Interessante aber auch äußerst komplexe These die du, Pimp, da aufstellst.
In diesem Faden sind ja bereits zwei Strukturbegriffe aufgetaucht: Spiele-Sozialisation (Spiele, mit denen man aufgewachsen ist) sowie Spiele der Neuen Generation (New-Gen-Games). Diese beiden Begriffe sind insofern interessant, als dass sie zwei äußere Einflüsse auf den Spieler darstellen und darüber hinaus bereits in sich ambig sind, da die Findung einer einheitlichen Definition oder überhaupt schon das Erreichen der Anerkennung dieser Begriffe schwerlich zu erzielen scheinen.
Inwiefern erfolgt eine Sozialisation eines Menschen über Computerspiele, sodass es legitim wäre zu behaupten, dass jemand mit einem Spiel aufwächst?
Wo soll die Trennlinie verlaufen zwischen Old- und New-Gen-Games? Ist eine solche überhaupt verortbar? Oder ist die Entwicklung derselben nicht eher als graduelle Fortentwicklung zu begreifen?
Fragen von solcher Komplexität, dass man sie durchaus sich als Teile einer Art Computerspiele-Wissenschaftsdisziplin vorstellen könnte. Für die Beantwortung dieser fehlt mir an dieser Stelle aber schlichtweg die Zeit, zudem der Versuch eine spontane Antwort zu finden wohl nur ein unbefriedigendes Ergebnis liefern würde.
Was lässt sich aber abseits dieser großen Fragen sagen? Augenscheinlich ist handelt sich tatsächlich um eine kontroverse Frage und damit um eine bedeutsame Frage, wie die inkongruenten Antworten in diesem Faden zeigen (Zustimmung, Ablehnung und vorsichtigere Äußerungen sind allesamt zu finden).
Zum Schluss möchte ich noch auf den Punkt verweisen, der bislang nicht deutlich genannt wurde. Inwiefern könnte diese Problematik schlichtweg durch den betreffenden Spieler selbst nur konstruiert also in der Realität gar nicht verortbar sein? Was, wenn du beispielsweise nur aufgrund abstrakter, dir bewusst nicht zugänglicher Ideen darüber, wie ein Spiel sein sollte, eine unerreichbare ideelle Ebene konstruiertest, die als Projektionsfläche für deine Wahrnehmung der harten Realität der Spiele diente, wodurch schließlich zwangsweise dein von Anfang an -- obschon dir so nicht bewusst -- vorgefertigtes Urteil bereits vorgelegen hätte?
Ich freue auf eine Antwort.
Gruß
Tobius