TdW 21/08 Die "armen" Deutschen

    • Offizieller Beitrag

    Nein, der Titel des TdW ist nicht sarkastisch gemeint. Aber "arm" (in unserer Gesellschaft) und "arm" (im internationalen Maßstab) sind halt zwei verschiedene Paar Schuhe.


    Diese Woche soll uns aber hier die "Armut" in Deutschland beschäftigen.
    Der "Armuts- und Reichtumsbericht" der Bundesregierung wird heute vorgelegt, wie gewohnt wurden aber in den letzten Tagen schon diverse Einzelheiten bekannt (gemacht).


    Als "reich" gilt in Deutschland, wer als Alleinlebender im Monat netto mehr als 3418 Euro zur Verfügung habe oder als Familie mit zwei Kindern mehr als 7178 Euro netto im Monat.


    "Arm" hingegen ist, wer laut EU als Alleinlebender weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient, also 781 Euro netto.


    Mittlerweile gelten 13% der Deutschen als "arm", weitere 13% kämen hinzu, wenn es nicht ALG2, Wohngeld und Kindergeld geben würde...


    Bei den rentnern soll es gegen den Trend so sein, dass dort die "Armut" im Verhältnis zu "früher" (wann früher) zurückgeht...


    In den Medien und von den Politikern vieler Coleur wird ja oft eine "gefühlte Armut" angeführt. Die Menschen sind also nicht wirklich "arm", es "fühlt sich nur so an"...


    Doch wie sieht es wirklich aus im Land? Was "fühlt" ihr? Und zu welcher "Klasse" zählt Ihr Euch? Seid Ihr "Reiche", "Arme" oder zählt Ihr (noch) zu der immer mehr zurückgehenden "Mittelschicht".
    Und wie seht Ihr Eure langfristigen Chancen, wie die Eurer (vielleicht schon oder schon bald) erwachsenen Kinder?


    Ist selbst schuld, wer "arm" ist? Hat der "Reiche" es "verdient" "reich" zu sein?

  • "Gefühlte Armut", ist klar!
    :rolleyes:


    Das ist einfach nur wieder mal eine lahme Ausrede, um den Mob zu besänftigen. Während Max Mustermann eingeschweißte Salami für sein Brot bei Aldi kauft, legt Guido Westerwelle sich frisch importierte ungarische Salami auf sein Brötchen. Das fühlt sich dann nur arm an, ganz klar!
    :motz:


    Das Problem liegt mal wieder in der Wirtschaftsform selbst begründet. Obwohl Kapitalismus das beste ist, was wir haben, ist er nicht perfekt. Ein Sozialstaat wie Deutschland kann sie verlangsamen, ist aber zu teuer, um sie anhalten zu können:
    Die Soziale Schere.


    Natürlich hat ein Reicher wie Bill Gates es verdient, reich zu sein. Aber hat sein Kind wie Paris Hilton das auch? Blöde Frage, natürlich nicht! Ein paar ganz wenige Sozialschmarotzer haben es tatsächlich verdient, arm zu sein. Natürlich sind das wenige, aber auf einige trifft folgender Spruch zu:
    Der Mensch ist Jäger und Sammler, und nicht Penner und Gammler!


    Im Vergleich zu östlichen Ländern geht es dem Deutschen gut, so wird es ihm immer wieder von den Medien und Politikern vorgegaukelt. Aber das kann mitnichten eine Entschuldigung für die immer weiter auseinander klaffende soziale Schere sein!

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
    Nightelf - Zukünftiger Höllenfürst Moosi I
    Lord Otto - Foltermeister, Rechte Hand des Fürsten
    Turin - Zuchtmeister, Linke Hand des Fürsten
    Little Imp - Manadieb des Fürsten

  • wie Lord Otto schon sagt gehts es uns im vergleich zu vielen östlichen ländern natürlich noch sehr gut
    ebenso gibt es aber extreme unterschiede zwischen "reichen reichen" in deutschland und "armen reichen", wenn ihr versteht was ich meine ;)
    mich regt v.a. auf, dass ständig von der politik beruhigt wird (euch gehts doch gar nicht so schlecht, schaut doch mal die armen menschen in xx an) aber munter die steuern rauf geschraubt werden...wohlgemerkt hauptsächlich die steuern, die die ärmeren treffen (KFZ steuern für alte autos gehen wegen dem dämlichen CO2 ausstoss nach oben...ok, anderes thema...auf jeden fall triffts halt meistens eh die, die sowieso schon weniger geld zum leben haben)


