Gott - Erlöser

  • @ Kitty:
    Vollkommene Fehlinterpretation, tut mir leid. Ich belächle die verschiedenen Religionen, weil jede sich Richtigkeit anmaßt. Den Christen wird zum Beispiel der Polytheismus vorgeworfen, wegen der Dreifaltigkeit.
    Und letztlich ist die Botschaft hinter jeder Religion gleich. Als ob sich zwei kleine Kinder darum streiten würden, welche Farbe schöner ist: Rot oder Blau...


    @ Kitty & Zork:
    Touché!
    Das Belohnungszentrum ist mir schon seit langem ein Dorn im Auge. Aber andererseits kann man ein gutes Gefühl nicht als Eigennutz ansehen, davon kann man sich eben nichts kaufen.


    @ Bonkel:
    Ich muss dir leider in den Rücken fallen, mein Mit-Atheistler. Warum Gott nichts unternimmt?
    Eine Frau betet jeden Abend, dass sie im Lotto gewinnen will. Nach zehn Jahren erscheint ihr ein Engel und weist sie darauf hin, dass sie zum Lotto-Gewinn erst einmal einen Lotto-Schein kaufen muss.


    @ Tobius:
    Einziger uns aufgezwungener Wille war es, nicht von den Äpfeln zu essen...

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
    Nightelf - Zukünftiger Höllenfürst Moosi I
    Lord Otto - Foltermeister, Rechte Hand des Fürsten
    Turin - Zuchtmeister, Linke Hand des Fürsten
    Little Imp - Manadieb des Fürsten

  • Emynon vielen Dank für deine grundsätzlichen Erläuterungen zum christlichen Glauben. Du schriebst weiterhin:


    Zitat

    Zum Thema: Die meisten Christen wurden christlich erzogen: Ich weiß keine genauen Prozentzahlen aber aus eigener Erfahrung weiß ich dass es genug Christen gibt, die nicht christlich erzogen wurden. Ebenso gibt es viele, die christlich erzogen wurden aber nichts mehr von Gott wissen wollen.


    Ich bezog mich auf sämtliche von Tobius angeführte 86% an Gottesgläubigen. In Europa existieren Glaube und Atheismus nebeneinander, und in Deutschland kann man sich jeden Tag mit beiden Seiten beschäftigen und ab dem Alter von 13 Jahren jederzeit das angenehmere raussuchen, ein jeder ist frei, nur dann auf Gott zu vertrauen, wenn es der Tochter schlecht geht (völliges Fehlverständnis der Beziehung Gott-Mensch, wie du sehr schön dargelegt hast). Das geht soweit, dass an theologischen Lehrstühlen versucht wird, der historischen Bibelerforschung sogar voranzugaloppieren mit ganz unglaublichen Thesen, aus der Angst heraus, als Spinner dazustehen. Man lässt zu, dass die Wissenschaft den Glauben vor sich hertreibt. Ich ging da hin mit der Vorfreude darauf, so viel mehr über Gott und Jesus zu erfahren... aber gleich in der ersten Vorlesung wurde Paulus komplett demontiert und mir verklickert, dass das NT willkürlich zusammengesetzt, zurechtgeschnitten, erweitert und editiert wurde, um Paulus am Ende als glaubwürdig erscheinen zu lassen, d.h. es wurde nicht direkt ausgesprochen, dass er ein Lügner war, aber es lief darauf hinaus. Selbstverständlich wurde höchst wissenschaftlich an die Sache herangegangen, aber es hat einen schlichtweg verunsichert und aus den Socken gehauen. Aber man ist ja nicht gegen die gottgegebene Neugier gefeit, man hört hin, saugt auf, man kann nicht weghören... Erst später baut man eine gewisse Ignoranz auf, die es ermöglicht, die wissenschaftlichen Fakten anzuerkennen, aber trotzdem den Glauben an die Wahrhaftigkeit des NT zu bewahren. Zwei Herzen in einer Brust... nein das ist falsch ausgedrückt. Der Glaube ist im Herzen und er hat gar nicht vor, das Wissen im Kopf anzufechten (und vice versa).


