KW 42 - "Der Antisemit von nebenan"

    • Offizieller Beitrag

    der im iran geborene und in der brd aufgewachsene Ashkan Dejagah steht zur zeit öffentlich als "antisemit" in starker kritik.
    anlass war seine bitte an den trainer der u21-nationalmannschaft, nicht für ein länderspiel gegen israel aufgestllt zu werden.


    nun kann man sicher viele gründe haben, nicht nach israel reisen zu wollen (z.b. wegen möglicher anschläge...), die (überwiegend zumindest) springer-presse schoà sich aber ziemlich schnell auf angeblich politische motive ein. dejagah sei antisemit und dürfe nicht mehr für "deutschland" spielen...


    dejagah begründet seine absage aber nocht mit politischen motiven, sondern mit der angst vor konsequenzen für seine familie, da es iranern bei strafe verboten ist, nach israel zu reisen.


    mal vom unsinn eines solchen gesetzes abgesehen, sollte ein junger mensch in der öffentlichkeit so niedergemacht werden, weil er sich gedanken um seine familie (und vor allem über die konsequenzen seiner "tat" für den rest der familie) gemacht hat?
    müsste nicht der dfb sich schützend vor seinen spieler stellen und sich gegen seine verunglimpfung durch "BILD" und co. wenden?
    Was soll aus einer immer "internationaler" werdenden nationalmannschaft werden, wenn spieler, die aufgrund politischer, religiöser, kultureller "ausnahmesituationen" nicht an bestimmten spielen teilnehmen, öffentlich gebranntmarkt werden?
    wäre die "öffentlichkeit" ebenso empört, wenn ein in der brd lebender kosova-albaner nicht gegen serbien antreten wollte?


    oder ist es nicht nur richtig, sondern auch wichtig, dass sich junge menschen für ihre neue "heimat" entscheiden müssen? wer den deutschen pass hat, hat nicht nur rechte, sondern schlieÃlich auch pflichten!


    ihr seid gefragt...

  • Das ist ja wiedermal ein grandioser Lacher.


    Soweit das besagte Gesetz das Iraner nicht nach Isreal reisen dürfen scheint wohl von einem zugekifften Möchtegern-Inquisitor zu stammen.


    Nur weil er nicht gegen Israel spielen will reicht nicht aus um ihn zu einem Antisemiten zu erklären.


    Ein FuÃballspiel ist wohl kaum eine Pflicht die einem durch den deutschen Pass auferlegt wird.


    Und weil mir langsam die Finger weh tun schlieÃe ich ab mit:


    Soll er sich doch das eine Spiel schonen, wird schon kein Krieg deswegen ausbrechen.


    Sorry, ich kann solche Themen einfach nicht zu 100% ernst nehmen. ;)

  • Das Thema ist schon ernst, zumindest für Dejagah. Dass er nach iranischem Recht nicht nach Israel einreisen darf, wäre ihm persönlich vermutlich relativ egal, nur hätten im Falle seiner Israel-Reise in Teheran lebende Familienangehörige womöglich darunter zu leiden gehabt.
    Selbst beim Zentralrat der Juden, der zu Beginn der "Affäre" erstmal die verbale Keule geschwungen hatte, zeigt man mittlerweile Verständnis für die Absage.


    Am Schlauesten wäre natürlich eine kleine 'Verletzung' kurz vor der Länderspielreise gewesen, dann hätte sich keine Sau dafür interessiert.

