Heutzutage scheint es Konsens zu sein, die Demokratie, insbesondere ihre Variante der repräsentativen Demokratie, als das Non plus Ultra der Staats- bzw. Verfassungsformen zu feiern, welche am Ende gar erst Gerechtigkeit, Freheit, Gleichheit und Humanismus - die großen Werte unserer Zivilisation - über die Menschen hernieder regnen hätte lassen.
Doch ist der Mensch meiner Meinung nach dazu angehalten, zu hinterfragen, skeptisch zu sein - immer.
Gerade deshalb kann ich es nicht billigen, wie in unserer heutigen Zeit die Demokratie fast schon a priori als unweigerlich wahrhaftige Konstution der Ideale der Menschheit glorifiziert wird. Diese Stellung unreflektiert zu übernehmen gehört zum guten Ton. Doch sollte es nicht dem modernen Menschen erlaubt sein, wie Kant es forderte, seine selbstverschuldete Unmündigkeit zu verlassen und sich seines Verstandes zu bedienen?
Weshalb ich hier im Forum sehr gerne eine Diskussion diesbezüglich anstiften möchte: über die Stellung und das Wesen der Demokratie. Freilich, ist dies ganz und gar nicht "politisch korrekt", doch eine freie Gesellschaft muss auch immer wieder sich selbst infrage stellen. Ich glaube nicht an ein Ende der Geschichte, somit glaube ich auch nicht an ein Ende der gesellschaftlich-kulturellen Entwicklung. Zudem schon Aristoteles in der Antike die Demokratie nicht als "rechte" Verfassungsform, sondern radikal als "entartet" bezeichnete - sie auf eine Stufe stellte mit der Tyrannei.
Darum also die Frage: Demokratie. Und weiter?