[*Veraltet*]Gedankenexperimente of Might and Magic: Exposition
Ein neuer Anfang?
Es gibt so viele Aspekte, die Heroes ausmachen und noch viel mehr Möglichkeiten diese zu ändern. Wo setzt man also an, wenn ein neuer Teil der Spielereihe entwickelt werden soll? Was ist der Kern dieses Spiels? Wo gibt es am meisten Neuerungsbedarf- und potenzial? Was darf man und was nicht? Wo will man eigentlich hin? Was will die Community und was darf man ihr zumuten? Was.. und so weiter und so fort...
Fragen über Fragen die sich stellen, wenn man seine Gedanken schweifen lässt, was bei einem neuen Heroes zu beachten wäre. Auch hier im Drachenwald haben sich schon einige hitzige Debatten daran entladen, in welchem MaÃe einzelne Aspekte des Spiels verändert werden dürften. Dabei stöÃt man relativ schnell auf die Grundsatzfrage, was man mit einem neuen Heroes eigentlich bezwecken möchte. Soll das klassische Prinzip einigen kosmetischen Aufbesserungen unterzogen werden? Muss lediglich die Grafik auf den aktuellen technischen Stand gebracht werden? Oder ist ein maÃgeschneiderter Zufallskartengenerator das letzte Steinchen im Heroes-Mosaik, das noch gefehlt hat, um die Spieleserie zu perfektionieren?
Schaut man sich die Diskussion genauer an, so stellt man, ohne groà recherchieren zu müssen, fest, dass die Meinung grundsätzlich in zwei Richtungen gespalten sind. Auf der einen Seite wären da die Konservativen, die ein Heroes in der alten Tradition haben wollen, dass sein ÃuÃeres ein wenig aufpoliert, sich ansonsten aber möglichst wenig verändert. Der unweigerliche Antagonist dieser Gruppe sind die Neuerer, die dem klassischen Heroes-Prinzip überdrüssig sind, und nach Veränderungen lechzen. Innerhalb dieser Gruppen lassen sich Unterscheidungen in diverse Extremgrade treffen, die an dieser Stelle jedoch nicht weiter von Relevanz sein sollen.
Auf wessen Seite befinde ich mich nun also, mögen einige fragen. Nun, ich würde mich als traditionellen Neuerer bezeichnen. Das scheint auf den ersten Blick ein Widerspruch zu sein? Gut, dann will ich dies kurz erläutern. Ich fühle mich ganz klar dem klassischen Heroes, seiner Spielmechanik und seinem Konzept verbunden, d.h. ich liebe das Rundensystem, ich liebe den Fantasy-Hintergrund und ich liebe Heroes III, welches schlieÃlich der Klassiker der Heroes-Reihe ist.
Auf der anderen Seite bin ich jedoch der Ansicht, dass dieses klassische Spielprinzip mit Heroes III sein Endstadium erreicht hatte, weshalb alles, was danach kommen würde, und eben dieses klassische Spielprinzip beibehielt, für mich nur ein Abklatsch sein musste. Auf Grund dessen war ich auch auÃerordentlich gespannt auf Heroes IV, das ja jede Menge Neuerungen versprach. Umso gröÃer war allerdings die Enttäuschung, als ich schlieÃlich erkennen musste, wie wenig sinnvoll verbessert wurde. Mit Heroes V näherte man sich wieder an die Fans an, und so nahm man sich Versatzstücke aus Heroes III und IV und bastelte ein Spiel zusammen, das nach Heroes IV erneut ein neues Universum mit sich brachte und dem neuen Besitzer auch zu ordentlichem kommerziellen Erfolg verhalf. Was aber habe ich als Anhänger der Spielereihe davon? Nichts, denn abgesehen davon, dass Heroes V mehr oder weniger zusammengeklaubt wurde, ist es zudem vollständig auf eine infantile Zielgruppe zurechtgeschnitten, was sich vor allem im Comichaften Grafik-Design äuÃert, dass jeglichen Funken von Ernsthaftig- und Glaubwürdigkeit zu Nichte macht.
Welche Schlüsse ziehe ich also daraus? Das klassische Heroes-Prinzip hatte in Heroes III seinen krönenden Abschluss gefunden. Mit Heroes IV sollte ein Neuanfang gewagt werden, der jedoch ganz gehörig in die Hose ging, beinahe ein Ende der Spielserie bedeutete, und zum übermächtigen Anwachsen der Konservativen innerhalb der Community führte. SchlieÃlich fand sich ein kommerziell interessierter neuer Besitzer der Franchise und klaubte sich aus den Vorgängern etwas zusammen, das weder etwas Ganzes noch etwas Halbes ergibt.
