KW 05/07: Bundeswehr oder Zivildienst?

    • Offizieller Beitrag

    "Früher einmal musste fast jeder, heutzutage ja fast keiner mehr dienen."


    Wie steht ihr zur Wehrpflicht? Ist sie noch zeitgemäà oder vielleicht sogar aktueller denn je? Abschaffen oder nicht, und was spricht gegen, bzw. für die Wehrpflicht eurer Meinung nach?


    Wenn ihr schon eure Pflicht erfüllt habt:
    Wart ihr beim Bund oder habt ihr Zivildienst gemacht und was hat euch zu eurer Wahl bewogen? Denkt ihr im Nachhinein, dass es die richtige Entscheidung war oder hättet ihr doch lieber das andere gemacht?
    Was war besonders gut, was besonders schlecht. Wird man bei der Bundeswehr tatsächlich unsozialer, wie manche argwöhnen? Und als Zivi verweichlicht man?


    Falls euch die Musterung noch bevorsteht:
    Wofür wirst du dich entscheiden, und hast du dir schon Gedanken dazu gemacht? Wie stehen deine Freunde und Freundinnen dazu? Kennst du Mädchen, die auch zur Bundeswehr gehen würden? Bist du gar selber weiblichen Geschlechts und kommst jetzt ins Grübeln? ;)


    Wie ist überhaupt eure Meinung zu Frauen an den Waffen? Denkt ihr "Endlich!" oder möchtet ihr die Frauen lieber mit Kind in der Küche sehen?


    Also, Bundeswehr oder Zivildienst... eure Meinung und Erfahrungen bitteschön! :D

  • Klasse Gunnar, schönes Thema :daumen:
    Kann ich gleich mal ein bisschen Werbung für's THW machen :D


    Genau, ich hab nämlich keinen Wehrdienst gemacht, sondern "Ersatzdienst" beim Technischen Hilfswerk. Das ganze zog sich zwar über 6 Jahre (1-2 mal pro Woche) aber ich denke das es sich auf jeden Fall gelohnt hat. Ich hatte unter anderem viele handwerkliche Aufgaben, wodurch ich den Umgang auch mit gröÃerem Arbeitsgerät gelernt habe. Dinge die dir auch im privaten Bereich sehr weiter helfen. Für alle, die bei der Feuerwehr sind, wissen was ich meine, da es in etwa damit vergleichbar ist. Auch nach meiner Mindestverpflichtungszeit bin ich aktuell im THW noch tätig denn es macht einfach irre viel SpaÃ. :] AuÃerdem gibt's ja immer mehr zu tun für THW'ler wie man ja vor zwei Wochen gesehen hat (Kyrill). Ich würde mich auf jeden Fall wieder dafür und gegen den Wehrdienst entscheiden.


    Obwohl ich damals aus beruflichen Gründen den Ersatzdienst vorzog, muà ich sagen das ich allgemein nicht viel von der Wehrpflicht halte. Im Moment gibt's für die deutschen Soldaten nur im Ausland was zu tun und da haben meiner Meinung nach nur vollausgebildete "Berufssoldaten" was zu suchen. Und wenn man ein Berufsheer aufstellen würde wäre die Wehrpflicht überflüssig.


    Zum Thema Frauen an der Waffe sag ich nur: Ok, wenn sie wollen, sollen sie. ;) Das muà jeder für sich ausmachen.

    Der Fürst der Hölle und seine Untertanen Lord Otto, Turin u. Little Imp - ein höllisches Quartett

  • Nettes Thema ;)


    Also ich für meinen Teil habe mich damals für den Zivildienst entschieden und habe diesen bei einer Art mobilem sozialen Dienst abgeleistet. Meine Aufgaben waren im Bereich Betreuung, Haushaltshilfe und Pflege von alten und kranken Menschen, sowie manchmal verwaltungstechnische Arbeiten.