  • Schau an, Ponor meldet sich! Wollen wir mal wirklich hoffen daà der dfb den Ernst der Lage (für die Angehörigen des Ashkan Dejagah) einsieht.
    Wenn Ballack wegen Muskelverhärtuing ein Länderspiel, sagen wir mal gegen Madakaskar, absagt, jammert Trainer Löw ganz kurz.
    Vielleicht hilft die ganze, so hoch aufgehängte Geschichte ja:
    Herr Ajmadinejad lädt den Ashkan ein, für Persien zu spielen oder Herr Löw baut ihn in seinen Kader ein! Wie war das noch in der Dreigroschenoper? Gabs da 'nen Engel? Oder 'nen Boten vom Himmel?
    Oder haben FuÃballer dieser Kategorie solche Hilfe noch nötig?
    Ponor, lad ihn doch in Deine Kneipe ein! Die kenn ich noch aus Jabberwocky!
    Gruà frifix.
    P.S. Ich muà noch einen anhängen: Geht es Euch auch so mit arabischen Namen? Da muÃte 3 mal, nein 5 mal hingucken, wie der sich schreibt. Und dann kriegste das sogár hin in Deinem Beitrag.
    Aber 3 Minuten später ist alles wieder weg. Und mit de Griechen geht es mir genauso! Bitte teilt mir mit: Ist Freund Alzheimer wirklich schon eingetroffen oder steht er noch vor der (VERSCHLOSSENEN!) Tür?
    Oder ist das nur urgermanische Helden-Abwehrreaktion? d.o.

    • Offizieller Beitrag

    Bänderiss oder etwas in der art währe eine Klügere Ausrede gewesen, dass stimmt schon, aber wenn mans mal so sieht, die Bild (u.ä.) verzapft doc ham laufendem Band Schwachsinn, bzw. rührt in Themen rum, die nicht wirklich relevant sind, zB. war vor nicht allzulanger Zeit auf dem Titelblatt zu lesen, dass Hitler sich im 3. Reich Stars "gekauft" hatte, aber wenn ein Fussballspieler für x Millionen den Vereinwechselt ist das wiederum ganz normal, von daher:


    Viel Wind um Nichts


    @ frifix
    Ich frag mich grad wie es dann Arabern und Griechen i gegenzug dann bei deutschen Namen ergehem muss...

  • Ei da schau her, ein nächtlicher Reiter aus Senden, ziemlich Mitte zwischen Emsdetten (meine inzw. fast ganz aufgegebene Bleibe) und Manni B. / Ascheberg und nicht allzuweit weg von Koni / Bierbrau-metropolis Langenberg!
    Hört, Ihr Leut, die Westfalen kommen!
    Und mit Deinem umgedrehten Spieà wirste wohl recht haben. Für Griechen und Araber ist Deutsch wohl superhart, nicht nur für Franzosen und Briten :D!
    Das Dumme ist nur, die "auswärtigen" Namen der Karl-May-Helden konnte ich mir klasse merken, der Lümmel hat wohl nur solche verteilt, die leicht Zugang zu unseren Gehörgängen hatten/immer noch haben!
    GruÃ, frifix.

  • Ich finde es nicht korrekt Dejagah als Antisemiten hinzustellen, nur weil er aus persönlichen Gründen nicht in Israel auflaufen will. Ich meine, wenn man mir androht meiner Familie etwas anzutun, nur wenn ich dort spiele, sag ich mir auch hey, so wichtig ist mir dann dieses eine Spiel auch nicht. Es ist ja nicht so das er in einem guten Dutzend Ländern nicht auflaufen darf/soll, und so ganz lässt sich die Politik eben in diesem speziellen Fall nicht aus dem Sport raushalten. Es ist nun mal allgemein bekannt das sich Israel und der Iran nicht besonders mögen. Und auch wenn Dejagah Deutscher ist und mit seiner iranischen Heimat eher weniger zu tun hat, ist es denke ich berechtigt sich Sorgen um seine Familie zu machen. Und wenn er der Meinung ist, daà diese in Gefahr sein könnte, soll er nach seinem besten Wissen und Gewissen handeln.


    Eine vorgetäuschte Verletzung finde ich in diesem Fall auch für absolut unnötig. Da er aus einem guten Grund heraus abgesagt hat, sollte er auch zu dieser Entscheidung stehen dürfen.

    Der Fürst der Hölle und seine Untertanen Lord Otto, Turin u. Little Imp - ein höllisches Quartett

  • Ich stimme Moosbüffel zu!
    Die Familie steht VOR dem FuÃball... Es sollte sich jeder selbst einmal fragen, wie er in einer solchen Situation handeln würde...


    Ich bin FuÃballtechnisch nicht auf dem laufenden aber ich gehe mal davon aus, dass die deutsche Mannschaft auch ohne Dejagah spielen kann. Es kann ja nicht sein, dass alles von einem Spieler abhängt...