    In anderen Gegenden der Welt sieht es jedoch komplett anders aus, dort ist das gesamte Umfeld ganz selbstverständlich gläubig, und eine Alternative kommt da nicht durch die Vordertür ins Haus spaziert. ;)


    Gunnar, du gehst davon aus, dass Gott / die Götter nie mit dem Menschen gesprochen oder interagiert haben und alle Schriften und Überlieferungen der Geschehnisse Mumpitz sind. Aber woher willst du das wissen? Du warst nicht an Adams, Abrahams oder Moses Seite, und du weißt nicht, was die Propheten empfangen haben ;)


    Ich schätze den Forscher Israel Finkelstein sehr. Seine Dokumentationen über seine archäologischen und historischen Forschungen im Heiligen Land
    versuchen, den wahren, historischen Ablauf der Vorgänge des Alten Testaments, soweit möglich, zu rekonstruieren. Dabei muss er viele Angaben, die in der Bibel gemacht wurden, korrigieren und in neue Zusammenhänge einordnen. Auf die Frage, ob die Erkenntnisse seinen Glauben erschüttert hätten, meinte er: Nein, sie haben meinen Glauben, meine jüdische Identität, gefestigt.


    Das klingt jetzt genauso paradox wie der Absatz oben, aber es ist wahr :)


    Weiter @ Emynon, darf ich fragen, welcher Konfession du angehörst?


    @ Lord Otto, und aus der Behauptung, die eigene Religion sei die richtige, erwächst die Intoleranz und letztenendes der Hass gegeneinander.
    Zumindest für die Christen sollte aber trotz Missionsgebot weiterhin gelten: macht die Tür auf, ladet den Fremden ein, zieh den Balken aus dem eigenen Auge. Das steht für mich über der Mission. Hier such ich mir eher das jüdische Prinzip der Nichtmissionierung heraus. Wer sich anschließen will, wer Fragen stellt und sich interessiert zeigt, ist herzlich willkommen. Aber aufzwingen und Knopp an die Backe labern is nicht, von Krieg ganz zu schweigen.


    Und ja, es gibt tatsächlich immaterielle Belohnungen. Egal ob du es "glaubst" oder nicht. Alles was Wohlgefühl erzeugt, ist Belohnung. Streicheln, Eis auf der Zunge, Aufmerksamkeit, Fürsorge, Beglückung der Ohren durch die neueste Bohse-Anlage, ein gutes Wort oder Lob... und eben ein reines Gewissen.
    Bsp Hund: Es genügt, erwünschtes Verhalten mit "good boy good boy" zu belohnen, und er freut sich :)
    Nein Menschen sind keine Hunde, aber funktionieren exakt nach dem selben Schema. Gott hin oder her, aber in Bio hab ich immer mit Leidenschaft die Ohren gespitzt. Ein Narr wäre der, der nicht von den Unglaublichkeiten der Schöpfung fasziniert wäre. Die Juden zum Beispiel fühlen sich von Gott aufgefordert, soviel wie möglich von der Schöpfung zu erkunden. Er gab Gehirn, Neugier und Logik! Und wenn Gott die Evolution erschaffen hat, dann hat er eben die Evolution erschaffen. Is mir doch wurscht. Die Schöpfungsgeschichte zeigt in sich sogar deren Ablauf an (in groben Zügen), wo ist das Problem :D


    Das Thema Dreifaltigkeit ist ein Ding für sich (was sich imho mit Papst, Heiligen und Seligen usw fortsetzt), das müsste gesondert beleuchtet werden. Oder vielleicht hab ich als Lutheranerin nur keine Ahnung von der Planung, aber ich würd gerne mal darauf Antworten finden, nicht nur meine eignen kläglichen Erklärungsversuche (einer davon ist: Gott = Jesus, Jesus = Gott bzw eine Art Inkarnation seiner, trotz Körper und Zweifeln, die von der menschlichen Hälfte herrühren), und nix mit herumfalten. Aber das ist in höchstem Maße unzureichend.
    Mir widerstrebt es total, Dogmen anzunehmen, die Jahrhunderte später künstlich konstruiert wurden, um auf Biegen und Brechen Widersprüche zu erklären. Da leb ich lieber mit dem Widerspruch, denn Gottes Wege sind unergründlich, oder Allahu Akbar, oder wie auch immer man es in Worte fassen will.