    Ich würde die Entscheidung für diese Art Dienst ohne zu zögern jederzeit wieder treffen, da es für mich eine sehr bereichernde Erfahrung war. SchlieÃlich können wir uns alle mal in derselben Situation wiederfinden. Wer denkt, dass Zivildienst nur etwas für "Weicheier" ist, hat offensichtlich vergleichbare Erfahrungen nie gemacht.


    Die Bundeswehr war für mich persönlich nie eine Option, da ich das Töten von Menschen (bzw. Krieg im Allgemeinen) als etwas äuÃerst verabscheuungswürdiges empfinde. Und bevor jetzt das Argument kommt, dass die Bundeswehr heutzutage noch viele andere Aufgaben hat: Dies ist mir wohl bewusst; aber sie ist immer noch in erster Linie eine Armee. Und allein schon die Zugehörigkeit zu einer solchen Organisation wäre für mich moralisch nicht möglich.


    Ich weiÃ, dass theoretisch wohl jeder Mensch (mich selbst eingeschlossen) zum Töten in der Lage ist, wenn man sie oder ihn nur in die entsprechende Situation bringt. Das rechtfertigt die Handlung jedoch keineswegs; es macht sie bestenfalls erklärbar.


    Was das Thema "Frauen an den Waffen" anbelangt: Wie ich bereits angemerkt habe, finde ich den Gebrauch von Waffen generell nicht gut; ob dabei ein Mann oder eine Frau die Waffe benutzt spielt dabei in meinen Augen keine Rolle. Und wer heutzutage noch ernsthaft Frauen nur "mit Kind in der Küche" sehen will, lebt IMHO ohnehin hinterm Mond. :crazy:


    Zum Abschluss: Ich würde den Wehrdienst nicht unbedingt abschaffen; nur der Gedanke dahinter sollte sich ändern: Nämlich weg vom "Dienst an der Waffe mit der Option Zivildienst" hin zum "Zivildienst mit der Option Dienst an der Waffe". Und das kann dann ruhig auch für beide Geschlechter gelten. Vorausgesetzt, dass die Gleichberechtigung auch in anderen Bereichen unserer Gesellschaft wirklich umgesetzt wird. ;)

    Mögen die Sterne Euch leiten!


    - Szeridan, Erbe des Yakuun von Thorak

  • Also ich war Zivi - habe beim ASB mobilen Sozialenhilfsdienst verrichtet - sprich Einkaufen, Putzen und ein biÃchen soziales Netzwerk für alte Leute spielen.
    War eigentlich ein gutes Jahr. Die Arbeit war zwar manchmal echt nervig - vorallem wenn man mit unangenehmen Menschen zutun hatte - aber alles in allem bin ich mit den Alten gut ausgekommen und einige von denen hatten wirklich interessante Dinge zu erzählen und ich habe auch einen ganz guten Einblich in die soziale Realität in diesem Land bekommen. AuÃerdem hab ich richtig viel Geld bekommen (war die höchste Leistungsstufe da es auch einige Alzheimerpatienten gab) und überarbeitet habe ich mich auch nicht wirklich - die durchschnittliche Dienstlänge betrug ca. 4 Stunden am Tag (ist heute wahrscheinlich anders). Also insgesamt war ich mit dem Zivildienst sehr zufrieden und würde mich heute wieder dafür entscheiden.


    Was die Wehrpflicht betrifft, so bin ich eigentlich dagegen - die Wehrgerechtigkeit ist nicht mehr gegeben und auch politische Situation des kalten Krieges, die die Wehrpflicht zumindest rechtfertigte u.U. auch nötig machte besteht heute nicht mehr. Es werden an die Armee Anforderungen gestellt, die durch ein Berufsheer wahrscheinlich viel besser gelöst werden können. AuÃerdem haben diejenigen die den Wehr- oder Zivildienst ableisten müssen einen Nachteil nicht nur gegenüber den anderen deutschen die dies nicht müssen (s. Wehrgerechtigkeit) sodnern vorallem gegenüber Jugendlichen anderer Nationalität bei denen es keine Wehrpflicht gibt und die trotzdem um dieselben Ausbildungsstellen oder Arbeistplätze konkurrieren.