    @ Lord Otto:
    glückwunsch, 1000 beiträge ;) :bier:

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

  • ich finde es ehrlich gesagt nicht schlimm, wenn man Salami von aldi essen muß;
    ich finde es schlimm, wenn man seine Miete nicht mehr bezahlen kann, und deshalb aus der Wohnung rausfliegt, oder dazu verdonnert wird, sich eine billigere zu suchen, die es aber am Markt kaum noch gibt;
    ich finde es schlimm, wenn das Geld nicht mehr reicht, zum Arzt zu gehen, wenn man krank ist (oder man sich die nötigen Zuzahlungen für Medikamente nicht mehr leisten kann)
    ich finde es schlimm, wenn die Kinder in der Schule nicht mehr bei den Ausflügen/Klassenfahrten mitmachen können, und so schon frühzeitig ausgegrenzt werden...
    ich finde es auch ziemlich daneben, wenn in Berlin z.B. ein Mobilitätssatz von ich glaube 13 Euro gezahlt wird, während eine einzelne normale Fahrkarte schon 2,10 Euro kostet - ich hab keine Ahnung, wie man damit regelmäßig z.B. zu Bewerbungsgesprächen fahren soll, oder wie das Kind regelmäßig in die entfernte Schule kommen soll (normale Schule geht ja noch, aber zum Gymnasium muß man ja meist schon ein Stück fahren...
    Und ich finde es schlimm, wenn Geschenke z.B. zur Jugendweihe oder Konfirmation von der Unterstützung abgezogen werden
    Achja, und daß das Kindergeld auf den Regelsatz voll angerechnet wird, also Kindergelderhöhungen bei den Leuten nicht ankommen

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

    • Offizieller Beitrag

    ich finde es noch schlimm, dass folgendes heute bei uns in der zeitung als ganz normaler vorgang dargestellt wird: "kinder, deren eltern die beiträge für die mittagsversorgung nicht zahlen (zahlen können) und deshalb von der mittagsversorgungs ausgeschlossen wurden, werden vorübergehend über die "magdeburger tafel" versorgt"...


    ich war am donnerstag letzter woche in der sitzung unseres "jugendhilfeausschusses" (ausschuss des stadtrates), auf dem dieses thema diskutiert wurde. bis auf wenige ausnahmen war der tenor: "wenn wir jetzt für diese kinder geld zur verfügung stellen, weil sie hungern, kann auch der nächste kommen, der hungern muss und geld einfordern"...


    die "linke" hatte einen antrag eingebracht, der die erstellung eines konzeptes forderte, wei die stadt dafür sorgen kann, dass alle kinder in den genuss eines (vollwertigen) mittagessens kommen. z.b. würde es die stadt knapp unter 90.000 euro kosten, wenn alle kinder von alg2-empfängern kostenlos versorgt werden würden.
    89.000 euro!!! das ist nix! gar nix!
    trotzdem wurde nicht einmal der erstellung einer solchen konzeption zugestimmt.


    ebensowenig wie der forderung an die bundesregierung etwas gegen die zunehmende "kinderarmut" zu unternehmen. dafür sei man nicht zuständig...

  • Um den Thread wieder zu reanimieren und in eine konstruktive Richtung zu lenken:
    Was wären eure Idee für eine Lösung aus der Misere?

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  • Wie wir da wieder rauskommen! Nicht jammern sondern endlich mal reagieren. Wenn sich in ganz Deutschland mal endlich alle einig wären und auf die Barikaden gehen würden könnte man einiges verändern. Es müssten alle die einen niedrig Joblohn erhalten zur gleichen Zeit streiken, und geschlossen nach Berlin marschieren und den Bundestag lahm legen. Gleichzeitig muss jeder Arbeitslose solidarisch dazu stehen und die freigewordenen Arbeitsplätze nicht besetzen. denn wenn man nichts unternimmt passiert gar nichts.................

