verfechtern des klassischen Liberalismus gewohnt ist.
    Die Tatsache, dass es sich für Menschen, die nicht über die Grundversorgung hinauskommen nicht lohnt, zu âriesternâ bleibt natürlich. Gut und wichtig, dass Monitor hier vor schlechter Beratung warnt.


    Und JA, ich werde so früh wie möglich riestern. Durch die staatlichen Zuschüsse ist die Riesterrente im wahrsten Sinne des Wortes imba-gut. Der einzige Nachteil ist das schlechte Gewissen darüber, mehr staatliche Förderung zu erhalten als man unbedingt braucht...


    Zur gesetzlichen Rentenversicherung will ich noch sagen, dass ich es angesichts der Tatsache, dass sie für den normalen Beitragszahler durch die demografische Entwicklung und die versicherungsfremden Leistungen zum Minusgeschäft wird, für sehr ungerecht halte, dass sich wer wohlhabend genug ist nicht an der Rentenversicherung zu beteiligen braucht.
    Daher hielte ich es für besser, die versicherungsfremden Leistungen aus Steuermitteln statt aus der Rentenkasse zu finanzieren oder alternativ eine Bürgerversicherung zu schaffen.

    Das Parteiprogramm der AfD verschweigt die feuerlöschende Wirkung von CO2 !

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  • ich für meinen Teil hab nichts mit Riesterrente gemacht;
    Gründe:
    1. theoretisch wird Altersvorsorge sowieso steuerlich begünstigt; mit irgendeiner anderen Versicherung wäre man flexibler, und die steuerlichen Lohnabschreibmöglichkeiten sind die gleichen (sowas hab ich trotzdem nicht gemacht)
    2. wenn man z.B. Wohnraum oder sowas kauft (für sich selber), dann bleibt das auch in der Familie erhalten, wenn man vorher abkratzen sollte; eine Risterrente wäre weg
    3. falls man arbeitslos und später Richtung HartzIV gehen sollte, bleibt einem an Altersvorsorge nicht allzuviel erhalten - aber Wohnraum wird einem im Normalfalle nicht genommen (genauer gesagt, man muà eine Wohnung nicht verkaufen und das Geld aufbrauchen, bevor man ArbeitslosengeldII kriegt)


    Situationen, die FÃR Riesterrente sprechen:
    mehrere Kinder (also groÃe Förderung)
    ein Job, der schnell in HartzIV übergehen kann, kombiniert mit einem eigentlich ordentlichen Verdienst - in diesem Fall kann einerseits nicht verlangt werden, daà man das Geld aufbraucht (weil Riester), zum anderen hat man auch später was davon


    Situationen, die gegen Riester sprechen
    man verdient wenig
    man verdient etwas zuviel
    man hat keine Kinder
    man hat einen Job, bei dem man vielleicht eine Betriebsrente abschlieÃen kann (anscheinend bringen die wesentlich mehr Ausbeute als die gesetzliche Rente)
    (die Liste kann wahrscheinlich beliebig verlängert werden)

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

    • Offizieller Beitrag

    Riester habe ich ebenfalls nicht, wollte ich nicht und werde ich auch nicht machen.


    ich bin bei der altersvorsorge anscheinend sehr "konservativ": lebensversicherung, eigentumswohnung (günstig in der zwangsversteigerung bekommen), "betriebsrente" und hoffentlich dann noch etwas auf dem sparbuch...

  • riestern lohnt sich, wie jede vermögensbildende versicherungsform vor allem für den anbieter.


    bei interesse kann man ja mal das kleingedruckte in den verträgen durcharbeiten. die nicht gerade schmalen nebenkosten für provisionen etc. fallen zu vertragsbeginn an. gerade in der zeit, in der das eingezahlte geld für die rente am rentabelsten wäre. gleiches gilt für lebensversicherungen.


    der von Andrean und Bonkel so beworbene immobilienkauf ist natürlich eine finanztechnisch betrachtet sehr gute alternative. zumindest wenn man da etwas auf das preis-leistungsverhältnis achtet. bei einer zwangsversteierung ist das zumeist gegeben. allerdings ist man dann örtlich auch recht gebunden. schlieÃt der ortsansässige handyhersteller dann seine pforten hat man ein problem. ein punkt, den leider sehr viele vernachlässigen. habe einige kollegen, die im - wie sagt man so schön - strukturschwachen raum eine haus erworben hatten und nun täglich 100+ km pendeln dürfen. dann rechnet sich auch keine selbstgenutzte immobilie mehr ;)

    • Offizieller Beitrag

    das hast du auf jeden fall recht. deshalb kam für uns auch kein "häuschen im grünen" in frage, denn das kriegst du werder verkauft, noch vermietet, wenn es mal "anders kommt". eine 3-raum-wohnung kriegt man aber sicher immer mal wieder vermietet, so dass man sich zur miete in einem anderen ort dann was dazu verdienen kann...


    was mich an "riester" noch störte, ist die versteuerung. die riesterrente wird nämlich erst versteuert, wenn sie zur auszahlung kommt. und ich gehe davon aus, dass die steuersätze bis dahin noch weiter steigen werden. auÃer die fdp stellt dann den kanzler und schafft alle steuern ab...

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