    Eines gebe ich allerdings zu bedenken: wenn man die Wehrpflicht abschafft, dann wird auch der Zivildienst abzuschaffen sein, da er ja verfassunsgrechtlich durch die Wehrpflicht begründet ist (eine andere Begründung als der Schutz des Landes ist nur sehr schwer mit anderen Verfassunsgrechten zu vereinbaren) - dies hätte zur Folge dass die kosten unseres Gesundheitssystems noch emhr anschwellen würden.
    In fast jedem Altenheim, Krankenhaus etc. pp. leisten die Zivis wertvolle und vorallem günstige Arbeit auf die zuverziichten sich eigentlich niemand leisten kann (und auch will), ansonsten wären schon längst die politischen weichen gestellt worden.
    Allerdings darf dieses Argument eigentlich nicht für den Erhalt einer von der Entwicklung überholten Einrichtung verwendet werden.



    Szeridan.
    Da haben wir wohl einen ähnlichen posten gehabt

    • Offizieller Beitrag

    Ich schreib dann auch mal meine Erfahrungen mit dem Zivildienst nieder.


    Beworben hatte ich mich in Kindergärten und Umweltverbänden/-organisationen. Allerdings nix bekommen, die haben durchweg Abiturienten genommen, wie ich das mitbekommen habe.


    Irgendwann erhielt ich dann einen Anruf vom Kreiswehrersatzamt Hannover und mir wurde nahegelegt, die Stelle, die man mir in dem Gespräch angeboten hat, auch anzunehmen. Heute würde ich dem was husten, damals hatte ich noch Respekt vor einem Amt. :P


    Ich bin dann also im südlichen Landkreis Osnabrück in einer Kurklinik gelandet. Gibt wesentlich schlimmeres, z.B. Akutkliniken.
    Das Problem in dieser Kurklinik war nur, dass ich schon relativ früh gemerkt hatte, dass das nicht so mein Ding ist und das leider auch der Oberschwester gesagt habe. Von da an hatte ich in der Schwesternschaft einen schweren Stand und wurde auch schonmal für nix zum Rapport bestellt, um mir eine Mahnung abzuholen.


    Aus heutiger Sicht waren die täglichen Aufgaben eigentlich ein Klacks. Patienten zu den Anwendungen oder zu den Mahlzeiten bringen und wieder abholen. Morgens AT-Strümpfe anziehen, abends diese wieder ausziehen. Damals war mir das alles zu viel und ich wollte einfach nicht.


    Lange Rede, kurzer Sinn. Bei der Eignungsuntersuchung wurden Auffälligkeiten festgestellt und ich war die nächsten 5 Monate dreimal im Krankenhaus (Nierenoperation). Wieder zurück im Dienst gab's sofort ein Gespräch mit der Oberschwester, wo ich gleich erwähnte, dass ich einen Antrag auf Dienstuntauglichkeit gestellt hatte. Sechs Wochen später wurde mir mitgeteilt, dass ich, da ich noch so viele Urlaubstage habe, sofort meinen Dienst zu beenden habe. Die Dienstuntauglichkeit war akzeptiert worden! :D


    Acht Monate Zivi, davon 5 krankgeschrieben. Es gab interessante Momente, ich hab Einblick in den Ablauf einer Kurklinik bekommen und es gab schlechte Momente. Im Endeffekt war ich aber zufrieden damit. :)



    Wie auch Szeridan würde ich das System eher umkehren, weg von der Wehrpflicht, hin zu einer Zivilpflicht:


    - Bundeswehr wird Berufsarmee
    - Einjährige Zivilpflicht für alle Männer und Frauen im Alter von 18 bis 24
    - Alternativ dazu ein einjähriger Ersatzdienst in der Bundeswehr


    Eine Berufsarmee würde ich auch auf 100.000 Soldaten und Soldatinnen reduzieren, die dann besser und umfassender ausgebildet sein sollten. Also quasi eine einzige groÃe Spezialtruppe. :)
    Die Zivilpflicht sollte auch wirklich als Pflicht durchgesetzt werden. Viele könnten Aufgaben übernehmen, die heute 1-Euro-Jobber machen. Dadurch würden Zivilpflichtige den ein oder anderen Job erstmal nicht besetzen und der 1-Euro-Jobber hätte sein Chance.