    ~~~and for one second I lost my breath~~~
    ¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯

  • Zitat

    Original von kitty
    @ Lord Otto, und aus der Behauptung, die eigene Religion sei die richtige, erwächst die Intoleranz und letztenendes der Hass gegeneinander.


    QFT.
    Ich halte Intoleranz übrigens für das große Problem, an dem unsere moderne Welt leidet. Wer in den nahen Osten blickt, weiß, was ich meine.

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
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  • Ich bin ein großer Freund von Geschichten über Götter bzw. göttliche Wesen. Im Alltag ziehe ich es aber vor agnostisch zu denken - ich kann nicht wissen, ob es Götter gibt also ist deren Existenz für mich irrelevant.


    @Emynon
    Sehr gute Einstellung zum Inhalt des christlichen Glauben aber hörts mir bitte damit auf meine heißgeliebten Naturwissenschaften mit Religion zu besudeln.
    Natürlich darf ein jeder Wissenschafter gerne auch streng gläubig sein, wenn er/sie es schafft das nicht auf seine/ihre Arbeiten abfärben zu lassen, aber allgemein hat Religion nix in der Wissenschaft verloren und umgekehrt.
    Ordentliche wissenschaftliche Arbeit kann nur durch ununterbrochenes Anzweifeln und Hinterfragen, sowie aufstellen und wieder überprüfen eigener Theorien geleistet werden. Wer anfängt zu glauben, er hätte eine Lösung auf eine Frage gefunden, hört auf wissenschaftlich zu arbeiten.



    zum thema Intoleranz finde ich, dass dies das Nr1 Problem des Monotheismus ist ("Es gibt nur ein Gott und des is mein Gott") :wall:

    Never be in company that you wouldn't want to die with.


    Any society that would give up a little liberty to gain a little security will deserve neither and lose both.

  • Tach Wald, auch ich will hier natürlich meine Meinung loswerden :] :


    Hauptsächlich, weil ich ein leidenschaftlicher Zahlentheoretiker bin, aber auch weil Tobius diesen Thread mit einem stochastischen Beispiel begonnen hat, will ich das Thema mal etwas mathematischer anpacken:


    Meiner Meinung nach passt Tobius Beispiel wahrhaft hervorragend in diesen Thread, ich will es aber in einen anderen Zusammenhang stellen, nämlich in den der "Halbwahrheiten". Der Münzwurf wird von mir so verändert, dass die Münze nun schon geworfen sei, und jemand (Person A) das geworfene Ergebnis kennt, allerdings einen Becher über die Münze stellt. Ich (Person B) gucke mir jetzt den Becher an und kenne das Ergebnis nicht. Jetzt siehts so aus: Die Wahrscheinlichkeit (WSK) bspw für Zahl liegt gleichzeitig bei 50% (B) und 100% (A)! Nun, was ist jetzt objektiv gesehen wahr? Eindeutig beides, ankommend auf die Sichtweise des Betrachters.


    Dieses Phänomen, dass zwei sich ausschließende Behauptungen wahr sind (dass bei einer Anomalie BEIDE Theorien stimmen) ist bekannt unter dem Beispiel der halb-toten Katze:


    In einer (undurchsichtigen) Kiste sitzt eine lebendige Katze. Ein Schalter öffnet die Kiste, tötet allerdings vorher die Katze (wie auch immer, ich glaube es war ein Giftfläschchen, das sich mit betätigen des Schalters öffnet). Ausserdem öffnet sich das Giftfläschen auch ohne Betätigen des Schalters, allerdings weiss man nicht wann!


    Wie stehts jetzt um die Katze, BEVOR wir den Schalter gedrückt haben? Von außen betrachtet ist die Katze halbtot, bzw halblebendig, von innen betrachtet ist sie entweder bereits tot, oder sie lebt noch!


    Die Physik gibt folgende Antwort: Bevor wir nachgucken, ob die Katze noch lebt ist sie gleichzeitig halbtot und halblebendig. Die arme Katze....