  • Hallo Onkel B,
    nachdem mein persönlicher Thread durch einen Administrator geschlossen wurde, und ich mich dort also nicht mehr an dich wenden konnte, der du ja häufig mit Kindern umgehst, aber nach eigenem Bekunden kein Kindergärtner seiest, genauso wenig, wie du Moderator seiest, die ja schlieÃlich Entscheidungen bezüglich der Verfahrensweise mit einem Forumsmitgliedern getroffen haben, an denen du aber natürlich in keinster Weise beteiligt warst, wenn man einmal von der lächerlichen Kleinigkeit absieht, dass du den Anlass dargeboten hast, so möchte ich nun an dieser Stelle, von der ich ausgehe, dass du diesen Thread noch hin und wieder besuchen wirst, schlieÃlich handelt es sich ja um deinen eigenen, bei dir um Vergebung für mein aufbrausendes Verhalten in meinem persönlichen Thread, in dem ich mittlerweile Redeverbot erhalten habe, bitten, auf dass du in deiner ach so anständigen Art, schlieÃlich gehörst du ja laut dem einzigen Paladin in diesem Forum zu den anständigsten Leuten hier, in deiner Gnade und Weisheit also mir verzeihen kannst, dass ich so unglaublich viele, ja ich glaube in jedem einzigen meiner Worte deine Anschuldigen wiederzufinden, einfach unfassbar viele vor "beleidigungen, herabsetzungen usw. nur so strotzen[de]" Beiträge verfasst habe und wohl noch immer verfasse, da ich mich deinen Augen, auch wenn ich es noch nicht einmal im Entferntesten zu glauben vermag, wohl als ein gebranntes Kind verblende, dass auf Ewigkeiten der Buhmann zu sein hat.


    Angesichts dieser erschreckend langen Zeilen, die deinen augenscheinlich wahren Worten nach nur auf meine penetrante Art zu Beleidigen und Herabzusetzen zurückzuführen sein können, möchte ich dich auch gleich ein weiteres Mal um Vergebung bitten - nämlich dafür, in deinem wertvollen Thread auf ein Thema zu sprechen gekommen zu sein, dass augenscheinlich nichts mit der Ãberschrift zu tun hat, aber bei näherer Betrachtung auch für meine Worte, die in deinen Augen, ich vermag es mir gar nicht vorzustellen, unglücklicherweise Beleidigungen und Herabsetzungen, noch Platz lässt, denn wer sonst auÃer mir, dem Buhmann, könnte denn an dieser Stelle der Antisemit sein, der Antisemit des verhinderten Kindergärtners bei Leibe, der ja nur zu häufig mit Kindern umgeht, die ihm dafür ihre Liebe schenken, die er in seiner Güte auch an all die Mitmenschen weitergibt - insofern es sich dabei nicht um Leute in Foren handelt, denen Einhalt zu gebieten sei.


    Einhalt gebieten - Stichwort für diesen Diskussionsfaden, nicht wahr? Auch der DFB hat einem muslimischen Spieler Einhalt geboten, oder es zumindest gewollt, ihn nämlich nicht mehr das Trikot unseres Vaterlandes überstreifen lassen wollen. Was davon zu halten ist, wenn ein Ex-Iraner und jetzt stolzer Deutscher sich auf sein Herz besinnt, und erkennen muss, das es doch ganz und gar woanders schlägt, jedenfalls nicht im Land seines Arbeitgebers und schon gar nich bei den Juden in Israel, sondern in dem Land, wo die Frauen verhaftet werden, wenn sie Knöchel oder Handgelenk zeigen, dessen Präsident die Bombe will, um damit Hitlers Frage nach der Endlösung der Judenfrage ein für alle Male zu beantworten, dieser deutsch-iranische Mann schlichtweg erkennt, wo seine wahre Heimat ist, wo er auch seine Familie findet, die nicht als Nachzügler nach Deutschland gekommen sind, sondern gleich dort geblieben, wo ihr Herz schlägt, dieser junge Iraner dies alles also erkennt, als er sein Fuà auf den Boden setzen sollte, der einem Stoà in sein Herz gleichgekommen , den auch seine Familie ausgesetzt gewesen wäre, er schlichtweg sein Herz erkennt, so muss jeder für sich selber wissen, wie er jetzt handeln würde.


