@ frifix: dass machen wir dann am port primer...
ich muss natürlich auch noch zugeben, dass ein mindestlohn kein "allheilmittel" ist oder sein kann.
eine gute freundin von mir arbeitet als agentin (call center) mit einem gar nicht sooo schlechten stundenlohn. bezahlt bekommt sie 26 stunden die woche, arbeiten muss sie meist so um die 40, momentan 6 tage die woche, a 6-8 stunden...
bei einem einkommen von knapp 650 euro für eine "vollzeitarbeit" käme man regulär so auf einen stundenlohn von knapp 4,50 euro. übersrtunden werden nicht bezahlt, sondern "gutgeschrieben". bei 100 stunden ist allerdings schluss, da werden die stunden gekappt. in diesem jahr war sie nur einmal kurz unter der "100-stunden-marke...
ALG2 nimmt sie natürlich nicht in anspruch, weil sie sich auf der ARGE nicht "nackig machen möchte". statt dessen ist sie noch in meinem verein tätig (ehrenamtlich) und betreut noch 2 kreativ-projekte bei mir auf arbeit...
ich finde es ziemlich traurig, dass menschen, die den ganzen tag arbeiten gehen, kaum genug geld zum leben haben, bzw. wie in diesem fall sogar weniger als ein ALG2-empfäger (was natürlich nicht heiÃen soll, dass ALG2-Empfänger noch weniger bekommen sollen...)
und auch wenn ich ja einen flauschigen (staatlich alimentierten) arbeitsplatz habe, was die überstunden angeht, sie es bei mir nicht anders aus. maximal 40 sind erlaubt, auf antrag darf es auch mal "etwas mehr sein". wenn ich im ferienlager mit meinen "hyper-kindern" bin, arbeite ich ca. 18 stunden am tag, davon darf ich nur 10 "anschreiben", der rest wird der kommune geschenkt. für mein zweites ferienlager hatte ich mein limit dann schon deutlich überschritten, durfte mir aber zumindest noch für die wochentage jeweils 8 stunden schreiben. die 4 tage am wochenende waren somit auch noch komplett "geschenkt"...
trotzdem will ich mich nicht beklagen, da ich täglich mit vielen leuten zu tun habe, die es wesentlich schlechter getroffen haben, als ich. die für harte physische arbeit (meine ist eher psyschich "schwer") einfach nicht angemessen entlohnt werden. aber solange firmen eben die möglichkeit haben "billiglöhner" anzuheuern, steht der "normale lohnabhängige" halt dermaÃen unter druck, dass er auch zu "sittenwidrigen" bedingungen arbeiten gehen muss...