    Naja, was das jetzt alles mit Gott zu tun hat, kommt jetzt :]:


    Unter der Annahme, dass es Halbwahrheiten gibt, (Zustände gleichzeitig wahr sind, obwohl sie sich ausschließen, kopf/zahl, Leben/Tod) lässt sich folgende Theorie aufstellen: Angenommen wir könnten (und hier will ich eigentlich die ganze Zeit über hin :P) "die Position und die Geschwindigkeiten eines jeden einzelnen kleinsten Teilchen des Universums bestimmen, so könnten wir die komplette Zukunft des gesamten Universums vorausberechnen!". Oder anders gesagt: Wenn wir letzteres könnten, wäre Gottes Macht "null-und-nichtig", da er keinen Einfluss auf die Zukunft hätte. Zu Ende gedacht wäre das Gottes "Aus", siehe "allmächtig".


    Nun ist es so, um die Position EINES dieser kleinsten Teilchen zu bestimmen, muss man es mit einem Lichtteilchen beschießen, eine Art Foto machen. Um sogar noch die Geschwindigkeit zu bestimmen, muss ein zweites Foto herangezogen werden, mit einer zweiten Position, eine gewisse Zeit später. Der zurückgelegte Weg lässt schnell auf die Geschwindigkeit schließen, aber leider: Der Beschuss des ersten "Winzlings" mit Licht, hat das Teilchen zum einen aus der Bahn geworfen und zum anderen die Geschwindigkeit verändert. Zusammenfassend lässt sich sogar festhalten, dass es unmöglich ist diese beiden Eigenschaften festzustellen. In der Quantenmechanik lassen sich "nur" Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Zustände errechnen, die (sich ausschließen) alle als Halbwahrheiten angesehen werden, also alle gleichzeitig eintreffen. Eine mögliche Erklärung dieser Theorie begründet das Schagwort "Multiversum". Wenn mehrere (sich in EINEM Universum ausschließende) Zustände wahr sind, so muss es eben mehrere Universen geben!


    Jetzt aber endlich zurück zu Gott! Da es im Moment als ausgeschlossen angesehen werden darf, die Position samt zugehöriger Geschwindigkeit eines jeden Teilchen zu bestimmen, gibt es keine vorhergesehene Zukunft! Das wäre auch das allerschlimmste, was dem Menschen passieren könnte, denn wo wäre dann der freie Wille? Was wäre, wenn man Liebe, Hass, Schicksal, Glück, etc.. schlichtweg ausrechnen könnte? Nein danke!


    Nun noch zu guter letzt: Nur weil der "dumme" Mensch die Position jedes Teilchens nicht bestimmen kann, heisst dies nicht, dass es die Position samt Geschwindigkeit nicht gibt! Ist dieser Zustand Gott? Zumindest würde jemand, der diesen Zustand kontrollieren könnte sehr leicht Gott spielen können....


    So, das ist das was ich hier loswerden wollte. Es soll auffallen, dass die Frage nach Gott für mich eine Frage der Möglichkeiten der Physik mit sich zieht, denn für Gott ist nur so lange Platz, bis wir in die Zukunft sehen können. Zum Glück kann man (s.o.) "fast" beweisen, dass dies niemals der Fall sein wird!


    Einen Schönen Gruss, IPimp


    Ach und Religionen? Lass' mich damit in Ruh'!

  • Jaja, der Schrödinger und seine Katze. Armes Tier (ich mag katzen!)


    Aber mal weg von den ganzen Vergleichen, weg von den Beispielen, ich will lediglich meine Meinung kundtuen :


    Ich wurde halbwegs religiös erzogen, mit Kirche gehen, beten und so weiter. Was mir, und ich bin nicht gerade das was man als Freigeist bezeichnen würde, natürlich schon mal sehr auf den Keks ging. Wieso in die Kirche? Hey es ist Sonntag, da laufen CARTOONS!!!!
    Naja, ihr wisst schon ;)


    Da, und nein, nicht nur wegen der Cartoons, wurde also schonmal der Grundstein dafür gelegt das ich dem Römisch-Katholischem Christentum nicht besonders positiv gegenüber stehe. Und ja, ich bin offiziell immer noch römisch-katholisch. Ich bin einfach zu faul es zu ändern...


    Das mit dem "an Gott glauben" hatte für mich, damals, immer etwas von "an den Nikolaus glauben". Nicht im Sinne davon das Gott ja Papa ist, sondern das man es irgendwann mit der Zeit einfach ablegt.