    Ja, ein wenig utopisch, aber so würde ich es machen. :D

  • Na dann schreib ich mal den ersten Post aus der Sicht eines waschechten W9ers ;) (für alle die es nicht wissen, das bedeutet 9 Monate Grundwehrdienst):


    Zuerst, als es langsam darum ging, was ich später machen will, hatte ich mich eientlich dazu entschieden, bei der Bundeswehr zu studieren, auch wenn das viele nicht verstehen. Da mich die Herren aber nicht wollten und auch dank meiner zu der Zeit noch vorhandenen festen Zahnspange gleich mal T4 gemustert haben, war das Thema vorläufig erledigt.
    Zahnspange weg, ich ruf an, um eine Neumusterung zu erbeten, und siehe da - ich war schon immer T2 :rolleyes: Dies war das erste Beispiel für die eigentlich unmögliche Arbeitsweise einiger Herren bei diesem Verein.
    Nichts desto trotz, auch der Antrag auf W23 ist gescheitert, also habe ich am 4.10.05 den normalen Grundwehrdienst im 6./SanRgt 32 in WeiÃenfels angetreten, was im Vergleich zu dem letzten halben Jahr quasi ein Zuckerschlecken war, und auch die Ausbilder waren ganz normale Menschen, keine Personen, die womöglich nur beim Bund eine Perspektive gesehen haben. Ehrlich gesagt hätte ich mir das ganze sehr viel härter vorgestellt.
    Auch hat mir die Ausbildung zum Sanitätssoldat vor allem einige Kenntnisse eingebracht, die im täglichen Leben durchaus nützlich sein können/werden, denn man lernte einiges, was bei Unfällen über Leben und Tod entscheiden kann.


    Nunja, Grundausbildung vorbei, versetzt ins 1./LazRgt 31 BERLIN, und was machen die Deppen dort, stecken die mich doch glatt in den Fernmeldezug (die sog. "N*****" der Kompanie), nur weil ich wie viele andere auch frisch vom Abi gekommen bin und sie nichts besseres wussten :motz: :wall: Das bedeutete, dass 20!!! W9er nochmal zum Fernmeldesoldaten umgeschult werden mussten :wall: (um mal eine Vorstellung zu geben: eine Grundausbildung kostet pro Soldat ca. 10k â¬, Lohnkosten für die Ausbilder noch nicht eingerechnet :wall: )


    Auch die Vorgesetzten waren von einem ganz anderen Schlag, der Zugführer war gänzlich überfordert, ein Stabsunteroffizier hat behauptet, Abi wäre heutzutage nichts mehr wert, und praktisch alle waren se~ehr trinkfest und rauchten wie Schlote:-#


    Mein persönliches Fazit:
    Die Wehrpflicht ist als solches ein unbezahlbares Relikt aus dem kalten Krieg, und mit den Einsparnissen aus dem Wehretat könnte man locker die Mehrkosten ausgleichen, welche der Wegfall des Zivildienstes verursachen würde.
    Von der erlebten Zeit her würde ich sagen: AGA hui, Stammeinheit naja


    Zum Thema Frauen bei der BW: Ich hatte in der AGA 13 Frauen im Zug, etwa die Hälfte hatte schon eine medizinische Ausbildung, und vor allem im SchieÃbiwak war der sog. "T*****"-Bonus deutlich spürbar, zumal die normalen W9er durchweg mehr geleistet haben bei einem Viertel der Bezahlung (zum Vergleich: Wehrsold als Rekrut 220⬠+ Verpflegungsgeld ca. 80-90⬠+ Wegpauschale 110⬠(bei mir) = ca. 400â¬; StUffz in den ersten zwei Monaten ca. 1200â¬, obwohl er/sie kein bisschen mehr "wert" ist als ein Rekrut)

  • Also ich hab W9+3 gemacht und es hat mir wirklich gut gefallen.
    Die Grundausbildung wurde mit meiner Spezialgrundausbildung zum Fernmeldeaufklärer parallelisiert und dauerte deshalb 4 Monate.
    Danach hab ich im Schichtdienst an einem geheimen Aufklärungsauftrag mitgearbeitet.

