"Na und?" wird manch einer jetzt denken, die SPD wollte uns den 1. Mai als Feiertag ja sowieso nehmen...
Manch einer wird vielleicht auch denken, dass mir langsam die Ideen für das TdW und vor allem für "schlagkräftige" Titel ausgehen. Dem ist natürlich auch so...
Andrean hat 2 (eigentlich sehr gute) Themen vorgeschlagen, aber die kommen (vielleicht) noch später...
Diese Woche wollen wir uns mal um die aktuelle "politische Lage" in der BRD (es widerstrebt mir, in diesem Zusammenhang von "Deutschland" zu sprechen) kümmern:
Ich habe gestern abend gelesen, dass der DGB eine Demo anlässlich des 1. Mai abgesagt hat, weil die NPD für den gleichen Ort eine Demo angemeldet hat. Sonderlich aufgeregt hat mich das eher nicht, weil ich ähnliches schon seit einer ganzen Weile beobachten darf...
Beispiel: Die Stadt Magdeburg hat seit Anfang der 90-er Jahre am 1. Mai immer ein "groÃes Volksfest" (ich hatte dabei die letzten jahre die Verantwortung für das Kinderfest) organisiert. Hintergedanke war sicher auch, dass wer feiert nicht demonstriert, dennoch war das Fest mit 100.000 - 150.000 Besuchern eigentlich immer ein Renner und eine gute Möglichkeit für uns als Beschäftigte im Sozialen Bereich (sei es nun Angestellte oder Ehrenamtliche) unsere Arbeit vorzustellen und mit Eltern ins Gespräch zu kommen. Letztes Jahr fiel das Fest aus, weil der Haushalt gesperrt war. Dieses jahr: OB-Wahl im März, demzufolge schon Anfang März der Haushalt offen.
Das Fest wurde aber trotzdem angesagt. Begründung: Der 1. Mai ist dieses Jahr Herren(menschen)tag. Ein tag mit durchaus symbolischer Bedeutung in Magdeburg, gab es ja vor einigen Jahren eine "groÃe Ausländerhatz" und in den folgenden jahren einige kleinere. Nun weicht also die Stadt schon alleine vor der Aussicht auf Probleme mit randalierenden "Nazis" zurück. Statt die Bürger zu schützen, überlässt man den "Nationalen" lieber die StraÃen und Parks...
Andererseits (und das ist total lächerlich) musste ich vorgestern einen Antrag für eine BildungsmaÃnahme ändern, weil ich BildungsmaÃnahme "BDM" abgekürzt hatte und jemand im Amt der Meinung war, das könnte Werbung für den "Bund Deutscher Mädel" darstellen.
"Aufstand der Anständigen" prnagte es vor ein paar Jahren von den Titelblättern der groÃen Medien (auÃer bei Springer vielleicht). Doch was ist davon geblieben?
Ich habe den Eindruck, dass sich die "politische Mitte" immer weiter nach "rechts" orientiert. "Nationales Gedankengut" ist wieder in, "doitsche Musik" sowieso. "Die Jungs machen doch nix schlimmes", heiÃt es immer wieder. Und wenn doch, dann waren es immer "die anderen", oder es waren halt "Gruppenkonflikte"...
Wir haben am Samstag eine Veranstaltung mit "Rap-Musik" im Haus. Angekündigt haben sich aber nicht nur "Fans des Sprechgesangs", sondern auch "junge Nationale", die zünftig in den "Führer-Geburtstag" hineinfeiern wollen.
Apropos "Führer-Geburtstag": Nach Heinz-Rühmannn, Edgar Wallace und Frank Sinatra hat das öffentlich-rechtliche Fernsehen anscheinend eine weitere historische Persönlichkeit entdeckt, zu deren Ehrentag es einen Film bringen möchte: Adolf Hitler...
"Der Untergang" läuft am Vorabend des 20.April... Für mich hatte der Film eigentlich nur eine Aussage: "Wir Deutschen" hatten keine Schuld. Eigentlich war Hitler nur ein kleiner, verwirrter Mann, der sich trotzdem als Held für sein Volk opferte, damit die Russen ihn (bzw. seinen Leichnahm) nicht gegen "Deutschland" benutzen können. Wirklich "schlecht" waren nur Göring und seine Frau, die ahben nämlich ihre Kinder umgebracht. Alle anderen haben halt nur "mitgemacht" und eigentlich nur das Beste gewollt. OK, Eva wollte "den Besten"...
Seit ein paar Jahren ist darüber hinaus bei uns in Magdeburg zu beobachten, dass die "NPD-Jugend" und "Freie Kameraden" sich immer mehr in der "sozialen Arbeit" breit machen. Ausflüge mit Jugendlichen in den Harz (natürlich mit abschlieÃendem Kameradschaftsabend), Rentnerberatung und natürlich Wahlwerbung und Demonstartionen mit Bezug auf soziale Themen wie "Rente, Arbeit, Miete" ergänzen das Engagement der "Nationalen"
Doch es regt sich Widerstand!
Oder vielleicht doch nicht?
Wie erlebt Ihr das "Erstarken" der Nationalen? Oder ist das nur Einbildung eines "Alt-Kommunisten" aus der DDR?
Was passiert an Eurer Schule, oder der Schule Eurer Kinder? Ziehen sie sich "Thor Steinar"-Klamotten an, um nicht angegriffen zu werden? Heben sie vielleicht auch den rechten Arm zum "deutschen GruÃ"?
Oder gibt es solche Sachen vielleicht bei Euch gar nicht? Ist es wirklich nur ein "ostdeutsches Problem"? Und wenn es das ist, warum ist das so?
Warum knicken Politiker (und Gewerkschafter, Polizei usw.) immer wieder vor den "Rechten" ein? Oder tun sie das vielleicht gar nicht?
Vielleicht tun sie es aber doch? Und das mit gutem Grund. Denn der "Feind der Demokratie" steht "links" und die "Rechten" scahffen ja nur ein Gegengewicht...
Fragen über Fragen. Wie eigentlich immer.
Ich hoffe auf eine angeregte (nicht aufgeregte!) Diskussion...