    Was sich jetzt schrecklich anhören mag, aber so fühlte es sich für mich an. Heute ist es so : ich glaube nicht an Gott. Aber jeder Mensch, der an Allah, Gott, Bob, die Ritter die "Nie" sagen, oder woran auch immer glaubt darf das gerne tuen.
    Solange er nicht versucht mich davon zu überzeugen, das sein Glaube der einzig richtige ist, oder das man an irgendwas glauben muss, ist es mir schlicht gesagt egal. Ich respektiere jeden Gläubigen.



    Was allerdings WIDERLICH ist, sind diese militanten CHRISTEN, und ja ich meine CHRISTEN. Es geht mir nicht um Terrorbomber, oder "Kämpfer des Djihad", die sind eh ein ganz anderes Level.
    Aber habt ihr schon mal jemanden kennen gelernt, der euch ZWANGHAFT davon versucht zu überzeigen das es Gott gibt? Sowas finde ich schrecklich!



    p.s. : Beste Variante zum abwehren der Zeugen Jehovas (die standen bis vor kurzem einmal die Woche vor unserer Tür): "Bibel? Das ist n nettes Fantasybuch, so wie Herr der Ringe nur erheblich langweiliger!"
    Seitdem bin ich die zumindest los :D

  • Wow, ein wirklich interessanter Thread und ich hätte ihn fast überlesen


    Zuerst mal Tobius: 100%ige Zustimmung zu deinem Zitat. Für mich ist Pascals Wette auch der beste rational erfassbare Grund, an Gott zu glauben, v.a. wenn man berücksichtigt, dass das Leben verglichen mit der Unendlichkeit unfassbar kurz ist. (Unendlichkeit ist hier allerdings etwas schwierig zu definieren, falls man annimmt, dass die Zeit irgendwann endet.)


    Wenn man sich bewusst macht, was es bedeuten würde, dass nach dem Leben wirklich nie wieder etwas kommt, bleibt einem meiner Meinung nach gar nichts anderes übrig, als auf Gott zu hoffen.


    Zitat

    Original von IchMachEinenAufPimp
    denn für Gott ist nur so lange Platz, bis wir in die Zukunft sehen können


    Selbst wenn die Menschen vollständig die Zukunft voraussehen könnten, bliebe immer noch die Frage nach der Entstehung des Universums.
    Die Überlegung, dass Gott die Zukunft beeinflusst/kontrolliert, scheint mir sowieso nur Sinn zu machen, wenn man davon ausgeht, dass Gott regelmäßig ins Universum eingreift, denn in der quantenmechanischen Unschärfe kann ich kaum einen göttlichen Einfluss erkennen. An ein Eingreifen Gottes (in dem Sinn, dass er die Naturgesetzt umgeht) glaube ich allerdings auch nicht. Meiner Meinung nach existiert Gott außerhalb der Zeit. Er hat sozusagen Vergangenheit und Zukunft gleichzeitig geschaffen, anders ausgedrückt: Wenn Gott die Zukunft ändern wollte, dann hat er das schon getan. :D


    Noch kurz zum freien Willen: Aus subjektiver Sicht ist der natürlich gegeben; oft weis man ja selbst nicht, wie man sich später entscheiden wird. Objektiv betrachtet scheint er mir nur eine Mischung aus Determinismus und Zufall zu sein; d.h. der Teil einer Entscheidung, der wirklich auf die Person zurückzuführen ist, ist im Prinzip berechenbar.

    Die kausale Unabhängigkeit der Quarks von unserer Rede ist kein Merkmal der Realität (im Sinne des Gegenteils der Welt des Scheins), sondern sie ist einfach ein unbezweifelter Bestandteil unseres Redens über Quarks.
    Richard Rorty

    Einmal editiert, zuletzt von Der Mentat ()

  • darüber ließe sich aber noch diskutieren!
    vielleicht kann ich ja noch irgendwann auf einen Knopf drücken, und damit die Zukunft in die eine oder andere Richtung abändern (S-Bahn-Tür geht auf oder nicht - ich kann aussteigen oder nicht)
    könnte natürlich auch sein, daß jegliche Willensäußerungen NUR von irgendwelchen physikalischen/chemischen Bedingungen im meinem Körper/meinem Gehirn abhängen - dann wäre aber alles sowieso vorbestimmt, und ich wäre nicht mehr für mein Handeln verantwortlich (und Hitler, Saddam Husein und G. Bush Junior auch nicht) - und dann sind wir wieder bei dem Kinderglauben von einem allmächtigen Wesen, das sowieso alles in seine Richtung abändern kann - da ist man nämlich auch nicht für sein Tun verantwortlich, denn schließlich hat der mich ja irgendwann genauso geschaffen, wie ich bin; dann darf er mir aber auch nicht böse dafür sein, wenn ich genauso bin, wie er mich geschafffen hat!