Nun, dem zur Folge bleibt mir ja nur eine Wahl. Ich muss mich den Neuerern anschlieÃen, deren Hoffnungen mit Heroes IV gröÃtenteils enttäuscht wurden. Was sollte die Weiterführung des klassischen Prinzips bringen, muss ich an dieser Stelle fragen? Die Konservativen mögen aufschreien, aber für mich gibt es keinen Grund, daran weiter festzuhalten. Wer weiterhin ein klassisches Heroes spielen will, der kann ja zu Heroes III greifen oder falls er noch kleiner ist, mag ihm auch Heroes V gefallen. Es ist jedenfalls nicht nötig, die ausgetretenen Pfade jetzt noch zu befestigen und befahrbare StraÃen daraus machen zu wollen. Falls man kurzfristig Geld verdienen möchte, so mag es sinnvoll erscheinen einen weiteren Heroes-Teil zu veröffentlichen, der sich der breiten Masse der Konservativen unterordnete, doch käme dies für mich dem Zusammennageln des Sarges der Spieleserie gleich, wie es Might and Magic ja schon ereilt hat. Ich will kein Heroes VI, das ich spielen kann, ohne seine zahlreichen Vorgänger auch nur angerührt zu haben, da sich im Prinzip sowieso nichts verändert hätte.
Damit dürfte geklärt sein, weshalb ich mich selbst als traditionellen Anhänger der Heroes-Reihe sehe. Es muss ein Rundenbasiertes Strategiespiel mit Rollenspieleinflüssen bleiben, das einen Fantasy-Hintergrund aufweist. Damit enden meine Anforderungen in diesem Bereich gröÃtenteils aber auch schon. Mehr muss ich gar nicht aus dem alten Spielprinzip wiedersehen, um trotzdem von einem neuen Heroes sprechen zu können.
Was aber will ich als Neuerer nun verändert sehen? Pauschal gesagt würde ich behaupten, dass so viel wie nur irgend möglich verändert werden sollte. Heroes VI muss einem neuen Anfang gleichkommen, wenn die Spieleserie auch in Zukunft von Bestand sein soll. Damit bin ich auch wieder bei der grundsätzlichen Frage angelangt, wo man mit den Veränderungen denn überhaupt ansetzen sollte.
Ich denke, dass man sich bei Heroes VI vor allem anderen auf die Story konzentrieren muss. Für mich war und ist die Heroes ein Einzelspielerspiel und nur als Nebenprodukt gibt es halt auch noch einen Mehrspielermodus. In meinem Augen liegt dieser Sachverhalt allein schon darin begründet, dass es sich bei Heroes um ein Rundenbasiertes Spiel handelt, weshalb Mehrspielermetzeleien grundsätzlich sehr Zeitintensiv sind. Die nötige Zeit hat man in der heutigen Welt, in der Flexibilität wichtiger als alles andere ist, jedoch nicht. Eine Ausnahme bilden hier die Schulpflichtigen, worauf auch meine Hypothese aufbaut, dass Heroes V in Mehrspielergefechten so beliebt ist, da es schlichtweg zum GroÃteil von Kindern und Jugendlichen, die auch offensichtliche Adressaten des Spiels sind, gespielt wird. Die Story muss also das Grundgerüst bilden, und es muss eine neue Story sein, die nicht wieder unübersehbare Parallelen zu den Vorgängern aufzeigt.
Zum Einen gibt es hier im Drachenwald jedoch kein Forum für Storyvorschläge, und zum Anderen bin ich der Meinung, dass detaillierte Storyvorschläge an dieser Stelle noch weniger Sinn ergäben, als all die anderen Diskussionen hier, da in diesem Punkt wirklich einzig und allein das beauftrage Entwicklerstudio federführend sein wird. Ãberhaupt habe ich noch nie von einem Spiel gehört, bei dem die Story von Fans (mit-)geschrieben wurde.
Soll es also ein neues Universum geben? Ich denke ja. Es mag ein wenig übertrieben erscheinen, wenn in drei aufeinander folgenden Teilen (Heroes IV-VI) jeweils ein neues Universum geschaffen würde, allerdings bin ich der Ansicht, dass dies nicht weiter tragisch ist, da das Heroes IV-Universum sowieso gestorben ist, und nach Heroes V meiner Ansicht nach ein Neuanfang bevorstehen muss, der sich mit einem alten Universum nicht vereinbaren lieÃe. Durch dieses neue Universum würden auch mögliche Vorschläge zu den einzelnen Bereichen des Spiels nicht eingeschränkt werden, weshalb die Neuerer hier also in jede erdenkliche Richtung denken mögen, wie es in einigen Unter-Foren ja auch schon belebt unternommen wird, wobei hier an erster Stelle Nachtschatten zu nennen sei, der in unaufhaltsamer Manier Vorschläge und Konzepte aufstellt, die ein Heroes VI repräsentieren, wie er es sich wünscht.