  • Zitat

    Original von King Albi
    Wie wir da wieder rauskommen! Nicht jammern sondern endlich mal reagieren. Wenn sich in ganz Deutschland mal endlich alle einig wären und auf die Barikaden gehen würden könnte man einiges verändern. Es müssten alle die einen niedrig Joblohn erhalten zur gleichen Zeit streiken, und geschlossen nach Berlin marschieren und den Bundestag lahm legen. Gleichzeitig muss jeder Arbeitslose solidarisch dazu stehen und die freigewordenen Arbeitsplätze nicht besetzen. denn wenn man nichts unternimmt passiert gar nichts.................


    Wie die Bahn?


    P.S.: Herzlich willkommen im Drachenwald!

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    Einmal editiert, zuletzt von Lord Otto ()

  • klar, schön wärs... Das wäre aber dann ein politischer Streik, und der ist hierzulande verboten... und die Arbeitslosen haben erst mal gar keine Chance, solidarisch zu sein; wenn die sich nicht bewerben, gäbe es 3 Monate kein Geld vom Arbeitsamt, und die müßten solange betteln gehen;
    Damit dein Vorschlag klappt (der eigentlich gut und vernünftig wäre), müßten erstmal die Gesetze wieder so geändert werden, daß ein gewisses Kräftegleichgewicht zwischen Unternehmern und Arbeitenden gewährleistet ist: also z.B. politische Streiks erlaubt sind; die Druckmöglickeiten der Arbeitsämter müßten wieder weg; die Zumutbarkeitsregeln, daß man jede Arbeit annehmen muß, müßten wieder weg; ...
    Allerdings wirst du keine Partei finden, die derartiges durchsetzen würde: CDU und FDP sowieso nicht, SPD und Grüne haben die HartzIV-Gesetze erst eingeführt, die werden sie nicht wieder abschaffen; und die Linke wird, falls sie irgendwann in die Regierung kommt, genauso umfallen wie ihre Vorgänger (das macht sie in Berlin ja schon seit einigen Jahren - das Umfallen)
    Tja, was wäre eine Möglichkeit, die Armut zu bekämpfen? Eine Variante wäre z.B. die gesetzliche Einführung eines Mindestlohns, von dem man auch leben kann - sowas gibt es in diversen anderen Ländern, und deren Unternehmen haben auch überlebt; 2. Guter Vorschlag wäre natürlich auch, das Existenzminimum wieder steuerfrei zu machen - das hilft allerdings demjenigen, der dieses Existenzminimum noch nicht einmal Brutto hat, gar nichts...
    3. Maßnahme wäre, wenn wieder mehr auf das Solidarprinzip gesetzt würde; im Augenblick ist es ja so, daß Leute, die ergänzend HartzIV kriegen, später derartig wenig Rente kriegen, daß sie ihr ganzes Leben auf diese Aufstockung angewiesen sein werden; Alternative wäre z.B., wenn einem für jedes Arbeitsjahr von vornherein sagen wir ein halber Rentenpunkt angerechnet wird; gleichzeitig sollte man für das Existenzminimum keine Rentenversicherung bezahlen müssen - danach allerdings für das darüber hinausgehende einen etwas höheren Satz - und das bis zu einer Bemessungsgrenze, die höher als im Augenblick ist;
    danach alles eingenommene Geld + ein bißchen Zuschuß aus den Steuern entsprechend dieser Rentenpunkte aufgeteilt;
    Ergebnis wäre:
    Finanzierung: Geringverdiener zahlen weniger, Mittelverdiener etwa das Gleiche (auf einen Grundbetrag gar nichts, danach auf einen Aufstockungsbetrag mehr); Spitzenverdiener zahlen etwas mehr, aber eben auch nur auf einen Teil ihrer Einnahmen;
    Rentenniveau: Geringverdiener (Verdienst bis zum Existenzminimum) bekommen durch ihren regelmäßigen halben Rentenpunkt ein Mindestrente, von der sie halbwegs leben können (im Augenblick wäre es die Minirente auf HartzIV aufgestockt - ausgabemäßig wäre das gesellschaftlich gesehen kein Unterschied) - allerdings dürften die dann etwaige Ersparnisse behalten und selbstbestimmt ausgeben; Leute, die heute hohe Renten bekommen, würden wohl etwas weniger kriegen, aber auf jeden Fall davon leben können...

