«Keine Süssigkeiten in diesem Haus» - diesen Sticker müssen registrierte Sexualstraftäter im US-Bundesstaat Maryland während Halloween an ihrer Haustür anbringen. So sollen Kinder während der Gruselnacht vor Unbill geschützt werden.
«Keine Süssigkeiten in diesem Haus»
Das Kennzeichen für Sexualstraftäter in Maryland ist ein oranger Kürbis mit der Aufschrift «Keine Süssigkeiten in diesem Haus». Der Sticker wurde an 1200 registrierte Kinderschänder verschickt, zusammen mit einem Brief, in dem ihnen erklärt wird, wie sie sich am kommenden 31. Oktober zu verhalten haben. An diesem Abend im Jahr klopfen Hunderte von Kindern auf der Suche nach «Süssem oder Saurem» an fremde Türen auch an jene, hinter denen ein Kinderschänder wohnt.
«Halloween bietet Ihnen eine einzigartige Gelegenheit, Ihren Nachbarn zu zeigen, dass Sie einen ehrlichen Versuch machen, eine neue Richtung in Ihrem Leben einzuschlagen», steht im Begleitbrief, der vom Bewährungsprogramm verschickt wurde.
Saures für diejenigen, die nicht mitmachen
«Weil Halloween das Fest ist, bei dem eine grosse Anzahl Kinder in Kontakt mit Fremden treten, hat sich die Besorgnis von Eltern und anderen Gesellschaftsmitgliedern über die Sexualstraftäter in ihrer Gegend sehr verstärkt», sagt Patrick McGee von der Bewährungsabteilung in einem offiziellen Communiqué.
Es ist bereits das dritte Jahr, dass der Bundesstaat Maryland aktiv gegen verurteilte Sexualstraftäter vorgeht. Schon 2005 wurden die Männer mit einem Schreiben aufgefordert, in der Nacht des 31. Oktober das Haus nicht zu verlassen. Ein Jahr später wurde die Auflage gelockert, aber die registrierten Kinderschänder mussten an ihrer Haustür ein Schild aufhängen mit dem Text: «Keine Süssigkeiten».
Sexualstraftäter, die bei der Aktion nicht mitmachen, werden angezeigt und vor Gericht gestellt obwohl diese Initiative kein Gesetz ist. «Wir haben damit gute Resultate erzielt», sagt Wonda Adams, Leiterin des Bewährungsprogramms und Koordinatorin des Halloween-Konzepts, gegenüber der «Washington Post». «Unser Ziel ist die öffentliche Sicherheit, und um das zu erreichen, müssen wir die Überwachung gewährleisten, die unter unserer Verantwortung steht.»
Auch Eltern werden informiert
Auf der anderen Seite werden Eltern von «Süsses-oder-Saures»-Bettlern darauf aufmerksam gemacht, dass sie ihre Kinder informieren sollten, an Haustüren mit Stickern nicht zu klingeln.
Der US-Bundesstaat Maryland speichert Daten von Sexualstraftätern seit 10 Jahren in einer Online-Datenbank.
Quelle: www.20min.ch