    Zitat

    Original von Gunnar
    Wird man bei der Bundeswehr tatsächlich unsozialer, wie manche argwöhnen?


    Nach meiner Erfahrung ist das Gegenteil der Fall. Man steht in der Grundausbildung oft so unter Zeitdruck, dass man es nur schaffen kann, wenn man sich gegeseitig hilft.
    Sowohl das grüne Zeug ( insbesondere Maschinengewehrballern :devil: ) als auch meine fachliche Tätigkeit haben mir Spaà gemacht, aber für den Staat wars ein teurer SpaÃ.
    Eine Berufsarmee wäre viel effizienter, man sollte den Wehrpflicht und den Zivildienst abschaffen.
    Anstatt der Zivildienststellen müssten dann reguläre Arbeitsplätze geschaffen werden, die zwar auch teurer wären, aber dafür würden die eingesetzen Kräfte auch professioneller und effektiver arbeiten können als Zivis.
    Viele junge Männer kämen durch Abschaffung von Wehr- und Zivildienst früher in einen steuer- und sozialversicherungspflichtigen Beruf. Also sind Wehr- und Zivildienst aus vokswirtschaftlicher Sicht Schwachsinn.

    Das Parteiprogramm der AfD verschweigt die feuerlöschende Wirkung von CO2 !

  • ...natürlich strikt gg eine berufsarmee... !!!
    warum ?


    wer wird wohl 'karriere' in so einer armee machen ?
    egal ob im offiziersrang oder bei den mannschaften...
    nö,da lobe ich mir doch den wehrdienst, der zumindest
    grundsätzlich dafür sorgt, dass es keine willenlosen
    befehlsempfänger gibt...(in dem sie - zumindest theoretisch - einen
    querschnitt durch die bevölkerung garantiert und damit eine
    verankerung in der bevölkerung zumindest ermöglicht)
    und ganz ehrlich...solange es leute mit einfluss wie unseren herrn
    schäuble gibt, der seit jahren mittel und wege sucht, den einsatz
    der bundeswehr auch im inneren zu ermöglichen... berufsarmee ,
    nein danke !


    ansonsten halte ich es nach wie vor mit einem alten lied von fjd
    "wenn du stark genug bist, junge...geh !" (...in die armee)


    und nur als anregung :
    was glaubt ihr wohl, warum es in sozialen bereichen so viele ein-
    euro-jobber gibt ? nicht damit man sie durch zivis ersetzen kann.
    sie sind der ersatz für immer weniger zivis...


    meine eigene vita :
    18 mon zivildienst (statt 15 mon bw) auf 'ner internen chirurgie...


    -woods


    ps
    "Viele junge Männer kämen durch Abschaffung von Wehr- und
    Zivildienst früher in einen steuer- und sozialversicherungspflichtigen
    Beruf. Also sind Wehr- und Zivildienst aus vokswirtschaftlicher Sicht
    Schwachsinn."
    von welchen offenen stellen redest diu ?