    Steht er zu der freiheitlich demokratischen Gesellschaft des Westens und der freien Welt, die eigentlich seine per Pass zugesicherte Heimat sein sollte, oder richtet man sich nach seinem Herzen?


    Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten, man sollte nur beide Ufer sehen, und nicht nur die Kieselsteine bevor der Blick sich im Schilf verliert.


    Gruà Tobius

    • Offizieller Beitrag

    da ich diesen thread tatsächlich noch im auge habe, werde ich mal (natürlich in kürzerer form) antworten.


    dejagah ist sowohl iraner, als auch deutscher. somit ist er natürlich auch den gesetzen beider länder unterworfen. wo sein "herz schlägt" (biologisch dürfte das wohl klar sein), weià ich nicht. aber ich finde es durchaus verständlich, dass er aus sorge um seine familie (nicht unbedingt seine eltern, die leben nicht im iran) um eine freistellung für das spiel gebeten hat. ist definitiv auch ehrlicher, als eine verletzung vorzutäuschen.
    und anscheinend sah der dfb auch kein allzu groÃes problem in seinem "fehlverhalten"...

  • Es tut mir Leid und es beschämt mich in gewisser Art und Weise auch etwas, wenn ich jetzt zugeben muss, den Fall nicht wirklich in der einschlägigen Springerpresse verfolgt zu haben, aber nichtsdestominder möchte ich nachfragen: Wo liegt denn bitte schön nach Ansicht der Presse, oder der deinigen das Problem für den jungen Mann bzw. seine Familie, wenn er in Israel einen grünen, kurzgeschnittenen Rasen betritt und ein paar Bälle kicken würde?


    Ich meine, er wird sich wohl kaum nach dem Grundgesetz und der Scharia richtern können, nicht wahr?

    • Offizieller Beitrag

    das problem des spielers liegt anscheinend darin begründet, dass es iranern bei starfe verboten ist, den staat israel zu betreten. die strafe würde hier aber nicht nur ihn selbst treffen, sondern auch seine familie.
    dem wollte er nach eigener aussage (z.b. im spiegel) entgehen...

  • na, Tobius, anscheinend ist der Iran ja für dich der Hort des Bösen (jaja, zulange Bush zugehört wahrscheinlich), aber soweit mir bekannt ist, studieren in Iran (zumindest für muslimische Verhältnisse) extrem viele Frauen (auf jeden Fall mehr als 40 % aller Studierenden) - also daà die Frauen da nur Kopftuch tragen und Kinder kriegen dürfen wie in Afghanistan unter den Taliban, scheint nicht der Fall zu sein;
    nichtsdestotrotz kann ich den Dejagah verstehen, wenn er lieber auf Nummer Sicher gehen will - Eigendorf und Co. hätte man bestimmt auch vor Europa-Cup-Spielen ihrer Mannschaften gegen DDR-Clubs bewahrt

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Das ist, finde ich jetzt persönlich, schade, dass ich mir in diesem konkreten Fall nur im Bezug auf das Drumherum um diesen Deutsch-Iraner kein endgültiges Urteil erlauben kann, denn ich weià ganz einfach zu wenig über den Kontext bescheid, z.B. habe ich keine Ahnung welche Konsequenzen seine (Straf-)Tat denn mit sich ziehen würde, allerdings denke ich, dass vielleicht sogar sinnvoller wäre, diese Grundkonstruktion des vorliegenden Falles auf eine Metaebene zu heben, und darüber zu diskutieren, wie man sich denn als deutscher Staatsbürger, der er ja nun mal ist, eigentlich zu verhalten hat, wenn es um Angelegenheit mit einer zweiten Staatsbürgerschaft geht.


    Gleich zu Beginn der Betrachtung fällt mir da ein Paradoxon auf: Er spielt für Deutschland und nicht den Iran, was ihn offenkundig deutlich mehr Geld einbringt, aber auf der anderen Seite verweigert er sich seiner "Pflicht" für "sein" Land zu spielen, da dies nicht mit den Gepflogenheiten seiner zweiten Staatsbürgerschaft zu verbinden sei.


