Die Last mit den ewigen Zweiten
Eine Diskussion ausgegliedert aus dem Konzepturium.
Zuerst einmal müssen wir natürlich klären, was für Ansprüche wir haben. In der Regel beginnt man das Spiel mit einem Helden und einer Stadt, die natürlich beide dann bevorzugt ausgebaut werden. Zusätzlich angeworbenen Helden kommen meist nur die undankbaren Aufgaben des Spähers und Truppentransporters zu. Manchmal übernehmen sie auch fraktionsfremde Truppen, die keinen Platz in der Armee des Haupthelden haben. Ihre eigene taktische und strategische Bedeutung ist bis auf Zubringerdienste (die mit Systemen, wo Chaining nicht möglich ist, dann auch noch größtenteils wegfallen) praktisch überhaupt nicht gegeben. Sollte ich hierbei einer Fehleinschätzung unterliegen, so berichtigt mich bitte.
Ist es gut, so wie es ist? Oder wäre da nicht mal ein Ansatzpunkt, um etwas zu ändern?
Im Konzepturium sind grumpy old man, Mentat und ich zu den Ansprüchen gelangt, dass wir uns anstatt der Konzentration auf einen Haupthelden und einer Hauptarmee mehr Strategie und Taktik auf der Abenteuerkarte wünschen, so dass auch mehrere Armeen ein Schlüssel zum Sieg sein können und man mehr Nutzen aus weiteren Helden und damit auch Städten zieht, die ebenso noch ungenutztes Potential haben. Hier einmal mit den Worten von Mentat.
ZitatOriginal von Der Mentat
4. Abenteuerkarte: Größere taktische Bedeutung der Abenteuerkarte, v.a. bzgl. der Positionierung und Verschiebung von Armeen
Vom Prinzip her umfasst das die folgenden (noch nicht ganz ausgearbeiteten) Punkte:
a) höhere Priorität von Nebenhelden
b) Höhere Priorität weiterer Städte (und ihrer Verteidigung)
Die bisher ungelöste Frage ist lediglich, wie erreicht man das? Folgende Möglichkeiten sind denkbar.
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[*]Stackobergrenzen (z.B. durch Wochenproduktionen oder Führungskraft, Nachteile: komplexes System, das gut ausbalanciert sein muss, sowie die Frage nach beschränkten oder unbeschränkten Stadtgarnisonen)
[*]Überproduktion (d.h. eine Stadt kann mehrere Helden mit Einheiten versorgen, Folge: zumindest zwei Hauptarmeen statt einer, Nachteil: ein Held kann die ganzen starken Kreaturen kriegen und einer nur die schwachen, Optional: Negierung des Nachteils durch feste Stufenslots in Heldenarmeen oder Angleichung der Stärke von Wochenproduktionen jeder Kreatur)
[*]Feste Zuweisung (d.h. jeder Held kann Kreaturen aus exakt einer bestimmten Stadt anwerben und führen, externe Dwellings sind für jeden Helden nutzbar, Folge: so viele Armeen wie Städte, Vorteil: kein Problem mit fraktionsfremden Städten, Nachteil: Helden können keine Armeen austauschen)
[*]Offene Zuweisung (d.h. jeder Held verfügt in jeder Stadt über ein eigenes wöchentliches Rekrutierungspotential, in der Heimatstadt ist das Potential am höchsten, Folge: mindestens so viele Armeen wie Städte, Nachteil: Austausch von Armeen nur in Höhe des Potentials möglich, fraktionsfremde Städte haben kein Potential)
[*]Spezialkreaturen (d.h. neben Kreaturen, die jeder Held führen kann, gibt es andere, deren Gebäude zwar in jeder Stadt gebaut [z.B. ein Hain oder eine Werkstatt], aber die nur von speziellen Heldenklassen angeworben und geführt werden können, Folge: so viele Armeen wie fraktionseigener Heldenklassen, Vorteil: ähnliche Spezialgebäude anderer Fraktionen können von den Helden ebenfalls nutzbar gemacht werden, Nachteil: Austausch von Armeen nur eingeschränkt möglich, Konzentration von Universalkreaturen auf einen Helden wahrscheinlich)
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Falls euch noch mehr einfällt, dann lasst uns an euren Ideen teilhaben. Und falls ihr das System mit Hauptheld und Hauptarmee so mögt, wie es ist, und nichts ändern wollt, könnt ihr das ebenfalls sagen.
In den Möglichkeiten klingt schon an, dass der Hauptknackpunkt ist, dass Stacks beliebig groß werden können. Kann man die gleiche Kreatur von mehreren Standorten beziehen, so wird man sie in einer Armee zusammenfügen und sich dort ansammeln lassen. Die viel gewünschte Umsiedlungs- bzw. Umbauoption von fraktionsfremde in fraktionseigene Städte unterstützt dieses Vorgehen sogar noch. Ansonsten könnte vielleicht ein gutes Mapdesign noch helfen. Die einzig sinnvolle Lösung wäre deswegen eigentlich, dass jede Stadt auf einer Map andere Kreaturen produziert (quasi eine feste Zuweisung ohne den dort genannten Nachteil, allerdings kann man dann auch dort starke Kreaturen auf einen Helden konzentrieren), was aber natürlich auch sehr abwegig ist. Im bisherigen Heroes gibt es halt diese Spirale, Armeen auf einen Helden zu bündeln, damit dieser Erfahrung aus Kämpfen ziehen, somit stärker wird und schwerere Kämpfe angehen kann. Deshalb hier noch einmal meine Fragen: Was könnte man ändern? Und sollte man überhaupt etwas ändern (denn wer mit mehreren Armeen die Abenteuerkarte kontrollieren will, der könnte ja immer noch Age of Wonders spielen)?