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • wie man sowas am besten ändetrt? erstmal per Volksentscheid ein Gesetz durchwürgen das die Bürger die Diaetenhöhe und Pensionshöhe bestimmen und nicht die Politiker.
    Und dann vielleicht mal ein Paar dieser Grinsebacken wegrationaliesieren, natürlich ohne das sie so eine dicke Pension hinterhergeworfen bekommen.
    Dann wäre da auch noch die Möglichkeit einer leistungsbezogenen Bezahlung, dh wer nur blöd rumgrinst und scheisse labbert, aber nix gescheites für das Volk tut (ähnlichkeiten mit einer gewissen Kanzlerin sind rein zufällig in dieser Beschreibung) bekommt Leistungskürzung oder Sperrung.


    Mit solchen Massnahmen hätten wir in kürzester zeit ganz ohne Steuererhöhungen einen ausgeglichenen Haushalt und auch wieder mehr Geld für das Volk, was wiederrum in Steuersenkungen ausarten könnte, was wiederrum Wirtschaft ankurbeln udn motvieren könnte Leute einzustellen (Oh Gott nu kling ich schon wie diese Politiker) .

    Die Sense gehört zwar nicht zu den wichtigsten und bedeutsamsten Kriegswaffen, aber wer sich auf der falschen Seite einer Bauernrevolte befindet macht rasch die Erfahrung daß sie in geübten Händen eine Menge Unheil anrichten kann.

  • die kriegen zwar einen Haufen Kohle, aber die Bezüge sind nur ein minimaler Teil des Staatshaushalts; selbst wenn man noch den ganzen Troß in den Ministerien weglassen würde, wäre der Haushalt immer noch nicht ausgeglichen (jedenfalls würde das nicht ausreichen, auch noch die Armut zu bewältigen) - da müßte man eher z.B. den Rüstungshaushalt anknabbern

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Steinigt mich...


    aber ich finde Hartz 4 richtig GUT.


    sicher es gibt hier und da dinge die geändert werden müssen oder ergänzt, aber im Grunde ist das echt eine gute Sache und ein gutes Konzept.


    Ich habe selbst während meiner Ausbildung die vom Amt finanziert wurde 2 Jahre von Onkel Hartz gelebt und bin immer recht ordentlich damit ausgekommen.
    Sicher man muss mit seinem Geld haushalten aber es geht und das sogar ganz gut.
    Oft, sogar sehr oft - und das sehe ich im eigenen umfeld immer wieder - liegt es einfach daran das heutzutage viele absolut garnicht mit geld umgehen können bzw total desilluioniert darueber sind was sie sich leisten können und was nicht. und da kann auch vater staat nix für. Klingt hart - ist aber so. Es ist einfach zu sagen " die Regierung ist schuld" aber der falsche lösungsansatz. ...das ist einfach nur gejmmer das nix ändert. nahezu Jeder kann an seinem Leben und an seiner Finanziellen Situation aus eigener kraft was ändern.
    Ich erlebe zu oft empfänger von sozialen Geldern die sich über das knappe geld und den staat so aufregen aber den "dicken Arsch" nicht hochbekommen zu arbeiten, oder aber sich wundern warum Harzt 4 nicht ausreicht um exzessiven zigarettekonsum auszugleichen... aber sie selbst sind nichtmal in der Lage vorm zubettgehen den Fernseher komplett auszumachen sondern auf Stand By zu lassen und am Ende heisst es jammern wieso das Geld für strom nicht ausreicht...oder ein noch beliebterer fall - keinen job haben aber des neue handy mit feature oder die playstation 3 muss sofor her....und mal im ernst Aldi Salami schmeckt toll... das man sich mit hartz 4 nicht die vom Edelmetzger holen kann kapieren einige auch dann nicht wenn das geld am 5. des Monats schon weg ist und die kinder nix mehr zu essen haben...