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • jetzt will mal ich was zu gott sagen. davor müsst ihr aber noch wissen, dass ich einst eine wichtige person verloren habe und daher gläubiger geworden bin.
    ich versuche auch aus der bibel und anderen quellen herauszulesen, wer gott wirklich ist. man könnte fast sagen, ich philosophiere.
    und jetzt noch was zu der person, die ich verloren habe: ich wünsch mir von ganzem herzen, dass ich sie einst wieder in einem jenseits sehen werde. ich kann allerdings auch noch die zeit bis zu meinem tod abwarten, denn immerhin hab ich ja danach ne ganze ewigkeit.


    nächster punkt: man kann gott nicht mit wissenschaft beschreiben. das ist der fehler der menschheit. der mensch glaubt, man könnte alles mit ein bisschen wissenschaft erklären. aber man kann es nicht. es gibt keinen "code gottes".
    aber warum hat gott uns das noch nicht gesagt? vielleicht will er ja, dass wir weitermachen kein ergebnis zu finden. vielleicht meint er wir sollen abwarten.


    nun zu der frage, warum gott solche katastrophen und schlimme dinge zulässt. ich weiß es nicht und andere wissen es auch nicht. aber gott hat einen grund. ich weiß nicht warum mir gott diese person genommen hat. vielleicht wollte er, dass ich zu dem werde was ich heute bin oder es ist anderer grund.
    anders erklärt: damit der mensch alles verstehen könne, müsste er das wissen gottes besitzen, was er nicht hat.
    verglichen mit einem säulendiagramm: das mögliche wissen der menschheit ist ein kleiner unscheinbarer punkt, das gottes geht unendlich nach oben.


    nun zu den verschiedenen religionen: im prinzip glauben wir alle an das selbe. an eine höhere macht. wir stellen sie nur anders da.


    ich will hier niemandem meinen glauben auftischen. aber ich will, dass ihr meine meinung genau so respektiert wie ich eure und die der restlichen menschen.



    ---------------------------------------------
    necro an die macht!

  • Ich hoffe mal schwer, dass mein mögliches Wissen auch nach obenhin unbegrenzt ist; ansonsten hätte ich verloren, wofür ich Lebe (blieben nur noch die ganzen Dinge gegen die ich lebe :devil: ).


    Mit der "Schlimme Dinge"-Erklärung tun sich Polytheisten halt deutlich leichter:
    Gute/r Gott/Göttin: "Alte/r was sollte der Scheiß jetzt ?!?"
    Böse/r Gott/Göttin: "Also ich fand's lustig !"


    Und zur rationalen Gotteserklärung wiederhol' ich mich gern: Wissenschaft, raus aus der Religion ! Religion, raus aus der Wissenschaft !




    AAAAH die Klammer is schuld, dass's den Smiley nicht checkt *erleuchtetbin*

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    2 Mal editiert, zuletzt von theallmightyevil ()

  • Ich persönlich bin nicht gläubig (was nicht heißt, das ich nicht glaube, das es Gott gibt).


    Zu der frage warum Gott "schlimmme Dinge" zulässt: Woher soll man das wissen? (phantom hat dazu ja schon einige sehr treffende Dinge geschrieben)
    Ähnliche Frage sind:
    Wieso hat Gott überhaupt die Menschen und die Welt geschaffen?
    Wieso lässt Gott zu, dass der Mensch der Natur und der gesamten Welt (also Gottes Werk) schadet? (Die ganze Sache mit den Schadstoffen und so)
    Warum hat Gott zugelassen (und lässt zu), dass sich die Menschen gegenseitig bekriegen? (die ganze Sache mit den heiligen Krieden und so)


    (vielleicht hat er uns ja nur aus langer weiler geschaffen und wir sind für ihn nur eine Art Fernsehen)


    Diese Fragen fallen alle in die Kategorie "Was der Mensch nie erklären kann", denn wie will man das erklären? Jeder Mensch hat eine andere auffassung von Gott was zufolge hat, das jeder Mensch zu anderen Schlussfolgerungen bei seinen Überlegungen zu diesem Thema kommt.