  • über den Satz bin ich auch zuerst gestolpert - als ob es genug freie Stellen gäbe... - aber ich denke, LH meint, daà diejenigen, die überhaupt einen Job kriegen, dann dort ein Jahr früher arbeiten könnten - also im Sinne dessen, was unsere Politiker fordern : daà man früher in seinem Beruf arbeiten kann (die denken aber an kürzere Ausbildungszeiten und früheren Schulbeginn dabei); Effekt wird aber sein, daà stattdessen eben dann andere auf der Strecke bleiben; wenn es keine billigen Zivis mehr gibt, wird es dann stattdessen umso mehr Ein-Euro-Zwangsarbeiter geben, die dann wohl noch demotivierter sein werden, weil ohne Chance, aus dieser Tretmühle wegzukommen; wie man oben lesen konnte, gabs ja einige, die am Zivildienst gut fanden, daà sie z.B. medizinische Kenntnisse davongetragen haben, was die Motivation sicherlich fördert... Wobei es eben insgesamt den Widerspruch gibt einerseits zwischen der Notwendigkeit, jedem der Zivis diese Kenntnisse erneut beizubringen, (was volkswirtschaftlich sicher Schwachsinn ist), obwohl man ja statt dessen jemanden einstellen könnte, der das einmal lernt und danach immer kann; andererseits ist es gesellschaftlich sicher von Vorteil, wenn möglichst viele Menschen diese Kenntnisse haben...
    also Vorschlag meinerseits wäre statt dessen: Pflichtfach Pflege in der Schule, mit 3 monatigem Praktikum im Krankenhaus, Pflegeheim, Altersheim oder wo auch immer, das Ganze in den Klassen zeitlich versetzt, so daà nicht 3 Monate lang diese Stellen überfüllt und danach 9 Monate leergefegt sind; Zivildienst abschaffen und statt dessen Profis einstellen, die AUCH in der Lage sind, die Schüler anzulernen... Armee völlig abschaffen (oder nur eine klitzekleine Truppe übrig lassen, sagen wir 10 000 Mann, nur für Militärparaden) - wer soll uns eigentlich angreifen? Polen? oder Bayern? oder die Schweiz? unsere Kriegsschauplätze müssen wir ja nun nicht mit Macht selber schaffen!
    P.S. ich selbst bin ausgemustert, hab aber mal 6 Wochen ZV-Lager mitgemacht (das ist so eine Art Zivilverteidigung für Frauen gewesen - also wo sie zum gröÃten Teil so eine Art Sanitätsdienst gelernt haben); hab mich dort pudelwohl gefühlt, das lag aber wenger an der Ausbildung, sondern mehr an den Frauen dort :D

    lest Terry Pratchett(RIP) ... und Stephen King, John Katzenbach, Hohlbein, Frank Schätzing, Anne Rice, Andrzej Sapkowski, Anne Bishop, Bernhard Hennen, George R.R. Martin, Markus Heitz, ... (wurde ja langsam Zeit, dass was dazu kommt)

  • Bei mir war schnell klar, dass ich mir die Verweigerung sparen konnte, sprich, weder Wehr- noch Ersatzdienst leisten musste. Trotzdem, da ich nicht so wirklich wusste, was ich studieren soll, hab ich lange damit geliebäugelt, ein FSJ oder FÃJ zu machen. Dann hab ich aber doch noch rechtzeitig meine Studienrichtung gefunden, und da es ein sehr langes sein wird und ich die Möglichkeit hatte, sofort anzufangen, hab ich das auch getan.


    Ich wäre auch für die Einführung einer allgemeinen Zivilpflicht - OHNE Ausweichmöglichkeit bei den Waffenbrüdern. Bei Leuten wie mir, die eine lange Ausbildung auf sich nehmen, um später ohnehin im sozialen Bereich tätig zu sein, könnte man ja drüber reden, wie man ein soziales Jahr ins Studium integrieren kann, wäre ja kein Problem. Oder man macht es gleich so, wie Andrean das vorgeschlagen hat.


    Zur Bundeswehr nur soviel: Andreans Vorschlag gefällt mir auch hier :D.


    Szeridan:
    "Ich weiÃ, dass theoretisch wohl jeder Mensch (mich selbst eingeschlossen) zum Töten in der Lage ist, wenn man sie oder ihn nur in die entsprechende Situation bringt"


    Ich frag mich , wieviele Menschen sich das wohl eingestehen?

  • Ich werde wahrscheinlich zum Bund gehen (steinigt mich:aua: ), allerdings bin ich auch der Meinung, das D keine so groÃe Armee braucht. Gar keine Armee.... ich weiss nicht, irgendwie nen bissl sollte schon bleiben. Der Vorschlag mit Zividienst mit zusätzlicher milit. Grundbildung ist für mich das Vernünftigste, da solche sozialen Kompetenzen und Umgang mit Menschen schulen müssten. Achja, dass ein Berufsheer nicht lange gut geht, sieht man am römischen Reich, ok da hielt es ~1000Jahre, aber wir leben in einer schnellen Zeit, und den USA zum Beispiel.