    Ganz offensichtlich stellt sich da eine Frage: wie sinnvoll ist denn überhaupt die Zulassung einer zweiten Staatsbürgerschaft, wenn man sich in grundlegenden Dingen nicht für eine Seite entscheiden kann, sondern sich eben auf sein Herz berufen muss.


    An dieser Stelle möchte ich ein Zitat von Seiten des Bundesministerium des Innern vorlegen:


    "Kein deutscher Mehrstaater kann unter Berufung auf die andere Staatsangehörigkeit in Deutschland zusätzliche Rechte geltend machen oder sich seinen Pflichten, zum Beispiel der Wehrpflicht, entziehen."


    Da die "Pflicht" eines deutschen Staatsbürgers in meinen Augen nun mal auch darin besteht seinen Beruf zu erfüllen, sehe ich seinen Beruf des NationalfuÃballers und das damit verbundene Aufspielen für sein Land als seine "Pflicht" an. Da er Nationalspieler ist, trifft ihn diese "Pfllicht" in meinen Augen sogar ganz besonders, da die Verbundenheit zu Deutschland ja bereits im Namen seines Berufes wiederzufinden ist.


    Wenn man also das Zitat des BMI mit seiner Begründung auf seine andere Staatsangehörigkeit verbindet, so zeigt sich ja ganz klar, dass dort eine eindeutige Diskrepanz zwischen der Realität und seinen Vorstellungen besteht. Dem zur Folge müsste die Frage, ob er einen israelischen Stempel in seinen Pass erhalten müsste oder nicht, ja wohl eindeutig geklärt sein. Da er eben keine "zusätzlichen Rechte" geltend mach kann, darf er sich auch nicht seiner "Pflicht" entziehen seinem Land, Deutschland nämlich, wenn es nicht seines wäre, so könnte er ja auch für den Iran spielen, zu dienen, indem er ein FuÃballspiel in Israel absolvierte.


    AuÃerdem verstehe ich nicht, was das für Verwandte sein sollen, die da im Iran zurückgeblieben sind, und nicht per Spätaussiedlergesetzgebung nachgereist sind. Sollen das sein Cousins und GroÃcousins sein, um die es ihm da Angst und Bange wird, oder wie?

  • naja, im Endeffekt ist es doch sowieso egal; er hat Angst um seine Familie im Iran (egal ob er Grund dazu hat oder nicht) - und wenn er spielen würde, würde ihn das sowieso so ablenken, daà er kein ordentliches Spiel machen würde - also was solls? Jemandem zum Spielen zu zwingen bringt sowieso nichts!

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Als Erstes mal zu deinem "Endeffekt":
    Mir ging und geht es in keinster Weise darum, wie letztendlich die sportliche Leistung dieses jungen Mannes ausfallen wird, sondern, wie ich bereits in der Ãberschrift andeutete, wollte ich die Grundkonstellation dieses Falls etwas auf eine Metaebene heben, also mehr auch auf das Problem der doppelten Staatsangehörigkeit zu sprechen kommen. Das habe ich ja auch getan, und danach bin mich zu einem begründeten Sachurteil gelangt, das ich auch ganz offen vertreten kann, da es in meinen Augen schlichtweg der Rechtslage entspricht, die eben keine Sonderrechte für Mehrstaater vorsieht, und sich der Deutsch-Iraner somit auf keine Rechtsgrundlage stützen kann.


    Ich wollte einfach aufzeigen, dass es sich hierbei also nur um eine Sache des Herzens handeln kann, der junge Nationalsspieler sich also auf moralischer Ebene im Zwiespalt befindet und nicht auf rechtlicher Ebene. Eine Diskussion darüber, ob er ein Recht auf Verweigerung hat, sollte damit also beendet sein. Nichtsdestominder kann es für ihn natürlich weiterhin moralische Probleme geben, aber die haben nichts mit dem Recht zu tun.