    Was ist Gott eigentlich? Ist Gott nur eine Einbildung der Menschen? Ist Gott der Schöpfer aller Dinge? Oder ist Gott der Schöpfer aller Dinge, zu dem sich die Menschen noch jede Menge ausgedacht haben und den sie ausgenutzt haben, um zu Macht und Reichtum zu kommen? (zB bei den Kreuzzügen)
    Schon allein da lassen sich die unterschiedlichsten Thesen aufstellen, aber wer weiß, wie das alles in wirklichkeit ist? Wahrscheinlich nur Gott selber.

  • Nun äußere ich mich auch mal zu jener wichtigen Frage:
    Warum lässt Gott so viel Schlimmes geschehen?



    Diese Frage ist das Stoßgebet vieler militanter Anti-Christler. Überzeugt davon, dass ein Gott sämtliches Unheil seiner Kinder abwehren muss, lamentieren Ex-Christen, Heiden und Atheisten über den Vater.
    Jawohl, den Vater.
    Hat der Herr Jahwe irgendwann mal behauptet, er würde seinen Kindern sämtliche Verantwortung von den Schultern nehmen? Nein.


    Denkt darüber nach. Man nennt ihn den Vater, weil er seine Kinder versorgt, solange sie seine Hilfe brauchen. Wie ein menschlicher Vater das Brot verdient, solange das Kind dafür nicht selbst aufkommen kann.
    Gott hat dieses Brot schon längst verdient. Er hat die Welt geschaffen, erinnert ihr euch? Auf diesem einmaligen blauen Planeten gibt es alles, was der Mensch zum Leben benötigt. Das Kind ist versorgt.



    Nun wird das Kind irgendwann erwachsen. Es kann für sich selbst sorgen und verlässt die väterliche Obhut. Fehltritte bleiben nicht aus, das gehört dazu. Aber irgendwann weiß das Kind, wie es das Leben bewältigt


    Wenn Menschen die Kinder Gottes sind, so hat er das Brot heran geschafft. Blickt euch um! Seht ihr die ganzen verzehrbaren Dinge in eurem Umfeld? Nein? Dann steht auf und schaut in euren Kühlschrank! Seht ihr das?
    Nun habt ihr zwei Möglichkeiten. Ihr könnt den Schokoriegel essen oder ihn wegwerfen. Nehmt ihr das Geschenk eures Vaters an?



    Worauf ich euch seit Beginn meines Posts langsam hingeführt habe, ist:
    Gott hat dem Menschen eine Lebensgrundlage gegeben. Wie der Mensch damit umgeht, darauf nimmt der Vater keinen Einfluss.



    Das heißt, dass dem Menschen sehr wohl Leid widerfahren wird. Aber teilweise ist er dafür selbst verantwortlich und teilweise gehören Schicksalsschläge zum Leben dazu, leider. Darüberhinaus gewährt Gott im Gegensatz zum menschlichen Vater jedoch das Himmelreich. Er hat sogar seinen liebsten Sohn gegeben. Welcher Vater würde das sonst noch tun?


    Ihr haltet es für unfair, dass Gott so schlimme Dinge geschehen lässt?
    Ich halte es für unfair, meine Verantwortung jemand anderem aufdrücken zu wollen.

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    Little Imp - Manadieb des Fürsten

    Einmal editiert, zuletzt von Lord Otto ()

  • Zitat

    Original von Lord Otto
    Gott hat dem Menschen eine Lebensgrundlage gegeben. Wie der Mensch damit umgeht, darauf nimmt der Vater keinen Einfluss.


    Ihr haltet es für unfair, dass Gott so schlimme Dinge geschehen lässt?
    Ich halte es für unfair, meine Verantwortung jemand anderem aufdrücken zu wollen.


    meine meinung

    greez eXeKuToR


    Es spielt keine Rolle, ob du Recht hast. Du musst sicher sein. Natürlich kann es nicht schaden, Recht zu haben. (Terry Pratchett)


    Früher litten wir an Verbrechen, heute an Gesetzen.
    (Tacitus, 55 v. Chr.)