    Es gibt sicher fälle wo Hartz 4 um einiges zu knapp bemessen ist und das denke ich trifft vor allem Familien mit kindern oder wo es durch Krankheiten o.ä. einfach andere Umstände gibt - aber in der Regel ist es OK. und meiner meinung nach soll es garnicht mehr sein als "OK"


    Meiner meinung nach sollte versucht werden die ansätze für kostenlose Kitas, oder kostenlose schulspeisung weiter zu verfolgen oder verstärkte investition in stipendien für ärmere Kinder die was im kopf haben. aber alleine alles auf vater staat zu schieben is humbuk.


    und das mir jetz hier keiner kommt mit "aber bei uns ist es schwer einen job zu kriegen oder blablabla" - ich lebe in Gelsenkirchen - eine der ärmsten städte deutschlands und die mit der nahezu höchsten arbeitslosigkeit in ganz BRD.
    Wer arbeiten kann und wirklich will - der findet auch nen job. und das sogar hier.
    Die grösste hürde auf dem weg nach oben sind für mich unbestrittenerweise die eigenen Ansprüche vieler vieler Menschen. und die tatsache das die Gesellschaft im vergleich zu den generationen vor uns einfach fauler ist und um einiges unfähiger mit geld umzugehen.


    Schaut euch doch mal in eurer umgebung um.... wer kennt sie nicht die leute die einem das ohr volljammern wie wenig geld sie doch haben wegen steuern ect. aber euch das natürlich in einem handy telefonat (natürlich für 1 / minute) erzählen :P


    ich erlebe tagtäglich im realen leben dinge im bezug auf geld wo ich nur den kopf schütteln kann...


    Aber manchmal denke ich, Ich bin woihl der einzige mensch der die äusserung eines hohen politikers zu einem Landsteicher mit den worten "Rasieren sie sich und waschen sie sich dann bekommen sie auch einen job" gut fand.

  • dann zähl ich mal auf, was ich daran Schei*e finde;
    1. das nackig machen: bevor du HartzIV kriegst, mußt du beweisen, daß du (fast) kein Geld oder andere Werte hast: Ersparnisse für die Rente (bis auf einen geringen Betrag): futsch; vielleicht hast du noch ein wertvolles Andenken an Eltern oder Großeltern (bei dem dir der ideelle Wert aber wichtiger ist als der materielle): futsch; Geschenke, mit denen dir jemand das Leben verbessern will : futsch
    2. Anrechnen der Einkommen von Lebenspartnern (und Schnüffeln, ob man nicht vielleicht einen möglichen Lebenspartner finden kann): also, wenn eine HartzIV-Braut einen Mann findet, und der hat etwas mehr Geld, ist er sofort für sie verantwortlich (und die Frau von ihm abhängig) -> also lassen die sich am besten erst gar nicht darauf ein; Alternative für die Frau: nimm einen anderen HartzIVer; -> damit kriegst du dann Familien, die nichts anderes mehr kennen als HartzIV
    3. die Schikanen der Arbeitsagenturen, um den Leuten auf irgendeine Art die Bezüge zu kürzen: Vermittlung von Niedrigst-Lohn-Jobs, die andere normal bezahlte Jobs vernichten; Vermittlung an Scheinfirmen, die mit der AA zusammenarbeiten, sich mit den Vermittlungsgutscheinen (die aus unseren Arbeitslosenbeiträgen finanziert werden) über Wasser halten, und niemals die Absicht haben, einen der Bewerber langfristig einzustellen, sondern stattdessen den Bewerbern möglichst schlechte Arbeitsbedingungen zu stellen in der Hoffnung, der AA wieder eine Verfehlung melden zu können

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Zu den Politiker-Einsparungen:
    Würdet ihr euch denn selbst das Geld kürzen wollen? Eben!
    Das ist ein Wunschdenken, dass unsere Herren in feinem Zwirn zum Wohle der Gemeinschaft handeln, leider...

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    • Offizieller Beitrag

    ich kann sowohl andrean, als auch schaaf voll und ganz zustimmen. in den meisten fällen würde das ALG2 (von hartz IV kann man nicht leben, dass ist der "name" des Gesetzes) zum Leben/Überleben ausreichen. wäre da nicht die schöne, bunte Werbewelt, die Verlockungen usw.
    wie Schaaf so schön schriebn, fallen aber in erster Linie Familien mit Kindern da durch die Maschen. Und diese sind es, die für neue "Sozialschmarotzer" (auch solche sachen sagen Politiker) sorgen...


    auch andrean kann ich nur zustimmen. ALG2-Empfänger zu sein bedeutet heute leider auch, sich vollkommen nackig machen zu müssen, von der Gunst/Laune seines Bearbeiters/Arbeitgebers (viele ALG2-Empfänger arbeiten ja in MAE oder in "regulären" Beschäftigungsverhältnissen) abhängig zu sein und vor allem, dass sich diese Leute als "Belastung" für ihre Familien sehen. das HartzIV-Gesetz ist in meinen Augen die größte Schikane und gleichzeitig die größte Belastung für das "Familienbild" des Landes.

