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Bei Projekten, die das Betriebssystem oder Desktop Anwendungen betreffen, macht Open Source Sinn, weil ein grosser Teil der Arbeit den Umgang mit APIs und das Etablieren von Standards betrifft. Außerdem sind die dafür zum Einsatz kommenden Algorithmen in der Regel allgemein bekannt.
Trotzdem hat Open Source auch dort nicht unerhebliche Mängel. Gerade unter Linux werden Anwendungen immer wieder neu entwickelt, anstatt eine Vision zu verfolgen. Es ist irgendwie peinlich zu sehen, wie Ubuntu immer wieder neu bereits behobene Bugs einführt, und bevor Linux wirklich reif für den Mainstream ist, muss sich gerade in diesem Punkt, Open Source vs. Vision, wirklich was tun.
Bei wirklich ambitionierten Projekten, die technisch innovatives Neuland beschreiten, wie in dem Fall des KI Mod, muss ein professioneller Entwickler ein Design entwickeln und das dann perfekt implementieren, damit die Lösung sauber, tragfähig und gleichzeitig extrem gut optimiert ist. Es ist kein Zufall, dass die Spieleindustrie überproportional viele Top-Entwickler beschäftigt.
Tatsächlich ist der Aufwand für den Heroes 5 KI Mod wesentlich höher als das was die meisten Publisher für die KI aufzuwenden bereit sind. Der einzige Grund für einen professionellen Entwickler diesen Aufwand zu rechtfertigen, besteht darin dass die KI sich auch für ein anderes ambitioniertes Game Projekt einsetzen lässt. Und man sollte nicht übersehen, dass die Arbeit an H5 eine Genehmigung von Ubisoft braucht, weil es deren geistiges Eigentum ist. Auch eine Sache, die man Ubisoft zugute halten muss, auf diese Art und Weise ein Commitment für die ganze Heroes Serie zu zeigen.
Es gibt also viele Spielregeln, die man einhalten muss. Zudem gibt es wirtschaftliche Zwänge, die in der Welt von heute Open Source für so ein Projekt nicht praktikabel machen.
Ein Teil des Projektes ist es natürlich zu zeigen, dass die KI für ein Spiel viel wertvoller ist, als einfach nur die Züge der Computerspieler zu berechnen. In der Tat kann die KI ein umfassender Service für das ganze Spiel (und dessen Produktion, Content usw.) sein und qualitativ das Balancing und Map Design unterstützen als auch im Spiel intelligente Features zur Unterstützung des Spielers zu realiseren helfen. Also da kann noch viel kommen, um Heroes 5 auf neue Höhen aufsteigen zu lassen.
Außerdem bin ich natürlich ein langjähriger Fan der Heroes Serie und halte es einfach für eins der besten rundenbasierten Spiele überhaupt (Civilization kommt mir irgendwie immer wie ein anderes Genre vor, ist auch eine ganz andere Spielerfahrung). Ich werde als nächstes ein neues Battle-Replay einstellen, das zeigt warum ich Heroes schätze.
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Hi Quantomas,
viel Text aber kein klares nein Ich hätte die Frage wohl auch gestellt, wenn sie nicht bereits gestellt worden wäre. Einfach aus dem interesse an deiner Arbeit heraus. Die KI ist genial, aber mit den vielen Fehler manchmal echt ein Krampf zu spielen. KK, ich gebe ja zu das ich unter WIN7 spiele und unter XP wohl die Absütze bei den Zügen der KI geringer sind, aber das ist es ja nicht nur. Es sind die unzähligen kleinen Fehler im Spiel, die den Spielspass dann doch ein wenig trüben. Seien es die Greifen, die zu früh angreifen, unsichtbare Einheiten die während ihres Zuges sichtbar werden, die Aufwertfunktion der Zuflucht, die einen nur mit Tastatur wieder entkommen lässt oder Helden die rumbuggen und sich nicht mehr bewegen, weil sie sich "falsch" teleportiert haben.
Daher meine Frage. Wie kann man dich unterstützen, damit die Entwicklung des Patches schneller voran geht? Gibt es z.B. einen öffentlichen Bugtracker, in dem Bugs zentral gesammelt werden?
Grüße Killas