    • Offizieller Beitrag

    also ist gott für alles gute zuständig, für die schlechten sachen sind die menschen dann selber zuständig?


    wenn ich das richtig verstanden habe, hat die wissenschaft in den letzten jahre reichlich beweise für die evolution, das entstehen des universums und so ziemlich alles andere, was von den religionen der "schöpfung" zugeschrieben wird, erbracht.
    das stimmt also alles nicht? gott hat die welt mit allem, was darauf kreucht und fleucht erschaffen?


    sorry, aber das kann ich nun wirklich nicht "glauben"...

  • Zitat

    Original von Lord Otto
    Wenn Menschen die Kinder Gottes sind, so hat er das Brot heran geschafft. Blickt euch um! Seht ihr die ganzen verzehrbaren Dinge in eurem Umfeld? Nein? Dann steht auf und schaut in euren Kühlschrank! Seht ihr das?
    Nun habt ihr zwei Möglichkeiten. Ihr könnt den Schokoriegel essen oder ihn wegwerfen. Nehmt ihr das Geschenk eures Vaters an?


    Den Schokoriegel in meinem Kühlschrank hat mir nicht Gott dareingezaubert, sondern den hab ich gestern bei Kaiser's gekauft; und das Geld dafür hat mir auch keiner geschenkt, da mußte ich dafür arbeiten ... ;)
    P.S. daß das Alte Testament mit der Schöpfungsgeschichte nicht stimmen kann, liegt ja wohl auf der Hand (außer man tut es wie die Planeten-Konstrukteure bei T. Pratchett und erschafft in den 7 Tagen auch noch die Spuren, die darauf hindeuten, daß die Erde Milliarden Jahre alt ist - wahrscheinlich, um den Glauben der Menschen zu testen) - da das Alte Testament aber natürlich nicht von einem Gott, sondern von Menschen geschaffen wurde, ist das natürlich kein Beweis für Existenz oder Nichtexistenz eines Gottes, sondern nur für die Fehlbarkeit des Menschen

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

    Einmal editiert, zuletzt von Andrean ()

  • Gott ist nur für die Erschaffung der Welt verantwortlich, Bonkel!
    Was viele sich wünschen, ist ein "Göttlicher Bodyguard". Aber das ist Gott nun einmal nicht. Er hat die Welt erschaffen, das ist alles (und das ist eine Menge!).


    Ich habe hier einmal bewusst auf die Wissenschaft verzichtet. Du kannst nämlich Wissenschaft und Glaube nicht gegeseitig zu erklären oder widerlegen versuchen. Dafür sind beide Seiten zu unterschiedlich. Also sollte man beides getrennt diskutieren.


    Wenn wir aber schon bei dem Thema sind:
    Was ist der Urknall?

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  • Zitat

    Original von Andrean


    Den Schokoriegel in meinem Kühlschrank hat mir nicht Gott dareingezaubert, sondern den hab ich gestern bei Kaiser's gekauft; und das Geld dafür hat mir auch keiner geschenkt, da mußte ich dafür arbeiten ... ;)


    Du hast aber sicherlich nicht den Baum gepflanzt, an dem der Riegel gewachsen ist. Und noch viel unwahrscheinlicher ist, dass du die Erde unter dem Baum gesät hast. Von dem Planeten, wo die Erde drauf liegt, ganz zu schweigen...

    Das Höllische Quartett on the Highway to Hell:
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  • Zitat

    Original von Lord Otto


    Du hast aber sicherlich nicht den Baum gepflanzt, an dem der Riegel gewachsen ist. Und noch viel unwahrscheinlicher ist, dass du die Erde unter dem Baum gesät hast. Von dem Planeten, wo die Erde drauf liegt, ganz zu schweigen...


    wo gibt es denn Bäume, an denen Schokoriegel wachsen ??? und was wächst, wenn man Erde sät?

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Leider wachsen keine konstruktiven Posts, wenn man Erde sät. Da muss muss man sich schon ernsthaft mit dem jeweiligen Thema befassen und das triviale Gelaber weglassen.
    ;)

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