  • Andrean :


    zu 1:


    Es geh aber nunmal nicht ohne sich nackig machen zu müssen ...


    soll man den leuten etwa geld aus dem steuersäckchen geben nur weil sie "seriös oder bedürftig aussehen" ? man muss vor der vergabe von sozialgeldern nunmal prüfen wer sie zurecht haben will und wer nicht. mich würde da mal interessieen wie du das regeln würdest... wenn also jemand von seiner tante eine dicke summe X geschenkt bekommen hat ... wäre es deiner meinung nach also fair wenn er diese auf dem konto behällt UND leistungen vom staat dazu bekommt ?
    sozialleistungen sind für bedurftige , und nicht für leute die Geldgescheke von verwanten bunkern wollen... und wenn einer einen picasso von oma an der wand hat - ja ich finde es richtig das er den verkaufen muss BEVOR er vom staat geld will... wäre ja noch schöner...


    zu 2:
    ist doch nix neues das man wenn man in einem hushalt lebt auch geldmässig zusammen veranlag wird. is doch auch gerecht so.. nochmal : es geht hier um eine sozialleistung für absolute bedürftige. der satz wird halt verringert wenn man mit jemandem zusammen ist der ein einkommen hat.. für mich ist das mehr als logisch.


    Zu 3:


    jaja die bösen arbeisagenturen... nur schikane und es gibt nur unseriöse schwarze scha(a)fe... und der arme arbeitslose ist mmer der geprellte..
    sorry aber wer sich bei arbeitssuche ausschliesslich aufs arbeitsamt verlässt ist meiner meinung nach einfach faul und dumm.
    Bei arbeitsämtern is das nunmal wie mit anderen dienstleistern. mal haste nen guten berater mal nen miesen. is wie bei anwälten oder lehrern..oder oder oder...
    Eigeninitiative ist die einzige wirklich einzige verlässliche methode vorran zu kommen.
    aber auf dem hintern sitzen und über die bösen ämter zu schimpfen die einen nicht zuhause anrufen und mit dem 5000 netto job bei 20 stunden/woche beglücken ist natuerlich einfacher. lol

  • Zitat

    Original von Motorschaaf
    aber auf dem hintern sitzen und über die bösen ämter zu schimpfen die einen nicht zuhause anrufen und mit dem 5000 netto job bei 20 stunden/woche beglücken ist natuerlich einfacher. lol


    ich glaube, du machst es dir zu einfach ...

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

    • Offizieller Beitrag

    da muss ich nun wieder andrean zustimmen. natürlich ist es heute fast unmöglich keine arbeit zu bekommen. aber aus (fast) eigener erfahrung kann ich behaupten, dass bestimmt 80-90% der möglichkeiten entweder kriminell (call-center, finanzdienstleister...) oder aber so mies bezahlt sind, dass man besser zu hause bleibt, weil man dann wenigstens "finanzielle sicherheit" hat.


    @ schaaf: es gibt ja seit langem die "forderung" nach einem "grundeinkommen". dieses würde jeder bürger bekommen, egal ob er arbeiten geht, oder eben nicht. das würde natürlich aus dem "steuersäckel" kommen. wer nun arbeiten geht, bekommt zu seiner grundsicherung weiteres geld hinzu, dass er natürlich dann entweder sparen oder ausgeben kann...


    ansonsten: ja, es ist einfacher zu hause zu sitzen und zu jammern, wenn man keinen job angeboten bekommt, bei dem man 5000,- für 20 wochenstunden bekommt. aber in der realität, in der ich lebe, bekommen die meisten nicht mal die gelegenheit 1000 netto bei 50 oder 60 wochenstunden nach hause zu bringen...