    So, da es offensichtlich aber ein moralisches Problem für ihn ist, als Iraner den israelischen Boden zu betreten, den es ja nach Auffassung des Irans gar nicht gibt, da Israel ja nicht anerkannt wird, sondern sogar von der Landkarte getilgt werden soll, so stellt sich mir doch die Frage, ob Dein Bild vom Iran denn wirklich wahrhaftiger sein soll als meines.


    Dass nach deiner Aussage mehr als 40 Prozent der Studenten im Iran weiblich sind, sagt ja wohl noch gar nichts darüber aus, ob ein Staat liberal ist oder nicht. Ohne deine Worte jetzt herabsetzen zu wollen, möchte ich doch auf den Spruch von Churchill verweisen, dass man nur der Statistik glauben könne, die man selbst gefälscht habe. Und da deine Zahlen mit Sicherheit von iranischen Behörden stammen, darf ihre Authentizität stark angezweifelt werden, denn wo im Iran gibt es offizielle Strukturen, die nicht vom Staat reguliert und zensiert werden? Und selbst wenn die Zahlen stimmen, was hat man dadurch gewonnen? Nur weil Frauen dort studieren dürfen, heiÃt das noch lange nicht, dass sie das Kopftuch abgelegt hätten, oder gar säkularisiert seien. Das Eine hat mit dem Anderen nicht zu tun.


    Dass der derzeitige Präsident der USA mit seiner Einteilung der Welt in Gut und Böse, die USA sind dabei natürlich die Guten, nur die halbe Wahrheit sagt, dürfte jedem klar sein, denn auch die USA selbst haben genügend Dreck am stecken, aber dies ändert dennoch nichts daran, dass seine verschmähte "Achse des Bösen" im Kern mehr als nur ein Fünkchen Wahrheit beinhaltet. Oder willst du Staaten wie Nord-Korea oder eben den Iran als freiheitlich demokratische Staaten bezeichnen, in denen man keinerlei Groll gegen die westliche Welt und ihr Ethos hegt? Wohl gemerkt beziehe ich mich nur auf die Staatenlenker, und nicht etwa auf den armen Bauer auf dem Feld, der Tag an Tag aus nur seiner Arbeit nach geht, und sich für die Politik nicht weiter zu interessieren brauch.


    In welchem Land wird denn fieberhaft nach dem spaltfähigen Material geforscht, das nicht zu letzt für die Bombe von Nöten ist? Wo werden Langstreckenraketen getestet, die nukleare Sprengköpfe bis nach Berlin transportieren können? Wo werden ganz offiziell alljährlich Anti-Zionismus-Kongresse abgehalten? Wo spricht man davon Israel von der Landkarte zu tilgen und wer beliefert Hamas und Hisbollah mit den nötigen Raketen, die stündlich über Israel niedergehen und Nah-Ost-Konflikt am Laufen halten? In welchem Land waren die Ausschreitungen in Folge der Mohammed-Karikaturen am heftigsten, sodass die Angehörigen der dänischen Botschaft in Todesangst ausgeflogen werden mussten? Wo ein Kopfgeld auf die dänischen Karikaturisten ausgesetzt wurde und dem Mörder ewiges Seelenheil versprochen wurde? Wo gibt es keine unabhängigen Medien, keine Meinungsfreiheit, keine Trennung von Staat und Religion, wie sie sich in Europa schon vor Jahrhunderten durchgesetzt hat? Wo werden Frauen verhaftet, weil sie zu viel Haar gezeigt haben und Regimekritiker einfach beseitigt?


    Das alles geschieht im Iran, und von den unzähligen Menschenrechtsverletzung will ich erst gar nicht Sprechen. Und diesen Staat willst du jetzt bitteschön als was darstellen? Doch nicht etwa als Hort des Guten, oder?

    • Offizieller Beitrag

    ok, frau merkel behauptet, der iran (bzw. der "moslem-hitler") will die bombe. na und? die behauptet viel, wenn der tag lang ist. nach angaben der IAAO gibt es keinerlei beweise, dass der iran an einer bombe bestaelt, geschweige denn, dass er überhaupt das know-how oder das material habe. auch der groÃteil der anderen "argumente" liest sich wie die "offiziellen verlautbarungen" der bild-zeitung...