    Wer nicht einsieht, dass ein Mensch zum Killer "gefromt" werden kann, lebt leider nicht in der Realität, da dies mit allen Menschen möglich ist. Der Aufwand ist unterschiedlich, aber es ist möglich. S. 1933-45, fast ein ganzes Volk wurde zum Mordne "erzogen"

    Balancing in Spielen:

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    Stein:
    "Papier ist imba, aber Schere ist ok!"

    Einmal editiert, zuletzt von Drache ()

    • Offizieller Beitrag

    Ich werde Zivildienst machen (oder mir zur gegebenen Zeit eine sehr schwere Verletzung holen) momentan is mir die welt zu Kriegerisch, als das ich mich freiwillig zum Wehrdienst melden würde, zudem fehlt miir der nötige Patriotismus mein "Vaterland" ggf. zu verteidigen, da ziehe ich ieber Fahnenflucht vor.
    Zudem ist die Haltung einer Armee veraltet, sollte es tatsächlich nochmal zu einem grossen Krieg auf der Erde kommen passiert dass (ich kanns nicht in Wort fassen, ich finds zu grausam).

  • 1. Ich wills nicht schönreden, aber wars bisher nicht so, das man unterschreiben musste, ob man auch ins Ausland möchte?


    2. das ist krank. Vor allem das erste Komentar dazu. Und ja sowas ist sehr grausam (Aus Wiki: 20-100 Mio°C im Kern, Verstrahlung, wer da sofort stirbt hat noch"Glück" wenn man sowas überhaupt verbinden kann :-|)

    Zitat

    So konnten in Hiroshima und Nagasaki nach den Explosionen zunächst unerklärliche weiÃe Flecken gefunden werden. Hierbei handelte es sich um die Schatten von Menschen, welche verdampft wurden, und deren Schatten vorher den Boden vor der Versengung schützte.

    Balancing in Spielen:

    Zitat

    Stein:
    "Papier ist imba, aber Schere ist ok!"

    Einmal editiert, zuletzt von Drache ()

    • Offizieller Beitrag
    Zitat

    Original von Drache
    1. Ich wills nicht schönreden, aber wars bisher nicht so, das man unterschreiben musste, ob man auch ins Ausland möchte?


    Wenn Deutschland angegriffen wird (keine Terrorattacke, sondern ein wirklicher Angriff), können (oder konnten zumindest, meine Informationen sind schon etwas älter) aller Tauglichen dazu abkommandiert werden "ihr Vaterland zu Verteidigen" einzige methode sich dem zu entziehen war glaub ich wenn man den Wehrdienst verweigert hatte, also keine Waffen bedienen konnte (die Infos stammen glaub ich von meinen Opa, und der ist über 80, kann also sein das ich stuss labere).


    Zitat

    2. das ist krank. Vor allem das erste Komentar dazu.


    Rein gramatikelisch "der", aber hast recht, diese Seite ist Krank, es treiben sich auch zimlich viele Spinner dort rum, aber ich hatte sonst nirgends die Orginalaufnahmen von Nagasaki finden können (sind mit dabei).

  • Wie wahrscheinlich ist es denn aber, das wir hier angegriffen werden? Wir leben ziemlich sicher hier in Mitteleuropa (ausser Terrorismus halt) und die Gefahr für einen Angriff dürfte sehr gering sein aber:b2t: ;)

    Balancing in Spielen:

    Zitat

    Stein:
    "Papier ist imba, aber Schere ist ok!"

  • Zum Thema Waffen hab ich heute ein BILD-Plakat gesehen.


    Zitat: "Die stärkste Waffe des Menschen, ist seine Stimme"


    Ich lass das einfach mal im Raum stehen ;)

    Der Fürst der Hölle und seine Untertanen Lord Otto, Turin u. Little Imp - ein höllisches Quartett